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Polyamorie - wie kann man sich dahin entwickeln?

*******ine Frau
520 Beiträge
ich hab
so ein bißchen ein Problem mit dem "weiterentwickeln".....

Das klingt als ob es besser wäre....was ich ein bißchen vermessen finde...
manche sagen das auch über offene Beziehungen....wo ich es genauso falsch finde...obwohl ich sie lebe...

es ist anders...nicht besser oder schlechter...nicht etwas wohin man sich entwickeln sollte, sonst steht man still...und das ist ja ganz schlecht....

es ist eine Art zu sein und zu fühlen...wie monogam....
wir machen beides und genießen beides...Zeiten von Monogamie und von anderen Partnern nebenher...und keines von beiden fühlt sich besser oder entwickelter oder was auch immer an...es ist beides WIR...
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Es ist sicher von wesentlicher Bedeutung, dass mir der "Partner Nr1" ( derjenige, der als erstes da war ) mir deutlich vermittelt, dass er immer noch tiefe Gefühle hat und dass ihm die Beziehung wichtig ist.

Bei Polyamory geht es nicht mehr um "die Beziehung" und auch nicht um eine bestimmte Rangordnung.

Mich beschäftigt die Frage, ob Polyamorie in Zukunft eine Option für mein Leben sein kann.

Mir fehlt bei der Frage das Motiv.

Alternativ gibt es die Möglichkeit mit einem Hauptpartner eine Beziehung zu haben, und diese bei Bedarf und gegenseitiger Zustimmung zu öffnen. Damit Platz für eine Nr. 2 entsteht.

Ein wesentliches Merkmal für Polyamory ist, dass es vorwiegend um bedeutende zwischenmenschliche tiefe Verbindungen zu mehreren Menschen gleichzeitig geht. In Form von Liebe. Es geht primär nicht um Sex. Sexualität spielt dabei eine völlig untergeordnete bis unbedeutende Rolle. Zum anderen ist es wichtig, das jeder einzelne in der Lage ist seine eigenen Konflikte zu lösen und nicht von dem anderen verlangt, dass er sein Verhalten soweit ändert, dass man erst keine Konflikte bekommt. Das Letztere kann man in einer Zweierbeziehung anwenden. Bei mehreren Beteiligten würde alles zum Stillstand kommen, weil sich niemand mehr wirklich bewegen kann.

Ich denke, eine offene Beziehung ist für diejenigen eine Alternative, den das klassische Beziehungsmodell nahe liegt. Jedoch mit einer gewissen Öffnung, um die Ausschließlichkeit etwas aufzuheben.
*******ata Frau
27.695 Beiträge
Bei Polyamory geht es nicht mehr um "die Beziehung" und auch nicht um eine bestimmte Rangordnung.

da widerspreche ich!
erst bei beziehungsanarchie geht es nicht mehr um eine rangordnung
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Ich reihe mich weder in eine Rangordnung ein, noch vergebe ich Ränge.

Mich interessieren gleichberechtigte monogame oder polyamore Beziehungen. Keine Hierarchischen.

Das darf natürlich jeder handhaben wie er will. Sobald sich Menschen aufeinander einlassen, dürfen sie ihre eigenen Regeln und Gesetze aufstellen. Diese gelten dann nur für sie. Für ihre Nachbarn vermutlich schon nicht mehr.

Bei offenen Beziehungen gibt es einen Hauptpartner und einen oder mehrere Nebenpartner. Da passt die Rangordnung. Vermutlich ist es dabei auch wichtig für die klare Abgrenzung. Aber in einer Polyamoren passt es im allgemeinen nicht ...
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Ich könnte mir vorstellen, dass die Haltung zur Polyamorie stark vom Lebensalter und stark von der Lebensphase abhängig ist.

Zwei der grössten Probleme sind ja ganz offensichtlich die Eifersucht und die vorhandene oder nicht vorhandene Einsicht, dass man mehr als einen Menschen aufrichtig lieben kann.

Bei mir haben polyamoröse Ansätze nie funktioniert. Leute, die dieses Beziehungsmodell leben, scheinen die komplette Ausnahme zu sein. Es herrscht einfach die (womöglich gelernte bzw. kulturell geprägte) Vorstellung vor, man könne genau nur einen Menschen lieben. Dass dies nicht so ist, wird im Laufe des Lebens klar (manchen oder vielen Menschen aber auch nicht).

Der andere Aspekt ist die Eifersucht. Beschreiben würde ich dies als eine Art Verlustangst oder die Angst nicht mehr die eine geliebte Person sein zu können, die den exklusiven Anspruch auf den Partner hat, wobei nach Eingehen der Beziehung möglichst alles gemeinsam untenommen werden soll, alles geteilt werden müsse usw.

