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Begrifflichkeiten

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*******ipi Mann
850 Beiträge
@Niki
Ich bin wohl ein Angehöriger des "dritten Geschlechts" im engeren Sinne des Wortes. Dieses "Dritte Geschlecht" liegt für mich nicht auf einer eindimensionalen Strecke zwischen den Endpolen "Mann" und "Frau", sondern wird durch einen "dritten" Punkt ausserhalb dieser Strecke definiert, wodurch diese "Strecke" zwischen Mann und Frau zu einem "Dreieck" wird. Ich glaube, daß sich die "wahre" Identität eines Menschen eben nicht auf dieser einen Strecke zwischen den Polen "Mann" und "Frau" finden lässt, sondern vielmehr in dieser Dreiecksfläche zwischen "Mann", "Frau" und jenem "Dritten Geschlecht", für das es in unserer Kultur tatsächlich kein (Rollen-)Muster gibt, zumindest keines, das allgemein anerkannt wäre.

Ich verstehe sehr gut was du meinst. Kleiner, lieb gemeinter Tipp: Lös dich doch mal von der "Geraden". Ich weiß, nicht ganz einfach weil die ganze Kultur in Geraden denkt. Natürlich mit Anfang, Punkt A und Ende, Punkt B. Dann nimmt man noch welche dazu und schwupps hat Dreieick, oder Viereck, oder Achteck, usw.

Ich als 3.Geschlecht passe da nirgendwo hin. Warum? Weil ich von Natur aus auf dem Kreis zu Hause bin. Anfang? Ende? Punkt A? Punkt B? Nö...gibt es nicht bei mir! Ich kann Ort in dem Kreis aufsuchen, so wie mir grad zumute ist. Komisch? Unglaubwürdig? Kann sein, aber es die Wahrheit des 3.Geschlecht. Mann? Frau? Wo auf dem Kreis? Nirgendwo! Irgendwo auf dem Kreis. Weder MANN, noch Frau, aber weiblich auf alle Fälle. Weil der Kreis weiblich ist. The Circel-Of-Life...ohne Anfang, ohne Ende...grenzenlos, ewiglich wie das Universum. Im gesamten Kosmos existiert keine Gerade! Oder schon mal einen viereckigen Planeten gesehen? Oder ne dreieckige Galaxie?

Kreis ist Un-Endlichkeit. Da gibt`s kein Ende. Und wo kein Ende, da auch kein Anfang. Wofür? Wer braucht so was? Nur die Menschen einer Kultur die von Beginn an in Geraden denkt. Da muss natürlich ein Urknall her. Als Anfang. Das Universum braucht kein Urknall. Das 3.Geschlecht braucht auch kein Urknall. Für was? Fühle ich mich dann besser? Das ist jetzt gar nicht böse gemeint, aber wer aus der Menschheit hat sich das ausgedacht? All die klugen Wissenschaftler. Betonung auf die männliche Bedeutung. Also nicht *rin. Also nicht weiblich.

Die Geraden, die Dreiecke, alles mit Anfang und Ende ist männliche Denke. Völlig ohne Bewertung! Nicht gut, nicht schlecht. Einfach männlich. Gerade die Wissenschaft in Physik, Astronomie und Quantendynamik, absolut durch männliche Denke dominiert. Selbst Einstein hat sich bis zum Schluss gegen die Erkenntnisse der Quantendynamik gewehrt. Unschärferelation, Quantenverschränkung? Oh nein, da stimmt was nicht, dass darf nicht sein. Leider zeigen alle aktuellen Versuchergebnisse: es ist doch so!

Diese verfluchen kleinen Dinger (Quanten) wollen sich verflixt noch mal, nicht den männlichen Vorgaben beugen. Mal sind sie dort, mal sind sie hier, die Wirkung kommt plötzlich VOR Ursache, die verschränkten Teilchen "wissen" immer das was das andere weiß. 2m voneinander entfernt oder 2000 Lichtjahre, egal. Immer ist dem einen der Zustand des anderen bekannt. Für den "gerade" denkenden Wissenschaftler bis heute ein Rätsel. Die erfahrendsten Wissenschaftler sagen: "Ich begreif das nicht." tja...

Aus der Sicht des weiblichen 3. Geschlechts auch ein Problem? Nö...nich wirklich. Wenn solche "merkwürdigen" Dinge jeden Tag in deinem Kopf-Körper-Seele-Kopf-Körper-Seele-usw. ablaufen, ist das irgenwie normal. Muss ich das "verstehen"? Nö...auch nicht. Es ist eben so. Peng. Ich FÜHLE das es so und nicht anders ist. Reicht völlig. Aber welcher männliche Wissenschaftler gibt schon was auf Gefühle? Was soll ich denn damit, sagt er sich. Nicht messbar. Nicht sichtbar. Nicht verifizierbar. Weg damit!

Und selbst das neue Problem der "dunklen Materie" und der "dunklen Energie" bringt die Herren nicht von ihrem geraden Kurs ab. Mann kann beides nicht sehen, nicht messen. Aber verdammt, beides existiert. Die gewisse Ähnlichkeit mit "Gefühlen", sind sind da, aber nicht sichtbar, nicht messbar, wird von den Herrschaften geflissendlich. Egal.

