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Die Seiltänzerin

*****a_A Frau
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Themenersteller 
Die Seiltänzerin
Die Seiltänzerin / Teil 1
(Autorin: Kajira_A)


„Auf einem Seil kann ich leicht tanzen, wenn ich denn gesichert bin. Wenn ich mir sicher bin, das mir nichts passiert, und ich nicht herunter fallen kann.
Aber auf einem Seil zu tanzen, wenn ich NICHT gesichert bin, das empfinde ich als Kunst. Und es ist schwer. Wenn nicht gar gefährlich. Unsicher eben…
Und manches Mal fühlte ich mich sicher, obwohl ich es gar nicht war.
Oder ich hab mich unsicher gefühlt, und dabei war ich voll abgesichert. So ist das mit dem tanzen auf einem Seil.“

Ich bin glücklich, das Eigentum meines Herrn zu sein. Er liebt mich, er hält mich und er beschützt mich. Ich bin also gesichert. Es gab eine Zeit, als ich diese Sicherheit hinterfragte.
Und dort fängt meine Geschichte an….


Mein Herr hatte wieder einen langen Arbeitstag. In der Zwischenzeit erledigte ich wie immer meine Aufgaben, die er mir aufgetragen hatte.
Nach meinen Aufgaben hatte ich Zeit für mich. Wir waren auch viel virtuell unterwegs, da wir Menschen suchten, die ähnlich fühlten und lebten wie wir. Aber Menschen, die auch 24/7 und oder TPE lebten, das war wie eine Nadel im Heuhaufen.
Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich vor meinen Laptop. Wir hatten da so eine Art Community, wo wir uns bewegten und mit vielen Menschen in den Kontakt traten.
Schien nichts los zu sein und ich wollte gerade wieder offline gehen, als mich ein fremder Herr anschrieb: „ Guten Tag,Kajira! Bitte richte deinem Herrn die besten Grüße von mir aus. Ich würde ihn gerne kennen lernen!“
Wie jetzt! dachte ich. Da schreibt mich ein Herr an, und möchte den meinen kennen lernen?
Über mich schreibt er gar nichts? Merkwürdig…

Ich antwortete nur:“ Werter Herr, danke für ihr Interesse. Ich werde es meinem Herrn ausrichten. Ehrenvoller Gruß“
Binnen ein paar Sekunden kam von ihm eine Antwort mit den Worten: „ Welch ein wohlerzogenes Mädchen! Das zeugt von einer guten Erziehung. Demnach ist mein Gefühl richtig, deinen Herrn kennen lernen zu wollen!“ Und dann war ich wirklich irritiert. Wenn er denn meint, ich sei gut erzogen, weshalb möchte er dann nicht weiter mit mir schreiben und bevorzugt den Kontakt mit meinem Herrn? Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und erzählte dann später meinem Herrn davon. Und am Abend waren wir dann beide online. So kam es, dass mein Herr mit Mr.Unbekannt schrieb. Und das etwa fast 1 ½ Stunden lang! Manchmal schielte ich währenddessen zu meinem Herrn rüber. Seinem Blick nach zu urteilen, war er erfreut über diesen Kontakt. Und ich platzte vor Neugier. Sprach ihn dann später darauf an. Er meinte nur, dass dieser Herr wohl Morgen mit mir schreiben möchte, und dass ich ihm mit einer gewissen Achtung gegenüber treten soll. Das machte mich nun wirklich neugierig und freute mich, als ich am nächsten Abend vor meinem Laptop saß. Wenige Minuten, nachdem ich online war, schrieb er mich an.
„ Guten Abend, Mädchen! Ich hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch mit deinem Herrn. Nun ist es an der Zeit, Dich etwas mehr unter die Lupe zu nehmen!“
„Mich mehr unter die Lupe nehmen?“ dachte ich. Und dann waren da in mir ein Engelchen und ein Teufelchen. Das Engelchen meinte: „ Was bildet der sich ein? Von wegen unter die Lupe nehmen!“ Und das Teufelchen in mir schrie: „ Ja, bitte! Nimm mich unter die Lupe!“

