... Eher wird es schlimmer...
... Mein Freundeskreis besteht aus 25-50 jährigen.
Meine Beobachtung bei den "Dauersingle Männern" oder auch manchmal Paaren und was man von ihnen dazu hört. Da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle.
1. Enttäuschungen und das komischerweise oft über selbst ausgelöste. So in der Art, dass sie daran zweifeln überhaupt für Beziehungen gemacht zu sein.
2. Häufig eine Art Identitätskrise. Die sich etwas aufteilt. Die finden sich oft in der geänderten Frauenwelt nicht mehr zurecht. Was ich häufig höre ist, dass sie an einem Umstand verzweifeln oder damit nicht umgehen können. Da gehen die Vorstellungen oft weit auseinander.
Viele Dauersingle Frauen aber durchaus auch welche in klassisch, modernen Beziehungen, in meinen Freundeskreis haben so eine Vorstellung, wie der Mann sein sollte und die in sich oft widersprüchlich ist :
• starker, selbstbewusster Beschützer aber gleichzeitig offen und empfindsam
• ein bisl Macho aber gleichzeitig etwas softer und empathisch
• ein guter Versorger aber gleichzeitig Familienmensch
• Gleichberechtigt (aber oft eher einseitig, denn in Männerdomänen stoßen die Frauen umgekehrt eher selten vor im Alltag...Da ist dann vieles alleinig Männersache aber alleinige Frauensachen gibt es nicht)
• Entscheidungsfreudig aber auch kompromissbereit
• Ein Verführer, der aber immer das richtige Timing hat
• Treu aber auch jemand dem andere Frauen ab und an hinterher schauen mögen.
Das sind nur so ein paar Beispiele. Das Problem dabei ist, dass genau dieser Spagat wohl für viele Männer schwierig ist. Die gehen oft davon aus alles erfüllen zu müssen, weil der moderne Mann eben so vielseitig "sein muss." Ihre Platz oder ihre Rolle als Mann in einer Beziehung finden die dann einfach gar nicht und sind dadurch verunsichert. Am Ende ziehen die sich komplett zurück, machen nur das notwendigste, weil sie schlichtweg überfordert sind mit den Wünschen vieler Frauen, mit denen sie es bisher zu tun hatten. Was ich heute von den Dauersingle Männern oft höre. "Gerne eine Frau für eine Nacht oder Freundschaft plus aber zu Hause möchte ich keine mehr haben. Die bringen mein Leben zu sehr durcheinander. " Das hat aber wenig mit Egoismus zu tun komischerweise. Sondern wirklich eher an dem sich dann nicht mehr zurecht finden können.
3. Betrifft die Männer, die in Beziehungen stecken.
Was mich hier wundert ist, dass ausnahmslos alle "klassisch, modernen Paare", sehr wenig Nähe von ihren Männern bekommen (null kuscheln und oft später sogar wenig sexuelle Aktivität) und wo mich die Frauen jedes Mal fragen, warum das bei uns anders ist.
Die "Beziehungsswitcher", nenne ich die mal, zu denen ich mich auch zähle, haben da weniger ein Problem mit Nähe . Die passen sich der Situation eher an und merken, wann welche Rolle von ihnen gefordert wird und leben das durchaus auch so gerne. Da glaubt aber jetzt auch keiner an Perfektion. Eher an eine Art Herausforderung.
Ein bisl eine sexuelle Komponente scheint da oft auch eine Rolle zu spielen. Da wo das gut klappt sind die Männer entweder bi (keine Ahnung ob das mit einem gewissen femininen Verständnis zusammenhängt) oder können im Bett sowohl aktive als auch eine passivere Rolle einnehmen. Dieses Umschalten und damit zurecht kommen funktioniert da irgendwie besser. Die klassischen Männer sind eher dominant gestrickt. Die finden Frauen oft unattraktiv, die ihnen gegenüber zu fordernd auftreten. Damit können die irgendwie gar nicht um. Genau das aber ist heute eher der Alltag Zeiten der Gleichberechtigung und sexistischer Gleichmacherei. Das ist genau das was Frauen seit der Frauenbewegung anerzogen wird. Nur meine Meinung dazu. Viele Männer hat man auf diesem Weg gar nicht mitgenommen. Die Alternative fehlt zum eigenen Rollenbild oder es schaut so aus wie oben beschrieben aber hat mit Männern halt wenig zu tun.
Vieleicht mag ein Einwand sein, dass es durchaus softere Männer gibt. Die Beziehungen, die ich kenne wo das der Fall ist. Da hat sich einfach nur das Rollenbild komplett gedreht. Da hat dann eindeutig die Frau die Hosen an. Komischerweise klappt das bei denen trotzdem gut auch wenn da oft die Gefahr besteht, dass diese Männer für ihre Frauen mit der Zeit zumindest sexuell unattraktiv werden (höre ich zumindest bei den beiden in meinem Freundeskreis so) . Vor allen wenn dann Kinder da sind.
Sicher gibt's sehr viele Gründe und sicher auch andere als die ich raus bekommen konnte. Ich fand die parallelen bei den "beziehungsunfähigen" aber schon interessant.