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Kassensystem Ade?

*****y_I Frau
7.682 Beiträge
@tara77
auch ich stamme aus der Medizinbranche.. habe meinen Beruf mit Liebe erlernt und muss mich immer wieder wundern.. was man in der heutigen Zeit alles nebenbei für Schreibkram erledigen muss..
Zeit am Patienten ?? die meiste Zeit eher wohl mit dem Kugelschreiber..
zu meiner Ausbildungs und -berufszeit haben Ärzte gut verdient , finde ich.. haben aber auch leider oft sehr viele Stunden hintereinander Dienste schieben müssen, welche nicht akzeptabel waren.. Stress pur.. ich gönne ihnen ihr Gehalt!
Heute ist es für junge Ärzte nicht einfach .. Kredite Kredite ..
bei uns entwickeln sich immer mehr Medizinische Versorgungszentren-Gemeinschaftspraxen unter einem Dach.. so das die Kosten eventuell überschaubarer bleiben..
auch ich bin Ersatzkassenpatient.. zahle aber seit Juli 2007 keine 10 euro mehr dazu .. jetzt mache ich euch neidisch;.) meine Krankenkasse hat diesen Betrag abgesetzt! Hausarztmodel kosten=o euro
****y13 Frau
4.368 Beiträge
Jungfacharbeiter erhalten auch nicht gleich die höchste Gehaltsstufe!

Das stimmt, aber die müssen dann auch keine Praxiskosten, Kredite für medizinische Geräte und Lohnkosten davon bezahlen. Es gehen nicht umsonst so viele ärztliche Praxen von Jungärzten den Bach hinunter.
frenchlovers
Die Gehälter von Ärzten an Krankenhäusern ist meist tariflich geregelt: Ärzte an kommunalen Krankenhäusern verdienen laut Tarifvertrag monatlich:

Arzt: 3420 bis 4200 Euro
Facharzt: 4450 bis 5600 Euro
Oberarzt: Einstieg 5650 Euro
leitender Oberarzt: Einstieg 6500 Euro.

Fairy13
Das stimmt, aber die müssen dann auch keine Praxiskosten, Kredite für medizinische Geräte und Lohnkosten davon bezahlen.

Da m ag schon etwas dran sein, Fairy13, aber ein Jungunternehmer verdient auch nicht gleich 3.420,-- bis 4.200,-- € und muss seinen Laden über Wasser halten! Dieser muss meist mit viel weniger auskommen und auch überleben . . .! Das Leben ist eben in den letzten Jahren nicht üppiger geworden - für die einfachen Leute nicht und auch nicht für Gewerbetreibende der Klein- und Mittelbetriebe. Die einzigen die profitieren sind Großkonzerne, Banken, Versicherungen . . . eben immer dieselben!
hm
Gehälter, Einkommen sind das eine...

Wie schaut es denn mit der medizinischen Versorgung von Kassenpatienten aus, wenn die Ärzte wirklich aus der KV austreten, ihre Zulassung zurückgeben?

Werden wir dann alle in die PKV gedrängt?

Was macht man, wenn man einen Arzt hat, den nicht verlieren möchte und sich aber nicht leisten kann, ihn aus eigener Tasche zu bezahlen?
Keine Aufregung! Patientenversorgung bleibt gesichert . . .
Nach KVB-Angaben ist die Versorgung der Patienten auch für den Fall gesichert, dass eine größere Zahl von Hausärzten einen Kassenausstieg plane. Es stünden genügend andere Haus- und Fachärzte bereit. Zudem gebe es einen perfekt organisierten Bereitschaftsdienst, um Versorgungslücken zu schließen. Zudem seien langfristig rund 400 junge Ärzte an der Übernahme einer Hausarztstelle in allen bayerischen Regionen interessiert.

hm
und wenn man nicht zu irgendeinen, sondern zu dem Arzt gehen möchte, dem man langjährig kennt und vertraut, bei dem man sich gut aufgehoben fühlt?
Denke, das wird sowieso bald er Vergangenheit angehören - oder man kann es sich leisten . . . ! (Privatpatient)

Auf Grund der Straffung der Kostenstrukturen in Gesundheitswesen wird uns sicherlich noch was ganz anderes erwarten . . .!??