Und so begann nun das Gespräch. Und ich wartete, bis Herr Unbekannt, endlich mit dem unter die Lupe nehmen starten würde. Jedoch passierte nichts dergleichen. Er lobte mich immer wieder für mein Verhalten und schien sehr vorsichtig mit mir umzugehen. Irgendwie begann ich dadurch vertrauen zu gewinnen und berichtete ihm von meinen Gefühlen und Sichten. Irgendwann unterbrach er mich und meinte: „ Ich kenne deine Sichten und auch größtenteils deine Gefühlswelt! Ich weiß, wer du bist. So ein Mädchen wie dich zu finden, ist eigentlich ein Glücksgriff. So wie meine Sklavin ein Glücksgriff war. Du kannst ruhig immer ganz offen über deine Gefühle schreiben. Aber das, was ich von dir eh weiß, interessiert mich nicht mehr. Ich möchte, das du dich mir ganz und gar öffnest!“

Dann meldete sich wieder das Engelchen:“ Von wegen! Über mein tiefstes innerstes wirst du sicher nichts erfahren!“ Wohin gehend das Teufelchen brüllte: „ Ja! Das tu ich! Sehr gerne sogar!“

Wenig später meinte er, dass er nun offline gehen müsse, da er noch wichtigeres zu tun hätte. Und schon war er weg. Und ich war irritiert. Wichtigeres also.

Ich redete mit meinem Herrn über dieses etwas seltsame Gespräch. „Wie fühlst du dich?“ wollte er wissen. „Ich weiß es nicht mein Herr. Ich weiß nur, dass ich mich freue, wieder mit ihm zu schreiben“ meinte ich. Mein Herr lächelte.
Am Tag darauf erledigte ich meine Aufgaben, die mein Herr mir aufgetragen hatte. Während ich in der Küche stand, um für meinen Herrn ein Essen zu zaubern, bemerkte ich an mir selbst, das ich an diesen anderen Herrn dachte und mich schon darauf freute, Abends wieder online sein zu dürfen.
So geschah es, dass wieder ein Gespräch zwischen mir und diesem Herrn stattfand. Nur, das es diesmal ganz anders war.

„ Guten Abend; Mädchen! Ich hab bemerkt, dass du ziemlich oft mein Profil besuchst! Erkläre dich!“
Mein Herz rutschte in meine Magengegend und ich fragte mich weshalb. Ich antwortete: „ Das kann ich ihnen nicht genau sagen werter Herr. Ich freue mich immer, wenn sie online sind. Und das schreiben mit ihnen tut mir so gut!“
„Nun hör mal gut zu!“ sagte er scharf. „ Du siehst da etwas in mir, was nicht ist! Du deutest da was falsch! „
Ich schrieb sofort: „ Nein werter Herr. Sie sind wundervoll und sehr liebevoll und geduldig!“
Und dann erschrak ich einfach nur, nachdem ich seine Worte las: „ Dein Herr liebt dich. ICH liebe meine Sklavin nicht! Ich achte sie für das, was sie für mich tut. Aber von Liebe kann man da nicht sprechen! Sollte sie ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen, werde ich sie wegschicken und für Ersatz sorgen!“
Kälte durchströmte mich. Und ich bat um Erlaubnis, das Gespräch beenden zu dürfen. Er gab dem statt. Und ich hasste die Einmischungen von Engelchen und Teufelchen, die nun wieder hervor traten. Das Engelchen sagte:“ Hey, ich bemerke wie deine Gefühlswelt Achterbahn fährt! Das darf nicht sein. Der ist nicht gut für dich. Und er ist ganz anders wie dein Herr“
Und das Teufelchen grinste: „ Wow…DAS ist es! Diese Kälte, die fühlt sich so gut an!“

Ich fing an zu weinen und suchte Halt bei meinem Herrn. Er nahm mich in seine Arme und ich redete wie ein Wasserfall:

„ Warum lässt du das zu mein Herr? Warum soll ich mit diesem Herrn Kontakt halten? Ich spüre diesen Herrn so sehr und ich möchte das nicht! Ich will nur dich spüren mein Herr! Keinen anderen. Er macht etwas mit mir, was ich nicht erklären kann. Und warum liebe ich dich seitdem noch mehr? Warum ist das alles so?“

Mein Herr blieb ruhig und sagte: „ Alles ist gut so wie es ist. Wenn ich bemerken sollte, dass da etwas in Schieflage gerät, hau ich einen Deckel drauf. Aber sei dir bewusst, wir werden dieses Paar irgendwann real treffen. Und du sollst nichts verstecken.

Da stand ich nun, auf einem Seil. War ich nun gesichert? Oder doch nicht? Würde mein Herr mich halten? Ich entschied mich, auf dem Seil zu tanzen, so gut ich konnte. Und wenn nicht, würde ich es sicher lernen, irgendwie.
Das Engelchen sagte: „ Pass auf dich auf!“
Das Teufelchen sagte: „ Tu es, und lass dich treiben.“
Und ich machte mich auf einen mir vorher unbekannten Weg der Gefühlswelten…


Kajira_A
*****a_A Frau
10.862 Beiträge
Themenersteller 
Seiltänzerin Teil 2
Der Falke:
„Mein Herr sagt manchmal, dass er in Besitz eines Falken(mich) ist. Der Besitzer lässt seinen Falken fliegen. Er liebt es zu sehen, wenn sich die Flügel ausbreiten und in die Lüfte erheben. Und sein Besitzer steht wie ein Baum, beobachtet den Flug seines Falken. Und immer kehrt der Falke zurück. Nimmt Platz, auf der Schulter seines Besitzers….“


Für mich merkwürdige Dinge passierten. Das Geschreibe mit Herrn Unbekannt entwickelte und erweiterte sich. Immer wieder schrieb mein Herr auch mit ihm, oder auch mit seiner Sklavin. Wenn er mit der Sklavin von Herrn Unbekannt schrieb, machte mich das Stolz. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich stark und Stolz. Und wenn mein Herr mit Ihm schrieb, dann beschäftigte mich ein mir unbekanntes Bauchgefühl, was sich gut anfühlte.
So langsam dachte ich, ich ticke aus….so viele unbekannte Gefühle wuchsen in mir heran.
Eines Abends schrieb ich wieder mit dem unbekannten Herrn. Er schrieb: „ Freust du dich, das wir uns real treffen?“ Ich überlegte kurz und antwortete: „ Ich weiß nicht werter Herr. Ja und Nein. Ein bisschen von beidem.“
Der Herr schrieb: „ Du kannst völlig frei sein von deiner Angst. Es wird nichts geschehen, was dein Herr nicht möchte, das es passiert.“
Mein Engelchen sagte: „ Und was ist mit dir?“
Und das Teufelchen freute sich: „ Oh Himmel, jetzt hat er dich gleich am Kopf“
Ich antwortete dem Herrn: „ Ich weiß, das mein Herr mir niemals schaden würde!“ Nach einer kurzen stille las ich seine Worte: „ Ich werde dich in die tiefen deiner Selbst führen, Mädchen. Du wirst brennen, dein Feuer wird brennen wie nie zuvor.“
Schnell verabschiedete ich mich von diesem Herrn. Tief in meiner Devotion war ich versunken. Mein Herr kam zur Tür herein, und ich konnte nicht anders als mich vor seine Füße zu werfen. Voller Demut, voller Leidenschaft. Mein Herr lächelte und zog mich zu sich hoch. Ich hatte viele Fragen an meinen Herrn:
„ Mein Herr. Warum habe ich Angst vor diesem anderen Herrn? Und warum zieht er mich an wie ein Magnet? Warum fühle ich dich, nachdem ich mit ihm geschrieben habe, noch mehr als zuvor? Warum empfinde ich dich so hoch, mehr als das…!“
Er sah die Unsicherheit und die Angst in meinen Augen und sagte:
„ Meine kleine. Warum schreibst du mit diesem Herrn?“
Ich antwortete: „ Weil du es mir gestattest und anordnest.“
Mein Herr: „ Warum gestatte ich es dir?“
Ich: „ weil ich fliegen lernen soll.“
Mein Herr: „ warum sollst du fliegen?“
Ich: „ damit ich weiß, wie schön es ist, auf deiner Schulter Platz zu nehmen.“