In jungen Jahren war ich sehr viel eifersüchtiger. Ich fühlte mich persönlich verletzt und gedemütigt, wenn meine Geliebte oder die Person, die ich einseitig liebte, mit anderen Menschen etwas unternommen hat oder Sex hatte. Ich fühlte mich in absoluter Rivalität zu meinen "Gegenspielern". Und ich dachte jedesmal, es könne nur die eine für mich geben und ich müsste "kämpfen", mit allen Mitteln. Seit etwa 10 Jahren ist dieser Effekt weg. Daher denke ich, man erfährt mit der Zeit, dass andere Beziehungsmodelle funktionieren können.
@sonne_licht
Mir fehlt bei der Frage das Motiv.

Eine berechtigte Frage - hier meine Antwort:

Vor einger Zeit habe ich eine Doku über 2 polyamor lebende Beziehungsgemeinschaften gesehen; sie wurden über einen längeren Zeitraum gefilmt, und habe immer wieder Stellung bezogen zu ihrer jeweiligen Lieben-Lebenskonstellation.

Ich, in meinem stillen Single-Kämmerlein, dachte dann:
"Fein, mehrere Liebesbeziehungen bedeuten auch viel mehr Glück."

Natürlich kam auch in beiden Polygruppen das Thema Eifersucht vor; und dies hat mich nachdenken lassen, inwieweit ich bereit wäre, einen geliebten Partner mit einem anderen ( Mann oder Frau ) "zu teilen".
Aber ich merke schon, durch die guten Beiträge hier, dass der Grundgedanke der Pölyamorie garnicht derjenige zu, "teilen zu müssen" sondern es auf ein "teilen zu wollen" hinausläuft.

Zudem gibt es momentan etliche Forenbeitrage, worin Männer und Frauen ihre Partner lieben, aber ein Manko empfinden, seis in der Sexualität, zu viel oder zu wenig, seis in der bevorzugten Spielart ( Vanilla / BDSM ), seis in der Freizeitgestaltung.

Praktischerweise könnte doch dieses Dilemma durch Polyamorie gelöst werden.

So kam ich drauf, mir die Option Poly - für mich - in der Theorie durchzudenken......
*********marrn Mann
1.396 Beiträge
Ich finde nicht, dass ein "Manko in der Beziehung" ein guter Start in die Polyamorie ist. Nach meinen Erfahrungen aus vielen Gesprächen ist Polyamorie auch meistens etwas, was den Menschen passiert, während sie sich in einer monogamen Beziehung befinden. Sie verlieben sich neu und stellen fest, den Gefühlen zum bisherigen Partner tut das keinen Abbruch. Dann knirscht es im Gebälk und die Beziehung wird neu verhandelt oder geht baden.

Bei den größeren Polytreffen gibt es aber zunehmend auch sehr junge Teilnehmer, die ihre Beziehungen von Anfang an polyamor gestalten, bzw, sich das auch beim Start als Zweierbeziehung vorbehalten. Das sind meist sehr reflektierte und entspannte Zeitgenossen, also vielleicht bahnt sich da auch einfach in einer neuen Generation eine andere Herangehensweise an. Ich finde es jedenfalls gut, am Anfang einer Beziehung die Frage Exklusivitätsanspruch oder nicht offen anzusprechen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
********2013:
Zudem gibt es momentan etliche Forenbeitrage, worin Männer und Frauen ihre Partner lieben, aber ein Manko empfinden, seis in der Sexualität, zu viel oder zu wenig, seis in der bevorzugten Spielart ( Vanilla / BDSM ), seis in der Freizeitgestaltung.

Praktischerweise könnte doch dieses Dilemma durch Polyamorie gelöst werden.

Dafür braucht's keine Polyamorie, sondern reichen dafür schlicht Selbstehrlichkeit und Pragmatismus. Ich muss niemanden lieben noch verliebt sein, um mit der Person für Selbsterfahrungs- oder Transformationsprozesse ins Bett zu gehen. Ich brauche auch keine amouröse Beziehung, um mit jemandem ins Kino oder joggen zu gehen.

Im beruflichen Kontext würde man schlicht von "Arbeitsteilung" und "Angebot und Nachfrage" sprechen.

Polyamorie verstehe ich schlicht als Neu-Konstrukt des Natürlichen, erachte ich einen omnipotenten und allerfüllenden Partner als sehr selten und die Erwartungen an einen derartigen schlicht als dysfunktional.
****ga Frau
17.230 Beiträge
Ich finde es jedenfalls gut, am Anfang einer Beziehung die Frage Exklusivitätsanspruch oder nicht offen anzusprechen.

