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Fremdgehen - nimmt man dem Betrogenen etwas weg oder nicht?

Fremdgehen - nimmt man dem Betrogenen etwas weg oder nicht?
Immer wieder lesen wir Aussagen wie:

Ich nehme meinem Partner durch mein fremd gehen nichts weg.

Vor allem nicht, wenn der/die andere davon nichts weiß.


... Was der/die nicht weiß, macht ihn nicht heiß.

Uns würde interessieren, wie das andere so sehen.

Wir denken schon, dass man dem anderen etwas wegnimmt, auch wenn ihm das, solange er nichts weiß, nicht bewußt ist. Spätestens wenn es heraus kommt, wird dem Betrogenen bewußt, dass das Vertrauen in den anderen darauf, nicht angelogen zu werden, enttäuscht ist. Daher denken wir, dass es ist die Gewissheit, dem anderen glauben zu können, ist, die man dem anderen "wegnimmt".

Der Fremdgeher selber nimmt sich auch etwas weg: Die Gewissheit, für den anderen zuverlässig sein zu können.


Was denkt Ihr, was ist es denn, was man dem anderen wegnimmt oder eben nicht wegnimmt?

Uns geht es hier nicht darum, wer denn nun "schuld" ist am Fremdgehen, ob es entschuldbar, verständlich oder ähnliches ist.

Und vielleicht können wir hier auf Aussagen verzichten wie:
"Sex ist schließlich nicht alles" oder "Sex ist nicht so wichtig".
Ist er eben doch, sonst würde man deshalb ja nicht in Kauf nehmen, seinen Partner anzulügen.
Also ich denke auch, erstmal nimmt man ja das Vertrauen "weg" und natürlich bekommt man dadurch auch Selbstzweifel, wenn man der Betrogene ist. Bei mir gehören Liebe und Sex zusammen und als ich Betrogen wurde, bin ich echt in ein tiefes Loch gefallen. Möchte ich nicht nochmal erleben. Wenn dem anderen was fehlt, sollte man darüber sprechen können, BEVOR etwas in der Richtung passiert. Das ist meine Meinung.
****cy Mann
4.682 Beiträge
Natürlich nimmt man ihm etwas weg. Man belügt immerhin den wichtigsten Menschen in seinem leben.

Man kommt aber nicht an Aussagen vorbei wie

"Sex ist nicht alles" oder "Schuld ist der..."

Der Betrüger ist immer auch schuldiger weil er etwas wegnimmt und ist immer auch triebgesteuert weil er etwas tut was er eigentlich nicht tun wollte.
*******_nw Frau
1.395 Beiträge
Ich glaube gerade diesen Satz darf man nicht auf die Goldwaage legen...meist kommt er doch auf den Tisch, wenn zuvor ein Angriff stattfand...es klingt für mich immer nach Selbstschutz des angegriffenen Fremdgehers...was soll man sonst auch groß sagen? "Ich weiss ich behandle sie/ ihn sch...., "? Wer würde das schon zugeben...

Eure Beschreibung liest sich sehr schön, kann ich so nur unterschreiben *top*
**********ker07 Frau
18.061 Beiträge
fremdgehen ist einfach,
aber bevor so etwas passiert, darüber zu sprechen, was eventuell nicht in Ordnung ist, scheint sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich zu sein.
**********r1958 Paar
11.391 Beiträge
Zumindest mir selbst...
würde ich ein großes Stück Selbstachtung wegnehmen, mal ganz abgesehen vom Vertrauen meines Partners. *genau*


*roll* vom Frenchlover
**********ker07 Frau
18.061 Beiträge
ich hab' meinen
Mann rausgeworfen, nachdem er mir gesagt hat, daß er diese außereheliche Beziehung auf keinen Fall beenden wolle. Ich hatte keine Lust, ihm die Butterbrote zu schmieren, nachdem er von seinen Liebesstunden zurückkam.
Nun hat sie ihn rausgeworfen. Tja, Pech gehabt, den will ich nicht mehr zurück, denn das Vertrauen ist hin. Und wenn der nächste Rpck wieder lockt .........
*******_nw Frau
1.395 Beiträge
@ lonelyheart: wollte er eine Beziehung zu dritt, wie man es hier ja auch manchmal liest oder einfach bleiben aufgrund von Komfort? Ich hoffe ich darf nachfragen..
**********r1958 Paar
11.391 Beiträge
Gut so... @ lonelyheart
Ich habe meinen Mann rausgeworfen, nachdem er mir gesagt hat, daß er diese außereheliche Beziehung auf keinen Fall beenden wolle
denn das nennen wir mal konsequentes Verhalten und nach so einem Statement von ihm auch die einzige Möglichkeit. *top*


