Ich war mit meinem Partner 16 Jahre zusammen. Wir haben 2 Kinder.
Probleme in der Beziehung gab es schon lange: kein Miteinander-reden, kein An-einem-Strang-ziehen, nur gegenseitige (indirekte) Vorwürfe und Schweigen, nichts Gemeinsames mehr. Und im Bett war auch lange nichts mehr los. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf ihn; ich war unzufrieden in der Beziehung. Wie sollte ich da Lust auf ihn haben?
Auf mein Drängen hin sind wir zu einer familien- und paartherapeutischen Beratungsstelle eines Vereins gegangen. Das hat nichts gekostet.
Da er für so was ("Psychoscheiß" und so was) eigentlich überhaupt nicht zu haben war, ging die Initiative von mir aus und er hat sich schließlich darauf eingelassen.
Wir hatten zwei Therapeuten: eine Frau, die mit mir die Gespräche geführt hat und ein Mann, der mit meinem Ex die Gespräche geführt hat. Zum Teil getrennt, zum Teil auch zusammen (zu viert).
Um Sex ging es (zunächst) nie.
Erst später in einem Zweiergespräch fragte mich die Therapeutin mal, wann unser letzter Sex gewesen wäre.
Be un ging es um ganz andere Probleme, nicht um Sex. Der fehlende Sex war eh nicht primär die Ursache der Probleme, sondern nur die Folge unserer auseinandergelebten Beziehung. Und ich habe den Sex auch nicht vermisst: ich hatte ganz andere Sorgen.
Ich glaube, meine Therapeutin hat irgendwann auch gemerkt, dass das bei uns keinen Sinn mehr hat.
Später habe ich mich ja dann auch von meinem Ex getrennt, weil es zu keiner dauernden Veränderung kam und wir uns nicht mehr angenähert hatten, selbst mit therapeutischer Hilfe nicht.
Das Kind war zum einen schon in den Brunnen gefallen. Zum anderen hatten wir unterschiedliche Vorstellungen, Wünsche und Lebenskonzepte.