Through the Barricades
Die Überschrift meines Beitrages mag sich merkwürdig anhören, aber ich habe, gerade als ich den Beitrag von
unsual6 gelesen hatte, den gleichnamigen Song von Jackson Browne gehört. Und der Titel passt so gut...
Ich beziehe mich auch auf den Beitrag von unusual6, bei dem, was ich beizutragen habe.
Das eine ist, die andere Seite zuzulassen, zulassen können. Das ist nicht so einfach, vor allem wenn man in einer Beziehung lebt. Denn dazu gehört auch die/der Partner/in. Das ist die eine Sache, die scheint bei euch zu funktionieren, Hut ab...
Lassen wir mal meine Ansichten mit der Nachbarschaft aus dem Spiel, das ist eine andere Sache, ich respektiere und verstehe teilweise, dass das bei euch anders ist, wie bei mir es war. Ich lebe seit über 20 Jahren in einem 5.000-Seelen-Kaff, in dem jede/r über mich besser Besscheid weiß, wie ich über mich selbst. Das Outing hier ist nicht jeder/frau/mann/s Ding, keine Frage.
aber wenn in der Ferne das andere Geschlecht ausgelebt werden möchte, es muss nicht immer ein Ferienhaus sein, in dem man mehr oder weniger alleine ist, obwohl es sicher Geborgenheit bietet, oder bei einer Städtereise ein anonymes Kettenhotel sein.
Dazu möchte ich erzählen, ich war vor ungefähr 2 1/2 Jahren mit einer TG-Freundin durch ganz Deutschland unterwegs. Wir hatten unsere Absteigen meist von unterwegs aus per Internet gesucht. In Dresden eine ganz tolle Sache:
Für wirklich wenig Geld hatten wir etwas gefunden, und auch gleich gebucht. Dank Navi mussten wir nicht lange suchen, an der Pension musste man erst einmal klingeln, wir erklärten der älteren Dame, die uns an der Türe empfing, wer wir sind und dass wir vor kurzem gebucht hatten.
Die Dame war überaus freundlich zu uns, fast zu freundlich für mienen Geschmack. sie machte uns auch dann gleich unmissverständlich klar, im Haupthaus war kein Zimmer mehr frei, aber im Nebenhaus, unten im Keller wäre dann unser Zimmer. Aha!!!
Die Dame zeigte uns daraufhin das Zimmer, und was soll ich sagen??? Es führte eine vermosste Treppe, 5 Stufen ooder so, hinunter zur Türe des Zimmers. Und was erwartete uns da???
Ein fantstisches geräumiges Zimmer, ein großes Doppelbett, eine Ledercouch mit 2 dazugehörigen Sesseln, großer flacher Wohnzimmertisch, in der einen Ecke ein Kühlschrank mit Getränken (die man natürlich bezahlen muss), in der anderen Ecke ein großer Flachbildfernseher. Wirklich ein Zimmer, das sucht man in so manchen 5-Sterne-Hotels auf den Kanaren!
Zum Frühstück mussten wir eben kurz ins Freie, wieder klingen, Guten Morgen, bitte folgen Sie mir. Im oberen Stockwerk gab es mehrere wunderschön eingerichtete Speisezimmer, wir saßen mit einem älteren Ehepaar am Tisch. Der Tisch war üppig mit dem Frühstück, und doch hatte jeder Platz noch ein eigenes Wägelchen mit Besonderheiten, die man auszutauschen vermag.
Das ältere Ehepaar, das mit uns gefrühstückt hatte, haben auch gar nicht gefragt, wer oder was wir sind, sondern wir haben ganz banale Dinge beqausselt, was man denn so in Dreden suche und unternehme.
Wir haben erzählt, wir wollen eine Freundin besuchen (was auch so war), und alles war gut. Wir redeten noch über andere Dinge, was in der Zeitung stand.
Aber, unusual6, wenn das so nicht euer Ding ist, es ist echt okay. Nur für
mich wäre das nichts, es ist eine Art Versteckspiel, und das liegt mir nicht.
Wenn es euch gelingt, ihr habrt meinen ganzen Respekt...