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''Ziviler Solidaritätspakt'' statt Ehe - eine Alternative?

******ven Frau
95 Beiträge
Themenersteller 
''Ziviler Solidaritätspakt'' statt Ehe - eine Alternative?
Hallo ihr Lieben,

ich bin grad beim Stöbern im Netz auf einen Artikel über den sogenannten ''Pacte civil de solidarité'', oder auch Zivilen Solidaritätspakt, gestoßen, der in Frankreich seit 1999 als abgespackte Ehealternative existiert. Dieser Zivile Solidaritätspakt ermöglicht die rechtliche Gleichstellung der Partner, sprich: Gütergemeinschaft, gemeinsame steuerliche Veranlagung und steuerlich günstige Erbbedingungen.

Ich zitiere mal die Zeit, über die ich davon erfahren habe:

Beim Pacs geht es um Vernunft. Punkt. Wer in Frankreich einen Pacs abschließt, der ist in Erb- und Steuerfragen den Verheirateten gleichgestellt. Gegenüber dem Staat, dem Arbeitgeber, aber auch in Spitälern ist man als Paar anerkannt. Und wer "verpacst" ist, gilt als gebunden und findet darum leichter eine Wohnung.

Quelle: http://www.zeit.de/2015/14/ehe-light-frankreich-schweiz

Das klingt ja nun wirklich praktisch, und das Modell erlebt auch großen Zulauf, was ich durchaus nachvollziehen kann. Gleichzeitig geht dabei natürlich in gewissem Maß die Romantik flöten - und im Rahmen der tausend Debatten, die derzeit um immer wieder neue Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung geführt werden, der ewigen Streiterei über den Sinn der Ehe und die zahllosen alternativen Lebensmodelle, die sich in den letzten Lebensjahren so etabliert haben, wollte ich mal fragen:

Was haltet ihr davon?
Haltet ihr diese ''Ehe light'' für sinnvoll, wäre das was für euch, denkt ihr, dieses Modell sollte es überall geben - oder ist es einfach überflüssig und unromantisch und ein Symptom für den zunehmenden Pragmatismus unserer Zeit, der keinen Platz für echte Bindungen und Traditionen lässt?

Ich formuliere bewusst provokant, da ich mir selber noch nicht so ganz sicher bin, wie ich darüber denke, doch mich würde sehr interessieren, wie ihr darüber denkt, und vielleicht kommt ihr ja noch auch ganz andere Aspekte, ob nun für oder gegen den ''Pakt''. Ich bin gespannt. *g*

Liebste Grüße,
MissRaven
Ich empfinde diese Art der "Ehe light" als äußerst sinnvoll und auch praktisch.
Es gibt Menschen (mich eingeschlossen) , die nicht eine normale Ehe mit dem ganzen Drumherum haben müssen und dennoch mit einem Partner vielleicht in Zukunft zusammenleben möchten und auch die gleichen Rechte wie ein Ehepaar haben wollen, mag dies nun aus rechtlichen oder steuerlichen Gründen sein.

Ich empfinde es als altertümlich jedem diese "normale" Ehe aufdrücken zu wollen und jene aus zu klammern, die diese nicht in der Form wünschen.
Aber Deutschland liegt auch weit hinter anderen Ländern was dieses Thema angeht, was auch gleichgeschlechtliche Paare angeht.

Mag auch ein Stück Romantik flöten gehen, es gibt auch Menschen die nicht so empfinden bzw nicht so stark diese Gefühl in die Öffentlichkeit tragen müssen. Für jene wäre diese Variante sehr zu empfehlen.

Vote for Pacs ! *zwinker*
*****ess Frau
18.691 Beiträge
Gibt's bei uns nicht auch so was? Die "eingetragene Lebensgemeinschaft"?
Oder ist das was anderes?
****akJ Mann
30 Beiträge
Die "eingetragene Lebenspartnerschaft" ist das, was man landläufig als "Homo-Ehe" kennt, zumindest soweit ich weiß.

Ich hab da ja ein wenig drüber nachgedacht und mein Ergbenis is: Ich bin mir nich so sicher. Zum einen sind die pacs-Diger keine Konkurrenz zur Ehe. Während Ehe in erster Linie Ehrung von Beziehung, Festschreiben von familiärem Committment ist, ist pacs ja mehr ein Deal alles zu teilen.

