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Brustkrebs – Frage an ebenfalls betroffene Frauen

Brustkrebs – Frage an ebenfalls betroffene Frauen
Habe eine Frage an alle ebenfalls betroffenen Frauen

Wie geht ihr mit dem Verlust einer Brust um? Im Alltag läßt sich das ja mit einer Prothese kaschieren. In einer Partnerschaft aber nicht.

Wenn ihr jemanden kennengelernt habt, wann erzählt ihr von eurem Makel? Wie gehen/gingen eure Partner mit dem Verlust eurer Weiblichkeit um.

Das Thema bedrückt mich sehr und es hat mich viel Überwindung gekostet, diese Fragen hier reinzuschreiben.

Würde mich über eure Erfahrungen als ebenfalls Betroffene sehr freuen.
*****a42 Frau
13.631 Beiträge
JOY-Team 
Hallo du liebe,

ich habe eine freundin, die hatte brustkrebs.
sie besucht sogar swingerclubs.
auch als sie zB gar keine haare mehr hatte, hat sie einmal ganz süße Geschichte erleb.

sie lernte einen mann im club kennen, war mit ihm auch intim. dabei verschob sich ihre perücke,
entsetzt, richtete sie das mißgeschick.. der mann nahm ihr das ding vom kopf. "brauchen wir doch gar nicht, du bist auch so schön genug!"

das passt jetzt natürlich nicht ganz zu deinem problem,
aber ich möchte dir mut machen!
der schwierigste weg ist vermutlich, es selbst zu akzeptieren.

mir geht es in einem anderen bereich ähnlich.
ich habe mich lange versteckt und viel verpasst...

wer dich liebt, kommt vermutlich besser mit der fehlenden brust zurecht, als du selbst.
vielleicht hilft dir das, deine gedanken in eine andere richtung zu bringen.

alles liebe für dich!
sandra42
*****a42 Frau
13.631 Beiträge
JOY-Team 
Wenn ihr jemanden kennengelernt habt, wann erzählt ihr von eurem Makel? Wie gehen/gingen eure Partner mit dem Verlust eurer Weiblichkeit um.

was ich dir aber noch sagen möchte:
du hast deine brust verloren und was das in diir auslöst und wie schlimm das ist,
was es für dich bedeutdet kann ich nur erahnen.

aber deine weiblichkeit hast du ganz sicher nicht verloren!
ein frau und ihre weiblichkeit sind mehr als ein busen! *knuddel*

ich drücke dir die daumen, dass hier noch ein austausch stattfindet!
Liebe Amazone,
ich bin eine ebenfalls Betroffene, Sandra42 hat bereits etwas über mich erzählt.

Gut, dass Du den Schritt gewagt hast, Dich zu öffnen und darüber zu reden/schreiben, das ist aktive Trauerarbeit. Auch ich habe von Anfang an darüber geredet, im Freundeskreis, im engeren Kollegenkreis, mit dem (damaligen) Partner. Es ist wichtig, sich im Gegenüber zu spiegeln, in Gesprächen ein neues Selbstbild zu finden, das durch diesen radikalen Einschnitt in Dein Leben, in Deinen Körper so sehr angekratzt worden ist. Es wird Zeit brauchen, den Verlust zu verarbeiten. Du trauerst. Das braucht Zeit. Nimm sie Dir.

