Geliebt oder Belästigt?

Ich würde das unverhoffte Begrabschen meiner Körperteile auch als unangenehme Belästigung empfinden. Ich kann nicht in Null Komma nichts durch bloßes Antatschen erregt sein. Da gehört für mich ein langsames Herantasten dazu, um mich in Stimmung zu bringen. Ich mag zärtliche Berührungen, Streicheln, leicht angehauchte Küsse und zwar auf Stellen, die mich viel leichter und besser sexuell triggern können: Gesicht, Hals, Arme, Rücken, Bauch. Ein festes Zupacken triggert mich erst mal überhaupt nicht, wenn der Erregungszustand noch auf Null ist.
Sicher gibt es auch Situationen, wo es total unpassend ist und ich gar nicht in Stimmung zu bringen bin: wenn ich Aufgaben erledigen muss und dabei unter Zeitdruck oder hochkonzentriert bin und eine Unterbrechung einfach schlecht ist. Dann könnte ich gar nicht abschalten und mich fallen lassen. Ich kann nicht 24/7 sexwillig sein.
Außerdem würde mir schon zwischendurch mal eine Umarmung, ein Kuss, ein Streicheln genügen, OHNE dass es dadurch zwangsläufig immer gleich zum Sex kommen muss. Wenn ich wüsste, dass es aber genau so läuft und immer darauf hinausläuft, dann würde ich ihn sicher auch so manches Mal abwehren, wenn ich gerade nicht in Stimmung auf Sex bin. Ich müsste also wissen, dass die Berührungen unverbindlich und ohne Erwartungsdruck sind, um sie auch wirklich genießen zu können.

In meiner langjährigen Beziehung gab es so was gar nicht. Wie oft habe ich mir gewünscht, einfach mal so im Alltag in den Arm genommen zu werden, einen Kuss zu bekommen, auch von hinten auf den Hals, im Vorbeigehen liebevoll berührt zu werden usw. Neidvoll habe ich auf andere Paare geschaut, die händchenhaltend die Straße entlang gegangen sind, die auch in der Öffentlichkeit ganz liebevoll miteinander umgegangen sind.
Berührungen gab es bei uns nur abends im Bett, wenn es zum Sex kommem sollte. Und dann auch meist gezielt direkt auf die Brüste. Dass ich irgendwann absolut keine Lust mehr auf Sex hatte, ist sicher verständlich.

Hat sich was geändert bei euch durch den Thread, engelbengel? Grabschen und/oder die Reaktion von ihr darauf?

Ich bin ein Mensch der unwahrscheinlich gerne den Partner anfässt. Krabbeln, massieren, streicheln usw. Wenn ich Sex möchte, würde ich das durch Küsse oder andere Zärtlichkeiten zeigen oder sagen, aber nicht grapschen und würde das auch nicht gut finden, wenn der Partner es bei mir macht.

Wenn ich keine Lust habe, würde ich es sagen wäre aber nicht genervt.
Es sei denn der Mann nervt dann auf unangenehme Art, dann hätte ich noch weniger Lust und wäre irgendwann wirklich zickig. Kam in einer Beziehung mal vor.

Ms_Bond

Hey,

ich lebe seit 17 Jahren mit meiner Liebsten zusammen - und muss zunächst anmerken das wir uns unsere Zuneigung auf ganz unterschiedliche Weise zeigen - auch in vielen "unkörperlichen" Dingen. Dennoch kommt beiderseitiges Gegrapsche irgendwann auch vor ganz klar - und das geht auch (beiden) Seiten in den falschen Momenten auf den Zunder.

Aber dann wird das einfach kommuniziert. Soll heissen wenn ich meiner Partnerin "zwischen die Schenkel" fasse - dann ist das eine ziemliche eindeutige Aussage... (hey - ich habe gerade total Lust auf Dich).

Wenn das aber gerade nicht passt dann sagt Sie mir das - (offensichtlich fühlt Sie sich dann gerade nicht danach) - aber dann kann ich direkt auf das eingehen - was Sie "ablenkt"...

Zeig deine Zuneigung einfach auch mal anders - das führt dauerhaft auch dazu, das Sie sich wohler fühlt - was widerrum zu mehr Körperlichkeit führt...

