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Geschlechtsbezogenes Outfit - bissel Philosophie

****_TV Mann
409 Beiträge
Themenersteller 
Geschlechtsbezogenes Outfit - bissel Philosophie
Liebe Mit-Transgender/innen (auch wenn dieser Begriff nicht von allen gutgeheißen wird),

ich denke einmal, dies ist ein interessantes Thema zum Diskutieren, daher stelle ich es einmal hier rein.

In einem Gespräch mit einer Freundin, über das wie und warum, und nach meinen versuchten Erklärungen, stellte sie mir eine interessante Frage - bzw. hielt mir sprichwörtlich einen Spiegel vor.

Wir "Transgender" verurteilen doch oftmals das schwarz/weiß Schubladendenken der Gesellschaft. Der Mensch ist für die meisten Mann oder Frau. Dazwischen gibt es nichts und wenn ... ist das abnormal oder schlimmstenfalls pervers. Wir propagieren Graustufen und versuchen an der gängigen Sichtweise etwas zu verändern.

Andererseits (ich spreche nun von mir als TV) legen wir größten Wert darauf, unsere feminine Seite in möglichst perfekten, ab liebsten angepassten sexy Outfits, mit langen Haaren, schönem Makeup, schöner Wäsche etc. auszudrücken - oder anders gesagt: Auszuleben.

Ich erkläre (mir) das gerne so, dass eine TV am liebsten das perfekte Destillat einer Frau ist.
Was ab und zu bei manchen gerne in (räusper) "leichter" Übertreibung des äußeren Erscheinungsbildes und des Sich-Gebens resultiert.

Sieht man die Sache vollig neutral, ist diese Handlung jedoch völlig irrational, da wir uns damit selbst eigentlich in genau diese Schublade begeben, die wir (eigentlich) ablehnen.

Gehen wir einmal gedanklich in eine Art Science Fiction. Einer völlig gleichgeschalteten Welt, in der alle Menschen einheitlich (Schnitt und Farbe) Overalls tragen würden. Wie würden wir uns da fühlen, bzw. wie würden wir da unsere feminine Seite ausdrücken?

Ich finde dieses Thema einerseits spannend, jedoch auch etwas beängstigend (wegen des eigentlich logischen Verhaltenfehlers), irgendwie auch anstrengend, weil sich mich gedanklich nur im Kreis drehe.
Bin neugierig auf Eure Meinung und Thesen.

Bussi
Gabi
Huhu Gabi,

eine gute Frage zum diskutieren, wie immer von Dir *zwinker*

Ich denke man muss zwischen innerlichen und äusserlichen Grauzonen unterscheiden. Äusserlich, d.h. vom Erscheinungsbild her, glaube ich nicht dass sich TVs als Grauzone verstehen oder das gar propagieren wollen. Sie kleiden und verhalten sich in der jeweiligen Rolle als Mann oder als Frau gemäss dem entsprechenden Geschlecht, nur dann fühlen sie sich wirklich wohl. Deshalb erkennt man die meisten Männer nicht als TV und sie betreiben einen riesigen Aufwand um als Frau "perfekt" rüberzukommen, im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

Innerlich, also in ihrer Seele, sind sie aber eine Einheit, die nie wechselt. Diese ist eine Grauzone, die bei jeder TV verschieden ausgeprägt ist. Daraus erklärt sich, dass mal das eine und mal das andere äussere Erscheinungsbild auftritt. Und hier denke ich ist es wichtig der Gesellschaft klarzumachen, dass ein schwarz/weiß Schubladendenken und eine Verurteilung als abnormal oder pervers keinen Sinn macht. Im Gegenteil, Menschen die sich innerlich mitten in so einer Grauzone befinden, sind in der Lage sowohl die männlichen als auch die weiblichen Gedankengänge nachzuvollziehen, es sind oft sehr liebenswürdige Menschen, die zwischenmenschliche Beziehungen aus vielen Gesichtspunkten sehen können und ein grosses Verständnis für andere Menschen aufbringen. Zumindest ist dies meine Erfahrung in unzähligen Begegnungen, die ich mittlerweile mit anderen lieben TV-Mädels geniessen durfte.

