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Das Date

**********_et_M Paar
4.057 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*********eber Paar
1.244 Beiträge
Eintauchen in eine andere Zeit...
Genau das ist es, was deine Geschichte für uns so reizvoll und interessant macht, liebe fleur *top2*

Und es sind Sätze wie dieser, die uns immer wieder aufs Neue gefangen nehmen...

Fleurdelys_rp:
Es wurde getuschelt, unzählige Schritte aus nicht definierbaren Richtungen drangen
an meine Ohren, doch das Schlagen des Herzens meines Gebieters war das einzige Geräusch, was mich im Moment wirklich interessierte.

*bravo*
**********_et_M Paar
4.057 Beiträge
Themenersteller 
Kapitel 25 - Das Kaminzimmer
Wir traten ein in ein herrschaftliches Zimmer mit hoher Decke, einem illustren pompösen Kristallkronleuchter, umgeben von nicht minder pompösem Stuck in den Farben Weiß und Gold. Wäre das Licht eingeschaltet gewesen, hätten die unzähligen Glühbirnen, inmitten der noch viel weniger zählbaren Kristallpendantifs dieses Prachtstücks, den Raum taghell erleuchtet. Doch das Licht war atmosphärisch warm und brach sich in den Kristallen des Leuchters, so dass er schimmerte und funkelte. Das schummrige Licht ging unter anderem von den drei fünfarmigen Silberkandelabern aus, die an drei Stellen des Raumes aufgestellt waren. Das buchstäblich wärmste Licht, kam vom großzügigen Kamin, im Inneren gemauert in symmetrisch akribisch exaktem Fischgrätverband aus gebranntem Ziegel. Das Feuer darin erleuchtete den Kamin in einem orange-gelben Licht und brachte diese kleine Mauerwerkskunst erstaunlich schön zur Geltung. Das brennende Holz darin knisterte und knackte. Viel beeindruckender als das Detail im Kamin, war der Kamin selbst. Seine Größe, überwältigend. Er war eingefasst mit in Stein gehauenen lebensgroßen weiblichen Akt-Skulpturen, die sich keusch mit den Armen und den Händen bedeckten. Davon stand eine hübscher wie die andere jeweils links und rechts als kunstvolle Stützen am Kamin. Darüber ein riesiges, steinernes Sims im opulenten Rokoko-Stil. Die Blumenornamentik und die Detailtreue beider Akte waren von überwältigender Schönheit. Der Bildhauer musste ein Meister seines Fachs gewesen sein. Der Kamin war so groß und ausladend, dass an dieser Wand für nichts anderes mehr Platz war.

Vor dem Kamin befanden sich ein in den Farben blau, blanc-cassé und beige handgeknüpfter Orientteppich atemberaubender Größe und Pracht und darauf eine Sitzgruppe. Eine mahagonifarbene Chesterfield-Sitzgruppe, die mit ihrer schlichten reservierten britischen Eleganz, irgendwie so gar nicht zum feudalen französischen Flair dieses Zimmers passen wollte. Zusammen bildeten sie einen starken Kontrast. Einen Kontrast so stark, wie das Gefüge zwischen dem kühlen Gentleman und seiner sinnlichen Dienerin der Lust. Die Dienerin war sogar inmitten dieser Gentlemen-Sitzgruppe anwesend: Ein weiterer weiblicher Akt, diesmal aus Bronze, saß zwischen dem Dreierkanapee und den beiden sich gegenüber befindlichen niederen Fauteuils. Die Skulptur saß auf einem Bronzekissen mit angewinkelten Beinen, so dass lediglich ihre Füße den Boden berührten, ihre Knie jedoch nicht. Ihren Kopf hatte sie seitlich gedreht und auf den Knien abgelegt. Bauch und Oberschenkel berührten sich fast. Dadurch kamen der Rücken und die kleinen wohlgeformten Brüste der Figur sehr schön zur Geltung. Ihre Arme hielt sie in Schulterhöhe seitlich gespreizt, derart, dass eine ovale mit Facettenschliff versehene Glasplatte in ihren Händen aufliegend Platz fand. Diese Skulptur wirkte fragil und verletzlich, musste doch der Kraftaufwand immens sein, wollte man eine Glasplatte in dieser Weise halten. Die Fragilität und Zärtlichkeit wurde durch das weiße Lilienbouquet, das sich auf der Glasplatte befand noch unterstrichen. Auf einem Louis XV-Etagèrentisch, der hinter der bronzenen Dienerin stand, stand zuoberst eine silberne Champagnerschale mit Eis und einer Magnumflasche des Louis Roederer Cristal 2007 Champagner, darunter kristallene Champagnerflöten mit Gold bedampft im oberen Drittel des Glases. Insgesamt ergab dieses Arrangement ein fantastisches Bild aus Weiß- und Goldtönen. Ob dieser Champagner auch so gut schmeckte, wie er aussah?