Carpe diem...
Gender
ich bin Transgender also Mann zu frau transsexuell ,transsexuell find ich wird sehr oft falsch verstanden und man wird meist in eine Schublade gesteckt wo es null und nada um irgendwelche sexuellen Sachen geht . FIND ICH *traurig*DESWEGEN SOLLTE DER BEGRIFF TRANSIDENTITÄT IN DER GESELLSCHAFT ÖFTER VERWENDET WERDEN UM DIE EWIGEN MISSVERSTÄNDNISSE AUSZU RÄUMEN

DOCH IM PRINZIP BIN ICH EIN MENSCH DER EINFACH NUR SEIN LEBEN LEBT : LG JULE
*******ieTS Mann
252 Beiträge
Transgender Mann zur Frau
war ich während des Outing etc.
Spätestens seit der GAP bin ich eine Frau und eine passive masoistische bisexuelle Sklavin und Partnerin meines Mannes/ Herrn
medizinisch-juristische Schubladen
Liebe Queer-Community!

Ich bin total begeistert von der offenen Diskussion hier - Ihr seid toll! Ich möchte eine Perspektive aus dem Gesundheitswesen beitragen, die vielleicht erklärt, warum es Schubladen braucht (ICD etc.): Therapie braucht vorher eine Diagnose, sonst ist es keine Therapie, sondern Aktionismus. Das läuft in der Medizin nun mal in dieser Reihenfolge: Diagnosestellung - Therapie(auswahl). Das Vorliegen einer "Erkrankung"/Diagnose berechtigt zur Inanspruchnahme einer Therapie (auf Kosten der Allgemeinheit). Die Frage ist also: Bei welcher Konstellation sind wir (die Allgemeinheit, Steuerzahler, Sozialversicherungsbeitragszahler) solidarisch bereit eine Therapie für jemand zu bezahlen? Und da ist die Auffassung derzeit eben so: Wenn jemand darunter leidet, "im falschen Körper gefangen zu sein" (die dem eigenen Körper entgegengesetzte Geschlechtsidentität zu haben) - wenn also ein echter Leidensdruck vorliegt - dann soll geholfen werden. Um das festzustellen, braucht es nun mal Kategorien/Schubladen/Diagnosgruppen - wie auch immer das dann medizinisch, juristisch genannt wird. Das ist für alle Transsexuellen, die eine dauerhafte Veränderung ihres Körpers für ihre seelische, psychische, körperliche, soziale und sexuelle Gesundheit benötigen, relevant!

Aus Sicht des Systems kann man es so ausdrücken: Leid soll beseitigt werden mit den geeigneten Maßnahmen (das kann eben auch eine Geschlechtsumwandlung sein). Wenn jemand zur Befriedigung seiner Lust gerne dauerhaft einen Busen haben möchte, dann ist das Privatsache und nicht Sache des Gesundheitswesens ... Solche Grenzziehungen sind nun mal nötig.

Schubladisierung entsteht auch durch forscherisch-wissenschaftliches Interesse (Sexualmedizin, Psychologie etc.). Der Mensch ist nun mal neugierig und will entdecken, was es so alles gibt auf diesem Planeten. Das schließt das Sexualverhalten mit ein. Die Wissenschaft muss immer beobachten und das Beobachtete beschreiben - und damit Schubladen entwerfen. Niemand aus der Queer-Community muss sich aber in eine dieser Schubladen rein legen! Hier genügt der Grundsatz: Ich bin ich - und das ist gut so!
********weet Frau
407 Beiträge
auch ein Aspekt
Danke kissbang auch für diese Sichtweise.

Da hast Du schon Recht was Du schreibst. Im medizinischen und juristischen Bereich sind genaue Definitionen und somit Kategorien/Schubladen wichtig, um eindeutig zu sein. Das Recht und auch die Hilfe des Gesundheitswesens sollen für alle möglichst gleich sein und die Inanspruchnahme von Leistungen, welche von der Allgemeinheit finanziert werden, müssen geprüft werden, um Missbrauch und Bevorteiligungen zu verhindern. Soweit kann ich Dir zustimmen und ist nichts dagegen einzuwenden aus meiner Sicht.

Zum Problem werden solche Schubladen, denke ich, hauptsächlich in der öffentlichen Wahrnehmung. Das ist letztlich ja das Lebensumfeld, in dem man sein Leben lebt, der Alltag also. Und da möchte man nicht in eine Schublade gesteckt werden. Dass viele Nichtbetroffene sich auch nicht um dieses Thema kümmern, ist auch verständlich. Inzwischen tauchen Transgender zum Glück immer öfter auch in den Medien auf, das hilft schon etwas, damit auch die "uninformierten Nichtbetroffenen" etwas davon mitbekommen. Und das eben nicht in Form einer schrill bunten CSD / Pride / Regenbogenparade.

Wie schwer sich die Masse der Gesellschaft mit "Andersartigen", die sich aber ja völlig normal fühlen, tut, hat man erst wieder feststellen können, als die 'Ehe für Alle' in Deutschland eingeführt wurde. Ebenfalls bei der Anerkennung des 3. Geschlechts (biologisches 3. Geschlecht, nicht wie hier schon mal das 3. Geschlecht beschrieben wurde). Viele Leute regen sich da auf, obwohl sie nicht betroffen sind und es sie auch nicht im Alltag berührt. Der Kabarettist Dieter Nuhr hat da einen treffenden Satz in seinem Programm dazu gesagt: "Es geht Dich nichts an!"
Es bleibt nach wie vor eine große Aufgabe, bis man auf Verständnis, Toleranz und bestenfalls Akzeptanz hoffen kann. Ein Durcheinander bei den Begrifflichkeiten und falschen Assoziationen aus Nichtwissen (transsexuell hat nichts mit sex zu tun sondern mit Geschlecht), macht das Ganze eben nicht leichter.
Frau und nix anderes!
Mein Weg ist seit 2015 abgeschlossen.
Ich bin rechtlich und juristisch eine Frau...Punkt Aus und Ende!
Und nichts anderes. Und wer darauf steht sich immer noch als Transfrau zu sehen...ich sage mal nichts dazu.

