Eis hinter dem Meer
Und bist du vielleicht sinnend am Meer,dann denkst du wohl, alles ist gut,
denn vor dir, da liegt die unendliche Weite,
da kommt die Befreiung von überall her.
Du schöpfst auf einmal den neuesten Mut –
das Leben zeigt sich von der anderen Seite.
Es scheint so, als könntest du einfach fliehen.
Es geht dieser ewige, sehr frische Wind,
der in dir Träume von Stränden entfacht,
von Stränden ohne Zucht, ohne Mühen,
wo Wünsche noch nicht verboten sind…
Setz‘ deine Segel, das wär‘ doch gelacht!
Womöglich kommst du noch irgendwo an,
womöglich wartet da nicht nur der Tod,
wo sich die Bläue im Dunst vereint.
Vielleicht kannst du dort was man so kann,
vielleicht entrinnst du der peinlichen Not,
weil die Sonne woanders goldener scheint.
Wenn du dich täuschst, dann kommt Nichts,
hinter den Wellen, den Wolken, dem Glanz,
der dir verführerisch alles verspiegelt.
Dann ruft gleich hinter den Grenzen des Lichts
der Teufel persönlich zum feurigen Tanz,
bevor er dich in seiner Eis-Welt versiegelt.
©Sur_real