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''Ziviler Solidaritätspakt'' statt Ehe - eine Alternative?

*****ess Frau
18.697 Beiträge
Noch mal zum Ehegattensplitting

(ein bisschen off topic)

Ich finde, der Staat dreht sich sowieso alles so, wie es für ihn finanziell am wirtschaftlichsten ist.

1. Ehepaare werde steuerlich bevorzugt und bevorteilt. Das wird man nicht so einfach abschaffen können. Und dagegen möchte ich ja auch gar nichts einwenden. Von mir aus kann das so bleiben (auch wenn ich selber niemals in diesen Genuss kommen werde).

2. Zusammenlebende Paare ohne Trauschein werden wie Singles behandelt und sind somit steuerlich benachteiligt gegenüber Ehepaare. (Ganz zu schweigen von allein lebenden Singlen/Singeln (?) und gar noch von Alleinerziehenden, die die höchste finanziell Last zu tragen haben.)
Hier werden also von staatlicher Seite höchst mögliche Einnahmen angestrebt und die Partnerschaft spielt absolut eine Rolle.

3. Ganz anders ist das bei zusammen lebenden Paaren, in denen ein Partner ALG 2 bezieht. Da spielt es plötzlich wieder eine Rolle, das sie zusammenleben (Bedarfsgemeinschaft) und der eine Partner muss für den anderen einstehen und ALG 2 wird nicht gewährt, so lange sie in einer gemeinsamen Wohnung leben.

Nehmen wir doch nur mal den Fall, dass es sich bei 2. und 3. um ein und dasselbe Paar handelt:
Beide gehen jahrelang arbeiten, müssen ihre Steuern nach Steuerklasse 1 zahlen. Dass sie zusammenleben und ein Paar sind, spielt absolut keine Rolle.
Dann wird ein Partner arbeitslos und findet auch nach einem Jahr immer noch keinen Job und fällt in die Kategorie ALG 2. Plötzlich fällt dem Staat ein, dass die beiden ja ein Paar sind und zusammen wohnen und somit gibt es kein ALG 2. Vorher hat dieser Status überhaupt keine Rolle gespielt.

Für mich ist das völlig widersprüchlich und fast schon rechtswidrig.
Oder habe ich jetzt irgendwo einen Denkfehler?

*nachdenk* *nixweiss*
******ven Frau
95 Beiträge
Themenersteller 
*******weet:
Hätten wir nach der Wiedervereingung eine Verfassung bekommen, so wäre das altbackene Modell "Grundgesetzt" atacta - *achtung* doch die Lüge mit der Demokratie wäre dahin...

Und alle Welt würde wieder zu den Waffen greifen, wenn Deutschland sich selbst eine Verfassung gibt, wie es ja eigentlich vorgesehen war, statt das Provisorium Grundgesetz beizubehalten. Aber zurück zum Thema...

Mal angenommen, so etwas würde sich in Deutschland verwirklichen lassen, müsste man wohl erstmal über ein paar Jahre beobachten, was sich da so tut. Die Erkenntnisse aus Frankreich sind sehr interessant und können als Indikator dienen, aber viele Dinge lassen sich nicht übertragen, nur weil sie in einem Land gut funktionieren. Das hat ja auch etwas mit der Mentalität der Menschen zu tun. Aber ich würde das Risiko eingehen und den Pacs in deutscher Form zur Verüfung stellen - wer sich dafür entscheidet, tut das auf eigenes Risiko und hat seine Gründe dafür, und ich denke, nur so könnte die Frage, ob das Ganze dann missbraucht wird oder den Paaren, die sich dafür entscheiden, tatsächlich (faire) Vorteile bringt, geklärt werden.

Bis jetzt ist das ja alles nur Spekulation, und basiert eher auf Meinungen als auf Fakten.
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Also
... da die Steuerregelungen von so einem Pakt nicht abgedeckt werden können, sollten wir sie hier rausnehmen. Die Änderung des Grundgesetzes erst recht.

Ansonsten erinnert mich die Aufregung an die Diskussion bei den eingetragenen Partnerschaften. Warum regen sich Menschen, für die das nicht in Frage kommt auf ? Was wird ihnen genommen ?

Nichts. Es kann alles so bleiben, wie es ist.

Wie KodiakJ schon sagte ,
Schließlich würde hier eine Partnerschaft zwischen Personen rechtlich verbindlich gemacht, für die sich beide aktiv und bewusst entscheiden müssten.

Es geht um zwei erwachsene Menschen, die sich bewusst dafür entscheiden und zwar beide. Man geht davon aus, dass es zwei Menschen sind, die für sich selber die Verantwortung übernehmen können.

