Nicht selbst... aber mein Ex-Partner
Nierensteine bilden sich aus Bestandteilen des Urins. Sie liegen in den Nierenkelchen, im Nierenbecken und den ableitenden Harnwegen.
Solange sie keine Probleme bereiten, ist eine Behandlung nicht nötig. Oft liegen sie jahrelang problemlos an Ort und Stelle ohne jemals Beschwerden zu verursachen und werden höchstens zufällig entdeckt.
Und wenn sie anfangen zu schmerzen, geht jeder freiwillig zum Arzt ... sogar die Männer, die ja sonst um jeden Weißkittel einen großen Bogen machen
Die Zusammensetzung der Nierensteine ist unterschiedlich. Am häufigsten bestehen Nierensteine aus Kalziumsalzen, sie können aber auch aus Harnsäure, Magnesium-Ammonium-Phosphat oder Zystin zusammengesetzt sein.
Und auch die Größe der Steine ist sehr unterschiedlich. Manche erreichen lediglich Stecknadelkopfgröße. Andere dagegen füllen beinahe das gesamte Nierenbecken aus. Gerade die ganz kleinen (Harngries) gehen oft völlig unbemerkt ab.
Die jeweilige Therapie hängt nicht zuletzt von der Art und Größe des Nierensteins ab.
Harnsäuresteine lassen sich eventuell medikamentös auflösen, dass nennt man
Litholyse. Die Harnsäuresteine haben allerdings die schlechte Angewohnheit, immer wieder aufzutreten.
Wenn der Stein sich weder auflösen noch ausschwemmen lässt, kann man ihn zerkleinern. Dazu muss er zuerst per Ultraschall geortet werden. Stoßwellen zertrümmern ihn im Anschluss. Das Verfahren nennt sich
Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL).
Eine andere Möglichkeit ist die
Perkutane Nephrolitholapaxie. Der Arzt bohrt mit Hilfe einer Punktionsnadel von außen einen dünnen Kanal zur Niere. Durch diesen Kanal führt er ein optisches Instrument in den Körper ein, mit dessen Hilfe er die Nierensteine zertrümmern und entfernen kann.
Befindet sich der Stein im Harnleiter, kommt die
Ureterorenoskopische Steinentfernung in Frage (so wurde es bei meinem Ex gemacht). Ein starres oder auch flexibles dünnes Rohr mit einem optischen Gerät wird über die Harnröhre in die Blase und dann in den Harnleiter eingebracht. Das Instrument verfügt über eine Art “Arbeitskanal”, durch den im Anschluss verschiedene Geräte wie Ultraschall, Laser, Sonden oder Zangen zur Zertrümmerung und Entfernung der Steine in den Körper gelangen können.
Wenn der Stein beereits im unteren Drittel des Harnleiters hängt, lässt er sich evtl. mit Hilfe einer Schlinge herausziehen, die durch die Harnröhre eingeführt wird. Da bei dieser
Schlingenextraktion die Verletzungsgefahr relativ groß ist, wird sie nur noch selten angewendet
Widersetzt sich ein Niersenstein allen anderen Maßnahmen, so muß der/die Nierensteine durch eine offene Operation entfernt werden.
Wie gesagt, es kann passieren, dass die Steine wieder kommen (je nach Zusammensetzung ... wird aber bei der Entfernung untersucht aus welche Art Stein es war
.
Vorbeugen kann man durch:
• viel trinken 2-3l/24h, bzw. noch mehr, vor allem wenn man viel schwitzt
• eiweißarme Ernährung
• Salz eher sparsam verwenden
• auf Weißmehlprodukte weitgehend verzichten
• Konsum von Süßigkeiten und fettreichen Nahrungsmitteln einschränken
• entwässernde Lebensmittel (Spargel, Rhabarber) nicht so häufig essen
• regelmäßige Bewegung
Je nachdem welche Art Stein es war, bekommt man von Arzt auch eine Liste mit Lebensmitteln, die man meiden sollte.
Die Aufklärung durch den (Assistenz-)Arzt im KH war zum vergessen ... denn der war ja bereits als ich meinen Ex-Mann in die Notaufnahme brachte der Meinung, es sei der Blinddarm.
Diesen hatte mein Ex aber bereits ein paar Jahre zuvor im selben KH gelassen.
Alle Hinweise darauf ließen den Herrn Doktor jedoch unbeeindruckt und er meinte, er wisse schon was er tue (blöd nur das jeder Medizinstudent im 2. Semester mehr Ahnung hat als dieser Typ ... und ich hoffe, dass er inzwischen auf Gärtner o.ä. umgeschult hat und nicht mehr auf Patienten losgelassen wird).
Erst als ich hartnäckig drauf bestand einen Urologen zuzuziehen, weil es sich meiner Meinung nach nur um einen Nierenstein handeln konnte (mein Mann krümmte sich inzwischen vor Schmerzen) und ich richtig Rabbatz gemacht habe, holte man einen anderen Arzt, der dann meine vorläufige Diagnose bestätigte. Danach ging alles ziemlich schnell ... Tropf mit Schmerzmitteln und ab in den OP und Ureterorenoskopische Steinentfernung.
Die Nachsorge hat nach 2 Tagen KH-Aufenthalt ein ortsansässiger Urologe üernommen. Er hat meinen Ex-Mann dann auch über die Zusammensetzung des Steines informiert und Empfehlungen zur Vorbeugung gegeben. Im Falle meines Ex war es ein oxalsäurehaltiger Stein gewesen. Kakao, Rhabarber, Spinat, schwarzer und grüner Tee sowie Nüsse wurden daraufhin vom Speiseplan gestrichen, da sie ziemlich viel Oxalsäure enthalten.