*zwinker* von den Frenchs
**********ker07 Frau
18.061 Beiträge
am liebsten wäre ihm gewesen
ich hätte ihn weiter gut versorgt und er hätte mir mir sehr schön gewohnt und mit ihr die schönen Stunden verbracht. Und warum ich nicht ein Auge hätte zudrücken können. Andere hätten das schließlich auch gekonnt.
Aber schließlich habe ich doch auch meinen Stolz und bin kein Putzlumpen.
Und als nach Wochen seine Klamotten immer noch im Schrank hingen, habe ich sie alle ganz ordentlich in die Garage gebracht und er mußte sich sich abholen.
Und nach 3 1/2 Jahren hat sie ihn endgültig rausgeworfen. Der "Arme" muß sich nun eine Wohnung nehmen, weil bei Mama so eng ist *oh*


Und nach dem er nun bei mir Terror angefangen hat, habe ich die Schlösser auswechseln lassen und erwäge auch, zur Polizei zu gehen, da auch noch Schlimmeres passiert ist.
Manche Menschen können anscheinend nicht verlieren, auch wenn sie sich selbst in diese Situation gebracht haben.
*******_nw Frau
1.395 Beiträge
Eigentlich schlimm im doppelten Sinn oder? Er betrügt dich und treibt dich im Nachhinein in den Wahnsinn...ich hoffe du bekommst das in den Griff, aber ich bewundere deine Stärke.
**********ker07 Frau
18.061 Beiträge
ach nach dem
was ich sonst noch so alles durchgemacht habe, ist das so gesehen ein Klacks. Hier im Joy kenne ich einen Polizeibeamten, der mich berät und gute Freunde habe ich auch, die ich sogar nachts anrufen kann.

Es hat mich damals nur so sehr verletzt, daß er nicht vorher mit mir gesprochen hat...
@lonley_heart
ich bewundere Deine Konsequenz und hoffe, dass Du durchhältst. Die meisten Frauen sind nicht so und nehmen den gestrauchelten lieben Jungen wieder auf. Bitte beweise Stärke und lass uns alle wissen, dass Du nicht so bist. Wir sind bei Dir.

Und nun zur Frage. Wer fremdgeht, hat sicher ein Defizit. Es mag tatsächlich Partner geben, mit denen sich dies nicht beheben läßt. Aber die kuschelige Familie mit allen Dienstleistungen beanspruchen und sich den Kick woanders holen ist so unglaublich gemein, dafür gibts keine Entschuldigung.
Das trifft übrigens für beide Geschlechter zu. Es gibt genügend Hausfrauen mit Tagesfreizeit, die eine nette Nebenbeziehung pflegen, genauso wie die Männer, welche Dienstreisen und Überstunden vorschieben. (zzgl. tausend andere Ausreden)

Fast alle Probleme können gemeinsam bewältigt werden, auch wenn es schwer ist. Wenn jedoch der Wille nichr vorhanden ist, dann ist die Trennung besser.

Und, ja, man nimmt dem Betrogenen was weg. Seine Selbstachtung. Der sitzt nämlich da und grübelt, was er falsch gemacht hat und bekommt oft keine Antwort sondern noch Vorwürfe.

LG donner
*****der Mann
10.563 Beiträge
Uns würde interessieren, wie das andere so sehen

Vor nicht allzu langer Zeit war auch mein Gedanke;
Was sie nicht weiß, macht sie auch nicht heiß!

Es war immer ein reizvolles Spiel mit dem Feuer...
Bis zu dem Tag wo ich quasi inflagranti erwischt wurde und leugnen keinen Zweck mehr hatte!

Ich mag an diese Zeit danach nicht mehr zurückdenken *roll*
Nie wieder will ich einem Menschen so weh tun...

Für mich hat Vertrauen in der Liebe durch diese Erfahrung einen ganz anderen Stellenwert eingenommen.

Bezeichnenderweise gibt es hier im Joy enorm viele Beispiele, die nicht dieser Auffassung sind...
Die nichtwissenden Partner sind wirklich zu bedauern!
*******_nw Frau
1.395 Beiträge
aber ich denke oft man kann das hier nicht pauschalisieren, der Joy bietet diesen Männern und Frauen eben eine gute Plattform, daher ist die Dichte hier wohl besonders groß....manchmal zweifle ich auch an der Menschheit, wenn ich manche Einträge lese, aber ich hoffe immer noch, dass es an der Seite liegt.
Einer sehr guten Freundin von ir ist das vor ein paar Jahren passiert.

