…was ich denke...
ich bin seit 20 Jahren verliebt,verlobt,verheiratet
Herzlichen Glückwunsch, da müssen viele Menschen erst einmal hinkommen.
Wir sind in vielen grundlegenden Ansichten einer Meinung,
Das halte ich erst einmal auch für einen wichtigen Punkt, warum ihr solange zusammen seid.
...sind zum Teil aber auch SEHR verschieden.
Ich: emotional, optimistisch, …., kommunikativ
Er: rational, pessimistisch, ….., eher "redeunlustig"
Ich könnte mir vorstellen, dass zuviel "gleich" nach 20 Jahren aber auch langweilig ist. Insofern klingen die Gegensätze für mich als Attribute, die ganz Ganze nicht zu langweilig werden lassen. Ich persönlich finde Reibungspunkte auch mal wichtig, allerdings weniger in den grundlegenden Angelegenheiten.
Eigentlich war unsere Beziehung immer glücklich - wir haben schon einige Tiefphasen(die aber immer durch äußere Umstände verursacht wurden)hinter uns-aber wie gesagt, wir waren glücklich.
…fein, Ihr wisst anscheinend, wie man wieder aus Krisen herauskommt!
Irgendwie bin ich zur Zeit reichlich gefrustet. Der Alltag nimmt viel Raum ein, wir haben nicht viele Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Das Hauptproblem ist: mein Mann hat seit einiger Zeit einen neuen Job, der ihn stresst. Er ist da also gut unter Druck,bzw. macht sich den meisten Druck selber. Für ihn ist das Leben voll von Anforderungen und Anstrengung.
Neue Jobs stressen meistens. Ich kenne keine Person, die da so völlig "tiefenentspannt" an die Sache heran geht. Gleichwohl finde ich es gut, dass Du quasi um sein Wohlergehen besorgt bist. Sagen kann man das jemanden, aber vielleicht wirst Du ihn in dem Punkt nur bedingt ändern können? Menschen ändern per se etwas, wenn sie das für sich selbst erkennen und für wichtig und richtig befinden.
Sex findet nur noch selten statt. Eigentlich geht der Sex in 98% der Fälle von mir aus. Ich hätte schon gerne mindestens 1 Mal pro Woche Sex -aber mein Mann ist in Gedanken abends oft schon beim Wecker um 5.45-wenn dann Sex stattfindet, dann ist bei ihm hinterher definitiv keine Kraft mehr um noch mal intensiv zu kuscheln/fingern.
…Deine Bedürfnisse kommen also zu kurz. Gut, dass Du das erkannt hast. Das kann man kommunizieren. Schlimmer wäre, Du tappst im Dunklen herum und weisst nicht, woran es liegt.
Dazu muss ich sagen,dass ich seit einiger Zeit Probleme habe zu kommen. Ich denke mittlerweile, dass es ein äußerer Spiegel der inneren Problematik ist, bedeutet,dass ich manchmal auch einfach noch nicht fertig bin-und er dann einschläft
…mit den ganzen Stress vom Mann und den eigenen zu kurz gekommenen Bedürfnissen wäre ich auch überfordert. Ein "O" lässt sich halt nicht vielleicht für eine Frau mit Problemen im Hinterkopf und Zeitdruck vom Mann mal ebenso steuern...
Problem ist, dass mein Mann sich ganz schnell unter Druck gesetzt fühlt. Das bedeutet für mich, dass ich mich eigentlich kaum traue zu reden, weil ich ihn nicht noch mehr unter Dampf setzen will.
Ich halte Kommunikation schon für wichtig. Sonst löst sich das für mich nicht auf. Bleib doch eher bei dem, was Dir wichtig ist. Ich-Botschaften greifen zum Beispiel nicht an. Man kann das ja auch vielleicht erst mal so anpacken, dass es schön wäre, wieder gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und dass er Dir fehlt? So als Ansatz bei einem netten Essen zu zweit? Alles Weitere -wie Sex - ergibt sich ja dann vielleicht von ganz alleine? Wenn das gut verlaufen sollte, kann man ja quasi ein regelmäßiges Date mit Zeit füreinander ausmachen. Für schöne Dinge….Dann hat man etwas, worauf man sich freuen kann und ist dann auch ggf. schon viel freudig entspannter, als die Situation mit dem Wecker, die Du beschrieben hast.
Falls er sich aber dennoch mit Vorschlägen unter Druck gesetzt fühlt: Ihr seit 20 Jahre zusammen. Er kennt Dich bestimmt gut genug, um Dir das nachzusehen oder vielleicht auch nur eine kleine Zeit zu schmollen
Ansonsten seid Ihr doch Beziehungskrisen-Profi's, wie ich weiter oben gelesen hab.
Ich bin gerade einfach mega frustriert und frage mich ob man nicht einfacher dran ist, wenn ein Partner einem in der Grundeinstellung zum Leben ähnlich ist. Es ist soooo anstrengend mit so einer destruktiven Grundeinstellung zu leben. Von "Gegensätze ziehen sich an" merke ich gerade so gar nichts mehr...
Das ist Dein Frust, der da grade aus Dir spricht und vielleicht auch ein wenig die mangelnden Lösungen. Ich sag mal, wenn das alles sonst so schlimm wäre, hättest Du das nicht schon 20 Jahre mit Deinem Partner ausgehalten.
Ich würde erst mal nach Lösungen suchen. Gehen kannst Du immer noch.
Good Luck
P.
…wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Ich bin grade zu faul, nochmals zu lesen…..