In der akuten Phase nach der Krebsdiagnose und in dem Chaos von Wut, Ablehnung, Verzweiflung und Angst gab es letztendlich zwei wunderbare Menschen, die sich mir stellten und mir, indem sie einfach nur DA waren und mich und mein Chaos aushielten, zwei Schlüssel-Einsichten brachten und die mir halfen, bei alldem nicht verrückt zu werden:

Als erstes meine Schwester, die auf meine immer wieder vorwurfsvoll geäußerte, verzweifelte Frage "warum ICH???" mir irgendwann einmal antwortete: "warum NICHT DU???" und mir so vermittelte, dass es jeden treffen kann, dass Krebs keine Strafe für eine Schuld ist, sondern dass es einfach passiert, weil es passiert. Diese Erkenntis half mir, mich aus dieser sich bildenden Abwärtsspirale zu befreien. Danke, liebste Schwester *herz* Und heute, zurückblickend auf zwei Jahre Berg- und Talbahn, Quälkram, Schmerz, Wut und Verzweiflung, aber zunehmend und letztendlich auch: Wahrheit, Klarheit, wahre Freundschaft, erfahrene Liebe, wiedergefundene Stärke und Kraft, meine ich die Antwort auf meine Frage: "Warum ICH???" zu kennen. Heute, zurückblickend, gebe ich mir darauf selbst die Antwort: "Weil ich es KANN" ... Das jedoch konnte ich damals noch nicht ahnen ...

Und dann der Schlüsselsatz, als die Krebsdiagnose mein Leben komplett auf den Kopf stellte und nichts mehr war wie vorher, geäussert von meiner wunderbaren Tochter, die nach der Schreckensminute der Diagnose durch die Ärzte ganz pragmatisch meinte: "Mama, sei doch froh, daß es BRUST-Krebs ist. Brüste kann man abschneiden." Diese weisen Worte aus dem Mund einer Vierzehnjährigen waren fortan die Flügel, die mich durch die ganze Behandlung trugen, die die Amputation der krebsdurchsetzten Brust nicht ausschließlich als Verlust und Schrecken, sondern auch irgendwie als Geschenk des Schicksals aussehen liessen. Es ist NUR eine Brust, ein relativ unwichtiges Anhängsel des Körpers. Mit ihrer Amputation kann man das Übel entfernen. Ein JA zum Leben. Der Rest des Körpers bleibt verschont. Das ist dieses Opfer wert. Es hätte schlimmer kommen können.
Danke, mein Kind. *herz*

(Nicht nur) in solchen lebensbedrohlichen Situationen halte ich es für entscheidend, wie die eigene Sicht auf die Dinge des Lebens ist: ist Dein Glas halb voll oder halb leer? Deine Polung, Dein Denken entscheidet, ob Du die Realität als bunt oder grau empfindest, ob Du die positiven Seiten siehst oder Dich von den negativen Seiten runterziehen lässt. Ich hab mich seinerzeit für Farbe entschieden *zwinker* auch nach der Diagnose Brustkrebs. Und damit auch dafür, mich nicht wegzusperren, sondern Step für Step wieder ins Leben zurückzukehren. Den Faden da wieder aufzunehmen, wo er mir aus der Hand gerissen wurde, aber auch Korrekturen vorzunehmen.

Und so ging ich ziemlich bald wieder in die Sauna, in meinen Lieblings-Swingerclub (Swinger nehmen ja für sich in Anspruch, besonders tolerant zu sein). Mein Herz klopfte dabei bis zum Hals. Aber ich merkte schnell, dass ICH eigentlich diejenige war, die (noch) am meisten Probleme damit hatte. Und dass, je selbstsicherer ich mit meiner fehlenden Brust umging, die Leute auch sicherer im Umgang mit mir wurden, es irgendwann einfach zweitrangig war. Ja, ich erinnere mich gern an die Erfahrung, die Sandra42 beschrieben hat *zwinker* ... eine großartige, bestärkende Reaktion des Mannes, die mir nachhaltig einen Schub Selbstsicherheit gab. Aber es gab und gibt auch irritierte Reaktionen von Menschen, wenn sie sich meiner Amputation gegenüber sehen. Abwenden, Meiden, Ausweichen. Gut, diese Menschen haben sich wohl noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt, mit ihrer Angst vor der Krankheit, mit Angst um ihre eigene Unversehrtheit, mit Angst vor einem Handicap und dass sie damit aus der breiten Masse herausstechen und sich somit nicht mehr hinter Uniformität und "den anderen" in eine Form der Anonymität zurückziehen können. Das ist IHRE Aufgabe, sich damit auseinanderzusetzen, oder auch nicht. Es ist nicht mein Problem.

