Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
22043 Mitglieder
zur Gruppe
CMNF
2608 Mitglieder
zum Thema
Im Alltag devot, beim Sex dominant - Ein Widerspruch?36
Wie weit ist das verbreitet? Man hört ja immer wieder von Menschen…
zum Thema
Mann dominant/Frau devot46
Da ihr ja alle hier echte Profis seit, schiebe ich doch gleich noch…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

devote Rolle "schwappt" in den Alltag!!

*****815 Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
devote Rolle "schwappt" in den Alltag!!
Soooo.... habe jetzt stundenlang gestöbert, gesucht, gelesen.... und nichts gefunden, was genau paßt! Darum auch in diesem Bereich und nicht in dem Bereich devot/dominant.....

Ich bin jetzt seit 1 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen und wir beide mögen total Rollenspielchen.... so oder so.... beides war gern genommen. Seit längerer Zeit (ca. 1 Jahr) ist mir schon aufgefallen, daß er einige Bereiche auch gern in den Alltag übernehmen würde.... und da setzt mein, bzw. auch sein Problem ein. Er hat mir mal das ein oder andere "Angebot" gemacht, ihn auch im Alltag "zu nutzen" und ich hab es ignoriert.... fragt mich nicht warum, eigentlich sind wir SEHR offen mit unseren Wünschen, aber irgendwie wußte ich wohl nicht recht damit umzugehen, vielleicht wollte ich es auch gar nicht, da wir eigentlich beide absolut von einer Beziehung auf gleicher Augenhöhe überzeugt sind, und das würde sich ja dann widersprechen!? Oder nicht?

Er hat mir jetzt vor einiger Zeit "gestanden", das diese devote Rolle (eben auch im Alltag) mehr und mehr Reiz für ihn gewinnt und irgendwie ist unsere Beziehung total ins Schwanken gekommen.

Ich bin unsicher.... unwissend.... gehemmt im Umgang mit ihm. Er ist unsicher.... schambehaftet und hat Angst vor dem "Point-of-no-retourn", wie er es nennt..... Er kennt das Gefühl in der Form selbst nicht und weiß nicht, wo es ein Ende hat. Und ich natürlich erst recht nicht.

Man könnte jetzt sagen: Nutz ihn, geb´ ihm Aufgaben, mach aus der Not eine Tugend. Soweit so gut..... hätte ich evtl. noch nicht einmal das Problem mit. Würde mir vermutlich sogar Spaß bereiten.... aber eben nur in Gewissen Grenzen. Will ja letztendlich einen gleichwertigen Partner an meiner Seite, der auch Verantwortung übernimmt und nicht einen Wichtel, der ständig nur hinter mir herschlappt.


Unsere Beziehung ist mom. ziemlich am Wanken, er spricht (aus teilweise nichtigen Gründen) oftmals eine Trennung an. Er hat Angst vor dem, was kommen und werden könnte, daß sagt er selbst.... ist irgendwie eine blöde Zwickmühlel....

Bin eben ziemlich unsicher, was die Zukunft betrifft... Wie geht es anderen? Hat sowas Zukunft, wenn man nicht den ganzen Tag die Domina spielen will? Hat es irgendeine Grenze? Kann man es gut in sein "normales Leben" (was auch immer das heißen mag) integrierenl? Ist es ständig präsent?


Freue mich auf viele, auch kontroverse Meinungen dazu

Liebe grüße
****cy Mann
4.682 Beiträge
SM ist keine Lebenseinstellung die das ganze Leben beeinflusst. Es ist eine sexuelle Spielart. Eine Neigung. Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn ihr in der Beziehung bislang auf Augenhöhe gelebt habt, dann solltet ihr diese Beziehung auch im Alltag normal weiterführen. Ein Ausdehnen dieses Spiels auf das normale Leben ist nicht anzuraten da Du somit den gleichwertigen Partner verlieren würdest. Er wäre dann nur noch ein minderwertiger Spielball, ein Sklave, ein Diener oder was-weiss-ich, aber nicht mehr in der Lage auf einer Höhe mit Dir zu leben. Aber das willst Du ja nicht, wie ich Deinen Text verstehe. Du willst ja einen Partner der Sexspielchen und Leben trennen kann. Ich halte das auch für richtiger.

An was liegt es, das er sich so fallen lassen will?