In einer der Ecken mit den silbernen Standkandelabern, stand auch ein in kunstvoll verziertem Messing eingearbeiteter Boudoir-Standspiegel, daneben eine mit dunkelblauem Polsterstoff mit eingewebtem Rokoko-Motiv bezogene Chaiselongue, die wieder voll und ganz in das Dekor passte, mit einem kleinen Messing-Beistelltisch mit Glasplatte. Auf dieser Glasplatte befand sich eine silberne Glocke, die wohl das was sich darunter befand, zunächst einmal nicht preisgeben sollte. Der zweite Kandelaber stand neben einem einfachen Holzstuhl. Doch auf diesen Stuhl wollte sich nicht wirklich jemand setzen. Die Sitzfläche bestand aus mehr oder minder spitz geschnitzten Stacheln – so genau betrachtete ich mir dieses Folterinstrument nicht - und an den Stuhlbeinen befanden sich Ösen, um unerlaubtes Entfernen zu unterbinden. Dieses Teil löste Unbehagen aus und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass dieses Ding tatsächlich zur Benutzung da stand. Ich wand den Blick ab und konzentrierte mich auf den dritten Kandelaber, der etwas Verlockendes in Szene setzte: eine Kommode. Auf dieser Kommode stand eine große Vase ausschließlich mit eine Sorte Grünpflanzen, die mir sehr bekannt vorkamen. Weitere Skulpturen aus Bronze, ein weiblicher Akt mit einer eindeutigen knienden Pose mit hoch erhobenem Po auf einem Marmorsockel, ein männlicher, muskulös bereit zum Kopfsprung ins Unbekannte, gleichfalls auf einem Sockel aus edlem Gestein und ein weiterer weiblicher Akt, der besonders ins Auge fiel, standen ebenfalls auf diesem Stilmöbel. Der Besondere war zweifarbig: golden und silbern. Die sklavin kniete im Vierfüßlerstand, dem She-Sleen, und ihr offenes Haar fiel nach vorne über ihr gebeugtes Haupt zwischen ihre am Boden abgestützten Hände. Der Künstler hatte ihr sogar halterlose Strümpfe verpasst, die sich silbern vom goldenen Körper absetzten. Das Außergewöhnliche an dieser Skulptur war aber nicht nur, dass sie zweifarbig war, nein, diese kleine zehn Zentimeter hohe Figur war kunstvoll mit silbernem Seil nach japanischer Bondage-Kunst , dem Kinbaku, verknotet. Ihr Torso zierte ein Kikkō Shibari, eine sogenannte Schildkrötenpanzer-Fesselung, die sogar eine Verbindung mit der Fesselung der Oberschenkel herstellte, während ihre Arme geknotete Stulpen aufwiesen. So etwas Schönes - in Bronze für die Ewigkeit festgehalten - hatte ich noch nie zuvor gesehen. Was wohl im Inneren der Kommode verborgen lag, wenn schon solche Skulpturen auf ihr Platz fanden?