Wer mich unverhüllt sieht, realisiert: Ich bin anders. Ich habe Ecken und Kanten. Ich habe Höhen und Tiefen gelebt. Ich habe eine Geschichte zu erzählen. Entweder willst Du Dich mit mir auseinandersetzen oder nicht, willst es lieber nicht wissen. Ich sehe bei vielen für einen Sekundenbruchteil den Kampf in den Augen, sich entscheiden zu müssen angesichts meiner fehlenden Brust, entweder offen und ehrlich damit um- und auf mich einzugehen oder lieber sich hinter Plattitüden zu verstecken und irgendwie aus der Konfrontationssituation möglichst glimpflich zu entkommen ... und ich gebe zu, es macht mir mitunter einen Heidenspaß, Reaktionen zu beobachten, gar zu provozieren ... zum Beispiel habe ich mir anlässlich einer Halloween-Party meine linke Körperhälfte und besonders die Amputations-Narbe zusätzlich mit Kunst-Narben und Kunst-Blut "geschmückt" und bin als Unfallopfer/Zombie barbusig auf einer Swinger-Party gewesen ... und muss sagen, es gab dort weitaus spektakulärere Verkleidungen und Masken ... *zwinker* Die Konfrontationslust ließ also bald wieder nach. *g*

Heute gehe ich ziemlich entspannt damit um, MUSS es nicht mehr jedem auf die Nase binden, erzähle meist nur ganz beiläufig davon, meist in einem anderen Zusammenhang, ich SUCHE dieses Thema nicht und spreeche es auch nicht gezielt an. Es ergibt sich meist irgendwann, irgendwie und wird dann meist einfach hingenommen. Wenn ich kein großes Thema draus mache, ist es auch kein großes Thema, auch nicht bei neuen Männerbekanntschaften. Ich habe mein (neues) Selbstbild irgendwie schon ganz gut gefunden. Nur eine Brust (noch) zu haben, ist nicht mehr zentrales Thema. Es ist, wie es ist. Ich bin, wie ich bin. Andere Themen sind wichtiger, die anstehende Führerscheinprüfung meiner Kinder z.B., meine Hobbies, meine Arbeit ... meine Person und Persönlichkeit macht soviel mehr aus als nur eine fehlende Brust ... wer meint, mich deswegen lieber nicht näher kennenlernen zu wollen (oder wegen meiner Pfunde, die ich zuviel auf den Rippen haben oder wegen meiner Angewohnheit, Dinge beim Namen zu nennen und auch unangenehme Fragen zu stellen und ehrliche Antworten zu erwarten, oder, oder, oder) der verpasst halt was *zwinker* Mit denen, die sich mit mir auseinandersetzen wollen, hab ich jedenfalls einen Heidenspaß *g*

Meine Beziehung ist kurz nach der Krebsdiagnose in die Brüche gegangen. Sie hat schlichtweg diese Belastung nicht ausgehalten, war (heute seh ich das) sowieso schon länger selbst krank. Angesichts meiner dazu kommenden Krankheit kamen zunehmend Wahrheiten an den Tag, die zu lange hinter Fassaden verborgen und gut versteckt gehalten wurden. Chemo IST nicht nur böse, sondern MACHT auch böse und darum hat sie nicht nur in meinem Körper aufgeräumt. Und mir war schnell klar: meine Kraftreserven reichen nur für eine Baustelle. Und dann habe ich mich ganz egoistisch für meine persönliche Baustelle entschieden. Immerhin gings um mein Leben. Heute weiß ich: eine sehr gute Entscheidung, die mein Leben geklärt hat. Und gerettet.

