es ist nacht ...
wolkenfetzen jagen über den dunklen himmel, der vollmond strahlt sein wundervolles kaltes licht über die welt. der wind trägt geräuschvoll alte blätter über die straße.ich sitze auf dem bett und schaue aus dem fenster. das bild ist gespenstisch. mein herz schlägt schnell. meine hände fahren unruhig über das kissen.
ein geräusch auf dem flur, ein türschlagen, eine gestalt tritt ins zimmer, ich blicke ruhig auf und sehe auf einen schatten, der teilweise vom mondlicht erhellt wird.
wieder ergreift mich die faszination des bildes vor dem fenster, ein bild von einer nacht. ein bild von Der nacht. ich zittere vor aufregung.
der schatten tritt näher auf mich zu und ein kalter hauch zieht über meine haut. ich hebe fröstelnd die schultern.
nein - noch nicht jetzt. - ich höre mich sprechen.
krampfhaft halte ich meine augen auf dieses bild vor meinem fenster gerichtet und in mir steigt die unruhe. ich will festhalten, diesen augenblick, dieses gefühl, diese schönheit.
eine kalte hand legt sich auf meinen nacken. packt langsam fester zu und zieht mich hoch. es schmerzt und ich wehre mich ein wenig und folge dann doch zögend dem fordernden griff.
jetzt stehe ich in meinem schlafzimmer, nackt vor meinem bett. das fahle kalte mondlicht erhellt den raum leicht und schafft eine atmosphäre, die unglaublich ist, das pfeifen des windes, das rascheln der blätter auf der straße vor eben diesem meinem schlafzimmer - so habe ich es mir gewünscht und doch ... jetzt will ich dieses bild nicht verändern, einfrieren für immer.
ich stehe vor dem todesengel, dem engel, der mich abholt aus dieser welt. ich zittere und lasse mich in seine arme fallen. ... ... ...
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als ich erwache bin ich naß vom schweiß, mein kopf ist wirr und meine glieder fühlen sich an, wie nach einem boxkampf.
• ich lebe
was ist geblieben - das bild von dieser faszinierenden nacht.