Und da bricht es bei mir mit der Unterscheidung: Dass Ehe eine Liebesfrage ist, ist eine Idee, die sich in breiter Flur erst irgendwann in den letzten, mhh, 150 Jahren bei uns durchgesetzt hat? Immer noch gibt es weite Flächen auf der Welt, in denen kleine Mädchen davon träumen sich zu verlieben, dann aber darauf angewiesen sind, dass passiert was man früher auch bei uns sagte: "Die Liebe kommt nach der Hochzeit."

Kurz gesagt: In meiner Welt braucht es keine pacs, damit sich Eheromantiker nicht von Pragmatikern in ihren Traditionen bedroht fühlen. Leider ist es aber nicht meine Welt und ich musste schon Diskussionen führen mit Menschen, die nix gegen eine rechtlich gleichgestellte Partnerschaft von Homosexuellen hatte, "aber bitte nennt das doch nicht Ehe!". Bis man denen mal erklärt hatte, dass die gar nicht mal soo gleichgestellt sind und das Ding schon gar nich Ehe heißt...

Also kurz gesagt: Ja, ich glaube es macht Sinn, da päpstlicher als der Papst beim Korinthenzählen von Beziehungseintragungsstufen zu sein. Es gibt einfach zu viele Menschen da draußen, die es nicht ertragen, wenn Menschen aus anderen Gründen heiraten als der Weitervermehrung in christilich-liebender Tradition und so.

Macht das überhaupt Sinn? So früh am Morgen Gedanken in Sätze zu kneten...
*****ess Frau
18.691 Beiträge
Es bräuchte all diese eingetragenen Beziehungsformen und Pseudo-Ehe gar nicht, wenn die Steuergesetze und andere Gesetze gerechter wären und nicht verheiratete Paare (ebenso wie Singles) finanziell nicht immer so sehr bestraft würden.

Meiner Meinung nach sollte es kein Ansporn sein, nur wegen des Geldes, wegen steuerlicher Vorteile zu heiraten. Genau das ist aber oftmals der Grund.
****akJ Mann
30 Beiträge
Dabei übersiehst du aber Erbrecht, Besuchs- und Verfügungsrecht im Krankheitsfall, Gemeinschaftsbesitz, Aufenthaltsrecht...

Steuern sind nur ein kleiner Teil des Themas.
********sign Frau
6.855 Beiträge
Auf den ersten Blick erscheint mir das die absolut tollste Lösung überhaupt! Die Ehe ist nur von der Kirche eingeführt worden und dient der Gewinnoptimierung von Handel und Gesellschaft (wie Weihnachten und Ostern usw.), nicht dem Paar.

Für den zweiten Blick und einen entsprechend durchdachten Kommentar muß ich erst mal wach werden!
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ehen
gab es schon immer, lange bevor es Kirchen gab. Sie hatten auch schon immer verschiedene Formen. Ich halte eine Eheschließung nur im Hinblick auf gewünschte Kinder für sinnvoll. Und in diesem Zusammenhang auch das Treuegelöbnis (das nicht sexuelle Ausschließlichkeit beinhalten muss!). Es geht dabei um die Grundsicherung einer Familie, nicht um gelebte Egoismen.

Man braucht keinen Ersatz für die Ehe einführen, denn jedes Paar kann Beziehung für sich definieren, kann auch eigene Rituale, auch mit Dritten, nach eigenem Gusto an den eigentlichen Beziehungsbeginn setzen. Ich im D/S habe es so gehalten. In einem Ritual begann die gemeinsame Zeit, mit Ring der O, mit Halsband und mehr, vor Zeugen.
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Äh
... wenn man das ganze Romantik-Brimborium wegnimmt, dann ist eine Ehe nichts anderes als so ein Vertrag. Steuerrechtlich, erbrechtlich, beim gemeinsamen Erwerb von Vermögen etc. wird geteilt. Auch in den berühmten schlechten Tagen müssen Eheleute füreinander einstehen... es gibt das Eine nicht ohne das Andere.

Dass die Ehe nur erfunden wurde, damit irgend einer Geschäfte machen kann, denke ich nicht. Es geht dabei um Absicherung - früher zu Zeiten der Hausfrauenehe sicher wichtiger als bei zwei verdienenden Partnern ohne Kinder.

Übrigens haben im Mittelalter die meisten Leute nicht geheiratet, weil sie sich die Gebühren nicht leisten konnten. Und in den oberen Schichten war die Eheschließung vor allem auch eine geschäftliche oder politische Angelegenheit, nicht unbedingt die Liebesheirat.

Was ist also der Vorteil von so einem Pakt ? Dass man ihn leichter kündigen kann ? Kann man?