Das Geheimnis einer Beziehung ist einfach aufeinander eingehen zu können.

Wie geht ihr in langjährigen Beziehungen mit sexuell deutlicher Annäherung um?

Locker - sexuell deutliche Annäherung bedeutet bei uns nämlich nicht, bestimmten Körperteilen des anderen schlagartig mit richtig viel Kraft zu begegnen. Bei uns laufen eher Fingerspitzen über den Hals, Hüftknochen werden gefühlvoll gedrückt - oder Kissen geworfen .
Heißt ja nicht, dass beim Sex bei uns nicht auch mal die Betten zusammenbrechen, aber wir fallen erst dann richtig mit der Tür ins Haus, wenn der andere weiß, worum es geht und darauf positiv reagiert.


Harmoniert ihr in den körperlichen Annäherungen oder fühlt sich der Partner auch schon mal überrumpelt oder genervt von euren unverblümten Annäherungen und kann sich nicht öffnen in dem Moment?

An sich harmonieren wir schon recht gut, würde ich (w) sagen. Genervt war bisher noch keiner von un beiden. Dass es für den anderen vielleicht gerade nicht der richtige Moment ist, das passiert schon mal. Aber weil wir beide Spaß an einem subtilen Vorgehen haben, war noch niemand schlagartig unangenehm überrascht.


Wie reagiert ihr dann oder wie handhabt ihr das?

Ein einfaches "Komm, wir heben uns noch ein bisschen was für später auf", reicht absolut aus - und schließt ja einen weiteren, sexfreien Flirt keinesfalls aus .


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Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich ein so gezieltes, direktes Vorgehen (Begrabschen) von Männerseite aus bei noch keinem Mann, dem ich in erotischer Hinsicht näher gekommen bin, erlebt habe .
Vielleicht liegt das einfach daran, dass ich nicht den Eindruck erwecke, dass ich drauf stehe - und die jeweiligen Männer das gleich richtig interpretiert haben?

Ich habe jetzt nicht alle Einträge im Kopf....aber...hat ernsthaft jemand von "richtig viel Kraft" geredet?
Ich mein....hat jemand denn überhaupt von VIEL Kraft geredet..? oder hat diesbezüglich jemand überhaupt von "Kraft" geschrieben?

Mein Anspruch an Beziehung, auch nach Jahren, ist der, dass die Beziehung so heiss zu sein hat, dass keiner die Finger vom anderen lassen kann. Daran haben beide Partner mit voller Kraft zu arbeiten.
Wenn das nicht so wäre, würde ich kleine Ruhe geben, bis die Ursachen dafür erkannt und beseitigt wären. Trifft die auf Nichtkönnen eines der PArtner gibt es eine Chance. Trifft es auf NICHt WOllen gibts für mich schlagartig
ein Ende der Beziehung. Ich brauch auch keinen Sportwagen, der nur 120 km/h fährt. Wenn ich nen Sportwagen will, tu ich mit dem schönsten Offroader nix und stell den in die Ecke ! Lieber zu Fuß!
Sosnt bin ich eh nur unglücklich, schiele unfair dauernd anderen hinterher und vergeude meine Zeit, die ich doch so gerne mit heisser, romantischer Erotik füllen möchte.
Unrealistisch???Nun...im Bezug auf lebenslange Partnerschaft durchaus möglich...aber ich hab auch nie gesagt "bis dass der Tod uns scheidet"

Hallo normad100

Ein zeitweiliges Nichtwollen ist für dich also das Ende einer Beziehung. Es gibt in einer länger gehenden Beziehung Zeiten, wo der Hunger nicht so groß ist. Bei meinem Mann und mir war das damals der Fall, ls die Kinder noch klein waren. Besonders kurz nach der Geburt. Auch mein Mann hatte schon Zeiten, da wollte er lieber in Ruhe gelassen werden.

Entweder man liebt sich und kommt gemeinsam durch diese Durststrecken oder...