Es ist immer schade, dass das äussere Erscheinungsbild im Zentrum der Diskussion steht und sich an diesem das Thema "Mischwesen" aufhängt. Einfach dadurch bedingt, dass es nur die wenigsten TVs aufgrund der biologischen Gegebenheiten schaffen als "perfekte" Frau rüberzukommen. TVs möchten absichtlich nicht unästhetisch wirken, wie alle anderen Menschen auch möchten sie so schön wie möglich sein und ein passendes Erscheinungsbild abgeben. Das mag der einen besser, der anderen schlechter gelingen, aber als Mischwesen in einer Grauzone möchte keine äusserlich rüberkommen. Wobei es immer sein kann, dass sich TVs in einer reiferen Phase auch mal von dem Perfektionsdrang etwas lösen und sich den ganzen Aufwand nicht jedesmal antun wollen. Ab einer gewissen inneren Festigung werden auch mal kleine Mäkel in Kauf genommen. Bewusst schön findet das keine, ist meine Meinung. Ich selber bin einmal der irrigen Meinung gewesen, ich könnte mein Leben dadurch einfacher gestalten, dass ich als Mann in androgyner Kleidung durch die Gegend laufe. Ich habe mich sehr unwohl gefühlt, es passte einfach nicht. Egal ob ich innerlich ein Mischwesen bin und aus einer Grauzone bestehe, äusserlich möchte ich das nicht so darstellen.

LG, Saskia
********ker1 Mann
3.578 Beiträge
Nicht tiefsinnig...
Wenn ich als TV diene, dann ist das für mich alles andere als tiefsinnig oder mit einem Hang nach Perfektion verbunden.

Ich weiß, ich bin ein Kerl und habe einfach auch nicht die Statur eine perfekte sehr femine TV zu sein. Das was ich "kann", ist nuttig wie im Schubladendenken auszusehen. Das mag mal etwas mehr, mal etwas weniger ansprechend sein. Es ist aber niemals perfekt oder ich würde in die Gefahr einer Verwechslung kommen.

Daher sind alle Gedanken auf einen recht einfachen Nenner zu bringen, der da lautet. Hier bin ich, benutzt mich billiges kleines geiles Miststück, genau wie es euch gerade beliebt. Lebt eure Pornophantasien an mir aus. Das was ihr doch keiner anständigen Frau antun würdet, das macht mit mir. Ich bin das lebendig gewordene Pornoflittchen, das nicht genug bekommt.

Ist es alles beendet, das Date war erfolgreich, dann zieh ich mich wieder an und lebe mein ganz normales männliches Leben.

Aber das, das ist nur meine Sichtweise.
tja, jetzt versteht man leider wo das Schubladen denken der Gesellschaft herkommt ...
********ker1 Mann
3.578 Beiträge
Wirklich?

Für die einen ist dies, für die anderen jenes, für den nächsten noch was ganz anderes. TV ist kein geschütztes Spiel, das nur unter besonderen Umständen ausgelebt werden darf. Die Motivation ist die Lust, da sind wir alle gleich. Nur wie wir Lust definieren, das mag unterschiedlich sein.

Der Fehler liegt nicht beim TV, sondern bei der Denkweise der Schubladenersteller.
TV ist kein Spiel ... und schon gar nicht ein Porno-Spiel ... Du kennst die Begriffe überhaupt nicht ... aber ist auch egal, bringt eh nix mit Dir darüber zu diskutieren ...
********ker1 Mann
3.578 Beiträge
Liebe Saskia_rf,

für Dich ist es kein Spiel, aber darf es deswegen für andere nicht ein Spiel sein?

Aber Du liegst richtig, es macht keinen Sinn zu diskutieren. Ich kann übrigens Deine Meinung und Sichtweise verstehen, teile sie zwar nicht, aber find es in Ordnung und nachvollziehbar.
TV und TG...
... und wie die ganzen tollen Abkürzungen heißen, sind ja vollkommen andere Dinge. Wer als Crossdresser "spielt", möchte es oft so krass wie möglich tun. Transgender haben ganz andere Ziele. So lange musste die wahre Identität vielleicht unterdrückt werden. Es ist ganz normal, dass sie dann - manchmal auch mit etwas zuviel des Guten - heraus bricht.