• Ist er der Rolle als gleichwertiger Partner nicht gewachsen?
• Hat er eine übersteigerte Libido die sein Sexleben ins Alltagsleben unnötig verlängert?
• Bist Du zu dominant und musst tagtäglich beweisen, daß Du die Chefin im Ring bist?
• Ist sein Alltagsleben zu anstrengend und er flüchtet sich in diese Spielchen um die Realität zu verdrängen?
• Liegt eventuell eine psychische Störung bei ihm vor?

Ergründe die Ursachen für seine Störung oder beende die Beziehung. Anders sehe ich keine Lösungsmöglichkeit um ihn aus diesem Loch herauszuholen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
24 / 7
Es gibt auch BDSM-Anhänger, die ihr komplettes Leben danach ausrichten. Insofern ist das, was "Legacy" schreibt, zwar korrekt, aber nicht vollständig.

Wie man das auch immer von außen bewerten mag (ich erlaube mir da kein Urteil), so liegt es wohl im Charakter oder in der Natur der entsprechenden Menschen. (Woher das kommen könnte, da hab ich so meine Theorien, doch da ist man im BDSM-Bereich ohnehin besser aufgehoben ...)

Man nennt solche Varianten von Devot und Dominant "24 / 7", weil man 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche so leben mag, egal ob als Herr(in) oder Diener(in).

Ich persönlich kann damit nichts anfangen und würde stets eine Therapie empfehlen. Wer aber damit glücklich ist und niemandem weh tut, keinen anderen gegen seinen Willen zwingt, bedrängt oder einschränkt - möge damit glücklich sein.

(Der Antaghar)
Hast
du ihn schon mal gefragt, wie es kommt dass er zwar zögerlich aber immerhin zugibt, soviel Verantwortung abgeben zu wollen? Was steckt genau hinter seinem "Flüchten" aus der Augenhöhe?

Beruflicher Druck? Das Gefühl, getragen werden zu wollen? Was auch immer?

Immerhin beschreibst du deine Beziehung, als wäret ihr bisher immer auf Augenhöhe gewesen. War das nicht wesentlich angenehmer als evtl. jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen zu müssen?
*****815 Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Kann die Fragen nur mit vielen ??? beantworten...
denn wir beide sind ganz neu in dieser Situation und von daher stellen wir uns viele Fragen selbst grad erst....

Leider ist er mom. im Urlaub, so daß ich nur, so gut es eben geht, stellvertretend anworten kann.

BISHER hat sich diese Neigung (von beiden Seiten) immer rein im sexuellen Bereich bewegt. Von beiden gewollt und genossen und "eigentlich" auch mit klaren Einstellungen von uns, daß es so "richtig" ist.... für uns zumindest.

Was jetzt (bzw. vor einem Jahr) der Auslöser war, wissen wir beide nicht. Ich habe es ja lange genug ignoriert, er wohl beiseite gedrängt, mit dem Wissen eben um diese Einstellung. Ich denke, deswegen war er auch so zögerlich...

Er hat mir gestern noch gesagt, daß er jetzt im Urlaub erst einmal sich selbst hinterfragen will... Von daher sind meine Meinungen eben nur "Vermutungs-Ansätze", weil ich ihn eben -ich denke- relativ gut kenne.

Ich glaube, daß er nicht der Mensch ist, der gern und viel Verantwortung übernehmen möchte; in alltäglichen Bereichen habe ich das schon oftmals festgestellt und das ist einer unserer "normalen" Differenzen.... da könnte also ein Teil des Hundes begraben liegen.

Das er "aus meiner Augenhöhe" verschwinden will, macht mir -ehrlich gesagt- Angst. Er steht mir -meiner Meinung nach- in nichts nach und hätte es gar nicht nötig, aus dieser Höhe zu verschwinden...ob er das anders sieht... das muss ich mal genauer erfragen. Ich weiß allerdings, daß er meine Meinungen und Ansichten oftmals als "für ihn zu hoch" (was auch immer das bedeuten mag) bezeichnet.... da muss ich nochmal grübeln.

Und ja, er steht mom. und seit längerer Zeit unt ziemlich großem beruflichen Druck. Ob das der Grund bzw. eher der Auslöser für solche Wünsche sein kann, darüber kann ich nur mutmaßen. Würde ihm für solch einen "Druck" auch gern den Ausgleich bieten..... und selbst, wenn er in der teilweisen Unterwerfung liegt.

