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Tips zur Gebärdensprache gesucht

*****oir Paar
102 Beiträge
Themenersteller 
Tips zur Gebärdensprache gesucht
Hallo,

da ich auf meiner Suche zum Thema Gebärdensprache immer nur auf gehörlose User treffe, möchte ich hier mal ein neues Thema vorschlagen.

Oder bin ich der einzige, der nicht sprechen kann?

Wie geht Ihr damit um? Es gibt Geräte, die Geschriebenes dann vorlesen (S. Stephen Hawking), aber das klingt furchtbar und geht wahnsinnig langsam, außerdem ist es nur noch die halbe Kommunikation, wenn man auf einen Bildschirm starrt, statt ins Gesicht des Gegenübers. Die Situation ist neu für uns.

Also lernen wir beide nun Gebärdensprache, damit fühle ich mich weitaus lebendiger. Ist allerdings schwierig, da ich meine Lippen nicht zur Unterstützung bewegen kann, oder kaum.

Vorerst lernen wir über Apps und Internet, da hier auf dem Land keine Kurse angeboten werden.

Zum Thema Gebärdensprache würde ich mich gern mit euch unterhalten. Mir fehlt die Grammatik, und wie man Vergangenheit und Zukunft im Satz ausdrückt.

Und natürlich gibt es noch das Thema Kontaktaufnahme im Alltag bzw. auf Partys .......

Danke und liebe Grüße,
Jan.
Ich hatte bisher nur den 1. Kurs Gebärdensprache absolviert. Mangels Zeit konnte ich die anderen Kurse nicht absolvieren. Ansonsten schaue ich halt auf einer Webseite die Gebärden an (allerdings ist es eher Hamburger Gebärden).
Die Gebärdensprache hat nun mal eine andere Grammatik als unsere deutsche Grammatik (Lautsprache).

Zu Zeitangaben (habe es aus einem Zettel):

Oft steht die Zeitangabe (Morgen, Heute, Damals) am Anfang des Satzes:

Beispielsatz:

Morgen besuche ich einen Freund.

Gebärde: Morgen Ich Freund ich-Besuchen-freund

Vergangenheitsgebärden: Es gibt 2 verschiedene "Vergangenheitsgebärden: Schon und Gewesen.

Beispiel:

Ich habe den Film schon gesehen.
Gebärde: Ich Schon Film sehen.

Ich war in Spanien.
Gebärde: Ich Spanien Gewesen
*****oir Paar
102 Beiträge
Themenersteller 
Danke schon mal
Danke, MissLillith!

Also folgendes geht dann nicht: "Als ich ... war, passierte xy."?
Oder ist "Nachdem ich gegessen hatte" unterscheidbar von "Wenn ich gegessen habe(n werde)"?
Klingt kompliziert, ich weiß.
Ich sollte erst mal Vokabeln lernen. *zwinker*

Und das meiste ergibt sich sicher aus dem Zusammenhang und daraus, wie schnell und groß die Gebärden ausgeführt werden, zusammen mit dem passenden Gesichtsausdruck. Lippen bewegen kann ich halt kaum.

Hamburger Gebärden, jaja. Das macht mich total verrückt, dass es nicht nur Sprachen, sondern jede Menge Varianten und Dialekte gibt. Gebärdensprache wäre nun wirklich mal eine Chance auf schrankenlose Kommunikation weltweit gewesen ...

LG, Jan.
Die Gehörlosen verstehen nicht die komplizierten Satzzusammenhänge.

Es gibt ausführliche Gebärden, wo man jedes Wort übersetzt (in einem Satz).
Es gibt schnell kurz zusammengefasste Gebärden. (das erlebe ich nur bei Gehörlosen)

Wenn ich selbst die Gebärdensprache anwende, bewege ich meine Lippen. Ganz ohne Mundbewegung geht es gar nicht, weil eine Gebärde auch mehrere Bedeutungen haben kann.