Am anderen Ende des Raumes, dem Kamin gegenüber befand sich ein prachtvolles Himmelbett, noch größer und opulenter, als das in dem ich vor knappen zwei Stunden erwachte. Dieses Zimmer, mit seinen weiß vertäfelten Wänden, mit Stuck und weiteren Kunstwerken und Kostbarkeiten angereicherte Meisterwerk eines Innenausstatters aus längst vergangenen Zeiten, verschlug mir die Sprache. Verträumt staunend musste ich im Eingangsbereich dieses Zimmers gestanden haben, bis André das Gespräch mit dem Portier beendet hatte und uns am wärmenden Kamin vorbei zum ersten Kandelaber führte.

‚océane! Nadu! Und zwar hier zwischen der Chaiselongue und dem Tisch. fleur du kommst mit mir.‘ Andrés stimme war weicher als bei meiner Inspektion, scheinbar hatte er seine Aufgabe zur Zufriedenheit seines Herrn oder Herrin – ich wusste es ehrlich gesagt immer noch nicht, wo er eigentlich hingehörte – erfüllt. Er wirkte etwas weniger angespannt, als noch vor anderthalb Stunden. océane kniete wie geheißen und André öffnete ihre Handfesseln, so dass sie die befohlene Stellung auch einnehmen konnte. Die Kette, an der er sie führte, hängte er mit einem Vorhängeschloss in den versteckten Ring an der Wand, hinter einem der Vorhänge.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass océane richtig ‚präpariert‘ war, führte André mich an den luxuriös doppelt verhangenen Fenstern vorbei, die ganz zum Farbkonzept des Zimmers in dunkelblau, gold und beige harmonierten und postierte uns getrennt im Zimmer, wie von Madame Estelle geheißen. Als wir zum Stuhl kamen wurde mir komisch und André verlangsamte auch noch den Schritt, wie wenn er tatsächlich gedachte, mich dort abzustellen. Er blieb sogar kurz stehen.

‚fleur, Madame Estelle ließ mir die Wahl, ob ich dich hier oder…..‘ begann André und blickte mir hierbei in mein verstörtes Gesicht. Ich erschauderte und meine Rehaugen mussten Bände gesprochen haben, denn er setzte seinen Schritt wieder fort. ‚…oder dort postiere.‘ Dabei wies er auf das Bett. Dieser Mistkerl, nur weil du mich nicht kriegst, musst du mich so einschüchtern? So demütigen? Oder was sollte diese Nummer? Nie und nimmer, hätte Madame dir die Wahl gelassen! Madame ist herrisch und Madame entscheidet! Nicht du, du Wicht von einem André, den sie mit gefährlicher Stimmlage ansprach. Aus meinen Augen musste der Rehblick verschwunden sein, denn er griff mir unbarmherzig an den Oberarm.

‚An deiner Stelle, würde ich von nun an den Blick senken und gesenkt halten! Sonst überlege ich es mir doch noch, deinen hübschen A… über diesen Stuhl zu positionieren. Mal sehen, wie lange deine Beine zittern werden, bis du nicht mehr kannst und um Gnade winselst‘ Andrés Stimme verfinsterte sich und ich schluckte alles Revoltierende hinunter. Es war gerade nicht der passende Zeitpunkt für fleurs Revolution, wenn fleurs A… nicht auf diesem Ding Platz nehmen wollte. Ich senkte den Blick. André ließ meinen Arm los und setzte seinen Gang Richtung Bett fort. Er hatte kräftig zugepackt, die Botschaft war unmissverständlich angekommen. Am Bett angekommen, wies er mir den Platz zwischen den beiden Bettpfosten zu.

