Tintenträume
Unter meiner Haut©Ginger 2014
Nackt, offen, bloß, ausgeliefert Deinem Blick. Erwartungsvolle Stille, die Zeit stockt. Ich höre Deinen Atem und kann das Gefühl Deines Körpers auf meinem kaum erwarten. Wir spannen uns beide auf die Folter, keiner gibt nach. Füreinander geschaffen. Du bist der Schlüssel, ich bin das Schloss.
Nichts, was uns trennt, keine Grenze, keine Schranke; Barrieren werden niedergewalzt von der tobenden Vorhut der Emotionen. Der Geruch Deines Schweißes impft sich mir in die Poren, legt die Saat der Leidenschaft in fruchtbaren, warmen Boden. Die Pflanze der Sehnsucht gedeiht prächtig, gegossen von unseren Gedankenströmen.
Die Mauern um unsere Herzen zerfallen zu Staub, verwehen in der Wucht des Wiedererkennens. Zweifel implodieren und verpuffen in der Hitze der Nacht. Du sprengst die Ketten, die Du Dir selbst angelegt hast, deren Male an Deinen Handgelenken ich küsse, ganz zart. Wir machen uns frei von allen Barrikaden, verbrennen sie im Feuer unseres Willens.
Der Vorhang der Vernunft fällt raschelnd zu Boden, dahinter unser Land, das wir besiedeln, auf dem wir unseren Claim abstecken, schürfend nach dem Gold des Augenblicks.