Schwierige Kiste ...
... aber ich befinde mich auch gerade in der Situation, dass die langjährige Beziehung gescheitert ist. Letztlich war ich es zwar, die sagte, dass es keinen Zweck mehr hat. Nach kurzer Verblüffung seinerseits war es dann aber doch eine Entscheidung, die beide getroffen haben: Beziehung ist Geschichte. Schade, aber shit happens.
Nun stehen wir aber vor der Situation, dass es sich "irgendwie" ergab, dass wir nochmal im Bett landeten. Und es war anders, sehr schön, sehr innig und fühlte sich fast wie frisch verliebt an. Wir kicherten und rückten im Bett immer näher aneinander (warum ich überhaupt in seinem Bett zu liegen kam, ist ne andere Frage
). Schließlich kam es eben zum Austausch von Zärtlichkeiten, die zunächst noch unsicher, dann aber irgendwie wie ferngesteuert (ohne dass es mechanisch war) gegeben und genommen wurden. "Lösen wir jetzt gerade Probleme?" "Nö, aber ist jetzt auch egal" und "Körper vergessen irgendwie nicht... beruhigend irgendwie". Obwohl unsere Beziehung gescheitert ist (friedlich, aber eben gescheitert), haben wir beide dennoch Lust aufeinander. Mehr noch als vorher, würde ich sogar sagen. Aber der Sex war auch nie ein Problem gewesen in unserer Beziehung. Er wurde nur immer seltener, und das, obwohl er sehr erfüllend für beide war.
Wir waren gestern sehr lange in der Sauna, um auch nochmal in Ruhe einige Dinge durchzusprechen, in entspannter Atmosphäre also. Fazit: Wir hegen noch immer zärtliche Gefühle füreinander, eine sexuelle Anziehungskraft ist nach wie vor vorhanden, aber die Basis hat sich eben (zumindest im Moment) erschöpft. Da ich bisher noch nie das Gefühl so verspürt habe, bin ich recht verunsichert. Soll ich das Abenteuer Freundschaft mit gewissen Vorteilen wagen? Insofern kann ich wohl nicht wirklich zielführend zur Diskussion beitragen. Ich wünschte, ich wüsste, wohin mich bzw. uns diese Kiste führt, aber so ganz mag man einander nicht aufgeben. Wir hassen ja einander nicht! Man hat sich einfach so aneinander gewöhnt und hat Angst, die Routine zu verlieren! Schließlich war ja auch viel Gutes da. Man weiß genau, welchen Knopf man drücken muss, um den anderen in sexuelle Wallung zu bringen. Und wir waren eigentlich immer ein gutes Team. Urlaube waren sehr harmonisch, das gemeinsame Miteinander auch. Streit? Gab es so gut wie nie. Klar, mal Zickereien hier und da, aber richtig Grund zum Streiten hatten wir nicht. Nur schlich sich das Gefühl des Brüderchens und Schwesterchens zu sehr ein.
Wir sind uns natürlich im Klaren darüber, dass dieses Freundschaft+ Gedöns ganz schnell ein jähes (und vielleicht auch böses?) Ende finden könnte, sobald einer von beiden eine neue Person in sein Leben lässt. Und wie es dann mir oder ihm gehen könnte, das können wir beide nicht absehen aktuell. Dennoch ist der Reiz, es auf dieser Basis weiter zu führen (nein, nicht weiter, sondern anders), da.... und das auf beiden Seiten. Dabei habe ich sowas für mich immer abgelehnt.