"Kümmere Dich mal nur um MEINE Lust"... unreif?
Da ich JC als niveauvolles Forum sehr zu schätzen weiß, möchte ich folgende Frage aufwerfen, die mich über die Jahre immer wieder beschäftigt... und die für mich wohl immer noch nicht geklärt ist, denn sonst hätte ich ja meinen Frieden gefunden.Wer von Euch kennt das auch:
Neben dem gemeinsam mit dem/der Partner(in) praktizierten "ganz normalen GV zu zweit" (im Sinne von: Wir lieben uns körperlich und erregen/befriedigen uns beide gleichzeitig miteinander bis zum Höhepunkt) besteht der Wunsch, mal nichts tun/sagen/wünschen zu müssen und einfach lustvoll beschenkt/befriedigt zu werden?
Vielleicht wird noch klarer, was ich meine, mit folgendem Bild:
Gemeinsamer Sex (egal in welcher Stellung und ob man zusammen oder nacheinander kommt) ist wie zusammen wippen. Ich meine damit jenes Vergnügen (siehe Kinderspielplatz), wo zwei gleich grosse/schwere Partner auf einer waagrechten Stange sitzen und abwechselnd hoch- und runter gehen. Solch ein Wippen ist ganz typisch etwas, was eben nur gemeinsam geht. Und ich möchte das vergleichen mit jener Form von gemeinsam erlebtem Sex... beide sind aktiv, beide haben was davon... eigentlich gleichzeitig... es geht ja auch gar nicht anders und ist ja auch wunderschön.
So schön nun dieser Wippen-Sex auch ist... es gibt doch auch noch was anderes. Etwas, was ich mit einem zweiten Bild beschreiben möchte z.B. als Schaukeln. Auf einer Seilschaukel kann man auch alleine schaukeln (das wäre dann Selbstbefriedigung). Oder man wird geschaukelt... das wäre dann das, was ich meine (aber nicht nur die schnelle Abwichs-Nummer mit der Hand oder dem Mund).
Beim sich schaukeln lassen ist einer aktiv und einer passiv, einer schubst an und der andere wird bewegt. Was nicht heißt, dass es dem, der anschiebt keinen Spaß machen würde... nur gibt es einen gewaltigen Unterschied: Derjenige, der anschiebt, beschränkt sich in jenem Moment ganz darauf, dem anderen zu seinem Schaukelvergnügen zu verhelfen... (wer Kinder hat, weiß, was ich meine). Und bei so einem "ich schaukel Dich jetzt" gibt es so viele Varianten. Man kann einen z.B. immer wieder anschieben, obwohl der schon genug vom Schaukeln hat... oder man kann das Tempo so steuern, wie man als Anschieber mag.
Ich frage mich öfters, ob es unreif ist, sich dieses "geschaukelt werden" zu wünschen... wo man doch das "gemeinsam wippen" hat.
Mir macht es Spaß, meine Freundin ab und zu so zu schaukeln... und ich gehe dann ganz darin auf, sie so oft zum Orgasmus zu bringen, wie sie möchte (und solange ich mag). Dabei kann ich nicht sagen, dass sie sich explizit wünscht, geschaukelt zu werden... braucht sie ja auch nicht, denn ich mag es ja ohnehin tun. Verweigert hat sie sich jedenfalls noch nie, wenn ich begonnen habe, sie zu schaukeln...
Für mich ist in diesem Moment meine eigene Lust nachrangig. Was ich mir hingegen wünsche ist... auch so geschaukelt zu werden. Doch dies ist schwierig, denn sie selbst mag das Anschieben weniger, es kommt ihr/uns dann zumeist das "gemeinsam wippen" dazwischen, d.h. "Ziel" scheint dann der "normale Sex zu zweit" zu werden... nicht von mir, mehr von ihr. Schaukeln gibt es nicht alleine als Selbstzweck, sondern eher so als Vorspiel zum Wippen.
Ihr dann zu sagen: "Ich mag Dich jetzt nicht ficken, ich mag von Dir...(geschaukelt werden, wie auch immer das dann aussieht)" ist kaum möglich, denn es beinhaltet quasi meine männliche Verweigerung.
Eine Argumentation "sieh mal, ich schaukle Dich und Du schaukelst dafür mich" erscheint mir unpassend... denn schließlich bin ja ich es, der dieses Schaukeln will... ihr reicht ja auch das Wippen.
Was meint ihr dazu?