‚Umdrehen!‘

Na bravo, mit dem Rücken zum Raum! André ging in die Knie, fixierte eines meiner Fußgelenke mit Ketten am Bettpfosten und sah mich an. Dieses Anstarren wurde unerträglich und ich spreizte widerwillig die Schenkel, so dass er das zweite Fußgelenk ebenfalls am Bettpfosten fixieren konnte, denn die Ketten waren mit Absicht recht kurz gehalten. Er stand auf, mit seinem Gesicht gefährlich nahe an meinem Körper, als wollte er den Duft meiner Haut aufsaugen, oder schlimmer noch: mich berühren. Was ihm untersagt war, wie ich sicher annehmen durfte. Ich biss mir auf die Unterlippe und ertrug dieses widerliche Schauspiel stillschweigend. Warum macht er diesen Sch... mit mir? Bei océane war er nicht so widerlich gewesen. Definitiv, dich mag ich nicht. Er löste den Karabiner in meinem Rücken und nahm erst meinen linken Arm und anschließend den rechten und spannte mich regelrecht zwischen die beiden Pfosten am Fußende des Bettes. Schutzloser hätte man mich kaum ‚drapieren‘ können. Immerhin die Kette an meinem Hals entfernte er und ließ Sie scheppernd zu Boden fallen. Jajaaaa, das kennen wir doch schon. Und jetzt verschwinde! Deutlich hörbar schnaubte ich genervt durch die Nase.

Ich war mir meiner zu sicher gewesen. Der Klaps saß. Erschrocken hielt ich die Luft an. Er hatte mir eine verpasst. Er durfte mich also doch anfassen. Das Schlimme daran war, dass dieser Klaps deutlich sichtbar, knallrot auf meiner weißen Haut prangte. Sch….! Ein fremder Abdruck auf meiner Haut, wenn das mein Herr sieht…Ohhhh Sch…!!! Sein letzter Brief schoss mir durch den Kopf und Panik keimte in mir auf.

‚Bis dann, fleur‘ säuselte André mir ins Ohr. Ich konnte sein fieses Grinsen nicht sehen, doch ich wusste, dass er es tat. Seine Schritte verhallten, ein kurzer Wortwechsel, den ich nicht verstand, mit dem Portier und kaum war die Türe geöffnet, fiel sie auch schon lautstark ins Schloss.

Waren océane und ich nun alleine? War der Portier im oder vor dem Raum? Ich traute mich nicht nach ihr zu rufen. Ich war durcheinander und die Grenzüberschreitung meines Herrn auf dem Parkett machte hier nichts besser. Was sollte diese ganze Veranstaltung? Es begann ganz harmlos mit Kopfschmerzen auf meiner Couch und der vergessenen Aufgabe. Und jetzt hänge ich hilflos wie ein Schmetterling in einem Spinnennetz, zwischen den Bettpfosten in einem Lustzimmer irgendeines Franzosen und warte darauf von der schwarzen Witwe Madame Estelle verspeist zu werden. Was wird das hier? Wo soll mich das Ganze hinführen?

Das Knistern und Knacken der Holzscheite im Kamin war das einzige Geräusch, was neben meiner panischen Atmung in diesem Moment zu hören war.
*******nici Paar
34 Beiträge
Liebe fleurdelys_rp ich danke dir für die fesselnden Kapitel *top* du ziehst mich jedes mal in deinen Bann und lässt mich glauben alles real miterleben zu können ein ganz großes Kompliment an dich du bist wunderbar *top2*
*********eber Paar
1.244 Beiträge
Eine wahre Bilderflut ...
Wir können das Kaminzimmer in all seinen Details vor uns sehen, als hätten wir gerade die Tür passiert und schauten uns nun staunend um. Aber nicht nur diese Beschreibung ist wieder einmal von hoher Qualität! Auch deine widerstreitenden Gefühle, die mühsam hinuntergeschluckte Auflehnung, der innere Dialog mit André und das Nachdenken über die mögliche Reaktion deines Herrn sind - wie gewohnt! - höchst stimmig, sehr nachvollziehbar und ganz wunderbar geschildert. *bravo*

Fleurdelys_rp:
Es begann ganz harmlos mit Kopfschmerzen auf meiner Couch und der vergessenen Aufgabe. Und jetzt hänge ich hilflos wie ein Schmetterling in einem Spinnennetz zwischen den Bettpfosten in einem Lustzimmer irgendeines Franzosen und warte darauf, von der schwarzen Witwe Madame Estelle verspeist zu werden. Was wird das hier? Wo soll mich das Ganze hinführen?

Wir sind sehr auf die Antworten gespannt und fiebern deiner Fortsetzung schon jetzt entgegen, geschätzte fleur!