Ja das denke ich auch, das dies essentiell ist eine sehr wichtige Lebenseinstellung meinem Partner mitteilen zu wollen, wie ich leben will und was ich erleben will. Allerdings kann sich das auch verändern. Es ist ja kein Muss mehrere Menschen lieben zu müssen, sondern eine Option mehrere Menschen lieben zu dürfen. Ich finde das Modell der Beziehungsanarchie zu leben einfacher als das Modell der Polyamorie *g*. Alle meine Liebsten sind meine FreundInnen, die einen mit+ die anderen ohne +. Die Gefühle gestalten sich frei, spontan und individuell. Ich empfinde die BA (Beziehungsanarchie) weniger verkopft als die PA (Polyamorie). (mMn)
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Ich stelle mir die ständigen Aushandel- und Ausgleichsprozesse, die die Beziehungsform Polyamorie mit sich bringt, recht zeitraubend und belastend vor. Eifersucht scheint ja immer ein Thema zu sein. Diese ist ja schwer wegzudiskutieren.

Beispiel: Es ist ein Feiertagwochenende wie Ostern. Man möchte etwas unternehmen. Heisst das nun, man sollte nur zu dritt oder zu viert verreisen? Wie organisiert man Zweisamkeit? Was macht man, wenn ein Partner bei einer Aktion "übrig bleibt" und er/sie nicht weiss, was er bzw. mit wem er/sie was unternehmen soll?
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@********2013
Natürlich kam auch in beiden Polygruppen das Thema Eifersucht vor; und dies hat mich nachdenken lassen, inwieweit ich bereit wäre, einen geliebten Partner mit einem anderen ( Mann oder Frau ) "zu teilen".
Aber ich merke schon, durch die guten Beiträge hier, dass der Grundgedanke der Pölyamorie garnicht derjenige zu, "teilen zu müssen" sondern es auf ein "teilen zu wollen" hinausläuft.

Der Grundgedanke ist, das kein Mensch einem anderen Menschen gehört...jeder seine in sich vorhandene Liebe...einem anderen Menschen schenken darf...und man nicht teilen kann...was einem garnicht gehört.. *zwinker*

Nein, Spaß bei Seite...sich ein Beziehungsmodell zu entwerfen...ohne einen oder mehrere mögliche Partner in seinem Herzen...der/die auch daran interessiert wären so zu leben...ist nur Theorie...reine Gedankenspiele..

Dennoch glaube ich, wäre in so einer Konstellation...ein großes Herz...Ehrlichkeit...Offenheit...die eigene persönliche Reife...eine starke Persönlichkeit...die aus sich heraus in der Lage ist, mehrere Menschen die in seinem Herzen einen Platz haben...gleichwertig zu lieben...natürlich jeden auf seine persönliche Art...von Nöten...so, das sich ALLE von dieser Liebe auch angenommen und erfüllt fühlen...in diesem Zustand...empfindet man nur Freude auch für den Anderen...man kann alles gönnen...keine Eifersucht...

Aber wie gesagt...vermutlich gibt es sehr wenige Menschen...die tatsächlich im Lebensalltag Polyamor leben können...und zwar SO, das sich ALLE Beteiligten...für einander freuen,eifersuchtsfrei sind...sich bereichert und erfüllt fühlen.. *zwinker*
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Ich empfinde die BA (Beziehungsanarchie) weniger verkopft als die PA (Polyamorie). (mMn)

Verkopft sind Menschen und nicht Beziehungsformen. *g*

Ich stelle mir die ständigen Aushandel- und Ausgleichsprozesse, die die Beziehungsform Polyamorie mit sich bringt, recht zeitraubend und belastend vor. Eifersucht scheint ja immer ein Thema zu sein. Diese ist ja schwer wegzudiskutieren.

Aushandel- und Ausgleichsprozesse finden in exclusiven Zweierbeziehungen genauso statt. Dieses Aushandeln fängt dann an, wenn eigene Bedürfnisse durch den einen einzigen Partner nicht mehr gestillt werden. Sofern auf Dauer keine angemessenen Ergebnisse der Ausgleichsprozesse zu verzeichnen sind, droht eine feste Zweierbeziehung porös zu werden und dadurch von außen angreifbar. Weil mindestens einer mit seinen unerfüllten Bedürfnissen zurückbleibt.

Auch Eifersucht ist kein Privileg von Mehrfachbeziehungen.

Beispiel: Es ist ein Feiertagwochenende wie Ostern. Man möchte etwas unternehmen. Heisst das nun, man sollte nur zu dritt oder zu viert verreisen? Wie organisiert man Zweisamkeit? Was macht man, wenn ein Partner bei einer Aktion "übrig bleibt" und er/sie nicht weiss, was er bzw. mit wem er/sie was unternehmen soll?

Ich gehöre zu den Menschen, die etwas mit sich selber anfangen können. An Ostern möchte ich vielleicht niemanden sehen und für mich alleine sein. In einer exclusiven Zweierbeziehung ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass meine Partnerin deswegen die ganze Beziehung in Frage stellt.