Dass Du Dir diesen Nickname "Amazone" ausgesucht hast und die Tatsache, dass Du offen diese Frage stellst, lässt mich vermuten, dass Du dabei bist, einen ähnlichen, offensiven Weg einzuschlagen. Wie ich finde, einen gesunden Weg. Wie auch immer, es wird DEIN Weg sein, den Du gehst. Ich wünsche Dir dabei genau die Erfahrungen, die Du brauchst, um ihn zu finden.

Alles erdenklich Liebe und Gute,
saralonde
*****a42 Frau
13.631 Beiträge
JOY-Team 
*danke*
gerne *kuss2*
Erstmal Danke Saralonde für Deine ausführliche Antwort.
Im Alltag handhabe ich es wie Du – die Asymmetrie mit einer Prothese ausgleichen. Was Beziehungen angeht habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Nach der Ablatio hat mich mein Freund verlassen. Wollte keinen ‚Zombie‘! Das hat mich in einer ohnehin schweren Zeit unheimlich gekränkt.

Ich bin einfach total unsicher, was den richtigen Zeitpunkt angeht, einem Mann, den ich sympathisch finde (und er mich auch) meinen Makel zu offenbaren.
Stopp, hör auf, Dich selbst fertig zu machen! Schlimm genug, dass dieses Arschloch mit seiner arroganten Äußerung Dir noch kräftig in die Weichteile getreten hat, als Du ohnehin schon am Boden lagst. Hör auf, auch noch selbst immer weiter nachzutreten!

Sei froh, dass er sein wahres Gesicht, seine Fratze gezeigt hat, der wollte sowieso von Dir weg, die Brustamputation kam ihm regelrecht zupass, um Dir zu suggerieren, dass DU SCHULD HAST und somit (aus seiner Sicht) fein aus der Nummer raus zu kommen. Der brauchte nur irgendeinen Anlass, das hätte auch was anderes sein können, imgrunde solltest Du Freudentänze vollbringen, dass er sich endlich mit seinem wahren Charakter gezeigt hat, und Du nicht noch mehr Zeit an der Seite eines Egoisten zubringst, der Dich nicht liebt. Wahre Liebe endet nicht wegen einer amputierten Brust oder wegen schweren Zeiten, die man gemeinsam durchleben musste. Wahre Liebe wächst an Krisen, schweißt nur stärker zusammen. Eure Liebe war einseitig. Er zog wegen einer kleinen Unwegsamkeit auf Eurem gemeinsamen Lebensweg feige den Schwanz ein und verschwand auf nimmer Wiedersehen ... freu Dich, der Platz ist jetzt frei für die WAHRE Liebe.

Du beschreibst Dich bereits zum zweiten Mal als mit "Makel" behaftet. Dieser Begriff ist negativ belegt. Du hast also noch einiges zu bearbeiten (auch "vielen Dank" an das unsensible Arschloch), bis Du Dich aus der selbstzerfleischenden Abwärtsspirale befreien kannst und Dein Selbstbewusstsein nicht mehr auf wackeligen Füßen steht. Ich kann Dir nur raten: nimm psychologische Hilfe in Anspruch. Zwei, drei Gespräche, in denen Du Dir das alles von der Seele reden kannst, wirken bereits Wunder und setzen Selbstheilungskräfte ingange. Dafür brauchst Du Dich nicht schämen. Wenn man Zahnschmerzen hat, geht man doch auch zum Zahnarzt, damit er hilft. Wenn die gequälte Seele weint, hol Dir fachmännische Hilfe.

