Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2594 Mitglieder
zur Gruppe
Kopfkino
1513 Mitglieder
zum Thema
Gutes Aussehen oder großer Penis: Was ist euch wichtiger?449
Ein überdurchschnittlich trainierter Körper und ein…
zum Thema
Die guten, alten 70 er Pornos38
Durch eine mißglückte Porno DVD Bestellung, kamen wir, dank des www…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Was muss eine gute Erotik-Story haben?

Profilbild
*******uss Frau
75 Beiträge
Themenersteller 
Was muss eine gute Erotik-Story haben?
Hallo ins Land,
bevor ich meine Frage stelle, muss ich kurz etwas erklären:
Ich habe vor einiger Zeit begonnen SM-Romane (SM-Romance mit Happy End, also eher Frauenlektüre) zu schreiben. Einen habe ich soweit bereits fertig, der nächste ist in Arbeit. Ich habe bisher noch nichts veröffentlicht, das hier soll also keine Werbung für meine Bücher werden (!), sondern eine ernst gemeinte Frage:

Was ist euch wichtig, wenn ihr einen Erotik-Roman ab 18 lest?
Mein Buch hat interessante Sessions, die sehr detailreich beschrieben sind (ich gebe zu, ich bin nicht objektiv, aber ich finde sie halt gut). Nach meiner Vorstellung lebt ein Roman mit pornografischen Inhalten genau von diesen Beschreibungen.
Jetzt sagt mir ein Freund, der beruflich eine Menge Ahnung vom Schreiben hat: Die Beschreibung der Sessions sind klasse, aber meine Charaktere sind zu perfekt. Sie sehen zu gut aus, gehen zu sehr aufeinander ein, haben zu wenig negative Eigenschaften, haben keine größeren Probleme miteinander, sodass es keinen echten Konflikt in dem Buch gibt. Aber Geschichten brauchen Konflikte, sonst langweilt sich der Leser und schmeißt das Buch in die Tonne.
Das gilt für "normale" Bücher ganz sicher. Aber gilt es auch für "Frauen-Pornos"?
Mir persönlich erscheinen Konflikte in dem Genre der Sache eher abträglich und insgesamt unlogisch.
Wie kann frau sich in einer Session denn vollkommen fallen lassen und sich von ihm führen lassen, wenn er sich z. B. ständig in dem verschätzt was er ihr zumuten kann?
Wie können zwei Menschen wirklich lustvoll miteinander vögeln, wenn ein Riesenproblem zwischen ihnen steht?
Warum sollen die Beiden nicht geil aussehen? Problemzonen jeder Art hat wahrscheinlich jeder von uns in der Realität selbst. Ist es nicht schöner, sich einen relativ perfekten Körper beim Lesen vorzustellen, oder macht es die Protagonisten beim Leser sympatischer, wenn ich ihr einen fetten Arsch oder Cellulitis verpasse und ihm einen Bierbauch?

Was wäre euch als Leser wichtig, wenn ihr so eine Story lest? Lustvolle Harmonie oder Lust trotz Probleme?
*********imus Mann
994 Beiträge
Ein Frauen-Porno ...
... muss wohl so ähnlich geschrieben sein wie das Groschen-Heftchen "Wilde Ursula" von Hedwig Courths-Mahler.
Beweis: Erfolgreichster "Mommy-Porn" aller Zeiten "Shades of Grey".
Rezept:

1 stinkreicher Typ, der wenigstens keine Hemmungen hat die Studentin mal heftig an die Wand zu drücken und ihr auch mal ein paar Striemchen auf dem Po zu hinterlassen.
2 Ein Hubschrauber mit dem wir zum Klunkerkaufen in die 5th Avenue fliegen.
3 Später Kindchen machen.
*********eber Paar
1.244 Beiträge
Interessante Frage...
Ecken und Kanten gehören zum Leben genauso wie Lachen und Weinen, Lust und Leidenschaft. Für uns ist es wichtig, authentisch zu sein. In dem, was wir tun, und in dem, was wir schreiben.
Als LeserIn wollen wir uns mit den Protagonisten identifizieren können, und das fällt uns persönlich schwer, wenn wir ständig auf Waschbrettbäuche und Silikonbrüste zu starren genötigt werden, egal ob im Film oder im Kopfkino.
Deshalb finden wir all die gängigen Hochglanzgeschichtchen, in denen die perfekten Supermodels ständig lächeln und alle Zeit zu allem bereit und willig sind, bestenfalls nett.
Mitnehmen, berühren, fesseln und begeistern können sie diese Geschichten aber nicht. Und im Gedächtnis haften bleiben sie schon gleich gar nicht.
Bestes Beispiel ist der gerade angesprochene "Fifty Shades of Grey", der bei allem kommerziellen Erfolg für uns seicht bis zum Erbrechen war und im Grunde auch nur ein weiterer Softporno, der, dem Zeitgeist folgend, mehr schlecht als recht und für uns völlig erfolglos versucht hat, das subtile Spiel von Macht und Unterwerfung auf die Leinwand zu bringen.

