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Augen zu

*******nic Mann
388 Beiträge
Themenersteller 
Augen zu
Er wartete bereits, als sie von ihrem langen Tag nach Hause kam. Ihr Kuß war von Erleichterung und ungetrübter Liebe getragen. Die Alternativen, daheim abendzuessen oder den Bürotag mit einem kulinarischen Ausflug ins Unbekannte auszubalancieren, waren schnell und eindeutig gegeneinander abgewogen.

Seine Bedingungen, sie dürfe ihn nur ohne Höschen und mit verbundenen Augen begleiten, um dem Abend eine spannungsvolle Note aufzuprägen, akzeptierte sie mit aufflackernder Leidenschaft. Ganz wie gewünscht stieg sie vor der Haustür mit vollendeter Eleganz aus ihrer Unterwäsche, die sie ihm mit neckischer Armbewegung an seinem Gesicht vorbei in die Brusttasche seines Hemdes steckte. Das leichte schwarze Tuch ließ sie sich ruhig um ihre Augen legen. Die fast unmerkliche Berührung seiner Finger malten ihr eine verräterische Spur aufgestellter Härchen über ihren Nacken.

Im Auto erzählte er ihr vom "Dunkelrestaurant". Ein Gastraum komplett im Dunklen, so daß alle Sinne geschärft wären: das Fühlen, das Hören, das Schmecken. Nur sehen würde man wegen der Kohlrabenschwärze überhaupt nichts. Die Vorstellung, einen ganzen Abend lang nichts sehen zu können, ließ sie leicht schaudern. Unwillkürlich preßte sie ihre Schenkel zusammen.

Als sie hielten, half er ihr formvollendet aus dem Auto. Noch einmal prüfte er den festen Sitz ihrer Augenbinde. Eine eigenartige Mischung aus leichter Scham und erregender Hingabe befiel sie, als sie von ihm geführt die Treppe zum Restaurant hinaufstieg und sich fragte, ob der Restaurantleiter sie wohl als sehr auffälliges Paar wahrnehmen würde. Obwohl sie sich in ihm fallen lassen konnte und wußte, daß er immer auf sie aufpassen würde, gewann sie ein wenig mehr Sicherheit - im Dunklen sind alle gleich. An dem kleinen Tisch, zu dem sie durch einen schweren Vorhang hindurch geführt wurden, saßen sie sich gegenüber. Der gedämpften Geräuschkulisse zufolge mußte ungefähr ein gutes Dutzend Tische besetzt sein. Er bestellte Wein und einen Überraschungsteller für sie beide. Sie aßen und tranken auf bisher unbekannte Weise: Während eine Hand sanft tastend nach dem Mund des anderen suchte, fütterte die andere die mundgerechten Häppchen oder führte das Glas.

Die Atmosphäre knisterte vor Sinnlichkeit. Und so wunderte er sich auch nur einen kurzen Moment, als er unterm Tisch ihren nackten Fuß spürte. Er genoß das freche Spiel ihrer Zehen in seinem Schritt. Und sie bemerkte zufrieden seine eindeutige Reaktion darauf. Sie wußte, daß seine Mutprobe als Test gedacht war, ob sie die Kontrolle über sich noch weiter abgeben würde. Das Wissen um die Umgebung half ihr über die impulsive Hürde. Und so zog sie auf seine Aufforderung hin ihre Bluse und ihren BH aus. Er spürte ihre wachsende Erregung unmittelbar, als er anerkennend ihr Gesicht streichelte und dabei mit dem Handrücken wie versehentlich an ihrer Brust vorbeistrich.