Außerdem wissen Transmenschen ihr "wahres" Geschlecht einfach viel mehr zu schätzen. Eine Transfrau, die so sehr für ihre Weiblichkeit kämpfen musste, wird immer ein Stückchen stolzer gehen, aufrechter sein, als eine Cis-Frau. Ich meine das überhaupt nicht abwertend gegenüber biologisch geborenen Frauen, aber es ist meine Beobachtung. Eben weil sie das Gefühl aus sich heraus und diese "Selbstverständlichkeit" einfach noch nicht kennt. Wie dasn bei den Transmännern ist weiß ich nicht so genau, aber ich erinnere mich sehr gut, dass ich Anfangs auch seeeeeeehr übertrieben habe *zwinker*

Meine Beobachtung ist aber, dass sich das bei vielen auswächst. Das Selbstverständnis kommt mit der Zeit, mit der Gewöhnung. Ich kenne eine sehr schöne Transfrau, die einen wahnsinnig tollen Stil hat und einfach eine bombastische Ausstrahlung... selbst wenn sie Pulli und Jeans trägt. Und ich selbst mache mir hin und wieder den Spaß, in Drag zu gehen, und fühle mich keineswegs unmännlich darin (ok ich geh auch nicht trashig sondern mit Stil *zwinker* ). Warum auch? Ich bin wer ich bin. Sind wir alle *g*

Wie sollte man überhaupt seine Identität bewahren, wenn alle gleich gekleidet wären? Mir kommen da Szenen aus 1984 in den Kopf, oder auch Die Insel, in denen alle Menschen eben solche Overalls tragen, Sex und zärtliche Gefühle unerwünscht sind und die Menschen nur noch wie Roboter fungieren. Für Individualität ist da kein Platz mehr, und die kommt nun einmal zunächst über das Erscheinungsbild, das man nach außen trägt. Finde ich auch absolut in Ordnung, immerhin kann man (noch) niemandem in den Kopf gucken. Eine solche Zukunftsvision wie beschrieben wäre der Tod jeglicher Identität, nicht nur der geschlechtlichen.
****_TV Mann
409 Beiträge
Themenersteller 
Hallöchen,

ich wollte hier eigentlich nicht über die Beweggründe des "Verwandelns" diskutieren, sondern über die tiefgründige These "wieso drücken sich 'Transgender' selber in Schubladen (stylingmäßig) aus, wenn sie doch selber die gesellschaftlichen Schubladen ablehnen".

@**l und weintrinker
Als ich Deinen ersten Beitrag gelesen habe, musste ich nir zugegeben auch die Augen reiben. Ich reagierte anfangs auch etwas auf den Schlips getreten, weil TV-Sein für mich vielmehr, etwas völlig anderes ist. Ich fühle immer so und es "geilt" mich auch nicht auf, bzw. es ist nicht Mittel zum erotischen Zweck - auch wenn es bei uns (sicherlich fast allen) zu Beginn auch ein bisschen so gewesen ist ... die Erregung beim Einkleiden. Das bedeutet inzwischen aber nicht, dass Gabi a-sexuell ist und ich es nicht genieße. Ich dachte, Du (Weintrinker) bist doch kein(e) TV, sondern ein DWT oder eher der vielbeschriebene "Fetisch-Transvestismus" ... sorry, ich muss mir selber an die Nase fassen. Ich bemerkte nämlich ziemlich schnell, dass ich selber plötzlich in Schubladen dachte, mich von Dir abzugrenzen versuchte, weil ich anders ticke. Ich habe nichts gegen Menschen, die eben sich nur aus sexuellen Gründen verwandeln ... wieso soll es solche nicht geben, wieso soll das nicht in Ordnung sein.
Der Grund ist wahrscheinlich, weil wir "andere TV's" von den Menschen nicht gesagt bekommen wollen, wir wären nur Männer im Fummel und wir machen das nur wegen der "Geilheit", weil das bei uns viel tiefer geht, wir ständig feminin empfinden. Aber sind wir dafür "höherwertig"? Wir sollten alle selber mehr tolerant sein, der anderen zuhören und auch ihre eigenen Dinge zugestehen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass uns die Gesellschaft (aus Bequemlichkeit) gerne alle in eine Schublade wirft und wir dadurch gerne wieder eigene Schubladen nutzen, um nicht in den Topf der Anderen geworfen zu werden. Sehr schwieriges Thema.