Dominant bin mit Sicherheit nicht. Ich war jahrelang in einer Beziehung, in der ich ziemlich klein gehalten wurde und von daher ist eben auch mein absoluter Wunsch und Anspruch, eine Beziehung auf gleicher Augenhöhe zu führen. Eher habe ich es bis heute noch nicht richtig hinbekommen, meine Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern und durchzusetzen..... ein Punkt, den mein Freund eben bemängelt. Daß hier also "Topf und Deckel" sich gefunden haben, weil ich ihn dominieren will...... das paßt nicht.

Ich habe eher die Befürchtung, daß er sich hier versch. "Verantwortlichkeiten" entziehen will und davor habe ich eben Angst. Sollte sich das Ganze -auch im Alltag- im "Rahmen" bewegen, hätte ich kein Problem damit.... ganz im Gegenteil... ein paar nette Spielchen auch außerhalb würden mir durchaus Spaß machen, unser GESAMTES Zusammensein so zu leben..... eher nicht.

So, hoffe mal, daß ich soweit alle Fragen beantwortet habe....

LG
@*****815: wir (meine Ehefrau, meine EheDOM und ich, Ehemann und Ehesklave) sind ein Beispiel dafür, dass das Überschwappen in den Alltag durchaus sehr gut funktionieren kann!
Für uns ist BDSM = Session u. Rollen"spiel", aber auch "Leben im Alltag mit erzieherischer Note" UND Wiederherstellung der ehelichen Harmonie! Andererseits leben wir gleichberechtigt u. partnerschaftlich, also auf Augenhöhe sehr gut miteinander. Wichtig ist Vertrauen in den Partner. Nun, wir sind schon viele Jahre zusammen, Ihr erst seit 1 1/2 Jahren.
Aus meiner Erfahrung heraus würde ich Euer "Problem" nicht so hoch aufhängen, sondern einerseits darüber reden (ist wichtig) und andererseits kommen lassen, was kommen will.
Als dominanter Part kannst Du doch eigentlich mit gelegentlichen kleinen Einlagen beginnen: z.B. Ihr seid im Kino oder Restaurant: Du holst Klammern (einfache Wäscheklammern) aus der Tasche und befiehlst ihm, diese anzulegen (auf Toil. oder im Dunkel des Kinos). Weiteres Beispiel: Du sagst ihm: bring den Mülleimer weg; er tut dies nicht sofort: Du befiehlst ihm "Hose runter" und gibst ihm kurz aber zackig einige Schläge mit der Hand auf den Hintern. Und dafür hat er sich dann sogar noch bei seiner Herrin zu bedanken durch einen Fußkuss; anschließend küssen sich Schatz und Schatz, und die Welt ist wieder in Ordnung.
Ein Beispiel von uns: wir sitzen beim Frühstück; ich bin wieder mal oberlehrerhaft (und belehre meine Ehefrau) und diskutiere, um des Diskutierens willen. Irgendwann reicht es ihr, was sie verbal zum Ausdruck bringt; ich diskutiere aber weiter: sie legt für sich selbst den Schalter um; "auf die Knie, sklave" und flatsch, flatsch, flatsch, setzt es Ohrfeigen. Oder sie setzt mir Brustklammern an die Nippel. Zu ihren Füßen bedanke ich mich für die gerechte Disziplinierung, Dann ein Kuss von Schatz zu Schatz und das partnerschaftliche Leben geht weiter.
Diese Beispiele sollen belegen, dass es sehr wohl und sehr gut funktionieren kann, das partnerschaftliche Leben auf Augenhöhe und das SM-Leben im Alltag.

Lieben Gruß wolf442
Veränderung als Chance
Normale Alltagsprobleme mit Sm zu lösen, stelle ich mir für mich selbst schwierig vor, aber das zeigt mir wieder wie unterschiedlich Sm praktiziert werden kann. Ob 24/7 oder Rollenspiele und sovieles dazwischen..

Ein Risiko ist warscheinlich immer dabei, wenn man etwas in einer Beziehung ändert oder neugestaltet, aber man entwickelt sich am laufenden Band weiter, dann ist es klar das sich auch die Beziehung mitverändert.. offene Worte beiderseits sind sicher hilfreich, über Wünsche, Vorstellungen, Ängste, Tabus..