In einer Mehrfachbeziehung kann ich erfahrungsgemäß entspannter das tun wonach mir ist. Ohne mich dafür erklären oder rechtfertigen zu müssen.
****are Frau
239 Beiträge
Poly hat, ehrlich gesagt, nichts mit Alter zu tun. Es geht mehr darum, eine bestimmte Mentalität dazu zu haben.
Es wurde schon erwähnt, dass es u.a. darum geht, selbst Verantwortung für seine Gefühle zu übernehmen. Das bedeutet eben auch, sich damit auseinanderzusetzen, was man da gerade fühlt und woher das kommt. Nicht einfach zu sagen "Mein Partner verhält sich scheiße, er ist ein Arsch und bringt mich dazu, das zu fühlen", sondern das Gefühl annehmen und akzeptieren, dass man es aus einem selbst kommt und nicht der Partner dafür verantwortlich ist. Auch, wenn er möglicherweise der Auslöser war.

Durch poly wird, allgemein gesehen, die Wahrscheinlichkeit erhöht, und zwar sehr stark, dass unsere Trigger gedrückt werden. Wenn man sich also darauf einlassen will, muss man darauf gefasst sein, dass dies passiert, und damit umgehen wollen. Heißt, ebenfalls wieder die Verantwortung zu übernehmen und nicht den Partner oder etwas anderes im Außen dafür verantwortlich zu machen.
Eifersucht ist im Allgemeinen etwas, das auf Angst oder Fehlen von etwas hinweist. Es ist unmöglich, einfach nie Eifersucht zu empfinden, aber es ist ein Gefühl wie Schmerzen, oder Angst: Es ist sinnvoll, es sich das anzusehen und damit zu befassen, ohne dass man blind danach handelt. Es ist eben ein Warnsystem, mit dem man entsprechend umgehen sollte. Wenn man sich Eifersucht nach diesem Kriterium ansieht, und dann eben nachschaut, woher sie eigentlich kommt: was fehlt mir, wovor habe ich Angst, warum verletzt mich das Verhalten meines Partners eigentlich, wofür steht es für mich?, kann man damit umgehen und schauen, ob es eine Lösung gibt. Wichtig ist, zu erkennen, dass es nicht das Verhalten an sich ist (meisten), sondern dass eine Situation dieses Gefühl auslöst; und sich dann damit zu beschäftigen, warum diese Situation das auslöst. Eben, was darunter liegt. Das ist dann auch Teil dessen, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen.

Also: Eifersucht wird allgemein nicht überwunden. Man kann (und für poly sollte man) aber lernen, sinnvoll damit umzugehen. Und zu lernen, zu erfahren, was dahinter liegt.

Es geht auch nicht darum, nicht verletzt zu sein. Sondern darum, zu erkennen, dass nicht der Partner mich verletzt, weil er auch andere Partner hat, sondern ich mich verletzt fühle. Es kann sein, dass mir etwas in der Beziehung zu meinem Partner fehlt, das hat aber nichts mit den anderen Partnern meines Partners zu tun, sondern wird dadurch nur sichtbar(er).
Es ist wichtig zu lernen, Beziehungen nicht zu vergleichen, sondern trotzdem bei seiner eigenen Beziehung zu bleiben und zu sehen, ob das gut ist oder nicht. Ob sie mich glücklich macht oder nicht. Ob ich in ihr zufrieden bin oder nicht. Andere Partner meines Partners sollte ich behandeln wie seine Hobbies oder ähnliches - es sind Teile seines Lebens, die für ihn wichtig sind, ohne dass ich Teil daran habe. Und das ist auch okay. (:

Ich habe zuvor monogame Beziehungen geführt, fühlte mich aber immer eingesperrt. Poly ist für mich die Möglichkeit, mich frei zu bewegen und keine von Außen auferlegten Grenzen zu haben, nach denen ich mich richten muss, nur weil ich eine Beziehung führe.
Es ist für mich auch eine Möglichkeit, zu wachsen, eben weil ich mit all jenen Punkten konfrontiert werde, die schwierig sind. Aber wie gesagt, Poly sorgt nur dafür, dass diese eher zu Tage treten und ist nicht dafür verantwortlich.



Um es kurz zu fassen (es ist wieder super lang geworden..):
Eifersucht ist nichts, das vollkommen weg sein wird, sondern ist ein Warnsystem, mit dem man entsprechend umgehen sollte. Und dafür, ebenso wie für die anderen Gefühle, selbst Verantwortung übernehmen.
Man sollte seine eigene Beziehungen nicht mit den anderen Beziehungen vergleichen, sondern seine Beziehung für sich betrachten und schauen, ob es passt oder nicht.
Poly führt dazu, dass alle möglichen Punkte, die man so hat, getriggert werden, sodass man sich damit befassen muss bzw. darauf gefasst zu werden.

Alles in allem ist Poly nicht für jeden geeignet. Es ist viel und harte Arbeit, und benötigt viel Kommunikation, obwohl das für monogame Beziehungen an sich auch gilt. Ansonsten ist das sehr stark individuell geprägt und fällt an sich schon unter "Designer-Beziehungen", ganz einfach, weil es für jeden anders richtig ist.
Sorry für den konfusen Beitrag. ^^"
Polyamorie vs. Monogamie
Ich musste erst die Monogamie "überwinden", um Polyamorie als positivere Form von Partnerschaften lieb zu gewinnen.

