Wie lassen sich zwei Beziehungen vereinbaren?

Hallo Silly,

schön, so etwas mal von einer Frau zu lesen. Das rückt die Männer als immergeile ausschwärmende notorische Fremdgeher mal etwas gerade.

Denn tatsächlich ist der Wunsch nach 'manchmal mehr' Liebe (Ähnlichkeiten mit meinem Profilnamen rein zufällig) bei vielen Frauen UND Männern zu finden. Wenn die Bereitschaft besteht, dies in ehrlicher und offener Form gegenüber allen Beteiligten auszuleben, sich zu öffnen und für die eigene Freiheit einzustehen und zu werben, dann geht das in die Richtung, die man Polyamorie nennt, also die Liebe zu Mehreren (Menschen).

Leider gibt es immer noch viele, die denken, mit Heimlichkeiten komme man leichter ans Ziel, und die sich dann in einer "klassischen" Affäre ausleben. Gerade wenn Familien, Kinder im Umfeld beteiligt sind, egal ob bei einem selbst oder beim Betthupferl, wird das schnell gefährlich und kann eklig enden. Um etwas Erfahrung beizusteuern: Ich hatte genau davor immer Angst und habe mich deshalb schon recht früh entschieden, offen damit umzugehen, dass ich nicht davon überzeugt bin, für immer und alle Zeit monogam leben zu können und zu wollen. Ich bin so auch in meine Ehe gegangen, und dass meine Frau mir 'trotzdem' das Jawort gegeben hat, war die schönste Liebeserklärung, die ich mir je hätte wünschen können.
Ich bin nicht permanent in einer Zweitbeziehung, um genau zu sein gab es das nur einmal für eine kurze Zeit in diesen zehn Jahren, aber allein diese vertraute Offenheit zu spüren, zu wissen, dass man geliebt wird, wie man ist, auch wenn es schwierig werden könnte, ist wundervoll. Denn, machen wir uns nix vor: auch monogam zu leben wie ein Königspinguin schützt einen ja nicht vor Schwierigkeiten.

Welchen Rat könnte ich Dir geben? Vielleicht, einfach mal Deinen Mann zu fragen, ob es er wissen wollen würde, wenn Du eine Affäre (mit einer Frau) hättest. Das witzige ist, je frecher und witziger man damit umgeht, desto mehr lockt man den reservierten Partner aus der Reserve und zwingt ihn sanft, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Das nimmt schonmal viel Konfliktpotenzial heraus, schon gar, wenn man gemeinsam drüber schmunzeln kann.
Sag ihm, es gibt da eine Frau, die Du interessant findest und von der Du glaubst, sie flirte ständig mit Dir. "Ich glaub, die steht auf mich..." - und dann schau, wie er reagiert. Möglicherweise ist das dann gleich auch ein Punkt, an dem man ernsthafter werden kann. "Du, mal im Ernst... ich habe da schon oft drüber nachgedacht, und ich würde mir das sogar sehr wünschen."

Knackpunkt: Hier zeigt sich dann manchmal, wie sehr der Partner einen tatsächlich liebt und respektiert, nicht nur in guten Zeiten. Es gibt Beziehungen, die genau an diesem Punkt enden. Nicht, weil der Partner nicht "zustimmt", sondern weil er nicht versteht, dass er deine Freiheit respektieren muss, das selbst für Dich zu entscheiden. Und zu Dir zu stehen. Gerade wenn man genau davor Jahre lang die Augen verschlossen hat, zeigt sich an dem Punkt nicht selten eine Sollbruchstelle. Und oft genug schreckt man davor zurück und behält seine Sehnsucht für sich, steckt zurück, um den häuslichen Frieden nicht zu gefährden, und ist lieber latent unglücklich. Wenn auch vielleicht nur manchmal.

Meine Erfahrung: Hast du erst einmal diese Gedanken für Dich entdeckt und weißt, dass Du Dir das eigentlich sehr wünschst, dann geht das nicht mehr weg. Deine Sehnsucht nach mehr oder einfach ab und zu anderer Liebe wird immer für dich spürbar sein. Daher kann ich Dir nur raten, sorgsam aber bestimmt den Weg nach vorn anzutreten, und gut für dich zu sorgen - sowohl in Deiner Ehe, als auch im Leben drumherum. Denn davon hast Du (wahrscheinlich) nur eins.