LG
********weet Frau
407 Beiträge
ja, genau
Svenja, da kann ich Dich beglückwünschen!
Wenn Du alles abgeschlossen hast, dann ist die Bezeichnung Frau natürlich richtig und logisch. Da muss man sich keinen Kopf machen und möchte auch gar keine andere Bezeichnung und Einteilung mehr.

Was ich in dem Zusammenhang schon gehört habe ist "Frau, mit transsexuellem Hintergrund" (und umgekehrt für FzM). Das soll dann darauf hinweisen, dass man nicht Zeit seines Lebens als Frau gelebt hat bzw. als gesellschaftlich und rechtlich anerkannte Frau gelebt hat.
Für sich selber braucht man so eine "Bezeichnung" aber dann gar nicht mehr und versetzt einen nur wieder in die anstrengenden und nervenden Zeiten vor/während der Transition.
*******laya Frau
16 Beiträge
Noch am Anfang oder doch nur ICH ?
Ja diese Begrifflichkeiten sind etwas... Unsinnstiftend, meiner Meinung nach.
verständlich das Menschen sie brauchen irgendwie, aber doch bliebt das Leben doch individuell wie die Auslegung ebend jener Begriffe, denn auch wenn sie oberflächlich geregelt scheinen, gehen die Differenzen unter der Oberfläche weiter: Ab wann ist ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau.

Ich hatte genau aus diesem Grund Probleme mich in diesem Forum anzumelden.
Als Frau verkaufe ich mich besser, meine inner Seele ist aber Mann.
Da ich leider bei treffen dann zu schnell als FAKE abgestempelt werde von Leuten die diese Thematik nicht verstehen und sich nicht damit auseinandersetzen wollen, habe ich mich hier (noch) meinem offen ersichtlichen Biogeschlecht zugeordnet. ...

Auf der Suche nach mir selbst muss ich da noch genauer gucken, ob jetzt 'transexual transvestite' zutreffend ist, genderqueer... oder ich höre auf nach Begrifflichkeiten zu suchen und sage einfach:
Ich bin die Person die verkaufstechnisch weiblich daher kommt, aber sich selbst als Mann begreift der halt nen Sissyfication-Kink hat.
Abgedreht? NÖ.

ICH.
Man hat schon ein gewisses Bedürfnis, sich zu definieren, wenn man in seiner Erscheinung vom kulturellen Standart abweicht. Auch dann, wenn man im Alltag als Frau oder Mann wahrgenommen wird - allerspätestens beim Sex, bei sexuellen Beziehungen muß man auch insofern die Hosen runterlassen.

Was soll man den Leuten sagen - "verkaufstechnisch" ? Lady_Delaya sei für diesen treffenden Ausdruck gedankt ! Man muß sich ja in seinem anders-sein "irgendwie rüberbringen".

Der kulturelle Standart sieht so aus: es gibt Männer und Frauen und sonst nichts.

Das ist aber falsch. Psychoanalytisch gesehen gibt es die adulten Persönlichkeiten: Mann und Frau, es gibt die infantilen Persönlichkeiten, die stets Kind geblieben sind, nie "adult" = erwachsen geworden sind - zu denen rechne ich mich - und die multiplen Persönlichkeiten, die aus idR mehreren Dutzend einzelner Persönlichkeiten bestehen, die ebenso regelmässig Männer, Frauen und Kinder umfassen.

Was soll ich den Leuten sagen ?

Ich weiß recht genau, was ich bin: ein "omnipotent ambisexuelles" und "polymorph-perverses Kind" (Freud). Sag das mal jemand ! Selbst hier im JC wird irgendeiner vom "Team" die Stirne runzeln, wenn er oder sie das hier liest.

In meinem älteren Beitrag oben habe ich einen "Dritten Punkt" benannt, der aus einer Strecke zwischen den Polen Mann und Frau ein Dreieck macht. Dieser dritte Punkt ist: das Kind, das - nach Freud - alle Anlagen zu allen Sexualitäten mit sich bringt und zwar völlig unabhängig vom biologisch-anatomischen "Geschlecht". Und dieses "omnipotent ambisexuelle, polymorph perverse Kind" ist meine eigentliche "sexuelle Identität".

Jedes Kind, ob es nun - nach Loriot: Weihnachten bei Fam. Hoppenstedt - "ein Zipfelchen oder kein Zipfelchen" hat, kann zum Mann werden oder zur Frau oder infantil bleiben, eine multiple Persönlichkeit ausbilden.

Aber sag das mal jemand ?!

Man wird gesteinigt, wenn man das sagt - von allen: von den "Heteronormativen", für die Kinder asexuelle, engelgleiche Wesen sind, von den Transsexuellen, die ja schon immer, seit ihrer Zeugung die (dem biologischen Geschlecht entgegengesetzte) Identität als Mann oder Frau hatten, und von den Homosexuellen sowieso, weil Freud für die der Erzfaschist überhaupt ist.

Also nenne ich mich - verkaufstechnisch - "transgender", weil das hat man ja heute so. Kammer nix falsch machen mit.
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*******ipi Mann
850 Beiträge
@Niki
Man muß sich ja in seinem anders-sein "irgendwie rüberbringen".

Ok, aber...musst du das wirklich?

Oder möchtest du das? Wenn ja, verstehe ich das sehr gut. Wenn ich mir die Beiträge in diesem Thread durchlese, inhaltlich rein sachlich und objektiv, als gleichberechtigte Meinungen und Überzeugungen von verschiedenen Menschen, muss ich mich allerdings einer brisanten, eher unangenehmen Frage stellen:

Ist dieses "rüberbringen" denn möglich?

Der kulturelle Standart sieht so aus: es gibt Männer und Frauen und sonst nichts.