Mir ist auch noch nicht so ganz klar, was das "Drumherum" ist, das Du nicht haben willst ... die Romantik ?
*******na57:
Was ist also der Vorteil von so einem Pakt ? Dass man ihn leichter kündigen kann ? Kann man?


Dem oben verlinkten Zeit-Artikel zufolge reicht zur Auflösung eine kurze Mitteilung an den Gerichtsdiener.
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Ah, okay, danke.

Dann ist es wirklich "Ehe light" , denn die kann man so einfach nicht kündigen.

Was dann auch nicht der Sinn sein soll. Die Ehe ist nach klassischem Verständnis die Keimzelle einer Familie.

Aber die Idee von "Familie" verändert sich ja auch.
********aner Paar
376 Beiträge
...
Interessant daran finde ich eben die schon angesprochenen rechtlichen dinge, bei krankheit und solchen dingen...

da habe ich als nichtehefrau keine chance...

für menschen, die keinen grund sehen, (nochmal) zu heiraten, aber dennoch zusammen leben wollen, fände ich diese lösung super... *g*
****15 Frau
81 Beiträge
Was
ist der Unterschied zwischen einer Ehe, Ehe light oder Lebensgemeinschaft?
Die Kosten bei der Entscheidung dafür und dann wieder die Kosten für die Entscheidung dagegen. Ansonsten entscheidet doch jeder für sich, was er gerne möchte. Klassisch heiraten, weil es toll ist den gleichen Namen zu tragen (heute ja auch fast überholt) oder den Kindern den gleichen Namen zu geben, um zu zeigen, dass man zusammen gehört. Aber muss man das heute noch? Es reicht auch ohne Trauschein.
Ich sehe, dass in der heutigen Gesellschaft viel Dinge überholt sind und sich verändern, auf die Beziehung zweier Menschen bezogen.
Jeder sollte selber entscheiden und die Konsequenzen auch selber tragen.
Und man sollte jedem die freie Wahl lassen ohne zu stigmatisieren.
*******rlin Mann
1.933 Beiträge
Du schreibst einen Text voller Stigmatisierung, um sie am Ende selber anzuklagen?
Sehr interessant.
*nachdenk*
****15 Frau
81 Beiträge
@Baer_Berlin
Vielleicht verstehst Du mich nicht, vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedückt...chi sa.
habe
den text von mare15 jetzt 2x gelesen und keinerlei stigmatisierung erkennen können.



und was genau ist jetzt der unterschied zwischen einer standesamtlichen verehelichung und dem " zivilen solidaritätspakt" ?

die form der auflösung ist billiger und schneller ?
****akJ Mann
30 Beiträge
Guter Punkt Lana
Auf den ersten Blick scheints mir der Zugang gleichgeschlechtlicher Paare.
Auf den zweiten Blick is das blanke Theorie, das es den PACS ja nich gibt.
Natürlich gibt es den Pacs, nur eben in Frankreich, nicht in Deutschland.
****akJ Mann
30 Beiträge
Geschenkt.
Natürlich hast du recht.
Nur was hat das französische Recht mit dem deutschen zu tun?
Die Franzosen regeln Ehe, Scheidung, Sorgerechtsfragen, was weiß ich noch alles anders als wir.
Da kann ich doch nich erwarten, dass ein deutsches PACS (das es eben nicht gibt) genauso aussähe wie das französische. Oder?
frankreich ist ein laizistischer staat. da darf man karfreitag auch " das leben des brian " öffentlich im lichtspielhaus zeigen. in deutschland gibt es diese strenge trennung zwischen staat und kirche nicht, auch wenn das gerne behauptet wird *zwinker* daher darf dieser film karfreitag in deutschland nicht gesendet werden *zwinker*


also wo ist nun der unterschied ? beides ist zunächst nur eine steuerrechtliche und erbrechtliche geschichte und klar, man darf sich im krankenhaus besuchen und erhält auskunft.


den unterschied erkenne ich bisher noch nicht.

ist dieser zivile solidaritätspakt schneller aufkündbar als eine standesamtliche verehelichung und wenn ja, warum schließt man ihn ?

fragen über fragen *zwinker*


( eingetragene lebensgemeinschaften in deutschland sind nicht zwangsläufig homosexueller natur. ich nehme auch nicht an, dass das in frankreich so ist. oder irre ich mich ? )
******ven Frau
95 Beiträge
Themenersteller 
@*****ide: So wie ich das verstanden habe, wurde der Pacs in Frankreich ursprünglich eingeführt, da Homosexuelle keine andere Möglichkeit der Eheschließung/ eingetragenen Partnerschaft hatten. nd auch wenn der Pacs natürlich vor allem homosexuellen Paaren nutzt, hat er auch bei heterosexuellen Paaren großen Anklang gefunden, sodass die Mehrheit der Pacs-Schließer nun heterosexuell sind.

