Zusammenfassung des Themen-Chats „Spank/Flag“
Zusammenfassung des Themen-Chats „Spank/Flag“
Sonntag, 16.12.2007 (von 20 Uhr bis 22 Uhr)
Initiatoren:
„Blackangel“ und „Iwan_Grosny“
Zusammenfassung von „LeoScorpio“
Es wurde vereinbart, dass keine Namensnennung stattfindet.
„Iwan_Grosny“ hat zunächst alle Anwesenden begrüßt
und gab dann eine Einführung ins Thema:
„FLAG“ und „SPANK“ sind ähnlich - aber nicht das Gleiche.
Es sind alles „Schlagspiele“ ... aber
„SPANKING“ ist schlagen mit der bloßen (unbewehrten) Hand
„CANING“ ist schlagen mit dem Stock oder einer Gerte
„FLAG“ ist schlagen mit allen Arten von „Peitschen“ und „Paddles“
„Spanking“ ist die direkteste Art der Rückmeldung
über Kraft und Wirkung des Schlages.
Die aktive Person spürt sofort,
welche Wirkung der Schlag bei der passiven Person hat.
Bei „Caning“ und „Flag“ erfolgt die Rückmeldung dagegen indirekt.
Zur Benutzung der Werkzeuge ist deshalb Erfahrung nötig,
deshalb ist ein vorsichtiges „Herantasten“ sinnvoll.
Wichtig ist - zunächst über die Materialien Bescheid zu wissen.
Am bekanntesten sind: Weide, Bambus, Rattan.
Bei den Durchmessern der Stöcke gibt es welche, die nur wenige
Millimeter haben (z.B. bei Fiberstäben und Metall-Ruten) und welche
mit mehreren Zentimetern.
Bambus und Weide sind sehr biegsam, wenn sie jung sind ...
können aber splittern wenn das Holz zu trocken ist.
Deshalb ist „wässern“ von Rattan und Weide (am Besten über Nacht in der Badewanne) sehr gut.
Je dünner das Schlagwerkzeug ist, um so „bissiger“ ist es –
aufgrund der geringen Masse ist aber die Wucht deutlich vermindert.
Die Schmerzen bei der Anwendung sind eine sehr individuelle Angelegenheit,
damit auch die subjektive Empfindung.
Die meisten Menschen spüren bei dünnen Schlagwerkzeugen
einen scharfen Schmerz, der sich später noch verstärkt –
während flächige Schlagwerkzeuge (z.B. Flogger = Fliegenklatsche)
mehr brennen ... und der Schmerz mit der Zeit nachlässt.
Bei den Peitschen gibt es zwei Arten.
Es gibt „Single tails“ (nur mit einem Riemen)
und „Flogger“ (mit mehreren Riemen)
Zu den „Floggern“ zählen auch die „Katzen“
Katzen sind mehr-riemige Peitschen mit geflochtenen Riemen
Bei den Peitschen kann man grob vereinfacht sagen, dass ...
je dünner die Riemen sind – umso "bissiger" ist das Werkzeug
Es gibt „Flogger“ mit 200 und mehr Riemchen, die martialisch aussehen
Aber aufgrund der großen Anzahl eigentlich ziemlich harmlos sind.
Es gibt bei den „Floggern“ auch große Unterschiede beim Gewicht.
Bei den Gerten (die zu den Stöcken zählen)
gibt es zwei Sorten - kürzere mit „Patsche“ oder „Flap“ am Ende
(sie heißen „Springstock“)
und es gibt längere (zwischen 80 und 150 cm) mit Bändchen am Ende,
(die heißen „Dressurgerten“)
Bei „Dressurgerten“ gibt es zwei Methoden der Anwendung:
Entweder das Werkzeug wird so benutzt, dass der Schaft auf dem Po ankommt
und das Bändchen ein wenig umschlägt und noch einen Extraeffekt macht ...
oder das Werkzeug wird so benutzt, dass das Bändchen ankommt.
Bei „Dressurgerten“ ist noch zu beachten das an der Spitze sehr hohe
Geschwindigkeiten entstehen können.
Bei der Peitsche ist es ähnlich ... je länger sie ist, um so schneller wird
die Spitze bei gleichem Kraftaufwand.
Der Knall entsteht, weil die Spitze schneller als der Schall ist ...
Die Patsche ist hauptsächlich für den akustischen Effekt wichtig,
sie sorgt eigentlich "nur" dafür das Ding auch ein Geräusch macht.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, jedes Schlag-Instrument erst einmal
am eigenen Körper auszuprobieren, um die Wirkung zu erkunden.
Wenn ein Schlagwerkzeug angewandt wird, ist das „aufwärmen“ wichtig.
