Crossdresser - Outing

Was habt ihr erwartet?
Ich von meiner Person kann dir nur Raten, ach Blödsinn man kann im Grunde keine Ratschläge dazu geben. Es ist immer eine Endscheidung die unter Euch beiden und vor allem von dir getroffen werden kann.

Von mir selber kann ich nur sagen das ich mit meiner Frau schon Jahre lang sehr Glücklich zusammen lebe, klar wir haben auch ein zeit dafür gebraucht und immer wieder darüber geredet, geredet und geredet. Wenn er dich mag dann wird er sich sicherlich im Moment sehr miss fühlen möchte ich von ausgehen und dieses Gefühl wird sich auch nicht so schnell ändern bis ihr euch beide so akzeptiert wie ihr seid. Schon lange machen wir vieles gemeinsam, soll heißen ich als Ulrike, wir fahren in den Urlaub, gehen zusammen Shoppen und sie berät mich beim Kauf neuer Klamotten oder sie überascht mich auch immer mal wieder mit Netten Sachen (für Ulrike) die sie für mich kauft
Meine Frau meint immer sie hat nicht nur einen Ehemann sondern auch noch eine nette lieb Freundin zu hause.
Es gibt da auch ein Buch von Katharina Voss, das heißt: Frauensachen - Leben mit einem Crossdresser. ISBN 978-1-5058-1864-2

Meine Frau hat es auch gelesen und ist der Meinung, dass sie es betreffend beschreibt von Anfang an.

Liebe Grüße von Ulrike

edit by Mod wolfscat: Bitte nur eigene Inhalte!

Hallo,

wie Ulrike schon erwähnt hat - man kann zu diesem Thema leider gar nichts raten. Jeder Mensch, jedes Paar ist verschieden. Unterschiedliche Toleranzen, unterschiedliche Meinungen, unterschiedliches (internes und externes) Umfeld.
Ihr müsst viel miteinander reden und vielleicht kann Dir Dein Partner auch manche Dinge erklären ... wobei das für "Außenstehende" (Du) oftmals nicht nachvollziehbar ist. Man kann eben nicht nachempfinden, wieso DWT Wäsche anziehen, was das innerlich berührt/bewirkt, welchen Teil die Psyche dabei spielt.
Du kannst es vielleicht tolerieren, sagen ... ok, ich finde das jetzt nicht "so schlimm", ich kann (nach einer gewissen Zeit) damit umgehen. Vielleicht findest Du auch Gefallen daren, wer weiß das schon.

Auf alle Fälle, und ich habe da eigene Erfahrungen und auch schon mit vielen gesprochen, steht es wirklich nur 50/50. Selbst (von sich aus behauptende) tolerante Menschen können damit überhaupt nicht klar kommen und suchen das Weite - leider. Wenn Du das jetzt nicht gleich super-klasse findest (solche Frauzen gibt es auch ... aber selten), müsst Ihr eben versuchen einen Mittelweg zu finden - mit dem Du und er zurecht kommt.

Du kannst Dich auch einlesen (im Web gibt es schon diverse Quellen) - oder (besser) Ihr beschäftigt Euch gemeinsam mit diesem Thema - wenn Du das möchtest. Gibt auch viele Frauen, die mögen das nicht, da sie sich beeinflusst fühlen.

Du siehst, alles sehr komplex, aber dass Du "Hilfe" suchst ist schon Mal ein gutes Zeichen - denke ich.

Bussi
Gabi

Hallo,

es ist schon lustig (wenn es auch ein ernstes Thema ist), wie oft sich die Dinge gleichen ...

Es mag sein, dass er es auf eine Entdeckung "angelegt" hat. Vielleicht war es auch nur Unachtsamkeit. Wie es auch gewesen ist, glaube mir, es fällt allen schwer. Weil es eben wegen der Erziehung, der Gesellschaft negativ belegt ist. Für viele ist das pervers oder abartig. Daher schämt man sich und es ist für die Meisten wirklich eine Überwindung so etwas zu gestehen.
Viele Frauen fühlen sich belogen und betrogen - weil der Partner, den man sich ausgesucht hat, nicht "normal" ist, sondern sich nach x Jahren als so etwas "komisches" herausstellt. Für viele ist die Lebensplanung zerstört. Es ist i.d.R. aber keine Lüge, sondern die eigene Scham und Unsicherheit.