Ich bin mit einer Partnerschaftsvorstellung mit Monogamie grossgeworden und habe das als "normal" wahrgenommen....ab einem gewissen Alter aber erkannt, dass das dem menschlichem Naturell so überhaupt nicht entspricht.

Ich habe Monogamie in meiner Sturm- & Drangphase als Hauptprodukt eines von alten frustrierten Knackern installierten religiös indoktrinierten Gesellschaftsmodells verstanden....damit deren Frauen brav daheim bleiben und es blos nicht mit anderen treiben usw.

Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf erst war der Grundstein gelegt: Ich konnte mich von "alten Vorstellungen" lösen und Polyamorie als sehr attraktives Modell für Partnerschaften schätzen lernen.
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Offenbar sind sehr, sehr wenige Menschen bereit, in einer polyamorösen Beziehung leben zu wollen. Man begegnet kaum Leute, die sich zu Polyamorie bekennen udn entsprechend leben. Das muss ja Gründe haben. Die "Sicherheit", jederzeit und unvermittelt auf einen festen Partner "zugreifen" zu können, scheint sehr wichtig zu sein. Da ist man auch zu weitreichenden Kompromissen bereit. Dazu haben wir uns Riten und Bräuche aufgebaut, um die dyadische exklusive Liebes- und Sexbeziehung (beides ist idealerweise untrennbar miteinander verknüpft und sollte lebenslang Bestand haben) zu mystifizieren. Irgendwann im Laufe des Lebens erkennt man die Widersprüche und ist entsprechend frustriert. Es kommt zu Scheidungen, hässlichen Situationen, Streit. Manche zerbrechen sogar daran.
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Alles hat Gründe. Man begegnet auch kaum Leuten, die Lebensziele wie Klarheit, Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung verfolgen. Ganz im Gegenteil. Die Meisten strampeln sich Tag für Tag ab um immer mehr in Abhängigkeit und Fremdbestimmung zu kommen. Vielleicht ist ihnen das nicht bewusst. Das ändert jedoch nichts am Verhalten.

Eine Minderheit, die sich bewusst vom Besitzdenken befreit, um selber auch frei von unnötigen Zwängen zu werden, braucht ein neues Lebens- und Liebesmodell. Polyamory ist doch für die Meisten kein Lebensziel. Sie ist für diejenigen eine Option, die ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben leben wollen als Lebensziel.

Besitzdenken bedeutet nicht zwangsweise Monogamie. Da die Mehrheit besitzdenkend ist, passt das monogame Modell für sie nun mal sehr gut. Die monogame Beziehung lässt sich viel leichter in einen hermetisch geschlossenen Käfig wandeln als die Polyamory.

Ich kenne auch monogame Menschen, die sich in ihrer Beziehung gegenseitig alle Freiheiten lassen, damit keiner der beiden jemals sexuell, emotional oder seelisch verwahrlosen muss. Das liegt daran, dass sie sich gegenseitig vertrauen, lieben und beide wissen wohin und zu wem sie gehören.

Daher sehe ich weder in der Monogamie noch in der Polyamory besondere Vorteile. Ob ein bestimmtes Beziehungsmodell gut oder schlecht ist, hängt allein von den Beteiligten ab und von dem, was sie daraus machen.
****hh Paar
809 Beiträge
Theorie und Praxis
Moin,

jetzt sag ich mal was dazu *zwinker*

Kurz als Vorgeschichte: Ich war früher krankhaft eifersüchtig. Meine Freundinnen aus meiner Jugend müssten nur mit anderen zusammenstehen und quatschen, schon hab ich mich geärgert.

Damit habe ich viele Beziehungen kaputtgemacht. Irgendwann habe ich mich gefragt, was eigentlich für mich an einer Beziehung wichtig ist - in erster Linie angetrieben durch den Widerspruch, dass ich als Voyeur meiner Partnerin beim Sex mit anderen zusehen will, auf der anderen Seite nicht wollte, dass sie mit anderen Spaß hat *zwinker*

Ich denke, dass ich durchaus mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann und das auch schon getan habe - da gibt es keine Rangordnung, sondern jede Liebe ist einzigartig. Ich liebe jemanden nicht mehr oder weniger als einen anderen, sondern ANDERS.

Rangordnung gibt es nur eine: Es gibt EINE Frau, mit der ich entschieden habe, mein Leben zu verbringen. Die ist die Nummer 1 und wird das immer bleiben.

Bei einigen Postings muss ich aber folgendes einwerfen:

@*******ust:

"bei uns wäre die oberste Vorraussetzung, dass niemand sich ausgeschlossen fühlen darf. Sprich: jede(r) darf immer dazukommen"

Du hast zwei Partner und planst ein romantisches Essen mit einem der beiden. Du freust dich auf den Abend mit DIESEM Partner. Nu kommt der zweite dazu - und stört nicht???