Was die Frage nach der deutschen Entsprechung angeht, da kenne ich mich ehrlich gesagt nicht sonderlich aus. Ich fand die Idee des Pacs sehr interessant, habe aber zu dem Thema auch nur diesen ZEIT-Artikel gelesen und kurz gegoogelt, bevor ich den Thread eröffnet habe. Es ist also gut möglich, dass es ein deutsches Äquivalent zum Pacs gibt, das mir einfach nicht bekannt war. In dem Fall bleibt (für mich) aber trotzdem die Frage, was mehr Anklang findet - die traditionelle Ehe, oder die eingetragene Partnerschaft/ Lebensgemeinschaft.

Ich muss sagen, bis jetzt finde ich ganz interessant, was ihr alle so für Gedanken zu diesem Thema habt, ich hatte tatsächlich erwartet, dass sich hier mehr Befürworter der traditionellen Ehe finden. Somit ist also die Frage danach, wie man das Ganze nun nennt, eigentlich nebensächlicher Natur.

Liebste Grüße,
MissRaven
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Deutschland
Die "Lebenspartnerschaft" (aka "Homo Ehe") ist ein staatlicher Akt, der aber nur homosexuelle Paare betrifft, für heterosexuelle Paare gilt die nicht.

Man kann die rechtlichen Regelungen, die mit einer Eheschließung verbunden sind, durch einen Partnerschaftsvertrag festlegen - ich denke, so etwas ist dieser Solidaritätspakt.

Ich hab mal nachgeguckt, wie das mit dem Krankenhaus ist- da geht es um die ärztliche Schweigepflicht. Wenn der Patient nicht ansprechbar ist, geht man davon aus, dass er/sie nächsten Verwandte gegenüber die Ärzte von der Schweigepflicht entbinden würde. Das heißt also, dass im Extremfall die Ehefrau bessere Karten hat als die Freundin/Lebensgefährtin.

Es sei denn, es gibt eine gegenseitige Vollmacht.

Ich denke, dass der Vorteil dieses Pakts/eines Partnerschaftsvertrags ist, dass er einfacher zu lösen ist als eine offizielle Eheschließung.
*******rlin Mann
1.933 Beiträge
*****ide:
den text von mare15 jetzt 2x gelesen und keinerlei stigmatisierung erkennen können.
Der Text bringt eine unterschwellige eigene Wertung mit. Daher meine Verwunderung.
Aber das ist für den weiteren Verlauf jetzt egal. *zwinker*
Ich finde den Unterschied zur Ehe jetzt nicht so groß. Dann kann man doch auch gleich heiraten???
Ich finde das schrecklich, sich immer ein Hintertürchen offen halten zu wollen.
Auch in einer Ehe lässt sich mit Verträgen alles prima regeln, wer nicht blauäugig "ja" sagen will.
Und wenn es nicht klappt, dann lässt man sich eben wieder scheiden. Als ob eine Ehe endgültig sein muss.
Also für Homosexuelle, wenn ihnen im eigenen Land die Ehe nicht offensteht, ok. Aber für Heteros?

Wenn vor mir jemand auf die Knie gehen würde und mich fragt:
"willst du mit mir einen zivilen Solidaritätspakt schließen", der könnte direkt wieder gehen! Im Ernst *vogel* .
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Und wenn es nicht klappt, dann lässt man sich eben wieder scheiden. Als ob eine Ehe endgültig sein muss.

Du hast Dich noch nicht scheiden lassen ? "So einfach" geht das nämlich dann doch nicht und wenn man nicht vorher mit viel Kopf an die Sache geht und solche Dinge ausschließt, dann ist man noch nach der Scheidung für den Partner zuständig, z.B. beim Versorgungsausgleich - wo Rentenpunkte geteilt werden, die einer mehr erworben hat als der andere.

Und eine Ehescheidung geht nur über das Amtsgericht und nur mit mindestens einem Anwalt ... das kostet Zeit und Geld.

Da könnte eine "Lebensgemeinschaft", die man mit entsprechenden Verabredungen rechtlich untermauert, eine einfache Lösung sein. Vor allem für Menschen, die schon mal erlebt haben, dass es eben keine Garantien gibt und das "Hintertürchen" haben wollen.

Was dann aber eben jeder für sein Leben entscheiden muss.
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