Darunter ist zu verstehen, dass die Schläge zuerst schwächer geführt werden
und auch in geringerer Frequenz erfolgen.
Dadurch wird die Durchblutung verbessert
und allzu derbe Spuren können so auch vermieden werden.
Bei der Anwendung des Schlagwerkzeugs mögen es einige sehr,
über’s Knie gelegt zu werden ... man nennt das „OTK“ (over the knee)
Welche Körperteile können geschlagen werden und welche nicht?
Po, Rücken, Oberschenkel, Beine, Geschlechtsteile ...
Schläge ins Gesicht (z.B. Ohrfeigen mit der Hand) sind nicht ganz ungefährlich.
Das Trommelfell kann z.B. platzen.
Absolut „tabu“ sind alle Weichteil-Partien des Körpers,
also der Bauch, die Nierengegend oder die Innenseiten der Gelenke.
Bei Schlägen auf den Rücken sollte unbedingt darauf geachtet werden,
dass die Peitsche oder Gerte nicht parallel zur Wirbelsäule ankommt.
Die Wirbelsäule ist die einzige "harte" Körperpartie, die ebenfalls als Tabu
für Schläge anzusehen ist, wenn die Schläge direkt und parallel treffen.
Die aktive (schlagende) Person hat viel Verantwortung und auch wenn manche Schlagtechniken kompliziert erscheinen ... es ist alles nur Übungssache.
Am Besten ist es, ein altes Sofakissen für die Schlagübungen zu benutzen.
Zurück zu den Materialien:
Die Schlagwerkzeuge können aus Leder, Gummi, Seil, Rosshaar,
Kette und Plastik bestehen.
Beim Leder ist der Unterschied zwischen „trocken“ und „nass“ gewaltig –
denn Leder kann viel Wasser aufnehmen.
Bei den Gummi-Peitschen ist noch zu sagen,
dass sie eine nette Neben-Eigenschaft haben!
Gummi bleibt beim auftreffen einen Moment an der Haut "kleben"
es kommt also zum eigentlichen Schlag noch das „ziepen“ hinzu.
Was die Empfindung angeht ... so kommt es immer darauf an,
wie sehr der empfangende Körper den „Schmerz-Lust-Mechanismus“ beherrscht.
Lust und Schmerz nutzen die selben Reizleitungen zum Gehirn.
Bei typisch „masochistischen“ Menschen ist der Körper in der Lage,
den empfangenen Schmerz in Lust umzuwandeln.
Das Resultat ist die Ausschüttung von „Endorphin“.
Endorphin ist ein körpereigenes Morphin-Derivat ...
d.h. die Schmerz-empfindende Person wird (im weitesten Sinne)
von den Schlägen „high“.
So etwas kann nicht erlernt / trainiert (auch nicht verlernt / vergessen) werden –
es ist eine Veranlagung.
Damit ist klar, dass Menschen die diesen „Schmerz-Lust-Mechanismus“
nicht angelegt haben ... Schmerz immer als Schmerz empfinden –
und ihn nicht in Lust umwandeln können.
Im „Idealfall“ (bei Masochisten) werden die Schläge nach einiger Zeit
gar nicht mehr gefühlt ... es ist nur noch pure Lust ...
Der Zustand ist (medizinisch-psychologisch gesehen) eine „Schmerz-Trance“
und wird im BDSM als „Subspace“ oder als „fliegen“ bezeichnet.
Bei den „Paddles“ gibt es auch eine große Zahl unterschiedlicher Materialien.
Alles was einen Griff und eine Fläche hat, ist im Grunde ein „Paddle“.
Manche sehen martialisch aus, mit Griff und einem breiten Lederstück.
„Tawsen“ gehen auf ein schottisches Züchtigungs-Instrument zurück
und gehören zur Gruppe der „Paddles“ (sind eine Sonderform)
Eine „Tawse“ ist aus doppelt gelegtem, vernähtem dickem Leder gefertigt,
sie verjüngt sich vom Griff zur Spitze.
Eine weitere Sonderform des „Paddles“ sind die „Dornpaddles“.
Das „Dornpaddle“ ist mit kleinen Spitzen besetzt, die in die oberste Hautschicht
eindringen und da zu punktuellen Blutungen führen.
Deshalb sollte man diese nicht im Wohn- oder Schlafzimmer einsetzen –
wegen der nicht zu verhindernden Blutspuren.
Die „Dornpaddles“ machen zwar Narben, die aber so klein sind, dass sie
mit der Zeit wieder allein abheilen.
Gegen Schluss wurde noch ein Link zum weiter lesen genannt.
http://www.smiki.de
Am Ende wurde über manches diskutiert (u.a. auch über zukünftige Themen)
Da es mit dem heutigen Thema nichts zu tun hat - wurde es hier weggelassen.