*blumenschenk*
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Liebe Fleur,
nachdem ich nun komplett hier angekommen bin, möchte ich dir ein großes Kompliment und meinen Respekt aussprechen. Das ist nicht nur eine einfach geschriebene Geschichte, sondern wirklich brillant erzählt, mit wahnsinnig vielen kleinen Details, die liebevoll in Szene gesetzt sind. Du kannst ohne Probleme mit jedem Autor mithalten!!!

Ganz herzlichen Dank für diesen Lesegenuß *roseschenk*

*bravo* *spitze* *zugabe*
**********_et_M Paar
4.057 Beiträge
Themenersteller 
Nach einer langen Pause ist es endlich wieder soweit:

*blumenwiese* ich schreibe wieder *blumenwiese*

Kapitel 26 ist fertig für meinen Herrn und Lektor *les* *les* *les* und ich hoffe es gefällt.
Sobald ich grünes Licht bekomme, lasse ich E/Euch liebe Leserinnen und Leser keine weitere Sekunde mehr warten *ungeduldig*
Für das lange Ausharren und hust *räusper* die Treue halten *raeusper* (darf ich das überhaupt so ausdrücken?) Danke ich E/euch allen von ganzem *herz*

*roseschenk* und *kuss2*

Soviel sei schon mal verraten:
Maître M wird nachdenklich, während des Gesprächs mit Madame Estelle, die sich anschließend um fleur 'kümmert', aber was war noch mal mit Maître Patrice, Maître Gérard und océane? Und wer ist Großmeister A.?

Demütigst
*blume* fleur
**********_et_M Paar
4.057 Beiträge
Themenersteller 
Kapitel 26 - Perspektivwechsel: Deutliche Worte
‚Ihr geht sehr hart mit meiner fleur ins Gericht, Madame, seid Ihr Euch dessen bewusst?‘

Mit finsterer Miene schaute ich Madame Estelle in die Augen. Ich musterte ihre Mimik, wartete auf irgendeine Reaktion in ihrem Gesicht, ein Säuseln der Lippen, ein Beben der Nasenflügel, eine sich hebende Augenbraue, irgendetwas. Doch sie hatte die perfekte Maske auf. Nichts in ihrem überschminkten Gesicht ließ auch nur die leiseste Gefühlsregung erahnen.

‚Das muss so sein, cher Maître. Wenn Eure fleur das hier schon nicht übersteht, kann ich das Empfehlungsschreiben an Hochmeister Alexander auch gleich bleiben lassen. Dann müsst Ihr mit ihr den üblichen Weg gehen. Den Weg, den Alexander für gewöhnlich einschlägt. Ich bin mir sicher, bei aller Härte, die wir hier im Hause von Maître Gérard walten lassen, ist es für Eure fleur so weitaus angenehmer, als den Prozess, den Alexander für Anwärterinnen vorsieht.‘ Madame Estelle gönnte sich einen kleinen Schluck Champagner, während sie die Worte mit unveränderter Süße an mich richtete. ‚Eure Sorge ist verständlich, jedoch unbegründet. Eurem Schützling widerfährt nichts, was ihre physische oder psychische Gesundheit gefährdet, von den blauen Flecken und ein paar Striemen mal abgesehen. Im Grunde, nichts was sie nicht auch von Euch kennt. Und unter uns gesagt, die kleine ist bezaubernd, gerade wenn sie sich bemüht, Zorn in Demut zu verwandeln. Das ist außerordentlich entzückend und verleiht ihr das nötige Feuer, das jede gute sklavin braucht, sonst werden sie langweilig.‘

‚Meine fleur ist nicht langweilig!‘ gab ich brummend zurück. ‚Sie ist mir gegenüber sehr gehorsam, meistens jedenfalls. Erl….‘