Und wenn Du vor einem Dir sympatischen Mann stehst und unsicher bist, dann sage ihm genau DAS: dass Du unsicher bist. Du zeigst damit, dass Du auch nur ein Mensch bist. Glaube mir: Dein Gegenüber ist, wenn Ihr Euch kennenlernt, genauso unsicher. Es zuzugeben ist offen, ehrlich und wirkt entwaffnend. Und bringt einen ein großes Stück weiter auf dem Weg aufeinander zu. Du wirst dann schon sehen, was Deine Besonderheit (siehst Du: man kann eine fehlende Brust auch POSITIV oder wertneutral beschreiben) mit ihm macht. Und kann er wirklich nicht damit umgehen, weißt Du es gleich. Das spart Zeit und Energie, wenn Du gleich erkennst, mit wem Du es zu tun hast. Es kommt ja doch an den Tag, spätestens, wenn Ihr das erste Mal intim sein wollt.

Sieh es doch auch mal von der Seite: Deine Brustamputation (wie jede andere körperliche Besonderheit) schützt Dich ab sofort davor, auf feige Arschlöcher hereinzufallen. Diese Erfahrung hattest Du einmal, das wird Dir ab sofort nicht noch einmal so leicht passieren. Jeder, der sich WIRKLICH für DICH (und nicht nur für die Oberfläche) interessiert, wird spätestens an der Stelle (und damit früh in einer beginnenden Beziehung) sich offenbahren müssen. Eigentlich solltest Du da also tiefenentspannt sein, das ist doch auch ein Stück Sicherheit ... Wenn da nicht das angeknackste Selbstwertgefühl wäre ...

Das wird ... *knuddel*

PS: ich benutze bewusst vermehrt den Begriff "feiges Arschloch" als Signalwort. Mir hat es geholfen, Distanz aufzubauen zu demjenigen, der mich zutiefst verletzt hat. Jedes Mal, wenn ich mich dabei erwischte, im Jammertal umher zu waten, mit meinem Schicksalhaderte, doch die Schuld bei mir suchte und mich selbst so richtig fertig machte, im Selbstmitleid zu zerfloß, habe ich diesen Begriff als Stoppschild benutzt. Wenn man die Distanz hinbekommt, sieht man wieder klarer. Vllt. hilft Dir ja auch, was mir geholfen hat.
*****a42 Frau
13.631 Beiträge
JOY-Team 
Ich würde es alsbald "nebenbei" in einem Gespräch einfließen lassen, dass du Brustkrebst hattest.
Ohne die Erkrankung selbst zu thematisieren. Die Information kann dann sacken und er kann sich selbst Gedanken machen oder nachfragen. Wenn er fragt, kannst du mehr erzählen oder fragend dich dem Thema nähern. Gab es vielleicht Brustkrebs erkrankte Frauen in seiner Familie Bekanntenkreis? Weiß er was es bedeuten kann?

Ich denke es ist besser sofort die Spreu vom Weizen zu trennen.
Je offfener und selbstverständlicher es für Dich selbst wird, je einfacher wird es Dir fallen.
Es übt und es befreit! Es kann sogar Spaß machen, die Menschen herauszufordern und ihre Reaktionen zu beobachten.

Du wirst schnell merken, wer damit umgehen kann oder nicht. Wenn Mann damit nicht umgehen kann, ist es Zeit für den Abschied. Aber natürlich muss man ihnen die Gelegenheit geben sich auch mit den eigenen Gefühlen/ Gedanken auseinander zu setzen.

Mach dir bewußt; Du bist weiter eine wertvolle Frau.
Je selbstverständlicher du selbst mit Deiner fehlenden Brust umgehen kannst, desto besser.

Ich habe zwei Baustellen.
Ich bin auf einem Auge blind und schiele dadurch. Früher als junge Frau, habe ich immer gedacht, ich müsse für jeden dankbar sein, der mich so nimmt. Wenn ich überhaupt einen Mann abbekäme .... Die Verletzungen in meiner Kindhheit durch Hänselleien etc haben sich tief eingegraben und ich habe mich lange selbst behindert...