Immer mehr med. Einrichtungen/Kliniken gehen in die priv. Hand über! In den Schaltstellen sitzen keine Mediziner, sondern ein knallhartes Manegement das sicherstellen soll, dass Profite abgeworfen werden - der Patient gestaltet sich damit immer mehr zur NebenSACHE. Man verdient mit dieser Ware Mensch gutes Geld - aber nicht, wenn man human denkt, sonder wenn die Fluktuation und die abrechenbaren Leistungen ein Optimum einbringen!

Leider ist es so!
****y13 Frau
4.368 Beiträge
@DWS_Paar_SN
Da m ag schon etwas dran sein, Fairy13, aber ein Jungunternehmer verdient auch nicht gleich 3.420,-- bis 4.200,-- € und muss seinen Laden über Wasser halten! Dieser muss meist mit viel weniger auskommen und auch überleben . . .! Das Leben ist eben in den letzten Jahren nicht üppiger geworden - für die einfachen Leute nicht und auch nicht für Gewerbetreibende der Klein- und Mittelbetriebe.

Da gebe ich Dir recht. Als Selbstständiger habe ich sicherlich auch Risiken zu tragen, aber ich kann auch selbst dazu beitragen, dass ich viel verdiene. Bei den Ärzten gibt es Summe X + Privatpatienten und das war es. Egal ob sie viel oder wenig arbeiten. Und Privatpatienten sind in vielen Gegenden nicht gerade üppig gesät und man muss sie erst einmal von sich überzeugen.

Und diese Gewerbetreibenden haben auch keinen über sich sitzen, der sagt:"Egal wie viel du arbeitest - du bekommst Summe X im Monat. Damit musst du hinkommen, sieh zu. Und wenn du mehr ausgibst, weil du mehr Patienten hast, dann zahle ich weder für Deine Arbeitszeit noch das verbrauchte Material etwas dazu (und das bei der Behandlungspflicht). Und wenn du das in meinen Augen falsche Medikament oder gar im Quartal zu viele Medikamente verschreibst, dann ziehe ich dir das von der o. g. Summe ab. Und wenn du es wagst, mehr Menschen mit Bandscheibenvorfällen zu behandeln als es durchschnittlich der Fall ist, dann kannst du gleich hier antanzen und mir erklären, warum das so ist. Sonst fordere ich auch hierfür anteilig Geld zurück." DAS ist krank und hält davon ab. Und einen Fachärztemangel mag man in Bayern vielleicht nicht befürchten. Wobei ich mich frage, von wem diese Beschwichtigung ausgesprochen wurde. Ich weiß, dass er z. B. in Meck-Pomm teilweise schon Realität geworden ist.
habe deine Argumente gelesen . . .
und werde noch einmal drüber nachdenken . . .!
Super
auf den Punkt gebracht Fairy...

Der Arzt ist der, der dafür bestraft wird, dass er seinen Patienten das gibt, was eigentlich seine Grundaufgabe ist und die Politik und die ärztliche "Selbstverwaltung" und die Krankenkassen dem Volk mit wunderschönen Hochglanzbroschüren und Sonntagsreden erzählen.

Die Realität sieht anders aus...
****aza Mann
3.096 Beiträge
Kurze Einkommensklärung
Das 100 000€-Durchschnittsgehalt bezieht sich nicht auf einen Hausarzt! Ein KASSENarzt verdient vielleicht durchschnittlich so viel. Das ist also der Durchschnittsverdienst aller Ärzte, die Kassenpatienten behandeln. Da ist der Radiologe mit hoch sechsstelligem Einkommen genauso eingerechnet wie der Chefarzt an der Uniklinik, der eine Kassenzulassung hat. Ebenso alle anderen spezialisierten Fachärzte.

HAUSärzte (und nur die wollen momentan ihre Kassenzulassung zurückgeben) rangieren zusammen mit den Kinderärzten am unteren Teil der Einkommen unter den Kassenärzten. Ein Hausarzt, der 1000 Kassenpatienten betreut bekommt, wie bereits gesagt, eine Pauschale von 9-20€ pro Quartal für jeden Patienten. Im Idealfall sind das also 20000€ pro Quartal. Entspricht ca 6500€ pro Monat Gesamtumsatz. Davon werden dann die Praxis, die Helferinnen, die Nebenkosten, das Hausbesuchsbenzin, die Versicherungen etc bezahlt. Der Rest ist dann Bruttoeinkommen, von dem die Krankenkasse evtl. noch Medikamentenregresse (weil der Hausarzt "zu viel" verordnet hat) zurückfordert.