Das ist aber falsch. Psychoanalytisch gesehen gibt es die adulten Persönlichkeiten: Mann und Frau, es gibt die infantilen Persönlichkeiten, die stets Kind geblieben sind, nie "adult" = erwachsen geworden sind - zu denen rechne ich mich - und die multiplen Persönlichkeiten, die aus idR mehreren Dutzend einzelner Persönlichkeiten bestehen, die ebenso regelmässig Männer, Frauen und Kinder umfassen.

Das sind die kulturellen Fakten, wie du ganz richtig schreibst. Bei der psychanalytischen Sichtweise solltest du aber einen wichtigen Punkt nicht vergessen: Alles was nach adulten Persönlichkeiten Mann/Frau kommt, sind laut Freud "seelische Störungen". Platt ausgedrückt kann man auch "krank" sagen. Ich nehme mich jetzt mal als Beispiel. Nach heutigem ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) sind das für wie mich folgende Punkte (gestaffelt nach Obergruppen):

  • ICD F00-F99 - Psychische und Verhaltensstörungen

  • ICD F60-F69 - Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

  • ICD F64 - Störungen der Geschlechtsidentität

  • ICD F64.0 - Transsexualismus

ABER...das ist ja nicht alles. Zu meinem F64.0 kommt noch:

  • "Kombinierte Persönlichkeitsstörung mit emotional instabilem, impulsiven sowie ängstlich-vermeidenden Anteilen" (ICD-10 F61.0)

  • "Aktivitäts- und Aufmersamkeitsstörung" (ICD-10 F 90.0)

Tja...alles "Begrifflichkeiten" meines kulturellen Umfeldes. Und dann noch die hier eingebrachten Fakten. Nehme ich das als Grundlage zu meiner oben genannten Frage, gibt das für mich nur eine Antwort. Welche das ist, sag ich jetzt mal nicht.

Jeder ist frei für seine ganz persönliche Antwort.

Carpe diem
Shu...
*******ipi:
@**ki

(...)

Tja...alles "Begrifflichkeiten" meines kulturellen Umfeldes. Und dann noch die hier eingebrachten Fakten. Nehme ich das als Grundlage zu meiner oben genannten Frage, gibt das für mich nur eine Antwort. Welche das ist, sag ich jetzt mal nicht.

(...)


Indem ich jetzt mal von meiner Infantilität vollinhaltlichen Gebrauch mache, repliziere ich folgendermaßen:

Wenn Du mir Dein Ding nicht zeigst, dann zeig ich Dir mein Ding auch nicht ! *baeh*

*zwinker*
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*******ipi Mann
850 Beiträge
@Leibzig
Wenn Du mir Dein Ding nicht zeigst, dann zeig ich Dir mein Ding auch nicht !

Hä...? Wat für´n Ding?

*gruebel*
@ BVB

Na - die bzw. das Ant-wort ! Was denn sonst ?! (Hier fehlt dringend 1 smily für "Wattebäuschchen-schmeiss" !)
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*******ipi Mann
850 Beiträge
@Niki
*kissenschlacht*

Danke für BVB, aber Fussball ist nicht mein Ding. Wattebäuschchen ist aber angekommen. Also:

Meine Antwort zu meiner gestellten Frage ist natürlich NEIN. Ich habe das nur nicht gepostet, weil ich hier die Erfahrung gemacht habe, dass rein persönliche Festlegungen oft falsch interpretiert werden.

Nochmal deutlicher:

Dein "rüberbringen" wollen, halte ich, auf Grund der Inhalte die transportiert werden sollen, für nicht durchführbar. Die abendländisch-christliche Kultur bietet dafür keinerlei Rahmenbedingen bzw. Grundlagen.

*kissenschlacht*
@ Shu

Ich zitiere mich selbst:

Also nenne ich mich - verkaufstechnisch - "transgender", weil das hat man ja heute so. Kammer nix falsch machen mit.

Die realen Hintergründe sind in diesem Kulturkreis öffentlich nicht (mehr) "rüberbringbar" - da stimme ich Dir vollkommen zu.

"Worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)
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*******ipi Mann
850 Beiträge
@Niki
****LE:
"Worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

Yepp. Interessant wird es dann, wenn du Wittgenstein Erkenntnis nimmst und dich fragst:

Wieso ist das so? Welche Ursache ist dafür verantwortlich das es Dinge gibt, über die nicht geredet werden kann?

Ich persönlich meine das es eine dogmatische Ursache ist. Die abendländisch-christliche Kultur basiert auf bestimmten Dogmen, also feststehenden Definitionen bzw. grundlegenden, normativen Lehraussagen, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird.

Ein Dogma ist bipolares Denken. Das bilden von Gegensatzpaaren zum Beispiel. Egoistisch vs. Nicht-egoistisch, Anfang vs. Ende, oben vs. unten, Mann vs. Frau, Gut vs. Böse, Gläubig vs. Ungläubig usw.

Zitat aus meiner Lieblings Film-Trilogie: "Was einen ANFANG hat, muss auch ein ENDE haben!"

Wenn du kein Mann bist, dann musst du eine Frau sein!

Die ganze Wissenschaft sitzt diesem Dogma auf. Das ganze Universum hat sich dem zu fügen. Es wird also ein URKNALL postuliert weil ALLES einen Anfang haben muss. Einfache I-MÄNNchen Logik. PENG. Der begriff TRANSGENDER unterliegt dem selbem Dogma. Von A nach B...fertig!

Gender bedeutet Geschlecht. Transgender= Von Geschlecht A rüber zu Geschlecht B. Peng.