Zum Dessert bestellte er Crème Brûlée. Bei der Vorstellung, der Kellner würde sie halbnackt sehen, wäre es nicht komplett dunkel, kicherte sie in sich hinein. Als er ihr den kleinen Klecks, der wie unabsichtlich herabtropfte, von ihrem Nippel leckte und dabei mit genau der richtigen Schärfe hineinbiß, sog sie die Luft ein. So ein Schuft! Sie nahm den zarten Duft ihrer Erregung wahr, der sich von ihrem Zentrum ausbreitete. Und sie wußte, daß auch er, der ihren Geruch über alles liebte, Witterung aufgenommen hatte.

Als er die Rechnung kommen ließ, fragte er mit scheinheiligem Unterton, ob sie sich nicht auf besondere Weise beim Kellner für das Erlebnis bedanken möchte. Sie konnte selbst nicht glauben, daß sie es war, die ihr Höschen aus seiner Brusttasche zog und dem Kellner mit einem gehauchten Danke in die Hand drückte. Sie wurden durch den dicken Vorhang nach draußen geführt. Daß die Gespäche um sie herum verstummt waren, nahm sie nur unterbewußt war.
In der frischen Abendluft atmete sie tief durch, ihr Leib glühte vor angestautem Verlangen.

Als er sie zu sich zog und den Knoten ihrer Augenbinde löste, flüsterte er ihr ins Ohr:

"Und das nächste Mal gehen wir ins 'Dunkelrestaurant'."
*******ens Frau
1.893 Beiträge
du
gemeiner Kerl..... *zwinker*

top aufgelöst.... rrrrr *top*
****72 Frau
143 Beiträge
Ganz klar
Ein Mann, dem frau vertrauen kann ... ironieaus
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Mir hat diese Story richtig gut gefallen, vor allem der verblüffende Schluß macht sie zu etwas Besonderem.

Noch eine winzige Spur besser hätte mir als letzter Satz gefallen: "Und das nächste Mal gehen wir wirklich in ein 'Dunkelrestaurant'."

Jedenfalls originell und lesenswert!

(Der Antaghar)
******ier Frau
36.304 Beiträge
Wie jetzt ?!

Er hat ihr die Augen verbunden und sie glauben lassen, dass er sie in ein Dunkelrestaurant führt?

Und sie hat die Augenbinde die ganze Zeit dran gelassen und sich eingebildet, in der Dunkelheit sind doch alle gleich und so weiter?

Als er sie zu sich zog und den Knoten ihrer Augenbinde löste, flüsterte er ihr ins Ohr:
"Und das nächste Mal gehen wir ins 'Dunkelrestaurant'."

Na hoffentlich hat sie ihm nach diesem Satz richtig eine runter gehauen!
****72 Frau
143 Beiträge
@wolfsgier
genau das wollte ich damit sagen *zwinker*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Nun ja, in der Realität wäre das schon etwas eigenartig, doch in einer Geschichte - also in der Phantasie - hat das was. Und es ist ja nur eine Geschichte ...

*zwinker*

(Der Antaghar)
*******nic Mann
388 Beiträge
Themenersteller 
Alter Schwede :o]


Vielleicht waren sie ja doch im Dunkelrestaurant? Oder im Restaurant im Pärchenclub? Oder, oder, oder ...?
Vielleicht sollte man nochmal über die Bedeutung von "Vertrauen" - dem Bewußtsein, daß der andere nichts machen würde, was einem schadet - nachdenken?
Vielleicht sollte es einen nachdenklich machen, wenn einem nichts anderes einfällt als draufzuhauen?
Vielleicht ist zumindest das Unterforum "Geschichten" nicht das richtige für manche?



Für die, die es interessiert:
Die Geschichte (in der Ich-Form) ist als SMS-Kurzgeschichte zwischen zwei Liebenden entstanden. Die Reaktion nach dem letzten Satz war:

"Ich beiße in Dein Ohr, Geliebter, rücke meinen Rock manierlich zurecht und wünsche dem Restaurantleiter einen schönen Abend. In der Straße verhallen unsere Schritte, als wir Arm in Arm zum Auto gehen."
Danke
für diese Inspiration *danke*
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