Viel Spaß beim Ausrechnen, was bei zwei Arzthelferinnen dem Arzt noch übrig bleibt...
***an Frau
11.000 Beiträge
Hausarztmodell unzulässig
Wenn schon mal etwas für den Versicherten von Vorteil ist, gibt es ja immer Neider die dann klagen und das Gericht hat der Klage stattgegeben und das Ergebnis ist unten zu lesen.

Gerichtsurteil

Barmer-Hausarztmodell ist unzulässig

Das Kasseler Bundessozialgericht hat das Hausarztmodell der Barmer Ersatzkasse für unzulässig erklärt. Das Urteil betrifft mehr als zwei Millionen Versicherte. Die Barmer muss sich nun auf eine Rückzahlung 40 bis 60 Millionen Euro an die Kassenärztlichen Vereinigungen einstellen.

Das Hausarztmodell der Barmer Ersatzkasse mit mehr als zwei Millionen Versicherten ist in seiner jetzigen Form unzulässig. Nach einem Musterurteil des Bundessozialgerichts in Kassel entspricht das System mit einem festen Hausarzt und einer verbindlichen Hausapotheke nicht der vom Gesetz geforderten integrierten Versorgung.

"Das System mag seine Vorteile haben, auch für die Versicherten. Eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche sieht der Senat aber nicht", hieß es in der Urteilsbegründung.

Barmer hält an Hausarztmodell fest

Die Barmer muss nun nach eigenen Angaben 40 bis 60 Millionen Euro an die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder nachzahlen. Dafür seien bereits Rückstellungen gebildet worden. Grundsätzlich solle das Hausarztmodell aber weiterlaufen, wenn auch in modifizierter Form.

Das Urteil stelle das Hausarzt- und Hausapothekensystem nicht grundsätzlich infrage, sagte Vorstandsvize Birgit Fischer. Zwar dürfe für das System nicht der Topf für die integrierte Vorsorge genutzt werden, es könne aber in seinen Grundzügen weiterlaufen. Eventuelle Kürzungen für die Vertragsärzte und -apotheker würden aber von der Kasse ausgeglichen.

DPA

****01 Paar
474 Beiträge
Nun ist es aber auch so...
...das wir hier um Menschen reden, die krank sind und eine ärtzliche Behandlung dringend brauchen - also geht es wirklich nur um den Verdienst eines Arztes?
****aza Mann
3.096 Beiträge
Natürlich soll jeder behandelt werden! Aber nicht aus der Tasche des Hausarztes sondern auf Kosten der Solidargemeinschaft - denn dazu sind die Krankenversicherungen schließlich da.

Ein Arzt opfert natürlich seine Freizeit wenn es notwendig ist, um seine Patienten gut zu versorgen. Manche Ärzte opfern sogar auch privates Geld. Aber daß es die Regel ist, daß Ärzte in ihrer Freizeit kostenlos zur Verfügung stehen und daß man aus "humaner Verpflichtung" ableitet, daß der Arzt für die Tabletten des Patienten mit seinem eigenen Geld gerade stehen muß, dann finde ich, daß irgendetwas schief läuft...
********lack Frau
19.017 Beiträge
@*****ier

Das kann ich bestätigen, denn die Ärzte die ich in meiner Familie habe, handeln auch so, weil sie in ihrem Beruf auch eine Verpflichtung sehen und eine Berufung.

btw
Neuerdings grenzen Krankenkassen sogar Medizin auf Firmen ein, mit denen sie einen Deal geschlossen haben.
Für Patienten, die auf viele Bestandteile/Füllstoffe allergisch reagieren, eine nervtötende und mühsame Angelegenheit.