Insbesondere für BDSM-Geschichten kommt nämlich noch etwas ganz anderes hinzu. Hier sind für uns - und zwar ungeachtet der Gewichtung von D/s- und SM-Praktiken - die psychologischen Komponenten viel entscheidender als die physischen Aspekte.

Uns geht es nicht primär darum, eine Session möglichst detailreich und "richtig" zu beschreiben, auch wenn das natürlich wichtig ist. Aber viel wichtiger ist für uns die Geschichte dahinter. Was empfinden die Protagonisten? Was bringt sie dazu, sich genauso zu verhalten, wie sie es tun? Was passiert da, wenn sub aus Demütigung, Erniedrigung und Schmerz Lust zieht? Was spielt sich bei der Herrschaft ab, wenn sie/er sub vorführt, Aufgaben erledigen lässt, maßregelt, bestraft und schlägt?

Das sind für uns die entscheidenden Fragen. Da es aber verdammt viel schwerer ist, darauf Antworten zu geben und Stimmungen und Gefühle zu transportieren als geile Sex- und düstere Haudrauf-Bildchen zu produzieren, gibt es leider auch verdammt wenige gute erotische Geschichten und noch weniger gute BDSM-Geschichten...

... finden jedenfalls
DieTraumweber
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Nur oder überwiegend Szenen einer Szession?
Wenn die Geschichte und die Charaktere drumherum nicht stimmig sind, höre ich auf zu lesen, da mir persönlich das zu langweilig wäre.
Es braucht Spannung, unvorhersehbares und nicht "perfektes aus dem Lehrbuch".

Die Sessions dürfen nicht die Story dominieren, denn wie Traumwebers schon schreiben ist doch der wesentliche Aspekt beim Bdsm, der Psychologische. Ein gegenseitiges "Spiel" mit der Psyche. Herausfordern und reizen.
Die Darsteller müssen nicht perfekt sein und eine Szession ebensowenig. Es gibt so vieles was da schief laufen kann.

Das Leben ist nicht perfekt *zwinker*
Profilbild
*******uss Frau
75 Beiträge
Themenersteller 
Wow, vielen Dank für deine Meinung DieTraumweber!
Was du schreibst ist für mich sehr gut nachvollziehbar.
Eine schwere Aufgabe, die Stimmungen und Gefühle dahinter einzufangen und zu beschreiben, was in den Protagonisten passiert während einer Session.
Aber diese Frage ist hundertmal interessanter, als ein an den Haaren herbei gezogenes Problem zwischen den Protagonisten. Ich habe keine Ahnung, ob ich das hinkriege, aber ich werde mich daran versuchen!
Vielen Dank!!

@ Sadisfaction:
50 Shades of Grey ist keine Vorlage für meine Geschichten. So einfach mache ich es mir dann auch wieder nicht. Ich oute mich mal, ich fand die Story gut, weil ich die Geschichte dahinter gut fand. Andererseits hat mich das Schubladendenken der Autorin doch sehr gestört: Der reiche, gut aussehende, skrupellose Geschäftsmann, der als kleiner Junge schwere psychische Macken erlitten hat und deshalb 1. Berührung nicht erträgt und daher gern fesselt und 2. Durch die erlittenen Vernachlässigungen usw. Spaß am Quälen entwickelt hat. Und schwubs, er ist Dom.
Mit der Realität hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Es bedient eher ein Vorurteil der sogenannten "Normalos", deshalb finde ich es blöd.

Allerdings ist es zumindest ein, von "DieTraumweber" geforderter Erklärungsversuch nach dem Warum und nach dem was in dem Protagonisten vorgeht. Insofern schon mehr als ich in meinem Buch bisher zustande gebracht habe.
*********imus Mann
994 Beiträge
@Scherina
Simpel kommt eben gut. "Shades of Grey" hat 98 Millionen Euro (ohne Film) Umsatz, die - guten - SM-Romane einer Bekannten von mir haben 30 Tausend Euro Umsatz.
...eigentlich ist hier ja schon viel gesagt worden.