Ich wünsche Dir, dass Dein Mann so offen sein kann wie der Deiner Freundin, und es schätzt, dass Du ehrlich und offen mit ihm sein möchtest. Für meine Beziehung was das zum Beispiel ein wichtiger Schritt vorwärts, auch wenn meine Frau alles andere als begeistert über mein "Outing" war. Aber dne Umgang mit diesen Gefühlen kann man lernen, und vor allem muss man ihn wagen und ausprobieren. Hey - wer will denn auch schon bis ans Ende seiner Tage in Langeweile glücklich sein?

Beim Lernen und Ausprobieren wünsche ich euch alles Gute, viel Freude und immer Gelassenheit!

Liebe Grüße, Martin

P.S.: Boah, ist ein bissl lang geworden... Sorry

Hehe, und sogar noch etwas am Thema vorbei, denn Du wolltest ja wissen, wie man das vereinbaren kann. Darauf wollte ich mit dem Punkt Offenheit und Ehrlichkeit eigentlich hinaus, deshalb will ich das kurz noch nachschieben. Letztendlich ist das halt die beste Grundlage, die Du Dir aufbauen kannst, UM eine solche Parallelbeziehung führen zu können. Denn Lügen ist anstrengend. Stell Dir vor, Du kannst Deinem Mann "einfach so" sagen, dass Du das Wochenende mit Deiner Freundin verbringen willst/wirst. Und er sagt "Ok, schön. Habt viel Spaß!"

Ansonsten kommt es darauf an, was es bei Dir und Deiner Freundin jeweils im Familienleben für zeitliche Freiräume gibt. Wenn ihr beide sowieso gelegentlich freie Zeit habt, in der ihr sonst nur häkeln oder lesen würdet, dann kannst Du in der Zeit genausogut auch bei ihr sein. Gibt es so zeitlich schon genug Stress, ist es natürlich ein logistischer Balanceakt, da noch Zeit füreinander zu finden, ohne dass der Partner sauer wird.

Zeit stellt sich hier für die meisten Polys als der limitierende Faktor heraus, auch beeinflusst durch Entfernung natürlich. Hier hilft dann nur ein gutes "Management", verlässliche Regeln für alle (z. B. 'Jedes dritte Wochenende gehört mir allein.') und noch mehr offenes Gespräch.

Idealerweise (das ist zum Beispiel das was ich momentan nur noch Suche) beteiligen sich auch die Männer insoweit an eurer Beziehung, als zum Beispiel Treffen zu viert nicht ausgeschlossen sind, sich alle kennen und mögen, und so gemeinsam Freiräume geschaffen werden können. Zum Beispiel, dass man sich gegenseitig besuchen kann, die Männer sich um Verpflegung und Küche kümmern, und euch (Frauen) die Nacht gehört, während die Männer mal wieder alle Terminators gucken, Anlagepläne vergleichen oder Buchhaltung machen können.

Ich finde diese Vorstellung super, weiß aber nicht, ob ich das jemals finden und erleben werde. Das ist der Wermuthstropfen.

Die Antwort darauf liebe @*****242 liegt vor deinen Augen. Du findest sie in der offenen und ehrlichen Beziehung der verheirateten Frau, die mit dir eine Parallelbeziehung führen möchte.

oder euch verloben.
fangt doch erst mal an.
Vielleicht hat sich das ganze nach 2 Monaten ja schon wieder ereldigt...

Probleme tauchen irgendwann sowieso auf und dann werden sie gelöst.

Wichtig ist, das niemand belogen oder betrogen wird.

... erst mal zu.

Dann ist der Druck raus und es normalisert sich alles wieder ziemlich schnell.

er schaut sich das ganze einfach nur an und hofft, dass du auf ihn zugehst und das ganze offenlegst.
Ich bin mir zu 100% sicher, dass er es schon bemerkt hat. Solche Sachen fallen einem in der Regel ziemlich schnell auf.