WiB
*****aar Paar
2.682 Beiträge
Öl ins Feuer gießen
wie schön das es auch anders geht! wir leben in den Niederlanden.
unser Beitrag zur Krankenversicherung im Monat 105€
das ist alles drin von a-z freie krankenhauswahl ( europaweit)
heilpraktiker, etc.... und alle Medis Kostenlos! es gibt hier keine Kassenärztliche vereinigung o.ä. die kassen schliessen verträge mit den ärzten ab.
vielleicht sollten die deutschen mal über den bekannten tellerrand schauen.
in beinahen allen europäischen ländern ist das system besser und günstiger.
***an Frau
11.000 Beiträge
UPD
Ich denke auch, dass es besser wäre die KVs abzuschaffen, sie sind aus meiner Sicht vollkommen unnötig, bauen sich, wie vor kurzem in Berlin, neue Machtzentralen mit alle den dazugehörigen personellen Anhängseln auf, und werden ja wohl nicht von dem Klientel bezahlt welches sie vertreten, sondern bekommen auch noch einen Teil des zu verteilenden Kuchens der pflichtversicherten Kassenzahler ab. Wozu solche Zwischenträger? Kassen und Ärzte können doch auch direkt miteinander abrechnen, zieht da auch wieder einen erhöhten Personalaufwand bei den zahlreichen Krankenkassen nach sich, aber es würde die Solidargemeinschaft durch den Wegfall der KVs sicherlich entlasten.

Wissen ist Macht! Ich habe gerade im Radio eine sehr interessante Sendung zum Patientenrecht gehört. Wer sich das gesamte Manuskript durchlesen möchte, geht auf Deutschlandradio Kultur und sucht sich im Programmschema die Rubrik Zeitfragen, 3.3.08 19.30 Uhr.

Schlechte Karten für Kassenpatienten
Zweiklassenmedizin in Deutschland


Unter anderen wurde auch auf eine Institution hingewiesen, die mir bisher unbekannt war und die doch für alle mal relevant werden kann, wenn sie ein notwendiges Medikament nicht verordnet bekommen.

Dabei handelt es sich um die am 30.01.2007 gegründete

Unabhängigen Patientenberatung Deutschland UPD

Zur Unabhängigen Patientenberatung Deutschland UPD haben sich drei starke und erfahrene Partner zusammengeschlossen: Sozialverband VdK Deutschland e.V., Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. und Verbund unabhängige Patientenberatung e.V.
Gefördert wird die Tätigkeit der Unabhängigen Patientenberatung durch die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen in einem Modellvorhaben nach § 65 b SGB V.

Nähere Informationen unter: http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/

Ich hoffe, der Link kann stehen bleiben.

Wer sich als gesetzlich Versicherter vom Arzt oder von seiner Krankenkasse ungerecht behandelt fühlt, steht häufig auf verlorenem Posten. Doch es gibt Institutionen, die Rat und Unterstützung bieten, zum Beispiel die Verbraucherzentralen oder
die Unabhängige Patientenberatung Deutschlands, kurz UPD genannt. Dabei handelt es sich um ein neues Projekt, das in einem Modellverbund deutschlandweit 22 Beratungsstellen anbietet. Die neutrale und unabhängige Einrichtung wird gemäß Sozialgesetzbuch V von den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen finanziert.

**********r1958 Paar
11.391 Beiträge
Schlechte Karten für Kassenpatienten....
haben wir grade wieder bemerkt denn eine Freundin von uns musste trotz Schmerzen
( Gallensteine ) 3 Wochen auf eine Operation warten und das obwohl Sie bei vier dafür in Frage kommenden Krankenhäuser nachgefragt hat.

Die Überbrückungszeit musste Sie mit starken Schmerzmitteln überstehen.

Die OP selbst nun am letzten Montag, ca 1 Stunde Dauer.

Bedenkt man nun auch mal die Ausfallzeit während sie krank geschrieben war und Sie nun nicht die Einzige ist sondern Tausende die ein solches Procedere über sich ergehen lassen müssen , dürfte auch der gesamte Volkswirtschaftliche Schaden ziemlich hoch ausfallen, ein Kriterium das man nicht außer acht lassen sollte.


*bussi* von den Frenchlovern
Ich arbeite als med. Fachangestellt in einer Kinder- und Jugendarztpraxis.