Ihr Mann hatte ene 2jährige "Nebenbeziehung" von der sie nichts wusste. Als er sich von der anderen Frau trennte, weil die ihm die Pistole auf die Brust setzte, meinte er reinen Wein einschenken zu müssen und wollte die Absolution im Nachhinein von seiner Frau.

Ich verstehe nicht so ganz, warum er ihr nach Beenden seiner Affäre, alles haarklein beichten musste. Ihm ging es danach gut, denn er hatte sein Gewissen erleichtert, ihr ging es sehr schlecht, plötzlich zu wissen, 2 Jahre lang belogen und betrogen worden zu sein. Er hat ihr eine ganze Menge genommen.Die Ehe zerbrach!

Schon während man betrügt, handelt man respektlos gegenüber dem Partner, ob der das nun weiß oder nicht.

Ich denke, einen einmaligen Seitensprung könnte ich verzeihen, wenn mein Mann mir schnellstmöglich beichten würde, eine richtige Beziehung neben mir niemals!

Claudia
****ne Frau
8.415 Beiträge
Naja, wenn die andere Frau ihn erpresst hat a la: ich sage alles deiner Freundin, dann sah er sich gezwungen es ihr persönlich zu sagen. Was es aber nicht weniger schlimm macht.

Allerdings verstehe ich deinen Einwand von Respektlosigkeit nicht wenn alles offen und ehrlich ist.
Wieso sollte eine offene Beziehungsform respektlos sein?
Zumindest verstehe ich so deinen Absatz.

Kelene
Mein Mann hatte vor 1 3/4 Jahren einen ONS (bzw. 2 Nächte hintereinander mit der selben Person), ich muß aber dazu sagen, das bei uns ausser Streitereien gar nix mehr lief. Ich hab ihn dann raus geschmissen (er hat es mir sofort gebeichtet) und wir haben dann getrennt gelebt und uns langsam wieder angenähert. Heute sind wir wesentlich glücklicher als zuvor, irgendwie hat es uns aus der Lethargie gerissen. Trotz allem ist soetwas super schwer verzeichlich. Meine Freundin sagte damals zu mir; "Überlege gut, ob du ihm verzeihen kannst. Jetzt packst du es vielleicht erst, aber selbst in einem Jahr wird es dich noch auffressen" Und genauso ist es auch. Er gibt mir überhaupt nicht das Gefühl zweifeln zu müssen und an und für sich tue ich das auch nicht, aber das er "es" getan hat verletzt mich heute noch genauso wie zu der Zeit. Er redet mit mir immer darüber, wenn mir was auf der Seele brennt, aber letztendlich hat es mich so sehr verletzt, das es immer noch wie ein Messer sticht ... Nochmal würde ich es nicht verzeihen.
Nimmt man dem anderen dabei was weg?

Eine gute Frage.

Ich bin bereits einmal betrogen worden und ich habe bereits einmal betrogen, ich habe also beide Seiten kennen gelernt.

Interessanterweise habe ich bereits an dem Tag, als Schatz mich betrogen hatte, gespürt, dass etwas anders ist. Ich konnte das ledliglich nicht einordnen. Einer guten Freudin von mir ging es nicht anders als ihr Schatz sie betrogen hatte. Sie hatte auf einmal so ein komisches Gefühl, welches sie nicht zuordnen konnte. Sie beschrieb es damals "es war wie ein Stich mitten ins Herz und eine Ohrfeige hinterher" und so ähnlich war es auch bei mir, denn es ging genauso an und endete mit einem andauernden Schwindel, der erst nach 3 Stunden aufhörte... als Schatz fertig war.

Auch die Tage danach hatte ich immer wieder so ein komisches Gefühl, wie als würde mir ab und an der Boden unter den Füßen weggezogen werden - meiner Freundin gings ähnlich.

Als ich es dann erfahren habe - über eine Freundin - war mir klar, wo das Gefühl her kam. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich gefühlt, als würde ich in ein tiefes, dunkles Loch stürzen.

Das Vertrauen war weg, einfach weg. Ich glaube das wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn Schatz damals nicht gesagt hätte, er wäre mit Kumpels auf Party. Diese Lüge und dann noch das 3 wochenlange abstreiten von dem was er wirklich getan hatte, bis er mir - nachdem meine damals vermeindlich beste Freundin, mit der er mich betrogen hatte, es mir gestanden hatte - endlich reinen Wein einschänkte, das war das schlimmste.