@*********uest:

"Ich glaube auch nicht, dass man Eifersucht völlig überwinden kann. Man kann sie höchstens unterdrücken."

Meine Geschichte zeigt, dass das so nicht pauschal gültig ist.

@*********Seil:

"'Wenn es verletzt, ist es keine Liebe!' Chuck Spezzano"

Wenn es nicht verletzen kann, ist es erstrecht keine, sage ich - Liebe macht natürlich verletzlich, weil man sich öffnet.

"... wobei ich der Meinung bin, dass gerade die Liebeserklärungen so ziemlich das Überflüssigste in einer Beziehung sind!"

Klar, weiß ich, dass ich geliebt werde. Trotzdem höre ich es gern. Toy weiß auch, dass sie toll aussieht, trotzdem freut sie sich, wenn ich ihr sage, dass ich sie wunderschön finde. Was man mit der Vernunft weiß, hört man doch trotzdem gern. Das gleich als überflüssig zu bezeichnen....

@****ga:

"Wenn aus zwei glücklichen Menschen ein Paar wird, dann können sie nur eine glückliche Partnerschaft führen, solange sie ihr Glück weiterhin nicht vom Tun und Handeln der/s PartnerIns abhängig machen.

Und das ist erwartungsfreie bzw. bedingungslose Liebe (mMn)"

In der Theorie ist das alles richtig. Ich bin unglücklich, wenn Toy mich verlässt. Bin ich deshalb unglücklich mit mir selbst? Nein, ich finde mich toll (wirklich!), aber trotzdem ist Toy ein erheblicher Teil meines Lebens und damit von mir selbst.

@*******icht:

"Wenn ich liebe, dann liebe ich. Weshalb sollte meine Liebe nicht mehr da sein. Andere entscheiden doch nicht darüber ob oder wen ich liebe, sondern ich selber. Menschen die liebe dürfen zu jeder Zeit den Kontakt zu mir abbrechen. Deswegen ist doch meine Liebe nicht weg. "

Den wenigsten Menschen reicht es, zu lieben. Sie wollen, dass diese Liebe erwidert wird. Weil sie eine Schulter zum Anlehnen suchen z. B. Die habe ich nicht, wenn ich wen liebe, der mich nicht liebt.

"Ich könnte die Bedingung festlegen, dass meine Partnerin höchstens einmal im Monat ihre beste Freundin treffen darf. Trifft sie ihre beste Freundin zehn mal im Monat, weil ihr danach ist, könnte ich mich verletzt fühlen, weil die Tatsache nicht meiner Vorstellung entspricht. Eigentlich verletze ich mich dabei selber."

Warum verletze ich mich selbst, wenn mein Partner sich nicht an Abmachungen hält? Klar ist das hausgemacht, aber eine solche Verabredung treffe ich doch, um mich vor Verletzungen zu schützen. Wenn mein Partner dagegen verstößt, verletzt er mich natürlich!

@*******966:

"Offenbar sind sehr, sehr wenige Menschen bereit, in einer polyamorösen Beziehung leben zu wollen. Man begegnet kaum Leute, die sich zu Polyamorie bekennen udn entsprechend leben. Das muss ja Gründe haben. Die "Sicherheit", jederzeit und unvermittelt auf einen festen Partner "zugreifen" zu können, scheint sehr wichtig zu sein. "

Das ist uneingeschränkt richtig. Polyamourie funktioniert dann nicht, wenn das dazu führt, dass einer ständig allein ist und einen Partner hat, der ihm nur einen zu kleinen Teil seiner Zeit schenkt. Dann hat er im Zweifel niemanden, auf den er zurückgreifen kann, wenn er das gerade braucht.
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Auf jemanden zurückgreifen können, wenn ich ihn gerade brauche....

*gruebel*

Klingt irgendwie wie... wie ein Auto zum Beisiel. Steht in der Garage, kostet Steuer und Versicherung und "wenn ich es brauche", kann ich fahren.

*fiesgrins*

Meine Freundschaften/Liebschaften/Beziehungen funktionieren so, dass wir füreinander da sind, wenn wir gebraucht werden - und es leisten können. Zur Zeit braucht mich mein krankes Kind. Da kann keiner auf mich zurück greifen, weil ich nicht zur Verfügung stehe.

Und das war auch schon so, als ich verheiratet war.

*nachdenk*
*******icht:
Die Meisten strampeln sich Tag für Tag ab um immer mehr in Abhängigkeit und Fremdbestimmung zu kommen. Vielleicht ist ihnen das nicht bewusst. Das ändert jedoch nichts am Verhalten.

Eine Minderheit, die sich bewusst vom Besitzdenken befreit, um selber auch frei von unnötigen Zwängen zu werden, braucht ein neues Lebens- und Liebesmodell. Polyamory ist doch für die Meisten kein Lebensziel. Sie ist für diejenigen eine Option, die ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben leben wollen als Lebensziel.