Aber bitte wieder zurück zum Topic.

Bussi
Gabi
********ker1 Mann
3.578 Beiträge
Danke Gabi,

um genau den von Dir erkannten Punkt geht es. Keiner ist höherwertig oder sonstwas, nur weil eine andere Motivation dahinter steckt.

By the way....
Für mich kann ich dieses streben nach Perfektion usw. auch vorstellen, nur bedarf es dafür zig weiterer Punkte. Zum Beispiel einer Lady, der dieser Teil wichtig ist und die mich da fordert und fördert.

Mal etwas aus meiner realen Umgebung.
Ich habe einen Arbeitskollegen, der diesen Anspruch an Perfektion zu 100% erfüllt. Ja, er (bzw. Sie...) ist bei uns in der Firma immer als perfekt gestylte Frau unterwegs (Typ: Geschäftsfrau). Sie ist voll eingebunden in alle betrieblichen Belange und abgesehen von ein paar Blicken (von halt nicht so toleranten Menschen), ist der Umgang mir ihm/ihr absolut normal. Vereinfacht gesagt, juckt es keine Sau das er ein Kleid trägt.
*****cat Paar
42.147 Beiträge
Ich - als Cis- Frau finde es auch immer wieder faszinierend.
Einerseits, möchte mensch so wenig, wie möglich auffallen...

..macht sich aber mit besonderer Kleidung schon zu einem Hingucker.

Hat ein bisschen was von "self-fulfilling prophecy" *zwinker* (alle gucken).

Weniger kann manchmal mehr sein.

Ich kann aber durchaus verstehen, dass man(n) die weibliche Seite schon ein bisschen deutlicher machen möchte, um das männliche zu "unterdrücken". Nur dass dies dann irgendwie dadurch besonders deutlich gemacht wird, ist halt der Trugschluss.

Wir haben TV und TS in unserem Bekanntenkreis, die gerade durch die Unauffälligkeit besonders punkten.

LG
Cat
********2016 Mann
5 Beiträge
Hmm ...
irgendwie fällt es mir eher schwer, den logischen Fehler in dem Verhalten zu sehen *skeptisch*

Wenn ich mich nach dem Ausleben meiner weiblichen Seite sehne, orientiere ich mich doch schlussendlich wieder daran, was mir von der Gesellschaft und den Medien seit meiner Geburt eingetrichtert wurde.
Frauen tragen bestimmte Kleidung, Make-Up, Parfum, Schmuck, Frisuren etc. pp.

Egal wie ich selbst ticke, was ich für mich möchte oder wie ich mich selbst wahrnehmen kann / will, muss ich doch am Schluss wieder darauf zurückgreifen, welches Bild die Gesellschaft ursprünglich gezeichnet hat, um mich selbst damit zu identifizieren und darin einordnen zu können.

In dem futuristischem Beispiel gäbe es sicherlich auch genug Möglichkeiten, sich vom eigenen Geschlecht abheben zu wollen. Selbst wenn jeder die identische Kleidung & Haartracht trägt, bleibt noch der unterschiedliche Körperbau. Ich denke, dass in solch einer Gesellschaft, TGs, TVs & Co. sich durch die Veränderung der jeweiligen körperlichen Merkmale wieder von dem "ursprünglichen Ich" unterscheiden würden, sprich Brüste und einen flachen Schritt.
@**bi
ja, danke für Deinen lieben Beitrag, den ich in allen Punkten 100% unterstütze und nachempfinden kann. Ich war nämlich fast schon dabei die Keule rauszuholen, der Blutdruck stieg, gut dass Dein liebes Wesen mich wieder runtergeholt hat ... grins ...