Weißt Du - das klingt jetzt vielleicht zu leicht und befangen, aber man kann Dinge positiv oder negativ sehen. Sehe es vielleicht positiv, dass er sich jetzt Dir geöffnet hat, Dir vertraut. Man kann das als Liebesbeweis (positiv) sehen oder als betrogene Jahre (negativ).

Deine Gedanken, ob Du ihm jetzt noch reichst, Du für ihn noch sexy bist, sind hört man auch sehr oft. Wieso solltest Du nicht mehr sexy sein? Weil er sich vielleicht sexyer kleidet? Weil Du denkst er steht auf Männer? Wenn "Mann" ein Röckchen trägt, steht man nicht automatisch auf das Geschlecht mit den Hosen. Das sind die typischen Vorurteile. Trägst Du auch Hosen? Du stehst deswegen doch nicht automatisch auf Frauen - oder?

Es kann jedoch sein, dass er sich - jetzt wo er gewisse Freiheiten hat sich damit zu beschäftigen - weiter entwickelt. Nein, das bedeutet nicht automatisch, dass er ganz Frau werden will. Aber es kann sein, dass er seine Neigung öfters ausleben möchte, auch raus möchte. Da muss er sich aber auch Dir anpassen, wenn es Dir zu schnell geht. Ich sage oft: "ist der Tiger mal aus dem Käfig ..." *smile
Und selbst, wenn er (mit Dir) raus möchte, es muss ja nicht in der Nachbarschaft oder in der Stadt sein. Es gibt viele Möglichkeiten, mit einem "Sicherheitsradius" um den Wohnort, etwas zu unternehmen. Wobei ich jetzt nicht genau weiß, wenn er Damenwäscheträger ist - also nur DW anzieht und sich nicht wie wir TV's komplett verwandeln, wo er da hingehen möchte. Ich gehe nur als komplett gestylte Gabi weg, alles Andere käme für mich nicht in Frage. Also Frage ihn doch.

Also, er muss jetzt etwas auf Dich achten und Du auch auf ihn. So wie Du Sorge vor einem Weggehen hast, so hat er sicherlich auch Sorge in DW mit Dir Sex zu haben (Scham, Unsicherheit etc.). Ihr Beide müsst Euch erst in die neue Situation hineinfinden - meine Meinung.

Sehe es also positiv - versuche es zumindest. Menschen, die so etwas machen sind normal, nicht pervers oder abartig. Der liebe Gott hat das uns mit in die Wiege gelegt, also kann es ja nur natürlich sein. Alles eine Frage der Toleranz und Offenheit.

na eigentlich haben meine vorposter alles schon erklärt und gesagt aber sei mal froh zu wissen das deinem freund nun ein schwerer stein vom herzen gefallen ist nun kanns nur weitergehn habt eine schöne zeit und lebt es gemeinsam aus


lg Jo

Damit Du Dir einen groben Eindruck über sein Seelenleben machen kannst empfehle ich Dir das Buch "Die Frau in mir" - Ein Mann wagt ein Experiment von Christian Seidel.
Es hat uns beiden geholfen :
Ihm, weil er in diesem Buch viele Parallelen zu sich und seine eigenen Gefühlen und Widersprüchen sah, sich seiner eigenen Seelenlage bewusster wurde und damit dann auch besser mit seinem Leben als TV/CD (oder was auch immer) klar kommt - denn die anerzogene und gesellschaftskonforme Rolle gibt man nicht einfach an der Garderobe ab.
Sie weil sie ihn danach besser verstehen konnte was in ihm vorgeht und warum er sich in der weibliche Rolle so wohlfühlt und wie er sich im Umgang mit den Partner fühlt.

Es gibt keine Gebrauchsanleitung für den Umgang miteinander, den Weg müsst ihr selbst finden. Aber wo ein Wille ist, da ist auch immer ein Weg. Es bedarf nur des guten Willens und gegenseitigem Respekt. Auch vor den Grenzen des Partners. Damit könnt ihr Berge versetzen. Ihr müsst es nur wollen !

Hallo Yv,

viele von uns haben sich ihrer Partnerin schon offenbart. Manche Frauen lieben es, manche tolerieren es und manche kommen damit nicht klar.
Ich habe mich meiner Partnerin auch schon früh offenbart, da ich dies für sehr wichtig als Grundlage für eine längerfristige Beziehung hielt. Mittlerweile weis es auch unsere Tochter und einige Kolleginnen.

