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Weihnachtsanekdoten

**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
Weihnachtsanekdoten
Zu dieser Jahreszeit fallen mir jedes Jahr die gleichen witzigen Geschichten und Anekdoten zur Advents- und Weihnachtszeit ein. Habt ihr ähnliche Erinnerungen?

********
Die schönste ist für mich immer wieder folgende Begebenheit:

Ich komme aus einer großen, bunten Familie, die sich, als ich erwachsen war, jedes Jahr am 2. Feiertag im ‚kleinen’ Kreise versammelte. Etwa 20 um den Weihnachtsbaum versammelte Personen lauschten Mitte der 1980er also den furchtbar kitschigen, aber sehr schön und ohne zu stocken auswendig aufgesagten Gedichten meiner (absolut braven) Nichten. Da meldete sich mein damals noch kleiner Neffe zu Wort. Der Drei- oder Vierjährige verkündete – sehr zum Erstaunen seiner Mutter – er könne auch ein Gedicht, stellte sich mutig vor den Weihnachtsbaum und begann mit seinem Vortrag:
„Am Bahndamm steht ein Sauerampfer,
er sieht nur Züge, niemals Dampfer.
Armer, armer Sauerampfer!“

Auch dieses Gedicht wurde uns ernsthaft und ohne zu stocken vorgetragen. Wir haben vor Lachen fast in die Tischkante gebissen, schließlich wollten wir den Knaben ja nicht fürs Leben schädigen ...

*********
Als Kinder haben wir natürlich jedes Jahr ein Krippenspiel aufgeführt. Möglichst alle Kinder – also im Laufe der Jahre zehn – waren als Schauspieler an der Aufführung beteiligt.
In einem Jahr war es die Herbergssuche: „Wer klopfet an? Oh zwei gar arharharme Leut’. Was wollt ihr dann? Oh gebt uns Herherberherg heut’. ...“ (Schönes Lied im Wechselgesang, Maria und Josef singen zweistimmig. Ich war übrigens Josef, wäre aber lieber der Engel gewesen, der - bekleidet mit einem weißen Nachthemd - später vom Hocker schweben durfte ...)
Einer meiner kleineren Brüder, im März geboren, war das Jesuskind und lag bei der Generalprobe in Abwesenheit meiner Eltern in meiner tollen Puppenwiege, die man so richtig schön schaukeln konnte. Irgendjemand muss zu heftig geschaukelt haben, auf jeden Fall fiel mein Bruder aus der Wiege, die allerdings nicht besonders hoch war. Natürlich kam genau in diesem Moment meine Mutter nach Hause. Ab sofort musste das lebende Jesuskind durch eine Puppe ersetzt werden. Ich fand das ziemlich blöde und betrachtete meine Mutter als eine Art Spielverderberin. Schließlich war ja nix passiert.

*********
Als junge Erwachsene – offensichtlich in einer Art spätpubertären Phase fixiert – trug ich in Anlehnung an die kindlichen Weihnachtstraditionen einmal „Advent“ von Loriot vor. (Auch auswendig, versteht sich. Und ernsthaft sowieso. Allerdings nicht ganz ohne zu stocken, ist ganz schön lang ...) Je weiter dieses tolle Gedicht fortschritt, desto mehr entgleisten meiner Mutter ihre Gesichtszüge ... Letztlich hat sie es mit rheinischem Humor genommen/nehmen müssen ...

*********

Schöne und besinnliche Vor-Weihnachtszeit!

MM
ooooh ja.
liebes len_chen, mit rezitieren von loriot-gedichten und seinen sprüchen habe ich mir bereits in meiner teenagerzeit auch schon immer besondere freunde gemacht... *mrgreen*

ansonsten erinnere ich mich gern an meinen neffen jürgen, der in kindlichem leichtsinn immer gerne meines vaters heiligtum, die krippe(!!), umgeräumt hat.
so fand sich dann je_des_mal nach adventsbesuchen meiner schwester mit ihrem ableger statt ochse und esel (?) dieses scheußliche und auch viel zu große hellbraune porzellan-reh, welches sich ansonsten seinen stammplatz in der wohnzimmer-schrankwand - mit beleuchtetem barfach <schluck> - gegen andere geschmacklosigkeiten erkämpft hatte.

