Poèm de la mer
Poèm de la merMit nächtgen Sang erfüllt sich momentan das Leben,
und verwandelt uns beide sternbehaucht in ein Gedicht,
ich und du, wie wir getaucht in traumverborgnes Licht
beim tauen der glühen Lippen augenblicklich uns erheben,
wie eine Melodie in dieser weiten Nacht,
deren samtverhüllte Seiten hautzart wir berührn,
wenn unsre Hände schwebend sie erspürn
beim Strömen unsres Seelenatems, der entfacht
in der magisch Sinnlichkeit, die wir tief in uns verspüren,
wenn des vollen Mondes Perlenkleid Dich behaucht,
und des Herzens tänzerischer Schlag dein Angesicht erschaut,
mit glühen Augenblicken, die uns wortschweigend berührn,
dann werden wir die Feuerhaut in uns erkennen,
ein tiefgefühltes Glück verschmilzt in unerkannten Farben,
die wogenschlagend im Ozean schmelzen und sich hingaben,
dem lebendgen Sinn, den wir nun beim wahren Namen nennen...
II.
Und dies Feuer hebt an zu singen, welch ein Klang,
wenn ich mit meinen Nägeln über Deinen Nabel streiche
und Du seufzend hingegeben mir Deinen Kuss willst reichen,
sinnerfüllt zum Dank durch Deiner Lippen bebender Gesang.
So wird Deiner Schönheit Leib umspült von lauen Wellen,
und der warme Hauch der Küsse beseelt mit Feinsinn unsre Nacht,
wenn wir hier am Strand des Lebens uns're Stunden zugebracht,
wo die Wogen die Schwünge Deiner Hüfte, im hellen
Schein des Mondes im Rauschen dieser Nacht ümspülen,
dann erfüllt sich gleich beim Tanzen das Strömen uns'rer Zeit
und nach glanzerfüllten Stunden sind wir beide nun bereit...