Beim Outing hatte ich mich damals sehr schlecht gefühlt... denn es hätte durchaus zu einer Trennung führen können. Man weiß ja nie wie die Partnerin darauf reagiert. zudem war ich auch mit mir selbst noch nicht im reinen. Es gab noch kein Internet! Meine Eltern konnte/wollte ich auch nicht fragen, so wußte ich lange Zeit gar nicht was ich eigentlich bin...

Gerne gehe ich heute als Frau in die Öffentlichkeit was mir für mein inneres Gleichgewicht sehr wichtig ist. Meine Frau toleriert und versteht es, begleitet mich aber eher selten.
So ist auch die Bandbreite total verschieden. Vielen genügt es, wenn Sie es Zuhause ausleben, ich kenne aber auch sehr viele die sich toll hergerichtet normal in der Öffentlichkeit bewegen. Für jeden ist dies auch mit einer Entwicklung verbunden.

Letztendlich musst du für dich entscheiden inwieweit du es akzeptieren kannst. Du schreibst ja schon dass eine Trennung nicht Frage kommt. Denn das kann ich auch bestätigen, Man mag ja den Menschen an sich!
Viel Glück euch beiden!

Liebe Grüße
Anita

Hi,

wir sind gerade in derselben Situation wie ihr. Ich trage schon seit Jahren hin und wieder Dessous. Das sind immer so Phasen, mal habe ich mehr Lust, mal weniger. Aber immer nur Unterwäsche, normale Klamotten eigentlich nicht.

Ich habe es meiner Freundin vor zwei Jahren gesagt, als ich auf einer Geschäftsreise war. An sich ist sie sehr tolerant und sie toleriert auch das. Aber ihr ist sehr komisch dabei und ich glaube sie weiß immernoch nicht, was sie davon halten soll bzw. ob sie damit klar käme, wenn sie es sehen würde. Normalerweise trage ich sowas nur, wenn sie nicht dabei ist. Aber vor einiger Zeit hatte ich mal beim weggehen etwas an und das hat sie dann danach auch gesehen.

Das Ende vom Lied ist, dass wir hin und wieder darüber reden, aber keinen Schritt vorwärts kommen. Sie ist sich nach wie vor unsicher ob sie das "live erleben" will und kann. Solange sie es nicht direkt merkt ist aber alles in Ordnung.

Ich habe keine Angst, dass bei uns deshalb was auseinander gehen könnte, aber für mich ist es auch eine blöde Situation. Ich habe nicht das Bedürfnis, mich noch anderen Personen zu offenbaren (wobei es meine beste Freundin noch weiß), aber zumindest mit ihr würde ich das schon gerne ausleben, würde ihr aber nie deswegen Vorwürfe machen. Ich hab Geduld und warte ab was passiert, auch wenn sich nach 2 Jahren doch mal was bewegen könnte

Hey, das freut mich für euch!

Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass so gut wie alles möglich ist, wenn man offen über alles redet und auf den anderen eingeht. Das bestätigt diese Aussage ja!

Meine Frau kann damit gar nichts anfangen. Doch sie akzeptiert es.
Zum ausleben treffe ich mich mit meiner Lady. Der gefällt das.
Deswegen kann man das nicht pauschalisieren .

Hallo, ich bin immernoch sehr aufgewühlt und suche Erklärungen und vielleicht auch Hilfe. Heute erst habe ich meinen Mann sozusagen erwischt. Lippen rot , Make up , Strümpfe usw. Er sagt, er weiß nicht warum, er wollte es mal ausprobieren. Es hätte nichtsmitmir zu tun. Also wenn er Pornos guckt, das verstehe ich ja noch, aber jetzt weiß ich gar nichts mehr.......

Er ist kein anderer Mensch als vorher noch...und dass er sich feminin kleidet und schminkt hat nichts mit dir zu tun...oder mit seiner Zuneigung zu dir. Im Gegenteil. Es hat mit ihm zu tun. Da schlummert ein Bedürfnis, was sich jetzt seinen Weg sucht. Begegne diesem mit Verständnis. Redet miteinander- ohne euch Vorwürfe zu machen. Frage ihn, wie lange er das schon unterdrückt...oder vielleicht auch heimlich lebt. Frage ihn, was er sich wünscht, wie du jetzt reagierst...Frage dich selbst, was es mit dir macht.

Es ist nicht schlimm. Es ist nur eine andere Art....

