Er ist optisch einladend
und kulinarisch verführend.
Also lieblosen Kartoffelsalat und Shrimps, die in Schlabbersoße ertrinken fände ich liebestötend, wenn ich dem die Bedeutung beimäße, die ich all den äußeren Umständen gerne geben würde.
Je sauberer und gepflegter, je luxuriöser und den Geist erhebender ein derartiges Umfeld ist, desto wohler fühle ich mich und desto sexuell angeregter werde ich. Denn Dekadenz macht geil.
Ich will es also nicht wie bei den Müller-Nachbarn in der Sauna und auch nicht bei den frivolen Mayers, die sich ne Kellerbar installiert haben, sondern ich mag eine gewisse Dekandenz ohne den ihr innewohnenden Anspruch, etwas besonderes zu sein.
Ich will erleben, dass es NORMAL ist, sich zu feiern, sich das Beste zu gönnen, nicht nur auf sexueller Ebene. Ich will erleben, dass mir dort Menschen begegnen, die sich selbst wertschätzen ohne äußeren Tand zur Selbstbestätigung.
Ich will erleben, dass Menschen sich das Beste schenken, dass Gastgeber, wie Swingerclubbesitzer, es ihren Gästen so wunderschön und angenehm wie möglich machen, nicht um sich selbst darin zu spiegeln, sondern um das zu schaffen, was einfach schön ist und sein soll.
Ich kenne nur Swingerclubs die verhältnismäßig billig aufgezogen sind, auch wenn die Betreiber ganz liebe Leute sind.
Es war immer alles sauber, sah zum Teil auch aus, wie in den Dissen von vor 30 Jahren, aber ich hätte es lieber noch gepflegter. Weniger Kiefernholzverkleidung.. lieber Wenge oder gar kein Holz.
Lieber richtig neue Lampen mit guter indirekter Beleuchtung, als Funzeln mit Energiesparlampen.
Die Dusch- und Wellnessbereiche empfand ich immer als ok.
Es muss kein Luxus sein, es war auch meistens einfach weiß in weiß mit rot und schwarz im Zubehör, aber es war immer supersauber.
Ich denke, auch in der Provinz, oder gerade da, wo die Kerls hinkommen, die Angst haben, woanders erkannt zu werden, sollte der Barbereich einfach burlesque sein.
Und meiner ganz persönlichen Meinung nach sollte es kein Buffet geben. Das ist so abgehalftert.
Ich mag lieber einen süffigen Cocktail schlürfen und mich an Canapés delektieren, als mir den Anblick eines 80er jahre Büffets antun. Denn der Anblick alleine reicht schon, um sich davon abzuwenden; wobei ich leider gestehen muss, dass mir nach einer durchvögelten Nacht reichlich wurscht war, was ich da esse... aber darauf sollten die Swingerclubbetreiber lieber nicht bauen.
Denn ich komme nicht mehr wieder. Vielleicht mache ich meinen eigenen auf.