Da wo ich wohne, gibt es sächsische Gebärden. In Bayern wiederum gibt es wieder andere Gebärden. Der größte Teil der Gebärden ist eher gleich.
****eD Mann
414 Beiträge
Ein sehr interessantes Thema =)

Ich bin auch immer wieder am Überlegen ob, wie, wo und wie "schnell" ich Gebärdensprache zumindest in Grundzügen lernen könnte.
Da ich im Verkauf tätig bin und doch manchmal taube, stumme oder taubstumme Kunden hab, hab ich da regelmäßig ein zwiespätliges Gefühl.
Natürlich freue ich mich, wenn man sich mit Worten, Gesten und Geschriebenem doch gut verständigen kann, dennoch möchte ich auch gern ein wenig die Kommunikation erleichtern, in dem ich mich einfach ein wenig auf sie zu bewegen kann. Wirklich lernen tut mans wohl leider nur, wenn man es wirklich braucht.

Ich denke mir immer: "Da kommen so viele, die schon länger hier leben und weder Deutsch noch Englisch gelernt haben, die haben die Möglichkeit.. im Gegensatz zu den Menschen, die auf die Gebärdensprache und Lippenlesen angewiesen sind"
Bei ersteren bin ich schmerzfrei... bei zweiteren sehe ich mich in der Pflicht, es zumindest leichter zu machen.

Könnte zwar schwierig werden, da ich nen kaputten rechten Arm hab, aber ich glaube, es würde zumindest ein besseres Gefühl vermitteln, wenn ich "Danke" "Bitte" und "noch nen schönen Tag" ähm, sagen könnte.

Für Infos wär ich sehr dankbar =)
bin selber auch gehörlos...
GUK - Gebärdeunterstützte Kommunikation
Die Nutzung der Gebärden beginnt sehr früh durch nahe Bezugspersonen des Kindes (Eltern, Geschwister usw.), die dem Kind lautsprachlich unterstützt regelmäßig genutzte Begriffe vorgebärden (z.B. für trinken, essen, schlafen, geben, holen). Durch die beständige Wiederholung lernt das Kind, bestimmte Begriffe mit einer bestimmten Tätigkeit zu verbinden und diese wiederum mit einem bestimmten Wort und einer bestimmten Gebärde zu verbinden.
Lohnt sich auch für jeden Erwachsenen

Ich behersche die deutsche Gebärdensprache sowie auch die vereinfachte Form GUK
Selber bin ich Hörend und sprechend.
Die Karten kann man sich z.B bei Amazone bestellen.

Wichtig für den der Gebärden anwendet Augenkontakt,Mundmimik klar und deutlich u. immer dabei Sprechen
Liebe Grüße
********ugar Frau
49 Beiträge
sprachlos aber nicht taub
Ich bin seit 2 Jahren sprachlos aber nicht taub .... Gebärdensprache kann ich nicht und werde sie wohl nicht lernen wollen. Für wenn? Ich bin single. Meine großen Kinder sehe ich nur sporadisch und meine Eltern sind 67+71. ich bin jetzt am klagen, das mir die Krankenkasse einen sprachcomputer bezahlt. Bislang habe ich immer Zettel und Stift benutzt.


Lg moni
*******h_85 Mann
3 Beiträge
Gehst du nicht in Gebärdensprach-Kurse, wo man anbietet? ich bin sicher, dass in deinem Raum sowas gibt.


P.s.: Bin auch taub und nutze Gebärdensprache.

Milkansugar:

Es ist nie spät, die Sprache zu lernen. Es schadet dir nicht *zwinker*
Für wen? Vielleicht wenn du hier jemanden kennenlernst? Was dann? Das würde dir evtl erleichtern.
*****_64 Frau
510 Beiträge
Es werden bei vielen Volkshochschulen
Kurse für die Gebärdensprache angeboten.

Ich habe selbst an einem teilgenommen, obwohl ich ganz normal hören und sprechen kann. Mich hat die Gebärdensprache sehr fasziniert - es ist eine eigene Sprache mit eigener Grammatik, die in Deutschland erst seit dem Jahr 2002 offiziell als Sprache anerkannt wurde.