Danke Wolfscat, im Moment bin ich noch sehr durcheinander....

aber schau dir ruhig mal die ganzen Beiträge hier in diesem Thread an....vielleicht können sie dir etwas weiterhelfen, mit dem Wissen: Du bist nicht allein!


Mag vielleicht noch jemand etwas dazu schreiben, wie es war, als ihr entdeckt wurdet? Was hättet ihr euch dabei gewünscht von eurem Partner? Was ging in euch vor?




Liebe Grüße,
wolfscat
JOY-Team

Hallo Zusammen,
ich versuche nun auch meine Gedanken und Erfahrungen zu beschreiben.

Ich möchte vorab sagen, dass es meine Erfahrungen und Gedanken sind und ich nur Denkanstösse geben möchte. Jeder Mensch reagiert anders, was für die eigene Betrachtung, als auch für die Betrachtung des Partners/der Partnerin sehr wichtig ist. Es macht auch einen großen Unterschied, ob man sich gerade kennen gelernt hat und die Partnerschaft quasi mit dem Crossdressing groß wird, oder ob man schon länger in einer Partnerschaft lebt und alles nun "raus" muss.
Meine Gedanken sind geschrieben für einen MzF (Mann-zu-Frau) Gender. Umgekehrt FzM gelten im Prinzip die gleichen Inhalte.
Eine Bitte habe ich noch an die TV/TG/CD... seit tolerant, erwartet nicht, dass Eure Frau es versteht, dass Ihr so sein wollt. Versucht Euch in die Lage von ihr zu versetzen und stellt Euch vor, sie würde nun ein Mann sein wollen... wie würdet Ihr darauf reagieren?

Zum Thema:
Grundsätzlich muss man miteinander reden.
Dies bedeutet aber auch, dass jeder in sich geht, sich reflektiert und versucht die eigenen Gedanken zu der Situation, zu finden. Zum Einen der Mann, der sich fragen muss, woher, warum, seit wann, wie weit, etc. er so ist. Oder warum er das machen möchte, was es ihm bringt.
Vielleicht wird ein CD-Mann nun sagen, das weiß ich nicht und ich mag mir darüber keine Gedanken machen. Ganz falsch!!!

Diese Fragen werden nämlich, zum Anderen von der Partnerin gestellt und sie möchte Antworten darauf... ja sie hat auch ein Recht darauf!
Erst wenn der Mann für sich das Warum (er)klären kann, wird es einen guten Weg geben. Schließlich muss sich die Partnerin auf eine ganz neue, überraschende Situation einstellen. Der geliebte Partner, den sie als Mann/Partner/Familienvater/Geliebten kennt und liebt möchten nun (zeitweise) eine Frau sein
Übrigens, knallhart gesagt... Sofern man als TV/TG/CD nicht auf ewig allein sein möchte, wird jede zukünftige Partnerin diese Fragen stellen und Antworten erwarten. Kopf-in-den-Sand-stecken bringt also außer Frust nichts.

Der Ursprung des Wunsches sich als Frau zu stylen, so zu sein wird bei jedem von uns unterschiedlich sein. Es kann auch in den seltensten Fällen ein wirklicher Grund gefunden werden (z.B. ein XXY-Chromosom). Manchmal sind es Erlebnisse/Erfahrungen aus der Kindheit. Möglicherweise ist es hilfreich einen Therapeuten zu Rate zu ziehen, um der Ursache näher zu kommen. Eine Therapie dagegen halte ich persönlich aber für ein erfolgloses Unterfangen. Diese Neigung ist nicht mit einer Grippe vergleichbar!

In den vorherigen Antworten wurde oft der Rat gegeben, Bücher darüber zu lesen. Dies kann ich nur unterstreichen, es gibt einige Literatur dazu. Wissenschaftliche und persönliche Berichte. Beide Bereiche sind zu empfehlen und zwar für sie und ihn!
Meine damalige Partnerin und ich haben verschiedene Bücher gelesen und uns danach darüber unterhalten, diskutiert und die eigenen Empfindungen beschrieben. Es hat im Ergebnis beiden etwas gebracht.
Ich hatte mir damals auch einen Therapeuten gesucht und Ursachenforschung betrieben. Auch das hat maßgeblich zu einer ausgeglichenen Partnerschaft beigetragen.

