Aschermittwoch (heute)
Mein Blick schweift durch die Straßen...Die Narren haben sich auf den Weg nach Hause begeben, die Leute
mit dem Besen sind noch nicht angerückt.
Betrachte ich dieses Chaos, kommt in mir unweigerlich ein Vergleich
auf.
So sah mein Leben also aus der Vogelperspektive aus!
Alle Mühe die man sich mit dem Schminken gab, Konfetti, Kostüm,
aufgesetzte Narrenkappe, aufgesetzte Laune...
Alles weg sobald im Leben ein Aschermittwoch kommt.
Anders als im Karneval jedoch erscheint kein Mensch mit Besen,
keine Kehrmaschine, niemand in auffallend orangem Overall.
Beim ganz persönlichen Aschermittwoch muss jeder seinen eigenen
Besen in die Hand nehmen. Er muss versuchen, den Dreck auch aus
den unzugänglichen Ecken zu fegen.
Selten aber vergeht dieser Tag ohne dass Narben bleiben.
Verletzungsgefahren unausweichlich?
Zu viele Glasscherben in die man tritt, zu viele Menschen von denen
man sich zu stark mitreißen lässt, Wagen die einen zu überrollen
drohen.
Mit diesen Narben lässt es sich gut leben. Zeugen einer dunklen
Vergangenheit, die der Mensch nicht wie eine Maske zur Seite
legen oder wie Schminke abwischen kann.
Zum Glück!
Von Aschermittwoch bis Frühlingsanfang ist es nur eine kurze Zeit,
wenn man diese für sich nutzen kann.
©by bebo • aschermittwoch 2008