Ich mach auch keine Blinddates. Ich brauch das Visuelle, wo ich meine Erwartungen festpinnen kann.
Außerdem brauch ich Fotos um meine Ängste in Griff zu bekommen. Nicht wegen dem Anderen, sondern wegen meinen Ängsten vor allem, was ich schön unter "geht gar nicht" geparkt habe. Inclusiv der Angst vor dem Tod und der damit einhergehenden Angst Zeit verschwendet zu haben.
Keine Angst, das setzt den Anderen nicht herab- schon aus dem Grund, das schon bei der Anbahnung eines Kontaktes er gar keine Rolle spielte. Es war nur entscheidend, ob er/sie mir das liefert (in Form von Gemeinsamkeiten), was ich haben will. Schließlich treff ich mich mit der Anderen Person, weil ich ein Bedürfnis habe, und nicht weil der Andere ein Bedürfnis hat.
Nicht zuletzt ist es dann beim Treffen und bei der Anbahnung dann die hohe Kunst den eigenen Egoismus (dreht sich ja alles um mich) so zu verkaufen, das man ihn nicht mehr als solches erkennen kann. Auch deswegen treff ich mich ja wegen "Gemeinsamkeiten" und "Sympathie". Ich bekomm, was ich will, und der Andere irgendwie auch. Oder auch nicht. Gemessen wird ja nach der eigenen Befriedigung- die Befriedigung des Anderen bleibt außen vor, allenfalls unter dem Punkt "Gnade".
Kennen wir in unserer Gesellschaft noch irgendwas zwischen Egoismus und Selbstaufgabe? Nur die Sith kennen nichts als Extreme.....
Sind wir gar nicht mehr in der Lage uns mit jemanden zu treffen, ohne etwas von ihm zu wollen oder etwas von ihm zu erwarten? Wozu sonst dienen Fotos, wenn nicht zur Verifikation von eigenen Erwartungen?
Gemeinschaft durch gegenseitigen Egoismus funktioniert nicht. Denn an dem Wesen des Anderen sind wir nicht interessiert. Das schlösse nämlich auch das Annehmen dessen Leid und Scheitern ein. Wie gut, das das nicht auf den Fotos ist, und man nicht gezwungen ist deswegen nachzufragen (um dieser Person in Gänze zu begegnen).