Aus Erfahrung ein paar Beispiele, welche Fragen/Worte aufgekommen sind und die geklärt werden konnten: (nicht vollständig)
Ich weiß nicht, ob ich Dich weiterhin als Mann sehen kann...
Ich kann nicht die Frau sein, die Du Dir vorstellst...
Willst Du dich umoperieren lassen?...
Stehst Du auf Männer?...
Wie erkläre ich das den Kindern?...

Für das gemeinsame Miteinander noch eine Anmerkung:
Nachdem es in Zukunft ( ob Ihr wollt oder nicht) eine weitere Person (die Transfrau) in Eurem Leben gibt, überlegt Euch, ob Ihr dieser Frau einen Namen geben wollt. Das hört sich komisch an, aber auf diese Weise bekommt Ihr die Gelegenheit, die Transfrau von dem biologischen Mann/Partner zu trennen. Gespräche lassen sich so zielgerichteter führen und Irrtümer eher vermeiden.
Beispiel: Man geht shoppen und ihm gefällt ein Oberteil, welche er als Transfrau tragen möchte. Er zeigt es seiner Frau, die meint, es wäre für sie und reagiert darauf (hier jetzt egal ob positiv oder negativ). Er merkt, dass sie es falsch verstanden hat und hat nun das Problem wie er aus der Situation raus kommt.
Wir haben mit dieser Trennung Mann/Frau/Jana gute Erfahrungen gemacht.

Im Übrigen würde ich auch raten, die Situation erstmal für Euch alleine zu klären. Der Mensch in der biologischen Männer-Hülle bleibt ja gleich und so kann alles nach außen erst einmal weiter laufen. Dritte (Familie, Freunde) da mit einzubeziehen ist schwierig und klappt nicht immer.

So, das soll es mal gewesen sein.
Falls Fragen auftauchen...einfach schreiben.
Alles Gute für Eure Zukunft
JuM

p.s. das Profilbild sind wir, also Jana und der Mann in ihr.
Die Interpretation liegt in der Sicht des Betrachters

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht Jana. Im Moment sind wir nur soweit, dass mein Mann sich auch früher mal die Lippen angemalten hat. Er weiß nicht warum er das gemacht hast oder machen wollte. Was noch dazu kommt, ist, dass er derzeit auch kleinere Probleme mit der Libido hat, er muss Medis gegen Rheuma nehmen. Ich werde weiter lesen und versuche, es anzunehmen. Aber dazu muss ich doch erst verstehen......

Hallo Fragende,
ist es wirklich notwendig, dass Du es erst verstehen musst, um dann zu versuchen es anzunehmen?

Ich denke, es wäre für euch beide wichtig, die Situation erst einmal so anzunehmen, wie sie sich nun darstellt. Schließlich hat sich Dein Mann Dir anvertraut und damit eine neue Situation geschaffen mit der es umzugehen gilt.

So wie Du schreibst, weiß dein Mann (noch) nicht, warum er sich so verhält. Also kann er Dir auch keine Erklärungen geben, weil er sie schlicht und einfach auch nicht weiß. Er muss sich finden (auch mit professioneller Hilfe). Wie kann das aber besser gehen, als in einer Situation der (relativen) Entspannung in der Partnerschaft.
Ich meine damit nicht das "Es-ist-ja-alles-gut-und-nicht-so-schlimm-Mäntelchen", sondern die Sicherheit, dass das "normale", regelmäßige Leben weiter geht. Er muss sich dann nicht noch mit den Gedanken einer möglichen Trennung von Dir auseinander setzen, sondern kann sich an die Aufarbeitung seiner Psyche machen.
Die möglichen Erklärungen können irre weit auseinander liegen... Erlebnisse in der Kindheit, Traumata, Wünsche, etc.

Beispielsgeschichte, wie es einem Mädchen ergangen sein könnte:
Als Kinder sind die Jungs aus der Straße immer auf einen Baum geklettert, ziemlich hoch und sie haben daraus einen Wettbewerb gemacht. Die Mädchen standen dabei und haben die Jungs für ihren Mut bewundert.
Eines der Mädchen aber fand es toll so hoch zu klettern, weil man von dort oben viel weiter schauen kann. Also machte sie sich auf, auch nach oben zu klettern, hoch und höher. Anfangs alleine, denn sie wollte sich vor den Jungs nicht blos stellen weil sie nicht weit kam. Sie wollte sich bei den Freundinnen auch nicht ausgrenzen, weil sie bei den Jungs mitmachte.