Drücke Euch beiden die Daumen,
das Subie
**********nsued Paar
269 Beiträge
Else0815 geht's darum, dass ihr Freund mehr als nur Rollenspiele möchte und auch im Alltag seine devote Rolle leben möchte. Und sie ist sich nicht sicher, ob sie das so bewältigen kann weil sie sich bislang immer "auf Augenhöhe" mit ihm gesehen hat.

Meiner Meinung nach geht's hier um Domestic Discipline 24 Stunden/7Tage die Woche.

Ich denke, das ist in erster Linie eine einmalige Chance für eine Frau, sich's zu Hause gut gehen zu lassen, oder?
Da
möchte ich gerne mal gegen halten.

Das ist keine Chance, eher eine Strafe. Ein erwachsenes Kind, dem man alles sagen muss und sich dann evtl. noch disziplinäre Bestrafungen ausdenken, die in ihm ein Belohnungssystem auslösen, können für eine Frau kein "es sich gut gehen lassen Gefühl" auslösen.

(Jeder, der Kinder erzieht, weiß doch wie schwierig es ist, ständig zu fordern, auf Einhaltung usw. zu achten)

Ich sehe da keine Zeit fürs Entspanntsein. Und ihr Baugefühl sagt doch schon was über Zweifel bzgl. 24/7 aus.

Vielleicht wäre für ihn eine Frau gut, der das überproportionale Kontrollieren und Dominieren besonders gut liegt.
********4_no Mann
68 Beiträge
in Bewegung
Dass eine Beziehung immer wieder auch in Bewegung ist, macht sie lebendig. Das sehe ich auch als notwendig, da sich ja auch die einzelnnen Partner in der Beziehung im Laufe ihres Lebens verändern.
Um so öfter es uns glungen ist, solche Zeiten gemeinsam zu bewältigen, umso tiefer und stabiler erlebe ich zumindest die Beziehung mit meiner Frau.
Auch wir hatten schon das Thema, Rollenspiel in den Alltag mit hinüber zu nehmen. Wir haben uns ein paar wenige klare Spielregeln ausgemacht und es für einen von vorne herein begrezten Zeitraum ausprobiert. Jeder von uns beiden konnte das "Spiel" auch jederzeit beenden. So blieb die beiderseitige Verantwortung trotz Dom-Sub Spiel erhalten.
Ziel war und ist es, dass wir beide es geniessen können oder zumindest einen positiven Gewinn daraus ziehen.
Währenddessen und danach haben wir uns ganz viel ausgetauscht darüber und es war eine sehr intensive Zeit für uns. Wir haben daraus viel Erfahrung über uns gewonnen.
Wir haben das aufgrund der Erfahrung mit veränderten Spielregeln noch ein mal versucht.
Das zweite mal haben wir dann gemeinsam früher aufgehört als vereinbart, weil unsere Lebensumstände sich beruflich verändert haben und das dann einfach nicht gepasst hat.
Das feine war, dass wir auch zwischendurch immer wieder mal gemeinsam einen Schritt zur Seite gemacht haben und gemeinsam reflektiert haben, was uns daran gefällt oder was uns Sorgen bereitet.
Zur Zeit gibt es zwar keine Spiele im Alltag, aber aus unserer Erfahrung heraus gibt es ab und zu auch ein mal Andeutungen oder Signale, die auf unsere sexuellen Rollenspiele Bezug nehmen und uns den Alltag versüßen, entweder in Form von Erinnerung, oder Erwartung.
Wir haben uns so gerde in Hinblick auf unsere sexuellen Wünsch und Träume sehr viel besser kennengelernt und können Heute deutlicher Ausdrücken, was wir möchten. Zugleich ist auch klarer geworden, was gut, was schwer und was vermutlich nie realisierbar ist.

Die Sorge, dass es nicht mehr zurück geht - "point of no return" kann ich deshalb nur in geringem Ausmaß teilen. Ich hatte diese Angst auch. Natürlich veränderte uns die Erfahrung, aber trotz meiner "Sub" haltung über etliche Monate hinweg, blieb ich mit meiner "Dom" auf Augenhöhe und leben wir Heute wie früher gleichberechtigt und gleichverantwortlich in unserer Beziehung.
Mnachmal brauchen wir Auszeit vom Alltag um zu spielen, manchmal hat das Spiel Platz im Alltag. Wir haben dafür unsere Signale entwickelt und sind weiterhin in Bewegung miteinander.