Deshalb ist der Begriff Transgender falsch. Fehler im System. Weil System basiert auf Bipolarem Dogma. Richtiger Begriff wäre Gender-Crosser. Soll heißen Geschlechts-ÜBERSCHREITER und zwar in JEDE Richtung! Das bedeutet, dass ich dem dogmatischem Mann-Frau System NICHT entspreche. Das Dogma zwingt jeden Anhänger des Systems die KÖRPERLICHEN Merkmale zur Geschlechtsbestimmung heranzuziehen. Sieht aus Mann, also Mann. Sieht aus wie Frau, also Frau.

Und jetzt schlägt das Dogma noch mal voll zu: Die Psyche, das FÜHLEN und DENKEN, muss dem entsprechen. Bedeutet, wenn die Psyche von Mann NICHT-männlich ist, MUSS sie Frau sein!

Fataler Sytem-Error. Psyche kann MAN nicht sehen. Bewusstsein ist unsichtbar. MUSS laut Dogma aber Bipolar sein.

Meine Psyche, mein FÜHLEN ist nicht bipolar. Ich fühle anders als eine Frau UND anders als ein Mann. Mein Körper spielt dabei KEINE Rolle. Ich fühle als Geschlechts-Überschreiter. Nicht weder-noch. Nicht entweder-oder.

Ich fühle BEIDES!!!!!!

Eine Mischung von A und B. A und B sind schlichtweg weg! Es ist C entstanden. In der Chemie völlig normal. Element A (Wasserstoff), kombiniert mit Element B (Sauerstoff), ergibt Wasser. Und das hat mit den Grundelementen so gut wie nichts gemein.

Mal nur auf die IDEE zu kommen, dass die unsichtbaren psychischen Inhalte eines Menschen ähnlichen Bedingungen unterliegen könnten, ist dem dogmatischem System nicht möglich!!!! Geht nicht.

Das System KANN es nicht.

Schade eigentlich. Denn die Psyche ist so wenig bipolar wie das das ganze Universum. Es gibt im Universum kein A&B. Es gibt keine Gerade (Linie von A nach B) im Universum. Oder hat jemand schon mal nen viereckigen Planeten gesehen?

Carpe Diem...
@ Shu

Ich stimme Deinen Ausführungen zum Dogma, insbesondere dem christlich-abendländischen Dogma zu, das Du "bipolares Denken" nennst. Man könnte es auch "digitales Denken" nennen. Es hat seine philosophisches Fundament in der mathematischen Logik - das "tertium non datur" kennt man seit der vorchristlichen Antike. Es hat ja auch in der Logik durchaus seine Berechtigung - aber es ist spätestens im scholastischen "sic et non" zu einem allgemeinen Prinzip erhoben worden - einem Dogma eben, das bis heute "gilt", dh Anspruch auf Geflogschaft erhebt. Und dabei ist es seit fast 100 Jahren widerlegt - durch die "Unvollständigkeitssätze" Kurt Gödels. Aber das ignoriert man. Man ignoriert es, weil es dem "wissenschaftlichen Weltbild" die Grundlage entzieht, womit alles, was "lieb und teuer" ist, in sich zusammenbricht: "Aufklärung", Moderne, Fortschrittsglaube, Menschenrechte usw. Deswegen sind die Unvollständigkeitssätze regelrecht: Tabu - und das Tabu möchte ich dem Dogma noch zur Seite stellen.

Ich meine damit das Tabu, wie es Sigmund Freud in "Totem und Tabu" beschrieben hat. Er sprach vom Tabu bei "den Wilden", aber das ist offensichtlich einer von den vielen Kniffen Freuds, um uns den Blick in den unbarmherzigen Spiegel etwas erträglicher zu machen - das Tabu gibt es selbstverständlich auch beim "Kulturmenschen" (Freud), in den "entwickelten Gesellschaften".

Das Tabu ist eine Verbotsnorm, die u.a. beeinhaltet, daß nicht darüber gesprochen werden darf. Auf dieses Kommunikations- und Denkverbot ist der Ausdruck "Tabu" im allgemeinen Sprachgebrauch heute reduziert. Aber die Bedeutung des Tabus reicht viel weiter:

Denn das Tabu ist eine Norm von archaischer Unerbittlichkeit: es gibt keine Entschuldigung, keine Rechtfertigung für den Bruch, die Verletzung, ja nur schon die Berührung des Tabus. Wer unschuldig das Tabu berührt, wird selbst tabu - unschuldig schuldig, wie der König Ödipus, der ohne es zu wissen oder zu wollen das Inzesttabu verletzte und: schuldig wurde. Das Tabu des Kindesmißbrauchs findet sich heute noch wieder im Ausdruck des "Kinderschänders": auch sein Opfer ist "geschändet", lebt in Schande, wird gemieden - wenngleich stets wortreich das Gegenteil beteuert wird.

Ich persönlich halte das Tabu für wesentlich interessanter, als das Dogma: es ist weitaus charakteristischer für eine Gesellschaft, was in ihr Tabu ist, als das, was in ihr Dogma - oder moderner gesagt: Paradigma ist.

Den was einen Namen hat - "Nomos" - darüber kann man sprechen, diskutieren, schlimmstenfalls streiten. Es wird "begreifbar", beherrschbar. Das Tabu jedoch bleibt namenlos - "unfaßbar" und wird somit zu einem unsichtbaren Geist, den wir nicht beherrschen können, sondern umgekehrt von ihm beherrscht werden.

Ganz lieben Gruß
Niki
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
@Niki
Ich persönlich halte das Tabu für wesentlich interessanter, als das Dogma: es ist weitaus charakteristischer für eine Gesellschaft, was in ihr Tabu ist, als das, was in ihr Dogma - oder moderner gesagt: Paradigma ist.