Ich habe mich damals dann ziemlich schmutzig, missbraucht (nicht im körperlichen Sinne), verarscht und gedemütigt gefühlt.

Aber erst da hatte ich begriffen, was ich damals meinem Ex angetan hatte, als ich diesen betrogen habe.


Heute weiß ich:
Man nimmt dem Betrogenen etwas weg, nämlich seine Würde und seine Selbstachtung.

Und selbst dann, wenn es nie raus kommt, wird man dem Betrogenen etwas nehmen, nämlich die freie Entscheidung.


Leider scheinen viele - ich ja auch - das erst zu begreifen, wenn sie einmal von einem WIRKLICH geliebten und liebenden Menschen betrogen worden sind. Und selbst dann scheint es eine Frage der Persönlichkeit zu sein, ob man sich die dadurch gewonnene Erkenntnis auch zugestehen kann.
Vielen Dank für Eure Beiträge.

Natürlich wird der Betrug als sehr große Verletzung empfunden.

Wie ist es aber damit: Ist Euch etwas "weggenommen" worden? Oder ist es so, dass man zwar verletzt ist, aber einem nichts "verlustig" gegangen ist?


Gegenfrage an die Fremdgeher:
Was ist es denn, was Ihr den Betrogenen NICHT wegnehmt? Was bleibt dem anderen erhalten?

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass es uns nicht um die Bewertung des Fremdgehens geht (dafür haben wir eine Vielzahl von Threads) oder die Ursachenforschung, warum es zum Fremdgehen gekommen ist.

Wir hatten immer wieder gelesen: "Ich nehme meinem Partner doch damit nichts weg". Und nun fragen wir uns, ob die Betrogenen es auch so empfinden, bzw. wenn nicht, was es dann ist, was ihnen weggenommen wurde oder danach fehlt.

Was uns noch im Gespräch als Gedanke gekommen ist: Der Wille, sich mit dem anderen auseinanderzusetzen, sich auf ihn einzulassen, geht verloren, wenn man sich den Bedürfnissen des Partners verschließt oder sich ihnen entzieht (völlig wertfrei: sowhl dem Betrogenen als auch dem Fremdgänger geht dieser Wille verloren mit ihrem jeweiligen Verhalten).

Auch verlorene Selbstachtung (beim Fremdgänger selber) ist angesprochen worden. Ein interessanter Ansatz. Hat vielleicht derjenige das Gefühl, im Vorwege einen "Kampf" verloren zu haben, der im Fremdgehen mündet?

Solange der Fremdgänger nicht offen ist, erhält er ja die Illision aufrecht, dass er ein Partner ist, der das hält, was er dem anderen verspricht, dass er seinen Partner nicht anlügt.
Daraus nun zu sagen: Ich belasse den anderen in seinem (Irr)Glauben und würde ihm damit nichts wegnehmen, ist unserer Meinung nach zu simpel. Denn auch wenn nur einem von beiden dies bewußt ist, besteht dieser Verlust in der Beziehung und wird sich somit auch bemerkbar machen.

Und: Man erhält einen Zustand, den man sowieso für nicht erstrebenswert hält. Also wird auch noch die Chance genommen, etwas wieder aufzubauen oder zu verändern.
@Cerberus
Danke für Dein Post. (Hatte sich mit unserem überschnitte).

Ja, genau so, wie Du es beschreibst, denken wir auch!

Und was wir für ganz wesentlich erachten:

Man nimmt dem Betrogenen etwas weg, nämlich seine Würde und seine Selbstachtung.

Und selbst dann, wenn es nie raus kommt, wird man dem Betrogenen etwas nehmen, nämlich die freie Entscheidung.



Nun werden einige vielleicht kommen und sagen, aach, das Selbstwertgefühl hat man oder hat man nicht, etc., aach, man muss im Leben auch allein stehen, darf den anderen nicht "brauchen".
Dies ist in Theorie ganz nett, aber doch nicht sehr praxisnah, wenn man sich an einen anderen gebunden hat (was zunächst NICHTS über Abhängigkeiten aussagt!) und sich darauf einläßt, etwas gemeinsames aufzubauen. Ist es vielleicht auch der Verlust der Einschätzungsfähigkeit, den man realisiert, der dann zur Verunsicherung führt und somit bei manchen geradewegs in einen Zustand, in dem die Selbstachtung angegriffen ist?