Eines ist mir auf jeden Fall ganz klar - das alles basiert auf einem sehr tiefen gegenseitigen Vertrauen und einer sehr großen Offenheit zueinander. Im ersten Jahr unserer Beziehung wäre das noch nicht so möglich gewesen.
Wir stimmen neugier44 voll zu. BEIDE Seiten sollten etwas von diesem "Spiel" haben! Ganz wichtig ist der jeweilige Austausch im Gespräch miteinander. Die Reflektion darüber, wie hat die DOM und wie der sub diese oder jene Situation erlebt. Wir machen das regelmäßig, auch im Rahmen des abendlichen Kuschelns. Gern kommt dann der eine oder die andere noch einmal auf diese oder jene Situation des Tages zurück.
Batürlich darf "SM im Alltag" niemals zur ständigen "Muss-Regel" werden - jedenfalls bei uns! Wir leben gleichberechtigt, partnerschaftlich und auf Augenhöhe in Liebe miteinander, wenns gerade passt (meine DOM Lust darauf hat oder es erzieherisch gerade angesagt ist), wird der Schalter umgelegt und spontan, lustvoll-unberechenbar taucht die Herrin auf, in gegenseitigem Vertrauen, Achtung, Respekt und Liebe, aber auch konsequent, kompromisslos, streng.
Die Ehe entwickelt sich im Laufe der Zeit. Die handelnden Personen auch. Genauso entwickeln sich unsere SM-Gelüste. Beides flexibel miteinander zu verbinden/zu integrieren, dafür stehen wir. Und natürlich ist alles auch eine Frage der liebevollen Absprache, trotz DOM-sub-Verhältnis!

Liebenh Gruß und noch schönes Wochenende
wolf442
Wie ist es gemeint?
Will er Verantwortung im Alltag abgeben und in der Beziehung nicht mehr auf Augenhöhe sein?

oder

Genießt er einfach nur das sexuelle Spiel und das kickt ihn so sehr, das er den Kick gerne öfters, intensiver und in den Alltag integrieren möchte?

Das sind sicherlich nicht sämtliche Alternativen, aber eine Perspektive, die mir gerade in den Sinn gekommen ist.

Wenn er abhängig von dir werden will und nicht mehr selbstbestimmt durch sein Leben gehen, dann empfinde ich das persönlich als gefährlich. Will er das du ihn auch bei der Jobwahl dominierst? Will er, das du auch bei der Auswahl seiner Freunde immer die Kontrolle hast? Will er, dass du entscheidest, was er mit seinem Geld macht? Geht es in die Richtung der Verantwortung? Wie gesagt, das halte ich für gefährlich. Jedem das seine, aber das ist nicht das meine.

Wenn er den Kick intensiver und öfter genießen möchte, dann kann ich das sehr gut nachvollziehen. Wenn es für ihn geil ist, dominiert zu werden, dann will er das so oft es geht. Es ist wie Schokolade, die er nicht nur zum Nachtisch will, sondern einfach mal zwischen drin, immer wieder naschen und das du ihm Schokolade in der Handtasche mitbringst. Plötzlich, unerwartet und auch im Alltag.

In welche Richutung es geht, kannst nur du sagen. Wenn es das zweite ist, dann könnte sein Hunger dominiert zu werden vielleicht "anstrengend" werden, aber birgt für mich mit der Augenhöhe in der Beziehung kein großes Problem.

Das ist natürlich nicht die Weisheit, sondern nur eine Sicht aus meinem persönlichen Empfinden.
********4_no Mann
68 Beiträge
@surya
Sehr gut nachvollziehbar geschrieben.

Die Unterscheidung zwischen dem Streben nach Lustgewinn und dem Bemühen Verantwortung abzugeben, sehe auch ich als wesentliche Unterschiedungsmerkmale, wo es für mich gesund bleibt oder ungesund wird.

Verantwortung abgeben kann für begrenzte Zeit in vereinbartem Rahmen allerdings auch ein besonderer Kick sein. Wenn nun die Lust daran in den Alltag schwappt - verschwimmen die Grenzen aber wieder.
Letztlich kann das nur jeder für sich bestimmen, wo es ihr/ihm zu weit geht und sie/er sich abgrenzt.

