****ga:
Das ist genau was TimoHalo schreibt, mir selbst zu schade zu sein an zweiter Stelle zu stehen. Das bedeutet, jemanden los zu lassen, den ich lieb habe, das finde ich sehr sehr schwer.
Wie machst du das TimoHalo?
Mitte Januar diesen Jahres stand ich vor einer ähnlichen Situation mit meiner Freundin+, mit der ich diese Art der Verbundenheit bereits seit gut dreieinhalb Jahren pflegte.
Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich dir dafür auch kein Patentrezept nennen kann, sondern zu meiner Schande die "Feiglingmethode" gewählt habe.
Es war klar, dass wir beide unterschiedliche Vorstellungen hatten, was den Fortbestand bzw. die Entwicklung unserer Freundschaft+ anging. Ich würde nicht sagen, dass ich unendlich stark in sie verliebt war, aber eine kräftige emotionale Bindung an sie war durchaus vorhanden und wäre sie darauf eingestiegen, hätte sich daraus gewiss viel mehr entwickeln können. Sie dagegen schob von sich aus den sexuellen Aspekt unserer Freundschaft+ immer mehr in den Mittelpunkt und es war spürbar, dass sie in den letzten Monaten eigentlich keinerlei Interesse mehr an dem freundschaftlichen Teil hatte, was zu meinem Leidwesen allerdings meinen Empfindungen wenig Abbruch tat.
Mir war also klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich wollte von ihr etwas (zumindest eine "vernünftige" Freundschaft+) was sie anscheinend nicht wollte und sie tendierte mit ihrem Verhalten langsam in eine Richtung, von der ich wusste, dass diese ab einem gewissen Punkt uns beiden nicht mehr gut tut. Wie habe ich das Ganze also beendet?
Ich kannte diese Frau nun seit fast zehn Jahren und weiß wie sie tickt, also was sie in den verschiedensten (auch nicht sexuellen) Bereichen mag und was nicht. Ich habe einfach absichtlich kein Fettnäpfchen ausgelassen und bin ihr auf subtile Art und Weise auf die Nerven gegangen, dass sie zum Schluss gar nicht anders konnte als die Freundschaft+ und den Kontakt koplett von sich aus zu beenden.
Verstehe das nicht falsch, ich habe z.B. sexuell nichts gemacht was sie nicht wollte (Das könnte ich niemals!), aber dies war die einzige Methode die mir einfiel, um das wirklich ein für alle Mal zu beenden, denn ich wusste genau, dass wenn ich da "einfach" einen Schlussstrich ziehe, dann dauert es vielleicht ein paar Wochen, oder eventuell auch wenige Monate, bis ich mich bei ihr wieder melde, nachfrage wie es ihr geht und das Spielchen wieder von vorne los geht. Wenn sie das Ganze aufgrund der Umstände aber von sich aus beendet, weiß ich genau, dass diese Tür für immer geschlossen ist, oder zumindest nicht mehr ganz so einfach aufgestoßen werden kann.
Diese Vorgehensweise ist natürlich nicht die eleganteste und beinhaltet selbstverständlich einen letztendlichen totalen Kontaktabbruch zum jeweils anderen, aber meiner Meinung nach machen sich in dem von dir beschriebenen Fall beide Parteien nur kaputt, wenn alle untätig rumsitzen und für die gefühlsmäßig noch nicht gefrorenen Menschen unter uns dürfte es auch klar sein, dass es emotional sehr heikel ist sich mit Menschen zu umgeben, von denen man mehr will, es aber nicht bekommt und im Rahmen der Freundschaft vielleicht sogar Rückschritte gemacht hat (Freundschaft+ nach platonischer Freundschaft).
Ich kann mich durchaus auf gewisse Konzepte wie z.B. Freundschaft+ einlassen, aber dann muss eben auf beiden Seiten das Gleichgewicht da sein und auch gewisse klare Grenzen gezogen werden. Dann kann sowohl der Anfang, als auch das eventuelle Ende vernünftiger ablaufen. Überschreitet man aber die Grenzen und führt dies dann weiter, dann ist das meiner Meinung nach schon der Anfang vom Ende, denn wenn das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist, kriegt man es so einfach nicht mehr da raus.