@*******nker
Natürlich bin auch ich tolerant und akzeptiere jede Art wie man sich sexuell stimuliert. Aber das war erstens nicht Thema hier und zweitens empfinde ich es respektlos das Wort "Pornoflittchen" im Zshg. mit TV zu erwähnen, der Ton macht die Musik, da solltest Du vorsichtiger mit umgehen. Die Art wie man sich sexuell stimuliert hat nichts mit DWT, CD, TV, TS oder Transgendern i.a. zu tun, jede Person wird da ihre eigene Vorliebe haben, Deine Vorlieben gehören da noch zu den harmlosen Varianten, grins. Deshalb hat es mich geärgert, dass Du es quasi als eine mögliche Form von TV dargestellt hast. Ob ich mich in Frauenkleidern gerne durchficken lasse oder nicht hat doch nichts damit zu tun wie meine inneren Gefühle sind, ob ich mich weiblich oder wie ein Kerl fühle, deshalb gehört das nicht zum Thema TV. Und es ist respektlos, weil es eben genau diese Schubladen sind, die die Gesellschaft aufbaut, dass TVs als "Pornoflittchen" angesehen werden, die das nur machen um wild herumzuficken. Und ausserdem, Sexualpraktiken gehören in die eigenen 4 Wände, das interessiert eigentlich niemanden in der Gesellschaft, viel wichtiger ist doch dass die Gesellschaft kapiert, warum wir uns weiblich darstellen, ganz unabhängig vom Sex, weil wir eben innerlich Gefühle in der Grauzone haben. Bzgl. unserer Sexualpraktiken sind wir alle nicht besser oder schlechter als alle anderen auch.

Zum Thema Schubladen aufbauen. Ich glaube das ist ganz einfach. Eine TV, die im normalen Leben als Mann lebt, kann sich nur selten ausleben. Bricht sie dann einmal aus und möchte ihren weiblichen Gefühlen Ausdruck verleihen, so möchte sie es so intensiv wie möglich erleben, sie braucht es für die Ausgeglichenheit, sie möchte sich an diese Momente so intensiv wie möglich erinnern können, damit das Gefühl bis zum nächsten Mal reicht. Und das geht relativ schlecht, wenn man in völlig normalem Schlabber-Look durch die Gegend läuft, so wie es viele Frauen machen. Da will man halt eine kleine Schippe drauflegen um sich selber intensiver weiblich zu fühlen, auch wenn das manchmal dann übers Ziel hinausschiesst, passiert mir heute auch immer noch ... grins ... immer gut wenn man dann eine andere liebe Person neben sich hat, die mit dem Finger warnt und sagt, nee, lass das lieber *zwinker* Und ich denke, dass das auch ein Grund ist, warum sich manche so stark auf die sexuelle Komponente stürzen, sich als Frau sexuell "abrichten" lassen wollen, weil dabei sehr intensive Gefühle fliessen. Das ist genauso verständlich, aber gehört halt aus meiner Sicht nicht in die Öffentlichkeit und erfordert keine Propaganda, die unter dem Slogan "ihr dürft keine Schubladen haben" läuft.

LG, Saskia
****_TV Mann
409 Beiträge
Themenersteller 
@**t
Es kommt (bei mir) halt darauf an, was ich unternehme ... wie bei Frauen halt auch.
Würde ich z.B. nur in die Stadt oder weggehen, dann würde ich auch Wert darauf legen, jetzt nicht wie ein Paradisvogel aufzufallen. Dezent geschminkt, Damenjeans und normale Oberbekleidung, Jacke z.B.
Wenn ich aber abends in die Disko/Club gehe, dann darf es schon gerne etwas feminin-sexy sein. Mir ist schon klar, dass ich dann auffalle ... und mir ist (wegen meinem biologischen Körper) schon klar, dass das Umfeld erkennt, dass hier eine TV (oder maskuline Frau) unterwegs ist, aber zugegeben, es macht (mir) auch ab und zu etwas Spaß so aufzufallen. Über dem Gegacker und dem Getuschel muss "Frau" halt stehen. Das kommt mit der Zeit. Die Kehrseite der Medallie ist jedoch verbal und körperlich angerempelt zu werden - meistens von jungen Männern in der Gruppe. Da wandelt sich der (eigene, innere) Spaß schnell in Unwohlsein und Horror. Aber das kennen Frauen ja auch.