Ja. Da hast du Recht. Passt irgendwie besser, bzw. ist nachvollziehbarer. Obwohl es ja eigentlich wie ein Synonym ist. Dogma=Tabu. Unverrückbar=Unantastbar. Ein Tabu eben.

Du sprichst von Freud´s "Tabu bei den Wilden". Könntest du das bitte genauer sagen. Es interessiert mich sehr, weil wir "Indianer" (wir nennen uns anders; es ist ein rein westlicher Begriff; und auch noch falsch, weil Kolumbus dachte er sei in Indien gelandet) von den Eroberen "Die Wilden" genannt wurden.

*guerilla*

...Inzesttabu verletzte und: schuldig wurde. Das Tabu des Kindesmißbrauchs findet sich heute noch wieder im Ausdruck des "Kinderschänders": auch sein Opfer ist "geschändet", lebt in Schande, wird gemieden - wenngleich stets wortreich das Gegenteil beteuert wird.

Auch sehr interessant. In unserer Kultur gibt es ähnliches, nur auf einem völlig anderem Hintergrund. Wir haben "Bruder-Schwester-Tabu" und "Schwiegermutter-Tabu". Hintergrund ist nicht die "Schande", sondern das vermeiden von prikären zwischenmenschlichen Beziehungen. Zum einen begründet sich das in unserem Wissen über die FOLGEN von Inzest. Also nicht, wie bei den Christen, der Inzest an sich.

Ein ELEMENTARER Unterschied.

Weil wir unsere Kinder als etwas Heiliges ansehen, denn sie sichern da Überleben des Stammes, sind wir sehr auf deren Wohl bedacht. Da Inzest langfristig zu Degenerationen bei den Kindern führt, gibt es unsere Inzest-Tabus, zum Schutz der Nachkommen.

Das "Schwiegermutter-Tabu" ist in den sozialen Schwierigkeiten begründet, die solch eine erotische Verbindung meist hervorruft.

Im Verhalten hieß das: Blicke in die Augen der beteiligten Personen waren TABU!

Ganz lieben Gruß...
Shu...

*blumenwiese*
*******ipi:


(...)

Du sprichst von Freud´s "Tabu bei den Wilden". Könntest du das bitte genauer sagen. Es interessiert mich sehr, weil wir "Indianer" (wir nennen uns anders; es ist ein rein westlicher Begriff; und auch noch falsch, weil Kolumbus dachte er sei in Indien gelandet) von den Eroberen "Die Wilden" genannt wurden.

(...)


Dieser Deiner Bitte kann ich leider nicht willfahren - Freud referiert in "Totem und Tabu" eine ziemliche Menge der zeitgenössischen ethnologischen Literatur, nennt die Völker, Stämme, Kulturen, denen er seine Beispiele entnimmt, nur selten beim Namen - erinnern tue ich mich an keinen; die letzte Lektüre von "TuT" liegt schon wieder 3 Jahre zurück.

"Die Wilden" (die Entsprechung der "Barbaren" der Antike) sind für Freud wohl der Gegenbegriff zum "Kulturmenschen" der Zivilisation - und mit letzterem geht er an anderen Stellen, vor allem in "Das Unbehagen in der Kultur" viel unbarmherziger ins Gericht, als mit den "Wilden". Man kann ihn durchaus als Zivilisationskritiker verstehen ...

Zum Inzest:

Es gab Hochkulturen, die mit dem Inzest wesentlich entspannter umgegangen waren - die letzte größtere Kultur, die mir als "inzestfreundlich" bekannt ist, war das europäische Judentum, daß durch die Shoa nahezu vollständig ausgelöscht worden ist. Die Familie Freuds war selbst hochgradig inzestuös - am bekanntesten ist die "Endogamie der Rothschilds", der berühmten Bankier-Familie, die bis heute zu den großen "Playern" auf dieser Erde gehört. Bis ca. 1950 waren alle legitimen Familienmitglieder Abkömmlinge des Stammvaters Meyer-Amschel Rothschild und seiner Frau Gutele, die beide in der 1. Hälfte des 19. Jhrhdts verstarben. Ihre vier Söhne heirateten noch exogam, ihre Kinder und deren Abkömmlinge, dem testamentarischen Vermächtnis Meyer-Amschel folgend, nur noch untereinander. Ein viel radikaler Ahnenschwund also, als etwa bei den spanischen Habsburgern mit dem traurigen, total degenerierten Karl II. am Ende - aber bei den Rothschilds war und ist bis heute von solchen Degenerationen nichts bekannt. Das muß nichts heißen: Familien wie die Rothschilds stehen über allen Gesetzen. Sie sind "tabu".

Ich zweifele heute an der genetischen Begründung des Inzestverbots beim Menschen - wiewohl ich das Verbot als solches für sehr richtig halte. Aber das würde jetzt viel zu weit führen.

Dogmen und Tabus:

Sie scheinen mir in allen makrosozialen Kulturen zu existieren, gehören für die christlich-abendländische Kultur zu ihren Fundamenten. Sie scheinen mir aber verschieden zu sein. Der "Häretiker", der gegen das Dogma offen aufbegehrt, hat einen leichteren, besseren Stand, kann selbst zum Helden, Idol und - "Neo-Dogmatiker" werden wie Luther oder Marx. Diejenigen jedoch, die gegen das Tabu mit offenem Visier antreten, werden von ihm regelmässig verschlungen.

Ich weiß, wie schon oft bekannt, so gut wie nichts von den "Indianern", nichts von Deiner Kultur der Lakota. Vielleicht war sie ursprünglich eine mikro oder richtiger: mesosoziale Kultur, eine Gesellschaft, deren Mitglieder sich alle persönlich kannten, miteinander vertraut waren ? Vielleicht sind sie es noch heute ? Ich weiß es nicht. "Makrosozial" nenne ich hier Gesellschaften und Kulturen, deren Mitglieder einander überwiegend unbekannt, unvertraut sind, aber gleichwohl miteinander kooperieren können.