Irgendwann hatte sie geübt, war gut geworden und sich ein Herz gefasst, denn sie wollte nun endlich nicht mehr alleine klettern. Sie wollte ihre Klettererlebnisse teilen und hat ihren besten Freund gefragt, ob er Lust hätte mit ihr zu klettern. Er war überrascht, skeptisch, konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mädchen klettern könne und dann auch noch wegen der Aussicht! Jungs klettern doch wegen der Anerkennung, um den ersten Rang in der Gruppe und nicht wegen der Aussicht!

Aber er mochte sie sehr und ging deswegen auf ihren Wunsch ein. Also sind die beiden zu zweit zum Klettern gegangen und stellten dabei fest, dass es gemeinsam - und auch für jeden alleine - viel mehr Spaß macht und Sicherheit bringt.
Der Junge brauchte nicht mehr höher und weiter klettern um Anerkennung zu bekommen und er sah nun auch wie schön das Umland aus der Höhe wirkte. Das Mädchen bekam durch ihn eine wertvolle Hilfe noch ein Stückchen höher zu kommen und weiter sehen zu können. Für beide war es also, trotz der unterschiedlichen Gründe für das Klettern, ein Fortschritt.
Letztlich sind die beiden dann auch gemeinsam vor ihren Freunden und Freundinnen zum Klettern gekommen.
Für beide hat sich in ihren jeweiligen Freundeskreisen nichts geändert, weil die beiden ja gleich geblieben sind. Für die beiden selbst waren es aber ganz neue Erkenntnisse über das andere Geschlecht und andere Sichtweisen. Sie kletterten gemeinsam weiter, immer höher und weiter, nicht nur wegen der Aussicht...

Upps, jetzt wurde es etwas lang, hoffentlich nicht langweilig. jeder möge sich die Figur aussuchen, die er meint zu sein.

Was ich noch anmerken möchte... die Krankheit hat mit der Situation des Anders-seins nichts zu tun. Die Medis auch nicht. Hierdurch wird sicherlich seine Psyche zusätzlich belastet. Ohne zu nahe treten zu wollen, aber vielleicht kommen die Beschwerden auch aufgrund des Anders-seins. Der Körper ist ein faszinierendes Zusammenspiel mit den unglaublichsten Effekten.
Ich drifte wieder ab...

Also gib ihm Zeit nachzudenken und fordere Ergebnisse ein. Stelle ihm auch Fragen und äußere Deine Gedanken. Frauen denken in anderen Zusammenhängen als Männer. Von daher ist es für beide Seiten hilfreich mit einer anderen Sichtweise konfrontiert zu werden.

Es muss sich entwickeln.
Vielleicht hilft es Euch, wenn bestimmte Zeiten für sein Ausleben festgelegt werden. Dann wäre für jeden eine Sicherheit gegeben. Er kann in Ruhe agieren und Du brauchst keine Angst zu haben, dass er geschminkt vor Dir steht.
Ich kenne auch TV`s die ihre Art in einer eigenen Wohnung ausleben, weil die Ehefrau zuhause null tolerant ist. Aber sie trennen sich nicht und leben es schon seit vielen Jahren.
Andere Paare gehen als zwei Mädels zusammen shoppen, machen Reisen, besuchen kulturelle Veranstaltungen.

So, nun ist Schluss, sonst bekomme ich noch eine eigene Seite voll.

Ich drücke Dir und Euch die Daumen, dass es nicht so schwer wird. Zu schaffen ist das auf alle Fälle, wobei beide etwas dazu tun müssen.
Alles Liebe
Jana

Ich versuche mal, meine Gefühle zu beschreiben, als ich ihn mit roten Lippen und anderen Ute soliden erwischt habe.....es war alles so unwahr, weil es für mich so weit weg und unvorstellbar war....ich bin auch ehrlich, im ersten Moment war ich auch angewidert....ich weiß, das ist nicht schön, aber so war es nun mal 😔

Guten Morgen,
ich kann Deine Reaktion nachvollziehen.

Wahrscheinlich sah es auch noch sehr laienhaft aus, was die Situation noch schockierender macht. Da mag ich auch nichts beschönigen.

Früher kanntest Du soetwas nur aus der Presse oder dem Fernsehen, da hat es Dich nicht betroffen und Du warst weit weg, vielleicht fandest Du es nicht schlimm. Nun trifft genau diese Situation auf Dich und alles ist anders. Dein Mann ist nicht mehr der, der er bis gerade war-in Deinen Augen. Aber er ist der gleiche Mann wie in der letzten Zeit.