@********2016
Na so unlogisch ist meine These nicht. Finde ich. Zum Einen wünschen "wir" uns die Auflösung der Mann- / Frau-Schubladen, andererseits leben wir unsere andere Seite eben in einer dieser Schubladen aus, in dem wir uns (sehr) feminin stylen. Ich habe natürlich nichts dagegen ... mache das ja selber so. Ich fand nur eben diese Frage an sich sehr interessant und wollte diese zur Diskussion stellen.

@****ia
Deine Zeilen unterschreibe ich (wie meistens) voll und ganz

Bussi
Gabi
*****_ni Mann
19 Beiträge
Beschränkte Rollen
Weißt Du, wenn Menschen in bestimmte Grenzen gezwungen werden, wenn sie ihr Leben lang tun müssen was man von ihnen verlangt, wenn sie ständig besorgt sein müssen, was für ein Bild sie abgeben, welches Verhalten in den Augen der Gesellschaft, in den Augen anderer als akzeptabel gilt, wenn sie sich ihr Leben lang in den vorgeschriebenen Bahnen der Korrektheit bewegen müssen, da sie nichts mehr fürchten als die soziale Ächtung, so werden unterbewusst bestimmte Bedürfnisse, bestimmte Sehnsüchte erweckt.

Weißt Du, wenn ein Mann in bestimmten Grenzen lebt, immer stark sein muss, immer das tun muss was man von einem Mann erwartet. Wenn ein Mann immer im Wettkampf leben und sein Mannsein immer aufs Neue beweisen muss, so wird eine Grenze geboren.

Sie fühlen sich von ihrer Korrektheit, ihrer Rolle unterdrückt, sie fühlen sich von diesen beschränkten Rollen, die die Welt von ihnen erwartet, wie in einem Kerker, sie sehnen sich insgeheim diese Last abzuschütten. Sie fürchten sich davor und doch ist die Sehnsucht unterbewusst da. Nur muss die Grenze noch überschritten werden, nur müssen sie es sich noch selbst zugestehen.

Dieses Aufgezwungene fallen zu lassen bedeutet eine Achterbahn von Gefühlen. Es ist verlockend, ängstigend, aufregend, erregend usw. All diese Gefühle, diese Grenze hat man nun gestreift und möchte auf ihr spazieren gehen, die Gefühle beoachten und vielleicht auch überschreiten.

Jetzt kommen wir zu Deinem Thema:
Diese Menschen kämpfen gegen diese Grenzen, sie propagieren, dass man diese auflösen soll und dass alles was die Liebe betrifft keine Grenze kennen sollte, dass jeder so sein sollte wie er ist.

Eine Gesellschaft bewegt sich in einem Haufen (meiner Vorstellung nach), wobei manche ihr vorausgehen. Ein Mann, wie z.B. Oscar Wilde hat bestimmte weibliche Züge angenommen und damit ging er einen Schritt neben oder vor diesem Haufen, vielleicht balancierte er auch auf der Grenze. Hätte er übertrieben, hätte man ihn ausgeschlossen oder vertrieben. Wenn ein Mann also weibliche Züge annimmt, sich wie eine Frau kleidet, dann folgt er Oscar Wilde, allerdings auf den Grenzen einer anderen Gesellschaft, eines anderen Haufens.
Damit kämpfen diese Menschen gegen die aufgezwungenen Grenzen der Gesellschaft gerade weil sie die Züge des anderen Geschlechts annehmen.
Natürlich ist die Grenze unheimlich lang und somit gibt es unterschiedliche Möglichkeiten diese zu berühren. Das Verschmelzen der Männer- und Frauenrolle ist eines davon.

Die Frage, die sich stellt ist, ob diese Menschen zu dem geworden wären wer sie sind, wenn es diese Grenze nicht gegeben hätte.
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