Immer liebevoller werdende Grüße
Niki
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
@Niki
Ok. Dann versuche ich mal etwas in der Richtung im Netz zu stöbern.

Um beim Thema zu bleiben noch einmal zu den Begrifflichkeiten im Bereich der "Transsexualität". Wie ich an deinen und anderen Beiträgen sehe, hier im gesamten Forum, gibt es ja wohl häufiger Probleme mit Begrifflichkeiten beim Thema Sexualität. Bei unserem Thema wohl deshalb, weil es ja ein relativ neue Thema in der Gesellschaft ist.

Noch in den 80er Jahren kaum diskutiert. Mit dem WWW kam es dann zu einer radikalen Veränderung in der Kommuniktion. So ca. ab 1996 ging es dann richtig los. Über Foren und Chat´s gab es zum ersten mal die Möglichkeit sich unkontrolliert und anonym! zu sexuellen Themen zu äußern. BDSM wurde hoffähig und heiß diskutiert und natürlich auch alle anderen Bereiche der Sexualität.

Wofür es vorher kaum eine "Sprache" gab (Eltern konnten ihren Kindern kaum sexuelle Inhalte vermitteln), mussten jetzt neue Begrifflichkeiten her. Aber woher nehmen? Wie überprüfen ob die neuen Begrifflichkeiten den Kern der Sache auch wirklich widerspiegeln?

Folge die man heute gut beobachten kann: Allgemeine Verwirrung und aneinander vorbei reden. Gut zu beobachten hier im Forum bei allem was BDSM und Transexualität angeht. Diese "Verwirrung" betrifft ALLE Bevölkerungsschichten und Gruppierungen einschließlich, und jetzt wird´s brisant, den sogenannten "Experten" und "heilenden Berufsgruppen". Dies wird natürlich nicht thematisiert. Die "Experten" machen das, was sie in solchen Fällen meistens tun:

Sie basteln sich was aus ihrem bisherigen Wissen zusammen und präsentieren das dann als Lösung. Natürlich auch wieder auf der Grundlage unserer "Dogmen&Tabus". Geht ja gar nicht anders. Und dann beurteilen solche "Experten" Menschen wie mich, ob ich nun wirklich ein "Transgender" bin! Und merken noch einmal das der Begriff falsch ist! Hilfe! Was ist das denn?

Ich nenne dir mal ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung, da ich schon einigen solcher "Experten" begegnet bin. Die Herren setzen bei allen "Transgendern" automatisch eine heterosexuelle Grundausrichtung voraus. Obwohl eigentlich bekannt sein müsste, dass es in jeder menschlichen Gruppierung auch immer einen bestimmten Anteil an homosexueller Grundausrichtung gibt. Keiner kommt auch nur auf die Idee, dass dies bei "meiner Gruppierung" auch so sein könnte!

Als ich den Herren sagte, dass ich ein weibliches Wesen in einem androgynen Körper bin, ich aber emotional lesbisch und sexuell Bi sei, vielen den erst einmal die Kinnlade runter. Verwirrung pur.

*hae* ...*hae* ...*hae* ...*hae* ...*hae* ...

Wenn du dich mehr für meine Lakota-Culture interessierst, schreib mich bitte privat an, da dies hier nicht Thema ist.

*schmetterling*
back to topic !
@ Shu

Mit der Terminologie des BDSM habe ich mich nicht befasst - ich praktiziere kein BDSM, habe mich überhaupt erst unlängst auf - nichtsexuelle - Kontakte mit BDSMlern eingelassen, kann also dazu (noch) nichts sagen ...

Was die transsexuelle Thematik betrifft: hier herrscht in der Tat eine heillose Verwirrung. Ach dazu eine Schmonzette:

Ich bin seit 2013 in Psychotherapie bei PD Dr Kurt Seikowski an der Leipziger Uniklinik - in der Trans-Szene ist er ziemlich bekannt. Ich bin bei ihm wegen meiner psychosomatischen Akne gelandet - Psychodermatologie ist sein zweites "Steckenpferd", aber es passt ganz gut auch wegen meiner Transgenderei. Letztes Jahr fragte ich ihn mal, wie solche Persönlichkeiten wie ich eigentlich zu bezeichnen wären, weil die offizielle "Transsexualität" bei mir ja nicht zutrifft.

Da hat Seikowski einen entnervten Seufzer von sich gegeben und sinngemäß gesagt - oder besser: gestöhnt:

"Wissense - ich kenn mich ja nun wirklich aus mit Transsexualität, aber ich hab da selbst völlig den Überblick verloren. Ich hab's neulich mal gezählt: es sind über 60 Begriffe, die da herumschwirren ... Nennse sich, wie-se wollen !"

Die Ursachen dieser Verwirrung sind vielfältig. Eine Hauptursache sehe ich jedoch in dem - für mich: errschreckend - bedeutsam gewordenen Poststrukturalismus, der seine bislang äusserste Spitze in der m.E. sektenähnlichen queer-Ideologie gefunden hat. Polemisch formuliert: da Wissenschaft ja ohnehin sozial bedingt ist, ist es auch legitim, Wissenschaft mit SA-Methoden zu betreiben: Pöbeleien, "Demos", Boykotten usw - was stets als "Kampf für die gerechte Sache" und "Selbstbestimmung" etikettiert wird. Die entsprechenden Auffassungen werden daher von jeder Untergruppierung bis zur Grenze körperlicher Gewalt "durchgeprügelt", eine "Konsensfähigkeit" mit anderen von vorneherein gemieden - es wird ja überhaupt kein Konsens mehr gesucht, sondern die brutale Durchsetzung eigener Ziele.