Aber ich will dich nicht beleidigen, leb weiter mit deiner Ex und Hopp Einstellung und
hoffe darauf, das bei dir nicht mal die Lust nachlässt. Vllt hat ja deine Partnerin die gleiche
Einstellung und ist weg

Ich finde Nomad hat mittels "nicht können" und mit " nicht wollen" mit der kleinsten Menge an Worten es am Ausführlichsten beschrieben um was es eigentlich geht...

Dies mit "ex und hopp" zu beschreiben ist Desinteresse an seiner Aussage, nimmt einfach so ein aggressives Vorgehen von Vornherein weg. In Punkto des Verstehens von nomad mehr als ein "nicht wollen". Ja man kann durchaus soweit gehen von einer Vergewaltigung der Aussage zu sprechen.
Es ist eine durchaus beliebte Vorgehensweise.
Man schau sich die von mir erwähnten eingeschmuggelten "Verstärkungs" Wörter an die benutzt wurden.

Der TE hat folgendes geschrieben:
"Soll bedeuten, dass ich auch mal einfach ihre Brüste packe oder ihr zwischen die Schenkel gehe und ihr dabei eindeutige Vorstellungen zur weiteren Tages- oder Abendgestaltung ins Ohr säusle."
Die physische Vorgehensweise beschreibt er als Gegrapsche.

Eine Votantin geht da soweit dies als "richtig viel Kraft" zu beschreiben. Eben wie ich schon schrieb und fragte...Kraft? dann nicht nur VIEL sondern sogar RICHTIG VIEL? Gegrapscht soll richtig viel Kraft sein und das obwohl noch säuseln drin vorkommt?

Engelbengel ich frage Dich hier konkret...war bei deinem Berühren der Brüste dies jeweils eher rüpelhaft kraftvoll oder eher liebevoll zärtlich?

Rüpelhaft kraftvoll ist bestimmt nett gemeint, aber wenn mich eine Frau so direkt bollerig anpackt, dann muss ich schon ziemlich in Fahrt sein, um das zu mögen. Ansonsten würde es mich nerven.

Ich selbst bin auch näheverrückt, doch mehr zart. Duft im Nacken mit der Nase inhalieren. Umarmen. Mit den Fingern der Kontur der Figur federleicht folgen. So mag ich's auch an mir selbst.

Ja gut Engelbengel, DAS hättest du beim Eingangstext schon klar ausweisen sollen wie Du Deine Annäherungsversuche gestaltet hast. Es war ein Riesen Fehler von mir nicht grad von Anfang an danach zu fragen.
Wer da rüpelhaft vorgeht braucht sich nicht zu wundern wenn er abblitzt, hat es meiner Meinung nach so verdient.

Ich wende wie Trigon jene Version an.

ich mag das auch nicht... weder zu hause noch in der Öffentlichkeit.
ich fühle mich wie knete oder Brotteig, der man dauern kneten muss

ist bei mir extrem schwierig, da ich Phasen habe, wo ich Berührungen nicht ertragen kann.
Habe ich Probleme oder fühle mich nicht wohl, dann will ich nicht Gedrückt oder sonst wie
angefasst werden, daher würden mich solche Dinge eher belästigen.
Ich muss schon in Stimmung sein, damit ich gerne angefasst werde.
Aber ich denke sowas lernt man ja, wenn man die Person kennen lernt, ob man sowas darf oder nicht.

Natürlich gibt es Zeiten oder Augenblicke in welchen manche Zuwendung
unpassend ist und Frau das nicht annehmen kann, manchmal ist das
aber auch gerade in solchen Momenten im Nachhinein eine willkommene
Abwechselung.

Küsse, Umarmungen, aber auch intime Berührungen sind bei mir keine Seltenheit
und ich geniesse diese ganz unabhängig davon ob sich diese dann in einer Endlosschleife fortsetzen oder nicht.

In einer BDSM-Beziehung ist das, sofern man bestimmte Zeitspannen ausmacht
auch kein Problem weil innerhalb dieser jederzeit damit zu rechnen ist. Streng genommen ist das auch dann so wenn es keine zeitlichen Einschränkungen gibt,
aber das ist individuell sehr unterschiedlich.

So oder so ist das in kopfüberladenen Alltagssituationen oft nicht angebracht.