Es macht mir keinen Spass, hier seitenlang zurück zu editieren, in einer mittelalterlichen Forensoftware. Dennoch versuche ich das mal.
Aus:
Wieviel Eifersucht braucht die Liebe?
Den meisten wird das erst dann bewusst, wenn sich aus heiterem Himmel Veränderungen ergeben, mit denen niemand vorher gerechnet hat, dies nie für möglich gehalten hat.
dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, VORHER darüber zu reden,
Wir hier oft und gern vorgetragen und ist an Widerspruch kaum zu überbieten.
Ich soll das Unvorhersehbare also vorhersehen und sogleich ausdiskutieren?
Die Zahl der Trennungen und Scheidungen spricht eine deutliche Sprache.
Die spricht leider überhaupt keine Sprache. Diese Statistiken ändern sich beinahe monatlich. Jeder benutzt die Statistik, die ihm am besten gefällt und redet sich den Rest schön. Das tu ich auch ganz gern, ist aber doch letztlich quatsch.
Hier gibt es auch genügend Verfechter der Theorie, wenn alle fröhlich durcheinander vögeln würden, dann gäbe es keine Trennungen mehr. Man sollte die Statistiken besser beiseite lassen und lieber seine persönliche Meinung kundtun.
Nicht umsonst wurde der Begriff der seriellen Monogamie erfunden,
Nicht mehr, als eine sprachliche Entgleisung.
Ich bin etwas, oder ich bin es nicht. Ich bin monogam, oder eben nicht. Auch wenn ich 10 mal hintereinander monogam bin, bin ich monogam. Gehe ich fremd, bin ich das nicht.
Die meisten, die sich in diesen Portalen anmelden, sind m.E. keine "Freiheitsdenker" wie ich, sondern solche wie du, die gern gegeneinander Besitzansprüche geltend machen und diese auch vehement verteidigen, die letztlich aber mit ihrem Konzept der Monogamie auch nicht erfolgreicher sind.
Ich bin über den Punkt hinaus, ein Modell als erfolgreicher zu deklarieren, als ein anderes Modell.
Wenn das aber andere tun, dann halte ich ihnen gern den Spiegel vor. Nichts weiter. Vielleicht ist das einfach nur unser Missverständnis.
Besitzanspruch und Selbstwert
@****NUM hat es eigentlich schon komplett auf den Punkt gebracht. Mehr braucht man eigentlich nicht sagen.
Wenn man mal die ganze Vögelei beiseite lässt, dann besteht unser Leben aus unzähligen und permanenten Entscheidungen. In diesem Zusammenhang ist der "Besitz" zu verstehen. Er ist nicht nur negativ, sondern in einigen Bereichen auch elementar. Reisse ich morgen die Hufe hoch, dann bekommt der Begriff "Besitz" plötzlich eine existentielle Bedeutung. Für meine Frau wäre das lebensnotwendig.
In anderen entscheidenden Momenten müssen wir dann entscheiden, ob unser geliebter Partner leben, oder sterben darf. Und genau solche Situationen sind begrifflich schon mit "Besitz" behaftet.
Dann kommt der Spiegel, den ich vorhalte. Denn auch mMenschen, die sich sämtliche Freiheiten lassen, haben Vereinbarungen. Ob Patientenverfügung, Kontovollmacht und andere Dinge. Sie regeln den Besitz. Manche Bauen sich Häuser, kaufen sich Autos, alles Besitztümer.
Somit würde ich diesen Begriff nicht andauernd negativ belegen. Letztlich leben wir alle danach. Und die Liebe und der Sex ist keine Ausnahme.
Was also kann daran falsch sein?
All das kann ich haben, ausüben und leben, ohne einen Funken Minderwertigkeit. Ohne einen Verlust an Selbstwert. Drehe ich alles um, erhalte ich keineswegs mehr Selbstwert oder weniger Minderwertigkeit, so, wie es hier vielleicht anklingen mag.
Historisches
Bei diesen Schilderungen springt mir der Draht aus der Mütze. Was soll das eigentlich? Sind es mangelnde Argumente, die dieses Mittelalterliche immer wieder hervorholen?
Meine Mutter ist in den Kriegsjahren geboren und hat sich nach meiner Geburt recht schnell scheiden lassen. Hört auf, die letzten 50 Jahre immer als Sklaverei zu beschreiben. Wer sich die Freiheit nicht nahm, hat sich sich meist nicht nehmen wollen. Aus gutem Grund vielleicht, aber nicht weil es erzwungen wurde.
Bei denen, die so lebten, muss man aber auch nicht permanent so tun, als hätten sie jeden Tag nur Schläge und Tritte bekommen. Hier wird oft ein erbärmliches Bild beschrieben. Nein, viele waren vielleicht sexuell nicht ausgelastet, das kann sein, aber letztlich haben die Meisten profitiert.
Man muss dennoch nicht auf diese Zeiten zurückgreifen.
Monogam, oder nicht, ich pflege den Besitzanspruch. Nicht, indem ich meine Frau an die Kette lege, nicht in dem sie mich an die kette legt, aber wir stehen füreinander. Wir besitzen uns. Und jederzeit, welch Wunder, kann dieses Modell flexibel und unkompliziert verändert und angepasst werden.
********er62:
Wir (meine Ex) und ich sind uns darüber einig, dass keiner die Schuld dafür trägt,
Ein richtiger Schluß und meiner Meinung nach stets die Grundlage für Gespräche einer jeden Krisensitzung. Es sind immer beide.
Fasse ich alles für mich persönlich zusammen, dann ist die maßvolle Eifersucht ein wichtiges Element. Würde sie fehlen, dann fehlt auch alles andere. Dann wäre es egal, was der Partner tut. Es würde mich nicht kratzen. Aber dann wäre die Beziehung auch egal, dann könnte ich alleine leben.