Und wer es nicht will, der lässt es !!!
****akJ Mann
30 Beiträge
@ sin_less
Nee, nen Denkfehler seh ich nich. Ich seh aber, dass du an wenigstens zwei Stellen zu kurz greifst. Ich versuch mich da mal ein wenig kurz zu fassen in den Punkten, die mir auffallen.

1., In Sachen Staat: Der Staat bin ich, der Staat bist Du, ist MissRaven, sind die in Deutschland angesiedelten Unternehmen, sind auch unsere staatlichen Organe. der Staat hört nicht vor der Tür von Ministerien, Amtsgebäuden oder Parlamenten auf.

Man kann Parlaments- und Regierungsentscheidungen natürlich anprangern, sie sogar für massenuntauglich oder den Interessen der Allgemeinheit widersprechend auffassen; gerade letzteres tu ich auch oft. Es ist nunmal leider so, dass "Interessensverbände" eben genau dafür exitieren: Ihre Interessen durchzusetzen. Wir könnten sogar was dagegen tun; namentlich die Spasemacken abwählen, die die Scheiße verzapfen. Aber solange wir uns immer nur zwischen Pest und Cholera entscheiden und so tun als wären Wahlen Wetten, bei denen es darauf ankommt den zu tippen, der am Ende das Rennen machen wird, so lange sind wir selber schuld. Ich für meinen Teil wähle nicht umsonst schonmal gar nicht Schwarz, und seit Jahren weder Rot noch Grün.

2., In Sachen der Staat mache sich seine Finanzen so wie es ihm am besten passt: Schön wärs. Isses aber nich. Wenn Du reguläre Lohnempfängerin bist, wirf mal einen Blick auf deine Gehaltsabrechnung. Du zahlst neben Steuern auch Sozialversicherungen. Weißt Du, dass es bei den Sozialversicherungen Kappungsgrenzen gibt? Das heißt jemand, der 250.000€ im Jahr verdient, zahlt nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherungen, Rentenversicherungen oder Pflegeversicherungen ein, als jemand der 100.000 verdient. (Bei Krankenversicherungen liegt die Kappungsgrenze irgendwo bei 50.000.)

Das heißt, dass die Altepflegerin, die im Jahr ihre 24.000 brutto verdient, mehr % von ihrem Einkommen abdrücken muss als jemand, der 240.000 einfährt. Das ist volkswirtschaftlich nicht nur balla balla sondern in meiner Welt auch reichlich unfair gegenüber der Altenpflegerin.

Und dann komt noch hinz, dass unsere Sozialsysteme ausschließlich von Gehaltsempfängern bezahlt werden. Wer angehender Pensionär ist, sein Geld mit Vermietung oder Verpachtung verdient oder an der Börse, joa, der "muss" sich privat absichern.

Nee, der Staat holt sich da schon weit wniger Kohle, als in meinen Augen angemessen wäre.


Aber grundsätzlich gehen wir ja schon in die selbe Richtung. Nur isset halt nich rechtswidrig, sondern höchstens gerechtigkeitswidrig, was da Ende bei rumkommt Aber wie gesagt: Wir sind selber schuld, wenn wir bei jeder Wahl so tun als wär's ein Wettspiel.


Zu dieser "Grundgesetzverfassungsscheindemokratiedebatte" möchte ich mich an dieser Stelle wohlgemerkt nict äußern. Dafür geht mir so manche Verschwörungstheorie einfach zu sehr auf den Sack um da lange sachlich bei zu bleiben.
****akJ Mann
30 Beiträge
@ Katharina
Warum sollen wir Finanzen bei der Betrachtung möglicher Pacs ausklammern? Das is dochn zentrales Thema modernen Lebens.

Im Gegenteil, ich würd sogar weiter gehn und Sozialversicherungen mit einbeziehen. Wie vorher schon gesagt worden ist: Wenn man 20 Jahre lang so nen Deal fährt, egal ob Pacs oder Ehe, und man zuhause bleibt, den Haushalt schmeißt, vielleicht nen Teilzeitjob fährt, während der andere munter vor sich hinkarrieriert, dann kann man schon ordentlich blöd bei aus der Wäsche schauen am Ende, wenn man selbst Grundsicherung beantragen muss, und der andere ne Rente bezieht, die über dem Durchschnittsverdienst in Deutschland liegt.

Is haltn komplexes Thema, klar. Aber gerade deswegen muss man doch darüber reden. Ansonsten frisst uns der Teufel die Details weg.
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Finanzen
sollen nicht ausgeklammert werden.