Danke für Dein Post, es ist sehr gut.
Ich
glaube, um die leidige Diskussion mit dem Sex kommt ihr nicht rum.

Der Satz: ich nehme ihr/ihm ja nichts weg, wird stets im Zusammenhang mit: mein Partner/in gibt mir nicht genügend Sex, nicht den Sex, den ich will, gar keinen Sex, gebracht.

Der Betrüger glaubt ja von sich aus, dass dem Partner nichts fehlen kann, weil er es nicht haben will. Also würde er ihm ja nichts wegnehmen.

Aus der Sicht des Betrügers weiß er ja nicht, was er anstatt machen sollte.

Aus der Sicht des Betrogenens kommt oft auch keine vernünftige Antwort, was denn hätte "anstatt" passieren sollen.

Beide Partner - der Betrüger und der Betrogene - müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie auch wirklich alles dafür getan haben, dass es zu einem Vertrauensbruch gar nicht erst kommen kann.

Hat der Betrogene auch wirklich keine Mitschuld? Hat der Betrüger sich auch wirklich lange genug vorher mit dem Betrogenen kommuniziert, verhandelt, geredet, ausgehandelt usw.

Wenn ich alle postings noch einmal geistig Revue passieren lasse, habe ich oft den Eindruck, dass beide Parteien nicht genügend miteinander kommuniziert haben. Hinterher sucht jeder für sich eine Entschuldigung zur Rechtfertigung vor sich selbst.

Was liegt näher, einen recht unbeholfen wirkenden Entschuldigungssatz zu benutzen? Wer sagt schon von sich aus: ich konnte mich nicht beherrschen? Ich musste erst einmal den Druck abbauen und hinterher schau ich mal.....

Für mich ist der Satz: ich nehme doch nichts weg - der größte Selbstbetrug überhaupt - denn ich nehme mich selber die Ehre vor mir selbst.
Mir fällt da noch etwas ein, was sich der Betrüger selbst nimmt - jedenfalls für eine ganze Weile nach dem "Aufkommen":

Die Chance, dass sein Partner sich wirklich, richtig "Hingeben" kann.
(Hingeben hat hier nichts mit "Ausliefern" oder "Abhängig machen" zu tun)

Nun werden einige vielleicht kommen und sagen, aach, das Selbstwertgefühl hat man oder hat man nicht, etc., aach, man muss im Leben auch allein stehen, darf den anderen nicht "brauchen".

Ja, die Sprüche kenne ich - liest man hier ja auch. Hier scheinen die entsprechenden "Autoren" aber verpasst zu haben, dass es bei der Würde und der Selbstachtung die sie ihrem Partner mit ihren Lügen nehmen, nicht um ein auf ganzer Linie kaputt gegangenes Selbstwertgefühl geht, sondern um die Würde und Selbstachtung VOR DEM PARTNER.

Gut, eine von Haus aus schwache oder schwächere Persönlichkeit wird dadurch vielleicht tatsächlich einen starken Verlust ihres Selbstwertgefühls erleiden, bei einer halbwegs stabilen Persönlichkeit führt dies aber eben nur dazu, dass die Würde und Selbstachtung wie auch Achtung vor dem Partner verloren geht, der Partner womöglich (vorübergehend) nicht mehr als Liebespartner sondern nur noch als Lebenspartner (man beachte die Wörter Liebe und Leben, zumal ich bei Leben auch einfach WG hätte schreiben können) gesehen wird und in der Schlussfolgerung nicht selten auch die Gefühle des Partners in Frage gestellt werden.

ICH würde aus heutiger Sicht nicht mehr wollen, dass mein Partner DIES vor mir verliert.
@Love4Eva
Danke! Klare Ansage!


Auch eine sehr interessanter Ansatz:

Für mich ist der Satz: ich nehme doch nichts weg - der größte Selbstbetrug überhaupt - denn ich nehme mich selber die Ehre vor mir selbst.

Die Ehre.. Im Sinne von, ich bin es mir schuldig, nichts unversucht zu lassen?
*******_nw Frau
1.395 Beiträge
Aber ist das wirklich die Regel? Ich habe auch hier oft gelesen "ich trenne mich nicht, zuhause ist alles ok"..auch auf die Frage, ob dem Fremdgeher etwas fehle in der Beziehung kommt oft ein klares nein und als Antwort erhält man dann meist: "es hat nix mit meiner Freundin zu tun, es ist eben so"....also ist der Sex nicht eher bei manchen ein Grund, aber eben nur für einen bestimmten Anteil?
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