Die Vielfalt dieser Ziele wird auch gefördert durch eine "Nebenwirkung" des bundesdeutschen Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes, das meist Antidiskriminierungsgesetz genannt wird. Aus "Fördertöpfen", die durch dieses Gesetz errichtet worden sind, werden "Stellen" bei Vereinen, Initiativen und sonstigen "freien Trägern" bezahlt - und die Inhaberinnen dieser Stellen (und ihre Träger) stehen unter dem Zwang, periodisch Rechenschaft abzulegen bzw. die weitere Förderung zu begründen, die ja dem Kampf gegen Diskriminierung dienen soll. Die Folge ist: ständig neue Diskriminierungen werden erfunden und mit irgendwelchen "Studien" untermauert (wie man diese "Studien" - Umfragen - so zurechtschustert, daß das gewünschte Ergebnis herauskommt, weiß jeder Sozialwissenschaftler), worauf dann lustig weiter gekämpft werden kann - siehe oben.

Der relativ neue Ausdruck "Transidentität", der nach dem Willen dieser Kämpfer für die gerechte Sache die "Transsexualität" auch in der ICD-11 ersetzen soll, ist m.E. auf genau diese Weise gepusht worden.

Im JC denkt man seit einiger Zeit darüber nach, ein "drittes Geschlecht" auch für die Suchmaschinen einzurichten. Bekanntlich kann man im JC herkömmlich nur nach Männern, Frauen und Paaren "suchen", aber nicht nach "dritten Geschlechtern", auch kein Interesse an Kontakten zu "Dritten Geschlechtern" in den Formularen des Profils "anklicken". Es gibt dazu einen Parallelthread:

Warum das dritte Geschlecht?

Es ist recht instruktiv, sich da mal durchzuklicken - es ist, meiner auch am Ende dieses threads kundgetanen Meinung nach völlig unmöglich geworden, irgendeine Bezeichnung für ein Drittes Geschlecht neben Mann und Frau "offiziell" zu verwenden, ohne daß nicht irgendeiner jener Kämpfer für die gerechte Sache aufsteht, lauthals "Diskriminierung!" schreit, fordert, droht, "kämpft".

Es ist zum heulen - aber "kammer mache nix, mussmer gucke zu!"

Ich selbst habe mich daher nicht nur im JC aus allen "offiziellen" Gruppen, Vereinen, Initiativen und sonstigen Zusammenrottungen der Trans-Szene inzwischen vollständig zurückgezogen.

Lieben Gruß
Niki
*********rives Mann
413 Beiträge
@**ki

Als ich den Herren sagte, dass ich ein weibliches Wesen in einem androgynen Körper bin, ich aber emotional lesbisch und sexuell Bi sei, vielen den erst einmal die Kinnlade runter. Verwirrung pur.

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Es gibt leider viele Leute die nicht intelligent genug um mehr als zwei Dinge auf ein Mal zu überschauen. Dagegen kann man wohl nichts tun außer solche Leute nach Möglichkeit meiden.
Ich sage meist einfach das ich eine Frau bin, oder eine trans Frau.

Allgemein verwende ich auch gerne den Begriff der transidentität.
Ich finde transsexuell passt einfach so garnicht, weil es wieder in eine sexuelle Ausrichtung oder in die sexuelle Ecke drängt und damit hat trans ja nun mal gar nichts zu tun.
"You have a dingdong = You 're a dude

You have a pussy = You're a girl"


Mir persönlich ist es egal, wie sich jemand definiert und sich auslebt, solange es Privatsache bleibt. Wenn Du im "falschen" Körper geboren wirst und Du das fühlst und ändern willst, dann ist das völlig in Ordnung für mich.

Mir persönlich gehen nur diese ganzen "Social Justice Warrior" Penner auf die Nüsse, die meinen in der gesellschaftlichen Opferrolle zu sein und man bräuchte jetzt gefühlt 100 neue Geschlechter und Bezeichnungen. Dann wird einem im gleichen Atemzug noch diktiert, wie man diese Person korrekt anzusprechen hat. "Und wage es bloß nicht, mein Gender zu assumen!"

Ich habe irgendwo letztens noch einen Artikel gesehen, in der eine Frau bei der Sparkasse richtig Ärger gemacht hat, weil sie per Brief nicht korrekt in ihrem gefühlten Geschlecht angesprochen wurde. Und da hört es bei mir auch auf.

Ich finde jeder kann so leben, wie er oder sie es gerne will und das auch nach außen hin zeigen, aber ich werde mir nicht von irgendwelchen, hypersensiblen, chronisch-getriggerten Menschen diktieren lassen, wie ich sie anzusprechen habe oder ich die biologischen Gegebenheiten verneine. Die Toleranz, die dabei von "Akivisten" gefordert wird, können sie nämlich selbst nicht für die aufbringen, die eine andere Meinung haben als sie. Politisch ist das ja besonders in den USA verbreitet und schwappt mittlerweile auch hier hin rüber.

Jeder kann so leben, wie er/sie gerne will
Jetzt hast du es uns aber gegeben! Fühlst du dich jetzt besser?

Du bist doch bestimmt froh, dass du im "richtigen" Geschlecht geboren wurdest.

Mir persönlich ist es egal, wie sich jemand definiert und sich auslebt, solange es Privatsache bleibt.

Am besten bleiben bleiben die Menschen, die sich nicht entscheiden können, zuhause im stillen Kämmerlein, damit sie bloß nicht die "richtigen" Menschen stören.

Du hast das Wort "Empathie" auf deinem Profil stehen. Find ich lustig! *ggg*
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