Ich rate, wie die meisten Vorschreiber zu absoluter Offenheit und zwar bevor mehr daraus wird. Es ist meist nicht ganz leicht einen Partner zu einer solchen Öffnung der Beziehung zu bewegen. Was dazu nötig ist ist ein großes Maß an Vertrauen des Partners in die Liebe und die Beziehung. Dieses Vertrauen solltest Du nicht leichtfertig untergraben indem Du deine Gedanken und Gefühle verschweigst. So groß die Versuchung auch sein mag erstmal abzuwarten und die Salamitaktik anzuwenden...es zertört das so dringend benötigte Vertrauen und macht das ganze auf lange Sicht schwieriger. Versuch Dich bei allem Gefühlschaos in Dir trotzdem in seine Lage zu versetzten und nimm ihn mit. Nimm seine Gedanken aber besonders seine Gefühle ernst - damit erhöhst Du die Chancen für eine gute Entwicklung.
Einfach etwas zu wollen reicht manchmal nicht...dazu gehört auch die Überlegung was die anderen Beteiligten brauchen und dann ein Weg der möglichst alle mitnimmt und der Fokus sollte nicht darauf legen zu sagen: drei Leute sehen das entspannt, nur der vierte bremst - und kann überstimmt oder gedrängt werden; stattdessen sollte immer der "langsamste" der Maßstab sein und massive Unterstützung bei seiner Entwicklung bekommen.
Und es lohnt sich auch darüber nachzudenken, was man bereit ist zu tun, wenn sich herausstellt, dass der Partner nicht "entwickeln" möchte in die von Dir gewünschte Richtung. Denn das ist ja eine mögliche Entscheidung, die Dein Partner treffen könnte.

Wenn du ihn zu sehr drängt wird er wahrscheinlich blocken.
Gebe ihm das Gefühl, dass er es ist der was Neues ausprobieren will, hole seine Bedürfnisse ab.

Vielleicht sollte deine Freundin die Initiative übernehmen, mit ihm flirten, locken, wenn sie mag.
Wenn die Stimmung stimmt auch das Thema Erotik, sexuelle Erfahrungen ein wenig antasten.
Euer Frühstück ist dazu ideal, stimmt die Chemie, lassen sich auch Blockaden lösen.
Vielleicht hat er Lust auf Joy, auf FFM oder Swingen...

Vielleicht hilft Dir das etwas weiter


wenn du die Erfahrungen und Meinungen anderer Frauen liest.

Ohne Konflikte wird solch eine Situation nicht zu lösen sein, da ein Mann eine andere Frau ( wenn er erst kapiert das es nicht nur um Sex geht) als eine ernste Bedrohung für die Partnerschaft wahrnimmt.

Das heißt Du versuchst ihn zu "ködern" mit seiner Leidenschaft, damit er Dir Deine Untreue nicht krumm nimmt...das ist naja. Ganz ehrlich: pack die Karten auf den Tisch...wenn er es selbst rausfindet wirds nicht besser. Und Du solltest damit rechnen, dass er sich auf Deine Angebote "seine Neigung mal anderweitig auszuleben" schon deshalb nicht einlässt, weil er das Gefühl hat, Du sagst das nur um Deine eigene Freiheit zu bekommen und nicht, weil Du in erster Linie möchtest, dass es ihm gut geht. Könnte mir jedefalls so vorkommen und würde für mich die Gesammtbasis der Beziehung in Frage stellen. Es wird halt immer nicht einfacher dem anderen zu vertrauen, wenn der durch sein Verhalten schon gezeigt hat, dass ihm/ ihr seine Versprechungen und Abmachungen und meine Gefühle dazu recht scheißegal sind, wenn es um das Ausleben von Impulsen geht...
Es gibt da den Spruch: "hinterher entschuldigen ist besser als vorher zu fragen"...menschlich verständlich aber für mich keine Basis für eine Beziehung! Viel Kraft wünsche ich Dir trotzdem

Mit einem offenen, ehrlichen und respektvollen Umgang miteinander lässt sich vieles klären, besprechen und regeln.
Sehr gut ... wenn alle beteiligten Menschen dasselbe Ziel verfolgen.



Ob das zerstörte Vertrauen wieder aufgebaut werden kann, weiß hier niemand, das kann Dir nur Dein Partner beantworten.

Offenheit Deinem Mann gegenüber!

Verdecktes Fremdgehen kann funktionieren, verbessert langfristig aber sicherlich nicht Dein Gewissen und führt meist irgendwann zur Aufdeckung. Und weil Dein Mann dann zurecht das Gefühl haben wird, dass Du ihn betrogen hast, wird er wohl stinkig sein - ebenfalls zurecht.

Zwei Beziehungen funktionieren auf Dauer nicht, denn selbst wenn Offenheit herrscht gibt es Begehrlichkeiten, Erwartungen und Ansprüche die nur bedingt erfüllt werden können.

Aber eine solche Beziehung hat auch ihren Reiz, nur sollte den Beteiligten vorher bewusst sein unter welchen Rahmenbedingungen die Reißleine wie gezogen wird um Kolateralschäden zu vermeiden!