Frivol ausgehen in Basel - eine Herausforderung, die ihresgleichen sucht...
Basel, dieser Mix aus Humanismus und ökolampad'schen Calvinismus, Stadt der Pillen-Kaufleute und der freien Rede, Schmelztiegel der Nationen und zugleich das provinzielle Dorf, in dem jeder jeden kennt.
Ausgehen? Die eine Sorte Beizen schwelgt in der Stammtischgemütlichkeit - und selbst in den Bars wird jener Gemütlichkeit gefrönt. "Gäll, du kennsch mi?!?!"
Der red-light-district bildet die scharfe Grenze - aber innerhalb dieser Grenze sind die Claims abgesteckt und willkommen sind dort die freigebigen Männer auf der Suche nach dem schnellen und käuflichen Sex. Aber bitte keine Damenbegleitung, die nur als Konkurrenz für die Professionellen eingeschätzt wird und dementsprechend nicht so willkommen ist.
"sehen und gesehen werden"? In Basel hat man, aber man zeigt es nicht. Alle wollen sehen, aber keiner will zeigen. Und wer zeigt, fällt aus dem bürgerlichen Rahmen. Also wird nicht gezeigt, die Unnahbarkeit wird dort gepflegt, wo die Stammtischgemütlichkeit ihre Lücke hat. Dann ist es nicht mehr kuschelig, dann ist es "hip". Und gleich nach dem "hip" folgt das "cool". Sehr cool...
Hat Basel ein Pflaster zum "frivol ausgehen"? Ich fürchte nein...
Es sei denn, man schaltet gleich zwei Gänge höher und findet sich im Pandora in Muttenz...
heute mit zimt-zynischen Grüssen
zimmet
PS: Keine Sorge, ich liebe diese Stadt und möchte nirgend wo anders leben. Aber den kritischen Blick lass ich mir dadurch nicht nehmen...
PPS: Würde mich freuen, wenn meine These durch Gegenbeweise entkräftet würde.