selbstredend musste mein vater die anderen figuren im gesamten haus suchen - und nach seinen üblen verwünschungen in richtung meines neffen hat es mich echt gewundert, dass jener das weihnachtsfest noch unbeschadet überlebte.
übrigens noch viele davon. gottseidank.

by the way...: früher war ja mehr lametta...!
*ggg*

wohlsein!
pauline
Geschichten und Anekdoten sollten dann doch die eigenen sein und nicht die Frucht eines anderen, die hier dann ohne Hinweis auf Autor und Quelle eingestellt wird, um so evtl.... ach, lassen wir das *rotwerd*

Ich finde es immer wieder schön, wenn die ganze Familie in gezwungener weihnachtlicher Besinnlichkeit zusammen finden muss.

Mutter steht schon seit zwei Tagen in der Küche, Vadder versucht seit zwei Tagen, den Tannenbaum mit einer Wasserwaage zu richten und alle Mitglieder des Clans kommen vollgepackt mit Tüten, Geschenken und schreienden Kindern, die es nicht mehr erwarten können, die Geschenke auszupacken.

Dann gibt es erst einmal einen kleinen Aperitif (Whiskey oder so... ist ja kalt draußen!)... die Kinder schmücken den Weihnachtsbaum um, was Vadder wieder so in Rage bringt, dass er seinen Aperitif verdoppelt.

Oma stehen wieder die Tränen in den Augen, weil es "früher" keinen Weihnachtsbaum und keine Geschenke gab und die Familie sich mit 20 Leuten und den Nachbarn ein Paket Butter, ein Brot und ein Kaninchen teilen mussten.

Weil das Essen noch dauert, genehmigt sich Vadder den dritten Aperetif, womit er sich den ersten Zorn von Mutter auf sich zieht. Es brechen auch die ersten, leisen Streitereien unter den Kinder aus, denn diese haben festgestellt, dass die Geschenke unter dem Baum unterschiedliche Größen haben....

Essen ist fertig. Alle hocken am Tisch.... Irgendjemand schlägt vor, zu beten, aber zu spät, denn die ersten kauen schon... Vadder verteilt den Wein mit dem Hinweis, dass es ein ganz besonderer Tropfen ist... es hört aber eh keiner zu. Die Kinder wollen nicht essen und werden immer nervöser und rappeliger, weil sie endlich die Geschenke aufmachen wollen. Vadder macht sich mal wieder einer Erpressung strafbar: "Wer seinen Teller nicht leer essen wird, darf auch keine Geschenke auspacken"...

Die Spannung steigt, aber alle müssen mal wieder auf Oma warten, die mit dem Essen noch nicht fertig ist. Vadder macht auf vollen Bauch und verlangt einen Digestif...

Oma bekommt wieder Tränen in die Augen, weil die Kinder weder Singen noch ein Gedicht aufsagen wollen... Ritsch, Ratsch.... es geht los. Kinder stürmen zum Tannebaum, wie eine Horde Frauen im Winterschlussverkauf bei Karstadt.

Vadder kommt wieder mit einem "besonderen" Tröpfchen angelaufen. Nach ein, zwei kräftigen Gläsern hocken die Papas da und versuchen mit Hilfe einer japanischen Bedienungsanleitung die Spielzeuge aufzubauen. Und es passiert das, was zu Weihnachten immer passiert: Mann hat die scheiss Batterien vergessen.

Das Gesicht von Oma ist aber geil, wie sie die Kinder vor dem Fernseher Nintendo WII spielen sieht....

Die Erwachsenen packen ebenfalls die Geschenke aus.... das Übliche: Socken, Brotbackoutomat, Unterwäsche, besondere Tröpfchen, 4711, Bücher über die politische Entwicklung in Kleinasien, Zartbitterschokolade usw... und der Schenker überzeugt in einem Verkaufgespräch dem Beschenkten, wie toll doch das Geschenk ist....

to be continued....
******gel Frau
1.159 Beiträge
@ Nightbeat

Ich habe überlegt wo denn die versteckte Kamera gewesen sein könnte, als ich deine Anekdote gelesen habe... so war Weihnachten bei meinen Exschwiegereltern --> fürchterlich... einfach nur fürchterlich!

That’s real life *haumichwech*

Das Gesicht von Oma ist aber geil, wie sie die Kinder vor dem Fernseher Nintendo WII spielen sieht....