Was für den einen noch gesund/normal erscheint ist für jemand anderen bereits jenseits der Grenzen. Ganz so eindeutig ist das leider nicht und fordert jede/n von uns immer wieder auf neue. Anders wäre das Leben aber auch ziemlich fad *zwinker*
*********irgit Paar
7.463 Beiträge
Ich denke 24/7
ist nur schwer bis gar nicht auslebbar . Ich kann den Wusch nach Delegation von Verantwortung zwar nachvollziehen , aber im Alltag ist das nicht auslebbar , weder für den dominanten wie auch für den devoten Part . Hinzu kommt , daß der Partner von Else 0815 die Flucht in die devote Rolle als Lösung seiner Probleme bzw . als Abbaufaktor seines Stresses im Beruf sieht , was ich als fatal erachte .

LG, Birgit
Das Posting von Birgit drückt genau meine Meinung aus,
anmerken würde ich nur, das die probleme in der ehe sich nicht über die Bdsm Definition lösen lassen werden.

Will sagen , wir sind hier nicht die richtigen Ansprechpartner ?
Soviel an Gedanken, die hier gepostet wurde ... ich denke, ihr (Else) solltet doch ev. mal im engen freundeskreis herumhören. Fragt doch einfach mal, ob anderen etwas aufgefallen ist, ob eure Beziehung sich verändert hat ?
Oft sehen Nahestehende Menschen viel mehr als die Betroffen selber.

Gruß,
Morticia
*****815 Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Hallo zusammen,

vielen Dank erst einmal für die vielen ehrlichen und kontroversen Meinungen,
Ansichten und Überzeugungen. Zumindest habe(n) ich/wir jetzt viele Denkansätze, die wir ohne diese Fülle an Beiträgen vermutlich nicht in diesem Ausmaß gehabt hätten...

Das Problem ist momentan eben, daß er selbst nicht ganz genau weiß, was in welchem Ausmaß dahinter steckt. Auch, wenn er nicht derjenige ist, der immer ganz vorn mit dabei ist, wenn es um Verantwortung geht, so weiß ich –ohne ihn da hinterfragen zu müssen-, dass er definitiv NICHT alle existentiellen Verantwortlichkeiten für z.B. Job, Freundeskreis oder Geld abgeben würde und wollte!!! Da bin ich mir relativ sicher, weshalb ich eher vermute, dass es vielleicht teilweise eine Kompension seiner momentanen Stresssituation ist; gepaart mit dem Wunsch/Verlangen, eben einen Teil unserer Spielchen mit in den Alltag zu übernehmen, wie eben dieses besagte Stückchen Schokolade, welches ich ihm ab und an zuteile (übrigens witziger Vergleich, aber nachvollziehbar und toll rüber gebracht).

Ich glaube auch nicht, dass er damit versucht, Alltagsprobleme zu lösen und sich diesen zu entfernen, eher ist eben der Reiz für ihn da, dass es sich nicht nur auf das ab und an gelebte Rollenspiel beschränkt ist, sondern immer Zwischendurch die „Häppchen“ zugereicht werden, ohne, dass er da einen Einfluß drauf hat. Von daher vermute ich eben, dass er es sich so vorstellen könnte, wie von wolf und neugier klasse und nachvollziehbar beschrieben.

Mir ging es eben gerade um SOLCHE Beiträge und darum, ob es sich auch leben lässt, ohne, dass die GESAMTE Beziehung nur unter diesem Einfluß steht und man eben diese besagte Augenhöhe verliert. DAS wäre für mich –und wohl auch für ihn- das Aus der Beziehung.

Das, wenn wir es in unser Leben einbauen würden, wir uns jederzeit austauschen über Empfindungen, evtl. Änderungen, Lebbarkeiten..... das wäre sowieso unabdingbar eine Voraussetzung.... aber das tun wir schon jetzt, wenn wir neue Spielchen versuchen, die wir vorher nur in unserer Phantasie hatten und nicht sicher sind, ob uns das im Realen wirklich reizt. Also für beide eh eine Voraussetzung!

Den Freundeskreis ansprechen werde ich definitiv nicht. Lieb gemeinter Rat, aber ich denke, ein solches Thema hat dort nicht wirklich etwas zu suchen und mein Freund würde sich in der absolut geouteten und defensiven Position fühlen. Wenn ER damit kein Problem hätte, würde ich noch mal drüber nachdenken...