Seit Jahren werden meine Chefs immer weiter budgetiert. Heilmittelrezepte ( Logo, Krankengymnastik und Ergo) sind sehr streng reglementiert. Meine Chfs sind immer drüber und müssen aus eigener Tasche zahlen.
Der neue EBM ist jedenfals für Kinderärzte eine Lachnummer. Während der Hausarzt seine Patienten fragen kann wo es wehtut, muss man das gerade bei kleinen Kindern erst mühsam herausbekommen. Das kostet Zeit, Zeit die einem Kinderarzt nicht vergütet wird. Der erste Besuch eines Patienten im Quartal bringt einem Kinderarzt ein paar Euro, jeder weitere Besuch ist quasi kostenlos.
Die Angestellten in einer Praxis stehen was das Gehalt angeht so ziemlich an unterster Stelle. Der Job ist kein Kinderspiel ( schön doof rumsitzen, ans Telefon gehen und Termine vergeben *zwinker* wie viele immer noch glauben) sondern auch für uns durch immer mehr Bürokrams und immer wieder Erneuerungen eine Herausforderung.

Ich liebe meinen Job nach wie vor, aber alleine als Single könnt ich davon nicht wirklich leben.

Claudia
@evian
Dieser Link könnte sicher für einige Gold wert sein oder werden.

Man wird immer wieder auf seine Pflichten hingewiesen. Aber wer kennt schon seine Rechte? Und gerade solche Beratungsstellen können da große Unterstützung bieten.

L.
****aza Mann
3.096 Beiträge
@Zweiklassenmedizin:
Zwei Punkte
1) Grundsätzlich hat der Patient die freie Arztwahl und vor allem auch die Therapiehoheit. D.h., der Patient entscheidet, welche Therapie er bekommt. Natürlich kann es der Arzt (der im Behandlungsvertrag eher eine Beraterstelle hat) verweigern, z.B. wenn er der Meinung ist, der Patient schadet sich dadurch eher.
Ein Problem ist schlicht, daß viele Patienten Leistungen für sich in Anspruch nehmen wollen, die sie nicht versichert haben. Grundsätzlich kann jeder jede Therapie haben - allerdings muß sie eben logischerweise bezahlt werden. Entweder von der Krankenkasse oder vom Patienten selber. Das hängt einzig davon ab, welche Zusatzleistungen der Patient mitversichert hat oder von seiner Bereitschaft, unversicherte Leistungen selber zu übernehmen.
----> Sehe ich als durchaus fair und verständlich an

2) Häufig werden Privatversicherte Patienten beim Arzt bevorzugt. Das liegt schlicht daran, daß der Arzt beim Privatversicherten nicht budgetiert wird und der Privatversicherte jeden Arztkontakt, also jede Beratung auch bezahlen. Kassenversicherte (bzw. ihre Krankenkasse) zahlen 1x im Quartal und alle anderen Arztkontakte, egal wie viele, werden als kostenlose Serviceleistung angesehen.
Das Problem dabei: Nur mit Kassenversicherten macht der Arzt pleite, weil so mancher Kassenpatient deutlich mehr kostet, als "an ihm verdient" wird. Die "Quartalspauschale" deckt einfach nicht die Laboruntersuchungen, EKGs, den Zeitaufwand für Gespräche ab; und bei Medikamenten"zuviel"verordnung muß der Arzt aus seiner privaten Tasche bezahlen. Außerdem zahlt ein Privatversicherter für diesselbe Untersuchung schlicht mehr (z.B. Schilddrüsensono inkl. Befund beim Kassenpatienten ca 8€, beim Privaten ca 28€). Die Privaten zahlen halt den tatsächlichen Preis und nicht den von den Krankenkassen rabattmäßig ausgehandelten Dumping-Preis. Deshalb braucht eine Praxis schlicht Privatpatienten, damit aus ihrem "Überschuß" die Kassenpatienten mitfinanziert werden können. Deshalb hofieren die Ärzte die Privatpatienten häufig mit bevorzugter Behandlung...
----> Sehe ich als verständlich aber unfair an

Insofern wäre es in meinen Augen auch nicht verkehrt, wenn es eine Grundsicherung gäbe und jeder kann besondere Leistungen zusätzlich versichern - allerdings steht zu befürchten, daß bei der derzeitigen Kassenlage die Grundsicherung vielleicht gerademal das Minimum erfüllt. Und dann haben wir tatsächlich ein "versorgt ist, wer's sich leisten kann". Schwierige Situation.
Auf jeden Fall denke ich, daß es ein deutlicher Vorteil wäre, wenn die KVen nicht mehr Dumpingverträge mit den Krankenkassen aushandeln, sondern die Ärzte ihre Ansprüche selber verhandeln dürfen...
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