Wenn es das damals schon gegeben hätte, hätte auch noch diese Passage gepaßt. *lol*
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
Okay. Okay.
Es gibt auch bei mir natürlich nicht nur "lustige" und nette Erinnerungen an Weihnachtsfeiern. Meine Eltern hatten zum Beispiel jedes !! Jahr am 'Heiligen' Abend fürchterlichen Ehekrach! Da hat sich wohl die Anspannung der stressigen Vorweihnachtswochen mit aller Hektik und dem ganzen Konsumgebimmel etc. immer entladen.
Trotzdem erinnere ich mich - manchmal ein wenig gefühlsduselig - auch gerne an die ganzen Rituale. Die 'Inszenierung an sich' war gar nicht sooooooooo schlecht. Bei uns auf jeden Fall.

Wie gefällt Euch denn folgende - gemischte - Geschichte?

Weihnachtsidylle (2001)

Über Wochen absolut stressige Vorweihnachtszeit. Klassische Schul- und allgemein übliche Schwierigkeiten beim (Pflege-)Kind, Beendigung einer Auftragsarbeit der Mutter und verlorener Gerichtsprozess gegen den Ex-Gatten (Pflegeväter haben keine Pflichten, müssen natürlich keinen Unterhalt bezahlen ... Das in seinen ersten Lebensjahren von seinen leiblichen Eltern grausam misshandelte Kind kann ja wieder im Heim leben, befand die Richterin. Ich war schon immer für Frauen im Richteramt!). Das erste Weihnachten ohne (neuen, Pflege-) Papa steht ins Haus. Göttin sei Dank kommt Onkel „X“ schon am 23.12. abends und auch eine Tante hat ihren Besuch für den 24.12. angekündigt.

Heiligabend. Vormittags erledigen der Onkel, die Mutter und der Sohn die Lebensmitteleinkäufe im Supermarkt. Es ist voll und im Hintergrund kann man "Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Wei-hei-nachtszeit ..." hören. Alle Einkaufenden haben zwar offensichtlich Stress, geben sich aber doch betont familienidyllisch. Nur dem Sohn wird es zu bunt. Er rennt hierhin und dorthin, läuft ständig weg, nimmt schon ausgewählte Sachen wieder aus dem Einkaufswagen und verteilt sie im Nirwana des Supermarktes. Seine Mimik verändert sich während des Einkaufs deutlich, die Gesichtszüge erstarren fast und sind verschlossen: Ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
Endlich an der Kasse angelangt, fängt er an, seine Mutter zu treten, zu hauen, zu bespucken und laut zu beschimpfen: "Du Hure! Du F o t z e! F i c k doch deine tote Mutter hinterm Busch!" - Das Kind ist 8. Die säuselige Hintergrundmusik wirkt unter diesen Umständen schnell schrill.
Während der Onkel bezahlt und die Kassiererin beruhigt - "Meine Schwester weiß schon, was sie tut." – hält die Mutter das Kind ganz fest, so wie das Kind es sich gewünscht hat und wie sie es immer machen, wenn nichts anderes mehr geht. ... – Aufgeschnappte Kommentare: "Wenn das mein Kind wäre, dem würde ich es aber zeigen ...", "Der braucht mal eine harte Hand!" - weihnachtliche Familienidylle eben.

Abends in der Christmette - die Mutter trägt das Kind während der ganzen Messe auf dem Arm (andere gehen halt ins Fitnesscenter, um ihre Muskeln zu trainieren) - Kontrastprogramm: Inbrünstig singt bzw. gröhlt der Sohn lautstark sein Lieblingsweihnachtslied mit: "Oh du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ..." - von ihm wahrscheinlich unbemerkt weint und lacht die Mutter. Gleichzeitig. Besonders das Wort "Gnade" hat es ihr in diesem Moment angetan.


lg

MM

PS: @******eat: Geschichten und Anekdoten, "die dann hier ohne Hinweis auf Autor und Quelle eingestellt ..." werden, bezog sich nicht auf mich, oder? Es sind meine Geschichten und ich bin die Autorin.
mm_chen
dein 'PS' klärte ich schon mit dem betreffenden herrn *ja*

ich denke, er wird übermorgen wieder feste nahrung zu sich nehmen können...
*cool*
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