Der Lehrer in meinem Kurs war von Geburt an gehörlos und hat uns viel von seinem Alltag, seinen Schwierigkeiten und die Möglichkeiten, diese zu überwinden, erzählt.

Auf die Gebärdensprache sind in Deutschland ca. 1 Mio Menschen angewiesen, da auch schwerhörige Menschen diese Sprache sprechen.

Es wäre schön, wenn mehr Menschen diese Sprache lernen würden, damit wir mit gehörlosen oder schwerhörigen Menschen zumindest ein wenig kommunizieren könnten - Englisch lernt auch jeder.
Ich gebe Panda_64 Recht an viele Hochschulen werden Gebärdensprache Kurse gegeben.

Ich war in der Hauptschule auch in einer Schwerhörigenschule merkt man mir aber garnicht an. erst,wenn ich die Leute drauf anspreche,dann schauen die mich erst mal wie vom Blitz getroffen.

Nur leider wurde im laufe der Zeit meine Gebärdensprache schlechter,da ich es so gut wie NIE benutze und wenn ich Menschen sie die diese Sprache beherrschen,dann wird man doch ein wenig neidisch. Klar mein Grundwissen besitze ich und jedes mal als ich gesagt habe welche Sprache wählte ich eine andere, weil ich mal Japan liebe, weil ich meinen Sprachdiplom brauchen etc..
*****oir Paar
102 Beiträge
Themenersteller 
Na ja, vielen Dank für die Beiträge.
Zum nächsten VHS-Kurs müsste ich leider eine Dreiviertelstunde fahren, deshalb hatte ich hier ein paar Fragen gestellt.

Noch mal: Wie gebärde ich gemacht oder werde machen; brauche ich immer eine zeitliche Beschreibung dazu, wie etwa später oder gestern?

Und wie drücke ich Verknüpfungen aus, also Relativsätze mit wenn oder als?

Dankeschön!
****me Mann
243 Beiträge
@PaarNoir
Noch mal: Wie gebärde ich gemacht oder werde machen; brauche ich immer eine zeitliche Beschreibung dazu, wie etwa später oder gestern?

Und wie drücke ich Verknüpfungen aus, also Relativsätze mit wenn oder als?

Zur ersten Frage: Im Prinzip das Verb plus die Zeitangabe, aber es kommt sehr auf den Kontext an. Wenn z.B. eine allgemeine Zeitangabe gemacht wurde, dann bleibt sie stehen, muss nicht nochmals angegeben werden, bis eine neue Zeit angegeben wird. Kann man hier in Kürze so nicht schriftlich beschreiben und so manche Feinheiten müssen noch erforscht werden!

Relativsätze werden durch Frage- und Antwortmimik markiert, so in etwa:
[Fragemimik]MORGEN REGEN,[Antwortmimik]ICH ZUHAUSE BLEIBEN
steht für: Wenn es morgen regnet, dann bleibe ich zu Hause.
Der Wechsel von der Fragemimik zur Antwortmimik segmentiert den Satz.

Bevor da mehr solche Fragen auftauchen, weise ich auf dieses Buch, was älter ist : *Boyes Braem, P. 1990 (a). Einführung in die Gebärdensprache und ihre Erforschung.
Kann man mittlerweile bei http://www.fzgresearch.org/bibliography.html frei als PDF herunterladen, da das Buch vergriffen ist. Es ist KEIN Lehrbuch, es beantwortet aber deine Fragen und mehr!

Liebe Grüße
laifme
****ta Mann
363 Beiträge
wow, super Link
Danke, laifme!
Warum nicht LBG?
Da du doch offemsichtlich die Lautsprache beherrschst...

Es gibt die Lautsprachbegeleitenden Gebärden..
Da muss man sich dann nicht mit der Grammatik der DGS auseinandersetzten..

Elisabeth
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