‚Meistens? Eben das ist der Punkt, mon cher. Sie braucht noch etwas Formung, um nicht zu sagen eine etwas konsequentere Hand. Ihr lasst ihr einfach zu viel durchgehen. Das was ich an Fehltritten gesehen und gehört habe, ist mehr als genug und teilweise inakzeptabel. Sie hat noch nicht begriffen, was Demut gegenüber ihrer Herrschaft tatsächlich bedeutet. N°13 hat es begriffen, war ich doch mit ihr auf den britischen Inseln vor zwei Jahren. Als Loreana sie erblickte, war sie fast nicht zu bremsen. Selbst Alexander war von ihr begeistert und beide sind nicht leicht zu beeindrucken, das könnt Ihr mir glauben. N°13 war genauso wie Eure fleur. Ein ungeschliffener Edelstein, nur nicht so grün hinter den Ohren…‘

In diesem Moment kamen Maître Patrice und Maître Gérard auf uns zu und luden uns ein, das Gespräch im blauen Salon, an einem passenderen Ort, fortzuführen. Diese Unterbrechung kam mir gerade recht, wurde ich doch gerade von Madame auf unverblümt direkte Art und Weise auf meine angeblich schwache Erziehungsmethodik hingewiesen und mein Hals fühlte sich, angesichts dessen, dass er gerade in Windeseile angeschwollen war, im Kragen meines Hemds eingeschnürt. Meinem alten Freund Gérard entging meine verdunkelte Stimmung nicht und er ahnte wohl, was vorgefallen sein musste.

‚Ich schlage vor, wir treffen uns dort in ca. 15 Minuten. M, mein Freund, würdest Du mir bitte folgen?‘ sagte Gérard und stellte sich geschickt zwischen mich und Madame. Madame Estelle nickte ihrem Gastgeber zu und wandte sich an Maître Patrice. Gérards diplomatische Art verblüffte mich immer wieder aufs Neue.

‚Madame, meine Empfehlung.‘ entgegnete ich ihr um Freundlichkeit bemüht und folgte meinem langjährigen Freund.

‚Reiß‘ dich zusammen, bis wir im Salon sind.‘ entgegnete mir Gérard im Flüsterton, als wir den großen Saal verließen. Meine Souveränität drohte mir zu entgleiten, während wir den Korridor entlang in Richtung Salon unterwegs waren.

Eine Tischbreite Abstand zur vorrübergehenden Erzieherin meiner sub würde mir tatsächlich gut tun. Was bildet sich diese Frau eigentlich ein? Schon in der letzten Konferenz hatte sie versucht mir klar zu machen, dass ich die Herrschaft über meine fleur für die Dauer des Aufenthalts ‚au Domaine‘ an sie abzugeben hätte. Daraufhin schmeckte der fantastische Cognac nur noch halb so gut. fleur vertraut mir und nur mir, ich kenne ihre Ängste und weiß, wie weit ich mit ihr gehen kann. Gérard ist ein alter Freund, ihm kann ich vertrauen und fleur ihm überlassen, würde überhaupt kein Problem darstellen. Aber diese Estelle ist mir nicht geheuer, schon gar nicht, wenn sie mir in meine Erziehung reinredet. Was ich so bisher noch nicht erlebt habe. fleur ist kein unartiges Ding. Klar ist sie manchmal schwierig und rebellisch. Na und? Ich finde sie perfekt so wie sie ist und so langsam frage ich mich, ob ich diese Reise überhaupt noch antreten soll. Was hat sich Gérard nur dabei gedacht, als er mich auf diese Sache ansprach. Scheinbar sind meine sub und ich doch keine so guten Anwärter auf einen Platz in der ‚Gilde der hohen Damen und Herren‘. Wozu brauche ich das überhaupt?! Alleine schon diese Estelle! Madame findet das Verhalten MEINER sub zum Teil inakzeptabel. Dieser Vogel hat wohl ein paar Federn zu wenig! Sie besteht pedantisch auf ihren Titel und korrigiert selbst Herrschaften in dieser Hinsicht. fleur wurde noch nie von einer Frau beherrscht. Im Gegenteil, fleur steht auf Frauen und würde sie am liebsten vernaschen, ließe ich es zu. Wie sie océane gerade eben mit Blicken vernascht hat, ist mir auch nicht entgangen. Das war unklug von ihr, das in der Art vor Madame Preis zu geben. Doch fremdes Eigentum rührt sie ohne Erlaubnis nicht an. Nicht mehr. Das war auch mal anders. Verdammt noch mal! Ich kann sie richtig erziehen! Ich brauche dazu keine Madame als Oberlehrerin!

