Nachtgesang einer Eule
Nachtigallen schallen hallenmit Gesang im Mondenschein,
da sie lieblich über Allem
Traumgeschöpf der Menschen sein.
Lieblich zirpen, schlummern, ruhen
locken sie das Liebeswehn'
eilen schnell auf zarten Schuhen
Wünsche, welche ungesehn'.
Bäume voller Traumgewalten,
unerfüllte Leidenschaft
schafft sich ihre Lustgestalten
schöner, bunter, lebenshaft.
In dem dumpfen, süßen Singen
ruft der Kauz ein Zwischenklang
scharf in diesen Traum zu dringen;
und ein andres Bild begann.
Sehnsuchtsbäume wurden Ohnmacht,
Lustgestalten Schatten blos.
Die Wünsche haben Angst gebracht,
sie sind weit, zu schön, zu groß.
Wird das Sehnen zu dem Leiden
hat das Herz zu lang verharrt,
liegt doch zwischen jenen beiden
wahres Glück, die Tat verscharrt.
Und so schlägt zur ersten Sonne
Amsel, Freund vom Sonnenlicht,
denn der nächtlich Weisheit Wonne
spricht, beim tuen schläft man nicht.
Nimmt der Gärtner seinen Spaten
sein kleines Korn zu pflanzen,
folgt auf Träumen seine Taten;
Zur Ernte darf er tanzen.
Ihr lasst mich nun selig schlafen.
Heut Nacht werd' ich von neuem
dort wo gestern wir uns trafen
mit Klang dein Traum betreuen.
PM