Besitzdenken bedeutet nicht zwangsweise Monogamie. Da die Mehrheit besitzdenkend ist, passt das monogame Modell für sie nun mal sehr gut. Die monogame Beziehung lässt sich viel leichter in einen hermetisch geschlossenen Käfig wandeln als die Polyamory.

Ich kenne auch monogame Menschen, die sich in ihrer Beziehung gegenseitig alle Freiheiten lassen, damit keiner der beiden jemals sexuell, emotional oder seelisch verwahrlosen muss. Das liegt daran, dass sie sich gegenseitig vertrauen, lieben und beide wissen wohin und zu wem sie gehören.

AMEN! *dafuer*

Das auffällige an der "Monogamie-Denke" ist in meinen Augen, dass sehr Viele Monogamie zwar bevorzugen und auch von ihrem Partner erwarten, aber dann selbst nicht konsequent leben können.
Auffällig viele "Fremdgänger" verlangen von ihrem Partner auch dann noch Monogamie, wenn sie Diese selbst längst aufgegeben haben. Manche erwarten auch von der Affäre noch Monogamie!

Das hat meiner Meinung nach tatsächlich mehr mit Besitzdenken als mit Liebe zu tun.

Und Besitz impliziert nun mal Verantwortung, auch wenn Dies in unserer Gesellschaft gern ausgeblendet wird.

****hh:
@*********Seil:
'Wenn es verletzt, ist es keine Liebe!' Chuck Spezzano

Wenn es nicht verletzen kann, ist es erst recht keine, sage ich - Liebe macht natürlich verletzlich, weil man sich öffnet.

Wenn etwas verletzlich macht, dann ist das erst einmal nur das Risiko der Verletzung.
Wenn es verletzt, dann ist das ein anderer Fall, nämlich dass der Risikofall tatsächlich eingetreten ist.

Der Knackpunkt daran ist allerdings, dass jeder Mensch seine eigenen Verletzlichkeiten und Verletzungen viel direkter und unmittelbarer wahrnimmt, als die der Anderen.

Natürlich birgt jede Beziehung immer auch gegenseitige Abhängigkeiten und damit eine gegenseitige Verantwortung und damit auch das Risiko einer Verletzung, wenn der Andere dieser Verantwortung nicht gerecht wird.
Die entscheidende Frage ist allerdings meines Erachtens, wie viel Verantwortung für mein eigenes Wohlbefinden ich meinem Partner aufbürden möchte und ob ich bereit bin, die daraus resultierende Verantwortung für meinen Partner auch bis zur letzten Konsequenz zu tragen.

Wenn ich von meinem Partner ein monogames Leben verlange, dann bin ich auch allein für sein sexuelles Wohlbefinden verantwortlich! Das ist so lange kein Problem, wie eine beiderseitig erfüllende Sexualität in der Beziehung gelebt wird. Wenn ich dieser Verantwortung (aus welchem Grunde auch immer) nicht mehr so richtig nachkommen kann, trage ich eine ganz erhebliche Mitverantwortung für das, was mein Partner tut (oder unterlässt), weil er sich vernachlässigt fühlt.

Polyamorie ist eine Option, sich und seinen Partner von einem Teil dieser Verantwortung zu befreien.
Wenn ich mein sexuelles Wohlbefinden nicht ausschließlich von der sexuellen Zuwendung meines Partners abhängig mache, dann entlaste ich meinen Partner von einem Teil dieser Verantwortung.
Und umgekehrt ist es das Gleiche, wenn man es zu schätzen weiß!

Das ist ein ganz anderes Lebensgefühl!
Ich genieße vorbehaltlos alles, was mir mein Partner als Bereicherung meines Lebens bieten kann und bereichere das Leben meines Partners mit Allem, was ich bieten kann, ohne die Beziehung mit all dem zu belasten, was wir uns nun mal leider nicht bieten können.
Das senkt das Verletzungsrisiko ganz enorm und macht die Beziehung deutlich unempfindlicher gegen vorübergehende Stress-Phasen.
Pa ~ Ba
@ Versuchender : Metakommunikation nutzt aber nur wechselseitig, führt einseitig zur Grübelei, bei mir zumindest...

@ Ananga : Beziehungsanarchie *grins* Danke!

Ich oute mich jetzt mal spontan als Beziehungsanarchistin *herz3*
*********sive Mann
101 Beiträge
Warum sollte man sich dahin entwickeln wollen?
Polyamorie ist in meinen Augen nicht im geringsten irgendwas ideales, wohin man sich entwickeln sollte.
Allerdings auch nichts schlechtes oder verwerfliches wie unsere Gesellschaft das vorgibt.
Aber etwas schwieriges und kompliziertes sowie per Definition unfaires solange es ungerade Verhältnisse sind. (dürfte die absolute Mehrheit sein)

Im Grunde ist es doch nichts Anderes als eine feste Beziehung unter persönlichen Regeln mehrerer Menschen.
Die häufigste Grundlage dürfte die Unfähigkeit der Entscheidung einer Person sein.
Zwei weitere haben dann die Wahl denjenigen zu verlieren oder die Andere zu akzeptieren.