Mir ging es eigentlich eher darum, von anderen zu erfahren –die es schon versucht haben, oder von vornherein abgelehnt haben-, ob es sich überhaupt leben lässt.... wenn ja, warum... wenn nein, warum nicht..... einfach Meinungs- und Erfahrungsaustausch, aus dem Ursprung, dass ich momentan relativ unsicher und unwissend bin und mich vielleicht auf ein Glatteis bewege, was niemals im Leben begehbar sein kann.... Das es IMMER Beiden eine Befriedigung geben sollte, das habe ich gar nicht anders in Erwägung gezogen! Es ist definitiv nicht so, dass ich mir das so gar nicht vorstellen kann; nur war eben die Angst da, dass wir damit einen „veränderten Stellenwert“ in der Beziehung hervorrufen, den ich nicht leben möchte.

Ich bin ein Mensch, der bei –zumindest einigen Dingen- eine ganze klare schwarz/weiß-Meinung hat (z.B. Spielchen hier und Leben dort) und ich tue mich auch hier und da manchmal etwas schwer, davon abzuweichen. Aber es stimmt eben und auch ich will nicht unbelehrbar sein.... Menschen verändern sich (wenn ich mir vor Augen halte, was ich vor 10 oder 15 Jahren noch GAR NICHT wollte....oh man), Situationen verändern sich, Beziehungen verändern sich und man (ich) sollte zumindest offen dafür sein. Eine Eigenschaft, die mir in solch´ einschneidenden Dingen manchmal fehlt..... aus Unsicherheit..... aus Angst vor dem Ungewissen... aus momentaner Überzeugung... ich weiß es nicht.

Es stehen einige Antworten aus, da mein Freund sich eben in dieser Trennungszeit (Urlaub) auch auseinander setzen möchte mit seinen Wünschen..... Ich stehe dem gespannt gegenüber, werde ihm diese gesamten Einstellungen als „Futter“ geben und dann wird sich zeigen, WAS er will, OB es lebbar sein kann/wird. Ich versuche manchmal einfach Dinge mit dem Verstand zu lösen, anstatt zu versuchen, sie zu leben und zu schauen, was wird.

Liebe Grüße
**********nsued Paar
269 Beiträge
Ich denke, das alles ist nicht eine Frage von Entweder/Oder:

Das gibt es Rollenspiele, die Spaß machen, da gibt es Wünsche von deinem Freund, im Alltag dominiert zu werden... aber das alles ist nicht absolut, die Dinge sind im Fluß und auch dein freund wird - wie du selbst scheibst - in vielen Situationen der alte sein.

laß die Dinge sich entwickeln, das Meiste wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.

lg peter
*****815 Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Peter!!!! Ich denke, genau DAS ist es und das fällt mir schwer. Ich kenne in vielen Bereichen nur entweder/oder.... nur schwarz oder weiß...... das ist wohl MEIN Haken! Ich habe viele "feste" Einstellungen" und frage mich bei Abweichungen, ob dies oder jenes geht.... ohne es versucht zu haben..... vermutlich scheue ich genau dieser Versuchung.... sie könnte ja auch scheitern....ich kann es nicht absehen.... nicht einschätzen..... das macht Angst.

LG
Phase
Das Posting von Peter hat mich auch auf die Idee gebracht, das ganze mal langfristig zu sehen.

Es ist möglicherweise auch nur eine Phase, die mal stärker und mal schwächer ist. Anfangs ist da der Heißhunger auch im Alltag dominiert zu werden. Aber irgendwann ist dann auch wieder gut. Dann wird er mal den Kopf nicht frei dafür haben und seine Ruhe wollen. Du siehst ihm an der Nasenspitze an, wenn du ihn jetzt dominieren willst, dann genießt er das nicht und hat gerade keine Lust.

"Ja, ich bin heiß darauf, auf wilde Spiele, auf Sex. Am liebsten immer, wenn wir uns sehen, jeden Tag zwei Mal." Wenn sich das dann erfüllt, dann ist es nach zwei Wochen schon anders. Und dann denkt er sich vielleicht nach einem harten Tag bei der Arbeit, müde in der Nacht: "Och eigentlich ist es auch ok, wenn wir heute mal keinen Sex haben. Es ist zwar geil, wenn du mich dominierst, aber eigentlich will ich mich jetzt gerade auf was anderes konzentrieren."

