Sexualität ein wichtiges Tor zur Selbstheilung

Danke für diesen Beitrag. Natürlich teile ich Deine Erfahrung der Selbst- und auch Fremdheilung. Der Ansatz von Tantra, bzw. in diesem Fall Tantramassagen, ist ein anderer. Eben genau NICHT analytisch.

Ein wichtiger Punkt ist das angenommen-werden. Ich werde so, wie ich bin angenommen und wertgeschätzt. Ohne wenn und aber, ohne Bedingung.

Die moderne Psychologie bestätigt dass Traumata oft körperlich abgespeichert sind. Trauma im Sinne einer nicht verabeitbaren Erfahrung, die deshalb vom Bewusstsein weggeschlossen, abgekapselt wird und nicht mehr zugänglich ist. Eine liebevolle Berührung in dieser Körperregion kann für dieses Trauma lösend sein.

Ich möchte noch einmal klarstellen dass im Tantraumfeld eine Heilung stattfinden KANN, aber nicht muss. Es ist keine explizite Therapieform. Und wenn die Kapselung eines Traumas gelockert wird muss man trotzdem noch aktiv hinschauen, um es endgültig aufzulösen.

Selbstheilung durch Sexualität? Durchaus vorstellbar, aber nicht als isoliertes Thema. Meiner Meinung nach kann das als Teil eines ganzen Prozesses stattfinden, das wichtigste Organ hinsichtlich Sexualität, unser Gehirn, ist nun mal für ganz viele andere Dinge genauso zuständig.

Alleine der Entscheid, sich selbst zu heilen, ist ein wichtiger Schritt, und gerade wenn sexuelle Themen betroffen sind, wird man diesen Teil seiner Persönlichkeit mit einbeziehen. Das Auflösen von Blockaden auf diesem Gebiet kann mMn durchaus einen grossen Einfluss auf das ganze Leben haben - wichtig ist in meinen Augen, die wahren Ursachen zu erkennen, diese nicht mit den Wirkungen zu verwechseln.

Es wird generell selten der Fall sein, nur durch ein isoliertes Thema den Weg zur Heilung/Wohlbefinden zu begehen. Allerdings lege ich in mach komplizierten Lebensprozessen, in der auch die Gesellschaft mit einbezogen ist, der Sexualität eine große Gewichtung bei.
Sexualität ist einer der größten Energietransformatoren des menschlichen seins. Seltsamerweise finden wir gerade bei diesem Thema, sehr oft extreme Verhaltensweisen und das schon seit Jahrhunderten. Was hat die Kirche nicht schon alles versucht um die Sexualität zu moralisieren, zu Geiseln und zu bestimme? Man denke nur an das Zölibat usw.
Tief in meinem inneren spüre ich, dass es so langsam an der Zeit wäre das Thema Sexualität viel offener und bewusster behandelt werde sollte. Den Joyclub finde ich bisher eine tolle Plattform und ich würde mir wünschen, dass es viel mehr genutzt werden würde.
Heilung beginnt mit der Erkenntnis und dem Wunsch nach Veränderung seiner Lebenssituation dem stimme ich voll und ganz zu.

Klar ist es nicht einfach, denn wenn es um das Eingemachte geht den Schlüssel zum Tor habt ihr selbst in der Hand doch benutzt ihr ihn auch?

Ja, dein Thema ist in der Tat kein leichtes Thema.

Ich für meinen Teil denke, dass wir mit solchen Fragen oder Gedanken erst konfrontiert werden bzw. uns konfrontiert sehen, wenn es kaum mehr andere Wege gibt. Und dann sind wir auch nicht unbedingt dafür offen den Schlüssel in die Hand zu nehmen. Denn schließlich bedarf es einigen Mutes sich, mit den Worten von Chiemgau_Tantra, den eigenen Traumata zu stellen und diese anzugehen, denn selten birgt solch eine Auseinandersetzung auf den ersten Metern nur glückliche Momente.

Darüber hinaus kann Sexualität nicht nur ein Tor zur (Selbst-)Heilung sein, sondern ebenso auch ein Raum in den man sich flüchten und in dem man sich verlieren kann.

Grundsätzlich gehen wir für mein Empfinden alle ganz individuelle Wege. Schnüren uns auf dem Weg zur Heilung (in jeder denkbaren Hinsicht) unseren eigenen bunten Strauß an Möglichkeiten. Und dabei ist Sexualität einmal mehr und einmal weniger präsent.

Ob wir uns diesem Strauß nun voller Gefühl widmen oder ihn als Analysewerkzeug sehen, dass hängt vom Einzelnen ab. An diesem Punkt gibt es nicht den richtigen oder falschen Weg.

... stehen bestimmt bei vielen Menschen und deren Problemen in einem sehr engen Zusammenhang. Insofern halte ich einen Beitrag zur Selbstheilung durch Nutzung sexueller Energien für möglich - in Abhängigkeit zur persönlichen Bedeutung der Sexualität sogar für unabdingbar.

Wenn ich sehe, wie befreiend die Erfüllung eigener sexueller Bedürfnisse sein kann, wie einschränkend und beklemmend das Nichtleben der Bedürfnisse auf der anderen Seite sein können, dann kann darin sehr wohl ein Schlüssel der Selbstheilung liegen.

Ein Blick ins Forum unter Liebe und Beziehung zeigt das auf den ersten Blick - wenn ich sehe, zu welchen Süchten und zwanghaften bis hin zu gesundheitlich hoch riskantem und selbstverletzendem Verhalten Menschen beim Ausleben sexueller Wünsche neigen (das sie mit dem Abklingen der Erregungskurve bitterlich bereuen), dann zeigt mir das auf der anderen Seite dieser Medallie, welches Potenzial zur Selbstheilung in der Sexualität stecken kann.

Dieses aber selbst zu erkennen, zu erschließen und zu nutzen, setzt meines Erachtens schon eine große innere Bereitschaft voraus, sich dem persönlich zu stellen. Red Curl hat es schön geschrieben, bis da jeder seinen bunten Strauß gefunden hat, ist es ganz schön viel Arbeit.

Und wie schnell Man(n) gewillt ist, auch weitgehende Veränderungen in seinem Leben zuzulassen, zeigt sich beispielsweise bei all den Männern, bei denen von heute auf morgen das Leben ohne Sexualität droht - beispielsweise bei erektiler Dysfunktion. Diese Veränderungsbereitschaft, die hierfür notwendige Energie kann gewiß auch zu Selbstheilungszwecken genutzt werden.

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