Meine zweite Baustelle öffnete sich nach der Geburt meiner Zwillinge mit 29 Jahren. Ich war eine super schlanke Frau und trug meine Kinder bis über den Termin. Große, schwere Babys... Ich wurde sofort wieder schlank, aber mein Bauch komplett zerstört. Als Frau fühlte ich mich nahezu tot.

Kein FKK, nie mehr Sauna, nie mehr Sonne, Strand, Bikini und Sex im Dunklen - wenn überhaupt. Man kann sich ziemlich und unnötig selbst fertig machen. Aber man kann auch aus der Asche auferstehen!

Was hat mir geholfen doch noch so frei zu werden, mich so erotisch und als begehrenswerte, tolle Frau zu fühlen? Swingerclubs besuchen, mich fotographieren zu lassen...

Es hilft nur sich selbst anzunehmen und offensiv mit Schwachstellen umzugehen.
Ich habe es gleich jedem Mann, den ich kennenlernte erzählt. Friss oder stirb...
Die Reaktionen der Männer haben mich meist positiv überrascht.
Und die anderen passen eben nicht zu mir.

Praktisch hat mir mein erstes Fotoshooting geholfen. Es war irgendwie "bewußtseins erweiternd" !
Plötzlich konnte ich sehen, was andere in mir sehen... eine tolle, erotische Frau. Scheiß doch auf den faltigen Schlabberhängebauch! Der ist da, er zeigt: Leben ist Veränderung. Heute kann ich ihn annehmen.

Mein Schlabberbauch ist kein Makel!
Er ist ein Teil von mir, von meiner Geschichte,die ich zu erzählen habe.

Ich Konzentrierte mich aber auf meine schönen Seiten, unterstreiche sie.
Lass dich nicht aufhalten am allerwenigsten von dir selbst!

Alles Liebe für Dich *herz2*
@sandra
Wow, sehr beeindruckendes Posting, danke sehr!
Vielen Dank für Eure Antworten ‚Saralonde‘ und ‚Sandra42‘.
Ich weine meinem Ex keine Träne hinterher. Aber ich bin auch nicht bereit, mein Sexleben mit 30 auf die Vergangenheitsform zu reduzieren.
Selbstbewusstsein war noch nie meine Paradedisziplin. Bin ein ruhiger, eher schüchterner Mensch, der Männern beim Kennenlernen die Initiative überläßt. Bin ich da zu altmodisch? Allerdings habe ich oft den Eindruck, daß Männer heutzutage diese nicht mehr ergreifen wollen – zumindest jene ohne Migrationshintergrund. Macho und Gockelgehabe lösen bei mir umgehend einen Fluchtreflex aus. Ruhige und unsicher wirkende Männer finde ich dagegen äußerst sexy. Ein unauflöslicher Widerspruch?
„Nie mehr Sauna, nie mehr Sonne, Strand, Bikini und Sex im Dunklen - wenn überhaupt“ – das hört sich für mich sehr vertraut an ‚Sandra42‘.
Darf ich fragen, wie man eine fehlende Brust wertneutral oder positiv beschreiben kann ‚Saralonde‘?
*********chsen Paar
5.307 Beiträge
Tolles Thema
ich hatte auch Brustkrebs, wurde aber Brusterhaltend operiert.

Um auf deine Frage zu antworten, wenn jemand Grips im Kopf hat und menschlich ist und nicht nur dein Äußeres sieht, nimmt er dich auch liebensgerne nur mit einer Brust.

Wichtig ist, das du selber dazu stehst. Ich weiß, es ist leichter gesagt wie getan.

Alles Gute weiterhin und nicht darüber nachdenken, sondern genießen.
*******Rose Frau
11 Beiträge
Saralonde, das waren zwei sehr bewegende und tolle Postings von dir. Chapeu!
Wie du mit dem was du erlebt hast und durchmachen musstest umgehst, hat
Vorbildcharakter. Ich hoffe die Themenerstellerin kann etwas von dem mitnehmen, was du geschrieben hast!
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