Liebe Kelly,
zunächst einmal: Ich fühle mit Dir.
Mir ist es genau so ergangen, nur halt dass ich als Mann mir ausgenutzt vorkam. Hatte aber nix mit Joy zu tun.
Gleich in Deinem zweiten Post schreibst Du von "nur" einer Affäre. War das beiden von vornherein klar? Oder begann das alles unter anderem Vorzeichen? Ist Dir das mit der Affäre erst später aufgegangen?
Solltest Du das schon vorher unter "Affäre" gesehen haben, entstehen Schmerzen (theoretisch) eigentlich nur dann, wenn nur einseitig plötzlich Gefühle ins Spiel kommen. So war das bei mir damals.
In so einem Fall sollte man sich offen aussprechen und im Zweifel so schnell wie möglich wieder voneinander lassen. Stille Hoffnungen bringen einen da nicht weiter.
Beginnt man die Nummer schon gleich unter verschiedenen Vorzeichen (Romantik vs. Abenteuer), ist sie langfristig sowieso zum Scheitern verurteilt.
Erfolg - in Deinem Sinne - kann man nur haben, wenn beide auf dem gleichen level fahren und die Wünsche und Bedürfnisse an den anderen übereinstimmen.
Spätestens bei den von Dir beschriebenen Verhaltensweisen (Massage genießen aber nicht geben wollen) hätten alle Alarmleuchten aufgehen sollen. In einer Beziehung ... hätte ich vielleicht anders argumentiert, aber in einer recht aktiven Affäre sind die kleinsten Zeichen alarmierend.
Ich für mich habe aus meinem tiefen Fall gelernt. Sie wollte Sex, ich habe mich in sie verguckt, aber so 100pro passte ich nicht in ihr Raster. Das habe ich ignoriert und mich einer trügerischen Hoffnung hingegeben ("wird schon"). Dann verguckte sie sich in ihren Traumtypen - zack, war ich weg vom Fenster. Der Aufprall war schmerzhaft.
Sie ist heute - mit dem Menschen, zu dessen Gunsten ich den Platz räumen musste - glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Ich gönne ihr dieses Glück, kein Thema. Aber mein Verrennen in diese unglückliche Liebe, die sie so nicht erwidern wollte, das nagt noch heute an mir.
Findest Du Dich nicht auch ein wenig in dieser Konstellation wieder?
War es wirklich ein ausnutzen?
Liebe Grüße