Jetzt ist natürlich guter Rat gefragt und das ist schwierig. Ihr müsst euch ja praktisch neu kennen lernen, wobei sich dein Mann wohl selbst erst kennen lernen muß. Versucht einen normalen Tagesablauf hin zu bekommen und von dieser "sicheren" Position aus die Situation zu "bearbeiten".

Ich finde es übrigens klasse, dass Du nicht sofort die Koffer gepackt hast und nun versuchst mit der Situation klar zu kommen. Es ist nicht einfach, aber es kann auch etwas tolles heraus kommen.
In diesem Sinn, einen schönen Tag und liebe Grüße
JuM

Nein, das werde ich nicht tun. Es gibt ja verschiedene Sachen, die auf- und erregend sind, von denen der Partner nicht immer was weiß. Ich werde Ruhe einkehren lassen und gucke, ob er noch mehr sagen kann, außer er wollte mal gucken, wie das so ist. Da muss mehr sei , anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Wolfscat:

Gerne erzähle ich wie es mir ergangen ist, wobei ich nicht "entdeckt" wurde.😉


Ich gehöre auch zu dieser "Spezies". Meine damalige Freundin (und seit nun 16 Jahren meine Frau) hat es lockerer als ich erwartet hatte aufgenommen.


Offengestanden war es für mich nicht einfach und ich hatte natürlich Angst vor Ihrer Reaktion bzw. das sie das nicht akzeptiert und die Beziehung beendet. Da sie selbst Bi ist und mit mir darüber gesprochen hat, hat es mir Mut gemacht ihr auch mein "best gehütetes Geheimnis" anzuvertrauen. Sie ist auch bis heute die Einzige der ich dies anvertraut habe (bezogen auf Menschen mit denen ich Face to Face in Kontakt bin). Ich habe das Thema immer Mal wieder "elegant" angesprochen, um vorzufühlen, wie sie so grundsätzlich reagiert und bin dann Schritt für Schritt zu mir übergegangen.



Wie schon gesagt: Beziehungsabbruch, Unverständnis, ausgelacht werden,... Alles was das eigene Kopfkino so bereitstellt.

Im Ergebnis war mir wichtig keine Geheimnisse zu haben oder ein Doppellebenzu führen in einer Beziehung mit einem Menschen der mir wichtig ist.

Seit meinem letzten Beitrag ist einiges passiert:

In den letzten Wochen ist mir dank der Auseinandersetzung hier und auch an anderer Stelle klar geworden, dass es um mehr geht als sich über das Tragen von Frauenkleidung sexuell zu erregen. Ich habe immer mehr wahrgenommen und vor allem zugelassen, das es eine weibliche Seite gibt die ich nicht länger verdrängen und wegmachen will. Nichts anderes steckt nach meiner Meinung für mich hinter dem fetischistischen Transvestismus. Dieser Drang lässt in dem Maße nach, wie ich das Frau sein zulasse.

Heute habe ich die Gelegenheit genutzt um meiner Frau auch von dieser Entwicklung zu erzählen. Es war ein sehr essentielles Gespräch in dem ich Verständnis, Akzeptanz und vor allem Unterstützung zugesagt bekommen habe, auch für den Fall, das ich mich öffentlich damit outen wolle. Für mich war das eine unbeschreibliche weitere Erleichterung. Und ich fühle mich in meiner Entscheidung mich für diese Frau entschieden zu haben sooo bestätigt. Für sie war es auch eine Erleichterung, da sich viele Irritationen aufgelöst haben.

Ja das Ganze ist natürlich kein Rezept für andere, aber vielleicht fühlt sich der ein oder andere ermutigt.

Lg

Kathrin

ich möchte mal diese Frage dazu in den Raum stellen.
Männer müsse sich outen, dass sie gerne Frauensachen anziehen.
Dann sind sie Crossdresser.
Frauen ziehen sich einfach Männersachen an.

Habt Ihr Frauen Euch schon mal gefragt, wie wir das als
Mann finden, wenn Ihr in Männerklamotten neben uns sitzt
oder durch die Lande lauft ?

Wir als Männer haben das einfach hin zu nehmen, wenn Rock,
Kleid, Bluse, FSH oder Strapse verschwunden sind.

Kommt gut in das neue Jahr
Wünscht Susi