‚Möchtest Du noch einen Cognac?‘ fragte Gérard mich beim Betreten des Salons und riss mich aus meinen sinisteren Gedanken.

‚Nein Danke, ich bleibe lieber klaren Verstandes!‘ gab ich mit Zorn im Unterton zurück und begab mich zu einem der beiden Ohrensessel neben dem Kamin. Die Flammen eines Kamin- oder Lagerfeuers hatten schon immer eine magische Anziehungskraft auf mich ausgeübt und das Knacken und Knistern der brennenden Holzscheite wirkte beruhigend, genauso wie der Geruch, der von ihnen ausging. Gérard hielt sich indes im Hintergrund und gab mir Zeit, mich zu sammeln.

‚Möchtest Du die ganze Sache abblasen?‘ fragte er mich nach einer Weile. Ich gab ihm keine Antwort und starrte weiter ins Feuer. ‚Deine fleur hat sich ganz schön gemacht, seit der Wohnzimmersession bei Euch zu Hause. Da war sie eine verschreckte kleine Stute und du musstest sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, dass sie dir vertraut. Das war beim Picknick schon deutlich entspannter. Die Szenerie auf dem Parkplatz hat sie ebenfalls ohne dein Eingreifen gemeistert und wir haben ihr kein Haar gekrümmt. Sie hat Potential, mein Freund‘, fuhr er fort.

‚Die Nummer mit André und die Grenzüberschreitung am Ende des Tanzes haben ihr sehr zugesetzt‘ entgegnete ich ihm zähneknirschend.

‚Ach? Und die Nummer in deinem Wohnzimmer, als sie dir blind vertrauen musste, etwa nicht? Was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht so zimperlich?'

Er reichte mir seinen Cognacschwenker und der Duft des Hennessy Paradis stieg mir in die Nase. Unsere Blicke trafen sich. Ich sah in das Gesicht eines alten Freundes mit dem mich viel verband. Ich gab klein bei und gönnte mir einen Schluck, denn meine Nerven lagen blank und so unter Strom fiel mir klares Denken einfach nur schwer.

‚Das kann ich dir flüstern, was mit mir los ist.‘ Begann ich schließlich mit dunkler Stimme. ‚fleur stand im Wohnzimmer unter meiner Kontrolle, seit ich in deinen Wagen gestiegen bin, habe ich kaum noch Einfluss. Diese Estelle, dieser Paradiesvogel der Vorhölle, raubt meiner fleur noch den Verstand! Wenn die mit ihr fertig ist, habe ich keine wilde Stute mehr, sondern nur noch ein welkes Gemüse!‘ , bei den letzten beiden Sätzen spürte ich, wie Zorn meine Adern pulsieren ließ und in diesem Fluss fuhr ich fort: ‚Wo ist sie jetzt überhaupt? Was hat André mit Ihr gemacht? Wenn er sie angefasst hat, Gérard, dann vergesse ich mich und wir waren die längste Zeit Freunde!‘

Mit ernster Miene sah Gérard mich an, griff zum Telefon und rief André über das interne Netz an. Binnen einer halben Minute war er im Salon. ‚Ihr wolltet mich sprechen, Maître Gérard? Maître M?‘

‚Ja. Danke André. Würdest du bitte Maître M berichten was Du mir bereits mitgeteilt hast?‘

‚Aber natürlich, Maître. fleur ist im Kaminzimmer, zusammen mit océane und dem Portier, der nicht vor, sondern mit im Zimmer ist, falls irgendetwas mit den Mädchen nicht in Ordnung sein sollte. fleur ist auf Abstand zur kleinen von Madame zwischen die Bettpfosten gespannt, wie Madame es angeordnet hatte. Auch das Vorbeiführen fleurs am Folterstuhl blieb nicht aus. Da wurde sie leicht widerspenstig und blickte mir äußerst frech ins Gesicht. Sie wollte sich nicht fügen, da habe ich ihr den legitimen Klaps auf den Oberschenkel verpasst, um sie in die Spur zu bekommen. Das war sehr effektiv, sie war anschließend fast so zahm wie ein Lämmchen. Der Vulkan in Ihren Augen war allerdings nicht erloschen. Die hat Feuer, die kleine‘ schloss André ab und verstummte.