Kein Mensch kann mir erzählen, dass in so einer Beziehung alle 3 Partner glücklich und zufrieden sind.
Funktionieren kann es aber über lange Zeit solange alle Drei die Regeln die sich aus der Entscheidung ergeben akzeptieren und sich auf das Glück konzentrieren das sie haben anstatt auf das was sie gerne hätten.

Bye the Way:
Die allermeisten Menschen leben in Polyamorie ähnlichen Beziehungen! Nur das es meist kein Mensch ist, der der dritte geliebte ist. Denn das kann der Job, der Fußball, Freunde oder Familie (Mutter/Kind) sein.
Sobald man 100% Liebe in einen Menschen investiert und nur 50% zurück gekommt, weil der seine Liebe aufteilt, ist das doch nichts anderes.
Dann bist Du halt nicht Eifersüchtig auf eine Frau sondern auf die Zeit im Job oder die Zeit/Energie die er in Freunde investiert.
****hh Paar
809 Beiträge
Polyamorie ist in meinen Augen nicht im geringsten irgendwas ideales, wohin man sich entwickeln sollte.

Für die, die mit monogamen Beziehungen nicht klarkommen (und das sind nicht wenige), ist es das sehr wohl!

Hinzu kommt, dass es unterschiedliche Formen der Liebe gibt. Es gibt durchaus Menschen, die ich liebe - aber auf eine ganz andere Art wie ich meine Frau liebe. Das muss nicht per Definition so sein, aber ist eine Form der Polyamorie.

Aber selbst, wenn es die gleiche Form der Liebe ist, die ich für mehrere Personen entwickele:

Aber etwas schwieriges und kompliziertes sowie per Definition unfaires solange es ungerade Verhältnisse sind.

Liebe hat mit Fairness nichts zu tun. Ich kann einen Menschen lieben, der mich nicht liebt. Die Frage ist, wie ich damit umgehe. Ich kann darunter leiden und es "unfair" finden, ich kann mich und die geliebte Person auch einfach an dieser Liebe erfreuen.

Die häufigste Grundlage dürfte die Unfähigkeit der Entscheidung einer Person sein.

Die Frage ist, warum ich mich entscheiden sollte. Was zwingt mich dazu?

Kein Mensch kann mir erzählen, dass in so einer Beziehung alle 3 Partner glücklich und zufrieden sind.

Warum nicht? Wenn jeder weiß, woran er ist.... Ich lebe mit meiner Frau zusammen und daran wird sich nichts ändern, auch wenn ich darüber hinaus noch eine andere Frau (oder - eher theoretisch, aber nicht unmöglich - einen anderen Mann) lieben sollte.

Diese Person weiß also: Sie wird nie mit mir zusammenleben. Das heißt ja nicht, dass sie damit unglücklich sein muss, manchen ist das auch ganz recht. Ich kenne durchaus Menschen in (langjährigen!) Beziehungen, die trotzdem allein leben wollen.

Solange ich nicht mehr will, als man mir geben will, bin ich nicht unglücklich.

Die allermeisten Menschen leben in Polyamorie ähnlichen Beziehungen! (....) Denn das kann der Job, der Fußball, Freunde oder Familie (Mutter/Kind) sein.

Das ist richtig und widerlegt dich selbst. Meine Frau hat ein Kind, das sie nicht weniger (aber ganz anders) liebt als mich. Ich würde nie auf die Idee kommen, dieses Kind als Konkurrenz zu empfinden.

Bei Geschwistern ist es ähnlich: Man kann ja durchaus mehrere Kinder haben, ohne die Liebe zwischen ihnen teilen zu müssen. Und auch wenn die Liebe zu einem Partner eine ganz andere Art Liebe ist, gilt dort dasselbe: Man muss Liebe nicht teilen, sie wird automatisch mehr, wenn man mehrere Partner liebt.

Auf einem ganz anderen Blatt steht die Frage der Aufmerksamkeit, die mit der Menge der Liebe nichts zu tun hat: Ich kann einem Kind wie auch einem Partner zu wenig Aufmerksamkeit geben. Dann mache ich einen Fehler - egal ob die Geliebte die Arbeit ist oder der FC St. Pauli oder eine Frau.

Auch nichts mit der Liebe oder der Aufmerksamkeit hat die Frage der Zeit zu tun. Die Menge der Zeit, die ich mit einer Person verbringe, ist nicht proportional zur Liebe, die ich für sie empfinde. Da spielt die Qualität der Zeit eine sehr wichtige Rolle.



Ralf
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