Legacy, Eure „Vorschläge“ in allen Ehren, aber das ist ein unausgegorenes Konglomerat gesellschaftlicher Rosinentaktik, das Ihr hier vorstellt. Das habe ich Euch bei Euren „Rechtsausführungen“ schon gesagt, und ich werde nicht müde werden, Euch das auch hier wieder zu sagen.
Und ja, natürlich ist das hier eine Grundsatzfrage, aber die kann in der liberalen Gesellschaft eben nur dergestalt beantwortet werden, daß man es jedem frei stellt, ob er ein Kondom verwendet, sich wäscht, oder die Zähne putzt. Warum auch anders? Es beeinträchtigt doch regelmäßig niemanden.
Weder ist man gezwungen mit ungewaschenen Menschen soziale Kontakte zu pflegen, Freunde zu haben, die sich nicht die Zähne putzen; und wenn man es nicht möchte, dann hat man auch keine intime Beziehung zu einem anderen Menschen, der dank dieser Eigenschaft als möglicher Wirtsorganismus potentieller Infektionsüberträger sein könnte.
Und wissen Sie was? Dieses ganze Gerede vom Kennzeichnen, oder das zwischen Ihren Zeilen mitschwingende Märchen vom Mörder, das läßt mich im Laufe dieser Diskussion eines immer mehr glauben: Sie sind einfach nur unwahrscheinlich scharf darauf, sich in der Rolle des guten Menschen an gesellschaftlich Geächteten aufzugeilen. Bisschen mit dem Finger zeigen, hinter vorgehaltener Hand lautstark tuscheln, und vor Selbstgefälligkeit strahlen, wie ‘n Kernbrennelement.
Wir haben’s doch jetzt alle begriffen, daß Sie der tolle Hecht sind. Sie mit Ihrer pseudorelativierten Doppelmoral. Kondome verwenden Sie doch nämlich auch nicht – in der konservativ gutbürgerlichen Beziehung wohlgemerkt. Warum aber ist Ihnen Ihre Frau nicht mehr wert, als ein beliebig dahergelaufener Dritter? Stellen Sie sich vor, Sie wären durch einen dummen Zufall, etwa gelegentlich eines Verkehrsunfalls, mit HIV infiziert worden, und Sie wüssten nicht davon. Na, wer macht dann Ihre Frau ganz ganz dolle traurig? „It’s me, Legacy(m). Hooray for me, hooray for Legacy(m).
...sehr zu empfehlen.