Ich bekam mal den Tip, mir "Sol Stein - Über das Schreiben" anzusehen.

Vielleicht ist das ja auch etwas für Dich?
Profilbild
*******uss Frau
75 Beiträge
Themenersteller 
Ja danke Protagonistin.
Das ist ein guter Tipp, den ich auch schon bekommen habe. Das Buch liegt bereits auf meinem Nachttisch.
Ich habe es erst seit ein paar Tagen und bin deshalb noch nicht so weit gekommen. Aber ich lese fleißig darin und hoffe viel daraus zu lernen.
Trotzdem glaube ich ein BDSM-Roman ist nochmal ein spezielles Thema, an das man etwas anders heran gehen muss, als an einen gewöhnlichen Liebesroman oder ein Drama etc. Deshalb habe ich trotz Sol Stein hier nochmal gefragt, was die Leser dieses Genre von so einem Roman erwarten.
Profilbild
*******uss Frau
75 Beiträge
Themenersteller 
@ Sadisfaction
Ich kann dich nicht anmailen, da man mein Bild für die Benutzerprüfung hier nicht akzeptiert und mir die Funktion deshalb nicht zur Verfügung steht.
Ich lese aber auch gern gute SM-Romane. Deshalb wäre ich interessiert daran, zu erfahren wie die Autorin heißt, von der du weiter oben gesprochen hast, also deine Bekannte meine ich nicht E. L. James...
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Och,
was Charaktere angeht, ist es am besten, wenn das Kopfkino viel Raum bekommt, sich diese selbst zu gestalten. Wer wie Courths-Mahler schreibt, darf sich nicht wundern, wenn Millionen Leserinnen schmachten, siehe 50 Shades of Grey, wo SM bestenfalls angedacht war, aber von vielen Frauen als etwas Verruchtes gesehen wurde, gerade so dosiert, dass sie es zu denken wagten. Man hat es nicht in der Hand. Was einer gefällt, findet die nächste igitt.

Einen Roman hatten wir ein paar Jahre im Handel, musste im Oktober aus Persönlichkeitsschutzgründen zurückgezogen werden. Wir setzten auf echtes Erleben, aber da der Roman eine D/s-Aufgabe war, fehlte leider der literarische Schliff. Und gefällig zu lesen muss gerade auch das sein, was vom Inhalt her für manche schwer zu verdauen ist.
Ohne den Inhalt des Buches zu kennen, ist es natürlich schwer zu sagen, ob es langweilig ist, bzw. die Charaktere zu idealisiert.

Deine Einleitung, Scherina, teile ich in meiner Sichtweise sehr ähnlich.
Wobei es aber auch auf die Zielgruppe ankommt. Ein Buch zu schreiben, das jedem gefällt ist wahrlich ein Meisterstück.
Erotik, oder noch konkreter Pornografie gefällt naturgemäß nicht jedem. Deshalb gelten dafür auch meiner Ansicht, und meines persönlichen Geschmackes nach, nicht unbedingt allgemeine Regeln, wie z.B. dein Bekannter sie richtigerweise nennt.

Also, wenn ich einen Pornofilm schaue, will ich schöne Menschen sehen.
Wenn ich 'Porno' lese, will ich mir in der Regel entsprechend schöne Körper vorstellen, was natürlich nicht verpflichtend, sondern letztendlich handlungsabhängig ist.
Das spiegelt nicht immer die Realität wieder, muss es ja auch nicht immer. Es kommt letztendlich auf den Inhalt an, und was es aussagen möchte. Wenn es maximale erotische Spannung erzeugen möchte, sind perfekte Körper in Harmonie halt am besten dafür. Wie der David von Michelangelo, der war damals perfekt und wäre in echt noch heute ein Hingucker.

BDSM ist sicher nochmals eine Sonderform dieses Genre. Hier kommt sicherlich den Motiven und Gedanken der Handelnden eine höhere Bedeutung zu, als bei einer Blümchensexgeschichte. Ich persönliche würde dennoch eine attraktive Sub einer unattraktiven vorziehen. Die Gedanken sollten natürlich mit großer Sorgfalt stimmig dargestellt werden.
Wenn es konfliktfrei passt - was für den nicht BDSMler allein bereits ein Widerspruch ist - dass einer den anderen züchtig (oder was auch immer), dann passt das eben so und wird auch nicht langweilig. Erotik - ja auch in Film und Text - lebt nicht von Konflikten, sondern soll erregen. Ich würde eine Pornogeschichte beiseite legen, in der das Paar während des Aktes die Probleme mit den Schwiegereltern diskutiert.
Nur meine Meinung
Ich denke es kommt definitiv darauf an, was dein Ziel ist, was es werden soll

Ein kleiner netter Abendfüller/Unterhalter, der anregend ist und eben kurzweilig, dann finde ich persönlich unrelevant, wie die Protas ganz genau empfinden, denken, aussehen, ich lasse da gern den Raum offen für eigene Interpretationen...