Aber welche Steuerklasse die beiden haben, entscheidet nicht der Pakt, sondern die Steuergesetzgebung, das meinte ich.

Der von Dir zitierte Fall ist ja der Grund für den Versorgungsausgleich - also das Teilen von in der Ehe erworbenen Rentenansprüchen. Ob man das in einem Zivilpakt auch so regeln kann, weiß ich nicht, aber irgend eine Kompensation sollte es geben und die lässt sich sicherlich schaffen.
****akJ Mann
30 Beiträge
Steuergesetzgebung
Dann sind wir hier auch grundsätzlich einer Meinung.

Ich halte Stuergesetzgebung bzw. Sozialversicherungsrecht halt nich für nicht-anfassbare Türme. So wie du sagst, gibt es den Versorgungsausgleich und die gemischten Steuerklassen in der Ehe. So ähnlich kann man es auch bei Pacs halten.

Wobei ich ja durchaus zugeben muss, dass ich weniger für nen Versorgungsausgleich wäre, sondern vielmehr ne gemeinsame Veranlagung beim Einzahlen in die Versorgungssysteme. Aber das is ehn Fass, das mir im Moment alles andere als gefällt. Gerade Kranken- und Rentenversicherungssystem sind, bei Licht betrachtet ordentlich vermurkst.

Aber wie gesagt, ein ganz anderes Fass (das meiner Meinung nach ordentlich bearbeitet werden muss um es fair und stabil zu machen; warten wir mal ab, wenn die angekündigte Altersarmut groß einschlägt und man trotz Riester, das man sich noch vom Munde abgespart hat noch Grundsicherung im Alter beantragen muss...und verrechnet wird da gar nix).
***r1 Frau
603 Beiträge
dafür
Ich bin dafür da es in Deutschland es auch geben soll.

Ich bin mehrere Jahren mit dem gleichen Mann zusammen.
Bei Verlust des Jobs muss man eh als Wohnpartner die so genannten Hosen runter-lassen. also ist es da eh egal ob oder nicht verheiratet die Pflicht hat man als Partner in einer Beziehung aber kaum rechte.
ist ein Beispiel. wurde hier aber auch schon genannt. Bedarfsgemeinschaft wie es so schön heißt. als singel angesehen was für ein scheiß.

klar muss das ein oder andere geklärt werden. aber ich bin mir sicher das es ein Lösung geben könnte wo mit beide Seiten leben zufrieden sind.
****tb Frau
51.525 Beiträge
JOY-Team 
Wie sin_less schon richtig feststellte, sind Fragen des Steuerrechts oder auch andere rechtliche Betrachtungsweisen in diesem Thread Off Topic, den Dialog dazu könnt ihr gern per Clubmail oder in der Gruppe Recht weiterführen.

Bitte nutzt die Gelegenheit zum Austausch über das Thema des Eingangspostings: ''Ziviler Solidaritätspakt'' statt Ehe - eine Alternative?

(...) das Modell erlebt auch großen Zulauf, was ich durchaus nachvollziehen kann. Gleichzeitig geht dabei natürlich in gewissem Maß die Romantik flöten - und im Rahmen der tausend Debatten, die derzeit um immer wieder neue Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung geführt werden, der ewigen Streiterei über den Sinn der Ehe und die zahllosen alternativen Lebensmodelle, die sich in den letzten Lebensjahren so etabliert haben, wollte ich mal fragen:

Was haltet ihr davon?
Haltet ihr diese ''Ehe light'' für sinnvoll, wäre das was für euch, denkt ihr, dieses Modell sollte es überall geben - oder ist es einfach überflüssig und unromantisch und ein Symptom für den zunehmenden Pragmatismus unserer Zeit, der keinen Platz für echte Bindungen und Traditionen lässt?


Liebe Grüße & euch einen schönen Sonntagnachmittag *sonne*
xxxotb
JOY-Team
******ven Frau
95 Beiträge
Themenersteller 
Da herrscht scheinbar vorerst kein Diskussionsbedarf mehr. *lol*

Ich danke euch allen auf jeden Fall nochmals für eure Meinungen und Argumente, das Ganze ist ja zu einem richtig interessanten Thread geworden. Hätte ich in dem Maß gar nicht erwartet. *blume*

Liebste Grüße,
MissRaven
ehe light
ich denke wir brauchen unbedingt sowas.

gerade für paare die jahrelang zusammen sind.
nur der name"ehe light"oder ähnliches gefällt mir nicht.
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