Das kann natürlich nur er beantworten und wahrscheinlich nur nach einer Weile des Ausprobierens.
Ohne jetzt viels, was bereits gesagt wurde,
noch einmal wiederholen zu wollen:

Wenn ihr sowieso schon dabei seid, Eure emotionalen Grundmuster
genauer anzuschauen, dann habt einfach mal im Blick, dass Dominanz
und Devotion sehr tiefsitzende Verarbeitungsmuster sind, die sich
bei sehr vielen nicht auf den sexuellen Bereich beschränken, sondern
in diesem Bereich nur besonders deutlich sichtbar werden.

"Augenhöhe" ist da vielleicht nur eine hilfreiche Krücke,
mit der man sich vor ein paar Antworten schützen will,
weil sie etwas erschreckend "Unzivilisiertes" haben.
Das sag ich nicht aus theoretischen Erwägungen heraus,
sondern weil ich selbst über Jahre die Erfahrung gemacht habe,
dass ich mich in Beziehungen die Führungsrolle vermiden habe.

Heute weiß ich, dass mir diese Rolle auch ausserhalb des Bettes
sehr liegt. Und erst seitdem ich das weiß, finde ich Wege, diese
Rolle auch zu gestalten.
Und ich habe zunehmend Spass daran, zu steuern und zu lenken.
Von "Augenhöhe" rede ich seitdem nur noch in bezug auf eine
wertschätzende Grundhaltung.
********eele Frau
8 Beiträge
Hallo.

Deine Fragen kann ich dir leider nicht beantworten. Aber trotzdem möchte ich dazu etwas schreiben. Denn ich habe diese Situation umgekehrt erlebt. Unsere Beziehung ist daran zerbrochen, dass unser BDSM-Leben in den Alltag übergeschwappt ist. Von seiner (dominaten) Seite aus. Das alles nicht nicht bewußt geschehen und auch nicht gewollt. Es hat sich einfach so eingespielt. Mit "Bring mir mal einen Kaffee" usw. fing es. Bitte und danke hörten irgendwann auf. Anfangs genoß ich als devoter Part das sogar. Mir erging es da so wie deinem Freund im Moment.

Nur wurde es irgendwann immer mehr und erst heute - lange Zeit nach der Trennung - kann ich einen Zusammenhang erkennen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass wir beide Anfänger waren.

Wenn es für euch ok ist, diese Spielchen auf den Alltag zu übertragen, dann solltet ihr das nach Absprache (!) auch tun. Aber bitte seid vorsichtig damit. Kontrolliert euch beide immer wieder mal selbst zwischendurch ob noch alle so läuft wie es laufen sollte. Dass keine Grenzen überschritten werden.

Ich wünsche euch viel Glück.

Liebe Grüße
Drachenseele
Weshalb sollte es nicht funktionieren SM mit in den Alltag einfließen zu lassen?

Wenn ich das richtig lese, seid ihr beide unsicher, auf neuem Terrain, nichts desto trotz hat euch die Neugier gepackt – was gibt es auf diesem neuen Terrain.
Von, Alles bis Nichts – alles drin.
Es ist fürs erste vielleicht hilfreich von diesem gängigen Klischee wegzukommen, das 24/7 einhergeht mit sein Mensch sein aufzugeben, Willenlosigkeit, nur noch auf Knien rumzurutschen,und zu einem jasagendem Monster zu mutieren.
24/7 heißt zunächst einmal nichts anderes, als das jener der dominiert zu jeder Zeit über jenen der sich unterworfen hat, verfügen KANN so er denn will.......und es beinhaltet ein hohes Maß an reflektieren – sich selbst und sowohl den anderen( für beide)- und Kommunikation.

Nachdem du else0815 schon sagtest, das du gern in schwarz weiß, ganz oder gar nicht steckst – schraub einfach mal die Drehzahl runter bzw wenn du eher bei „gar nicht“ steckst, ein klein wenig hoch.
Der Alltag innerhalb einer Beziehung ist mit so vielen mannigfaltigen Kleinigkeiten angefüllt, und wenn man sich daran versuchen will, SM mit in den Alltag zu integrieren versucht man sich am besten in und an solchen Banalitäten.
Mit ein oder zwei kleinen Änderungen dort, und man sieht sehr schnell wie und was man darin fühlt. Sowohl jener der die Änderung veranlasst hat, und jener der die Änderung ausführt.
Je nachdem wie das Fühlen damit, darin ankommt, wird dann der weitere Weg gestaltet, oder eben auch nicht.

Sonnige Grüße
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.