Das ist mein Mädchen! Nicht klein zu kriegen! Stolz schob den Zorn beiseite und ich ließ den letzten Satz Andrés auf mich wirken. In der Tat, fleur hatte Feuer und sie war stärker, als ich ihr offensichtlich zutraute. Vielleicht war diese Erkenntnis der Schlüssel zu meinem Problem.

‚M?‘ holte Gérard mich erneut aus meinen Gedanken ‚Sollen wir die Sache abblasen?‘

‚Nein. Ich schaue mir das noch eine Weile an. Alles bleibt, wie zuvor besprochen. Nach dem Kaminzimmer ist aber endgültig Schluss für heute und fleur verbringt die Nacht zusammen mit mir. Mir ist es egal was Madame Estelle im Anschluss an das Kaminzimmer geplant hat, fleur gehört mir und zu mir.‘

‚Aber natürlich tut sie das‘ ertönte die süße Honigstimme Madames, als sie den Salon betrat. ‚Meine Herren, ich möchte nicht drängen, doch die Mädchen liegen nicht bequem gebettet auf dem Himmelbett, sondern die eine hängt und die andere kniet seit nun über 20 Minuten. Wahrscheinlich kann meine schon ihre Beine nicht mehr spüren, geschweige denn aufstehen und fleurs Arme sind mit Sicherheit kurz vor dem Einschlafen. Wenn nun alle Klarheiten beseitigt sind, wäre es an der Zeit sich in das Kaminzimmer zu begeben, bevor die Mädchen noch ganz einschlafen. Maître M? Unsere Vereinbarung gilt und ihr werdet nicht einschreiten? Ich halte regelmäßigen Blickkontakt zu Euch und Ihr kennt die stummen Zeichen?‘

‚Gewiss, Madame, diese sind mir bekannt und ich werde Euch walten lassen. Ihr kennt die Grenzen, so hoffe ich?‘ Und bei diesen Worten sah ich ihr prüfend ins Gesicht.

‚Naturellement. Ich mache so etwas schließlich nicht zum ersten Mal. Habt etwas mehr Vertrauen, cher Maître M. Können wir? Maître Patrice ist bereits vor dem Kaminzimmer und wartet ebenfalls.‘ sagte sie und wandte sich in Richtung Tür.

Ich reichte André den Schwenker, den ich noch immer in der Hand hielt und Gérard klopfte mir im Vorbeigehen bekräftigend auf die Schulter und führte mich hinaus. Er hatte Recht behalten, der alte Freund. Madame ist nicht so kalt und so herzlos, wie sie schien. Er vertraut ihr und ich vertraue ihm. fleur war kein zartes Pflänzchen, das isoliert im Blumentopf im Gewächshaus großgezogen werden wollte. Sie hat Feuer und Temperament, das nur in die richtigen Bahnen gelenkt werden musste. Auch ich muss wohl lernen ihr zu vertrauen und mehr zu zutrauen und nicht nur sie mir.

Maître Patrice empfing uns vor dem Kaminzimmer und hatte sich vorher beim Portier vergewissert, dass mit den Mädchen alles in bester Ordnung sei. Außer, dass fleur schweißgebadet in den Ketten hing, war alles O.K.
**********_et_M Paar
4.057 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*******nici Paar
34 Beiträge
Einfach nur faszinierend, mehr Worte gibt es nicht danke *anbet*
*******iele Paar
67 Beiträge
danke fleur
Danke fleur,

du hast uns Lesern die Situation, deine Gefühlem, das Umfeld, einfach alles, wunderbar beschrieben. Sehr aufregend und schön.
Für mich manchmal fast zu viel der Härte. Aber du schreibst ja - denke ich - in erster Linie für deinen Herrn und dich *g*

Bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Liebe Grüße, Reiner
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