D/s ist es, wenn es beide so nennen (wollen). Da braucht man gar kein Gewese draus zu machen.
Spannender finde ich deswegen den Begriff "altmodisch", so wie er hier verwendet wird. Das bedeutet ja, dass all jene, die sich für ein Machtgefälle in der Beziehung entscheiden, unmodern wären.
Ich denke da anders drüber.
Ich behaupte, dass in Zeiten der Emanzipation es gerade sehr modern ist, sich für eine Beziehungsform zu entscheiden, die zunehmend verpönt ist! Jene des Machtgefälles eben und "altmodischer" Verhaltensweisen.
Der Unterschied zu damals ist: Heute kann man sich entscheiden. Die Wahl hatten die Frauen damals nicht. Sie gehörten an den Herd, gehörten Taschengeld zugewiesen, er brachte das Geld nach Hause und bestimmte darüber, was mit diesem geschieht.
Heute sieht es anders aus.
Heute kann es auch diesen Deal geben, dass die Frau am Herd ist, Haushaltsgeld zugewiesen bekommt und der Mann bestimmt, wie hoch dieses ist.
Der Deal geht aber weiter! So kann genauso klar und eindeutig geregelt sein, dass für Reparaturen am Haus und am Auto der Mann zuständig ist, er die schweren Getränkekisten in den Keller zu tragen hat, und wenn sie entscheidet, dass Zimmer A oder B mal wieder einen neuen Anstrich gebrauchen könnte, dann hat er die Malerei zu erledigen.
Ich kenne ein Paar, das genau solche Absprachen hat. Die Beziehung funktioniert wunderbar, weil beide wissen wofür sie zuständig sind. Wenn man aber bei ihnen zu Besuch ist, könnte man denken dass es D/s pur ist: Schließlich kocht sie, deckt den Tisch, trägt das Essen auf, räumt wieder ab, stellt ihm das Bier hin
und so weiter, und so weiter.
Erst in Gesprächen wird der Unterschied deutlich. "Sag mal, warum steht das Regal denn nicht, sollte das nicht schon längst fertig sein?" - "Ja, schon, aber er hatte letztens Überstunden machen müssen und kam nicht dazu." - "Na, dann mach das doch du, so schwer es aufzubauen ist es doch gar nicht." - "Ich?
Nee du, das soll mal schön er machen. Wo kämen wir denn da hin, wenn ich die Männerarbeit mache? Nee, du. Reicht, wenn ich da dann meine Bücher reinstelle.
"
Auch in einer echten D/s-Beziehung wird es Absprachen dieser Art geben. Mit dem, möglicherweise einzigen, Unterschied, dass er alle Regeln macht und sie sich diesen zu fügen hat.
Ist diese Beziehung aber von Liebe bestimmt, dann sorgt er schon dafür, dass diese Regeln beiden gut tun.