Nun lächelten wir beide uns an. Ich fing an zu verstehen. Und doch, machte ich mir so meine Gedanken. Ich fühlte mich wie auf einem Seil, und ich dachte in mir: „ Nur nicht herunter schauen, weiter laufen.“

Am nächsten Tag, erklärte mir mein Herr, dass am Abend ein Telefonat zwischen Herrn Unbekannt und mir stattfinden sollte. „Nein mein Herr! Das kann ich nicht!“ hörte ich mich sagen. „ Er wird dich schon nicht beißen.“ entgegnete mein Herr. Und so blieb mir nichts anderes übrig. Wir saßen gemütlich auf dem Sofa bei einem Glas Rotwein. Ich fühlte mich wohl und kuschelte mich an meinen Herrn. „ Er wird gleich anrufen.“ sagte mein Herr. Ein Eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich hörte den meinen sagen: „ Sei einfach Du selbst.“

Zitternd nahm ich das klingelnde Telefon in meine Hand.
Ich: „ Ja bitte?“
Er: „ Guten Abend, Mädchen.“
Ich: „ Guten Abend, werter Herr“
Oh Himmel! dachte ich. Diese Stimme. Mir wurde heiß und kalt zugleich.
Zum Glück, war der Lautsprecher eingestellt, so dass mein Herr alles mithören konnte.
Er: „ Wo bist du jetzt“
Ich: „ Auf dem Sofa bei meinem Herrn“
Er. „ knie dich hin, vor seine Füße“
Ich hielt inne und war den Tränen nah, sah meinen Herrn an. Er nickte nur lächelnd.
Ich: „ ich knie zu seinen Füßen, werter Herr“
Er: „ sehr schön! Vor wem kniest du gerade? Vor mir, oder vor deinem Herrn?“

Mein Engelchen meldete sich: „ Pass auf, dein Seil reißt!“
Und mein Teufelchen: „ Der bringt deinen Kopf durcheinander und es fühlt sich so gut an“

Mein Herr nahm den Telefonhörer und redete ein wenig mit ihm. Allerdings ohne Lautsprecher. Und ich fing an zu weinen. Hatte das Gefühl, mein Kopf würde platzen.

Mein Herr nahm mich in seine Arme und redete mit mir:
„ Nun hör mir zu! Du kniest immer vor deinem Herrn. Auch wenn du vor einem anderen Herrn kniest, so kniest du, weil Ich es so will. Würde ich das nicht wollen, dann würdest du nicht knien. Alles geschieht durch mich!“

Und wieder fand ich auf dem Seil einen besseren Halt. Ich fühlte die Sicherheit.
Und doch….hatte ich Angst vor dem realen Treffen.
Aber ich vertraute dem Seil, auf dem ich zu tanzen begann.


Kajira_A
*****a_A Frau
10.862 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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*****a_A Frau
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*********eber Paar
1.244 Beiträge
Wir danken...
für diese wunderschön geschriebene Geschichte von der kleinen Seiltänzerin und ihrem Herrn, mit der du, geschätzte Kajira, uns wahrlich zauberhafte Momente geschenkt und aufs Neue gezeigt hast, was tiefe Liebe und innige Verbundenheit zwischen zwei Menschen vermögen.

Respektvolle Grüße
DieTraumweber
*********iams Paar
2.141 Beiträge
tolle Geschichte
proma, bitte mehr davon *top*
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