Wenn du wirklich einen langen Roman schreibst, dann darfst/musst du schon Charaktere einsetzen, die nachvollziehbar handeln, damit Frau sich hineinversetzen kann.
Aber auch hier kommt es darauf an, wer deine Zielgruppe sein wird.
Es gibt die Hardcore Leser, sie wollen keine langatmigen Ausschweifungen, sondern gut beschriebene Szenen die Lust machen.
Oder die Riege der romantischen Frauen, die sich verlieren wollen in dem Buch, träumen und nachempfinden... dann sollte man mehr Wert auf die Geschichte, auch Konflikte, die ganze Handung drum rum legen.

Abgesehen davon mag ich persönlich in Filmen wie auch Büchern sehr gerne - wenn auch super klischeehaft - Mr. und Mrs, Perfekt haben. Denn den Rest habe ich ja im normalen Leben *zwinker* *zwinker*

Viel Vergnügen beim Schreiben *zwinker*
Letztendlich zählt vor allem, dass es für dich gut ist - denn ehrlich, du wirst es sowieso niemals allen Recht machen können!!!
me
******eme Mann
72 Beiträge
Viel Glück
Finde wie Gipsy, dass du dir selbst erst mal klar werden solltest zu welchem Zweck du schreiben willst.

Eine Umfrage wie diese halte ich überhaupt nicht für zielführend. Vermutlich sind die potentiellen Leser nicht ehrlich, oder sie wissen es selbst gar nicht so genau oder diejenigen, die eine solche Geschichte später lesen würden, werden durch die Umfrage nicht erreicht sondern nur die ändern. Ich hab das gleiche auf meinem Blog und der FB-Seite auch einige Male versucht, immer wieder mit dem gleichen Ergebnis.
Eine überwältigende Mehrheit schreibt, dass sie weniger an Erotik und Sex interessiert ist sondern vielmehr Wert auf Plot und Charakterentwicklung legt.
Postet man dann Leseproben oder ganze Geschichten, kann es den Leuten nicht saftig genug zugehen und Verkaufen tun sich diese saftigen Geschichten auch besser als die vermeintlich anspruchsvolleren.


Viel Erfolg wünsche ich dir jedenfalls bei deinem Versuch.
Profilbild
*******uss Frau
75 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch allen. Eure Antworten haben mir weiter geholfen!
Die Geschichte an sich ist ja eigentlich schon fertig. Doch trotz der detailreichen und saftigen Schilderungen fehlt halt etwas und ich glaube, eure Antworten helfen mir weiter. Es fehlt der rote Faden, was die Protagonisten antreibt. Die Frage nach dem Warum und die Antwort darauf. Die Erkenntnis ist das Eine, die Umsetzung nochmal eine ganz andere Hausnummer. Ob sie mir gelingen wird, weiß ich nicht. Das wird wohl jeder meiner Leser später für sich selbst entscheiden müssen.

@ T_Bordeme:
Danke für deinen kleinen Erfahrungsbericht und danke dafür das du mir bewiesen hast, dass auch Männer gute SM-Storys schreiben können! Ich liebe Legosteine!! *g*
me
******eme Mann
72 Beiträge
@*****ina

Ohh, danke sehr <3

Aber psst, verrate deinem Dom nicht, woher du die Idee mit dem Lego hast *zwinker*

Doch trotz der detailreichen und saftigen Schilderungen fehlt halt etwas und ich glaube, eure Antworten helfen mir weiter. Es fehlt der rote Faden, was die Protagonisten antreibt. Die Frage nach dem Warum und die Antwort darauf.
Wo du das so sagst. Eine Freundin von mir, selbst eine erfolgreiche Autorin sagt genau das gleiche über meine saftigen Stories: "Kann man sich wunderbar drin verlieren. Sprache Top, alles prima. Aber nach einer halben Stunde Lektüre, frage ich mich, warum ich weiterlesen soll."
Ich geb ihr da völlig, stelle aber zu meiner Überraschung bisher fest: Das sind dann die Stories, die im Vergleich zu den anspruchsvolleren mehr gelesen werden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.