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Intersexualität & Swingerclub?

Intersexualität & Swingerclub?
Liebe Joycluber und insbesondere an die Swingerclubbesitzer,

Nachdem ich an Projekttagen teilgenommen habe, die sich mit der Thematik der Intersexualität befasste, stellt sich mir die Frage, wie Swingerclubs mit Betroffenen dieses Phänomens, dass es unverleugnebar gibt, verfahren.

Intersexuelle lassen sich nämlich keinem der beiden uns bekannten Geschlechter "Männlich" oder "Weiblich" eindeutig zuordnen! Anders als bei "Normalen", bei denen Genotyp (hier: Chromosomen) mit Phänotyp (Äußere bzw. innere Erscheinungsbild... also wie ist der Körper?) sowie innere Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle in der Gesellschaft übereinstimmt.

Intersexualität hat bekanntlich zahlreiche Facetten und bei etwa 40% der Betroffenen kann auch nach vielen Jahren keine eindeutige Diagnose gestellt werden, trotz intensiven Untersuchungen.

Welchen Preis haben Intersexuelle zu zahlen? Oder gibt es sogar Clubs, die lehnen Betroffene ab oder lassen sie nur zu bestimmten Tagen/Events zu?

Werden alle Intersexuelle über einem Kamm geschert, ungeachtet des individuellen Falles, welchen zu achten zugegeben einige Überlegung kostet, die ich aber für fair halte?

Ich habe eben aus Interesse in einem Club angerufen und gefragt, wie dort die Lage ist. Ich schilderte einen Fall, dass jemand ein zunächst weibliches Erscheinungsbild bloß mit männlichen Primärgeschlechtsteilen besitzt. Antwort: zu zahlen ist der selbe Preis wie Transvestiten.

Ich bin nicht die Betroffene und keine Frage, man war freundlich am Telefon, aber vermutlich auch verdutzt mit so einer unalltäglichen Frage konfrontiert zu werden. Aber ich war auch etwas empört... Wobei ich natürlich gut verstehen kann, dass man sich zunächst überfordert fühlt, wenn man noch nie in die Verlegenheit geriet, sich mit dieser Sache auseinanderzusetzen.

Nun bin ich riesig gespannt auf ernst gemeinte Antworten, ich finde, das ist durchaus ein sensibles Thema, denn Intersexuelle haben es garantiert nicht leicht in einer bipolar ausgerichteten Gesellschaft (jeder 5. nimmt sich das Leben und zwar nicht, weil er "per se" krank ist, sondern durch äußeren Druck so wird) und freue mich auf eine gute Diskussion.

Liebe Grüße
Die Liebende
*****y86 Mann
2 Beiträge
Hallo,
wir haben ja schon abseits darüber gequatscht, und kamen ja auf die Idee gestern da nachzufragen. Ich muss ehrlich sagen, das hat mich irgendwo schon bisschen "getroffen", weil als Transvestit sehe ich mich nicht unbedingt. Also, ich bin zumindest kein Mann in Frauenkleider...

Ich denke mal, die Gute hatte einfach keine Ahnung was das nun ist. Ich stell mir eh die Frage, wie ich wohl da aufgenommen werden würde? Ist irgendwie eine allgemein komische Sache...
Bekommen Blinde ...
... im Kino einen ermäßigten Eintritt? Manche Sachen passieren so selten, dass es reicht, sich mit ihnen zu befassen, wenn der Fall eintritt.

Intersexuelle sind selten, sehr selten. Wenn man dann noch davoon ausgeht, dass sie noch seltener als Normalos eine Neigung zum Swingen haben (der eventuell unterdrückten Sexualität wegen) ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Fall eintritt ungefähr so oft, wie Schee im Mai. Nicht ausgeschlossen aber auch nicht wahrscheinlich.

Wenn man jetzt noch vom durchschnittlichen Swingerclubbetreiber ausgeht, dann versteht der die Frage doch nicht einmal dann, wenn man sie ihm erklärt. Gib ihm mal "Middlesex" zu lesen, der wird gelangweilt nach der ersten Seite weggelegt. Du erwartest hier intellektuelle Höchsleisteungen von den Falschen.
Intersexuelle sind selten, sehr selten.

Gut, ich weiß nicht, was für Dich hier "(sehr) selten" bedeutet, aber ich persönlich finde es relativ oft! Jeder 1000.-4000. ist intersexuell. Die Studien sind sich da nicht einig, aber auch wenn man davon ausgeht, dass es nur jeder 2000. wäre, halte ich es für viel.

Es muss ja nicht gleich sein, dass ein Mensch mit den Genen XY mit Schamlippen, Vagina und Klitoris zur Welt kommt...

Auch eine Störung der Nebennierenrinde bei "normalen Frauen" kann zu vermehrter Körperbehaarung und einem Wachstum der Klitoris führen. Dies soll gar nicht so selten sein!
*******iele Paar
11.990 Beiträge
Eigentlich wären..
Intersexuelle gar nicht so selten. Leider wurden die Meisten gleich nach der Geburt operiert. Die Ärzte bestimmten nach den äusseren Merkmalen das Geschlecht und die Eltern waren dieser Situation nicht gewachsen und stimmten zu. Ob das Kind dann jenes Geschlecht abbekommen hat, als das es sich fühlt, bleibt dahingestellt.

Erst in letzter Zeit wird mehr über dieses Thema gesprochen - Ärzte wie Eltern sind Sensibilisiert.

Es ist also zu erwarten, dass wir in Zukunft mit weit mehr Intersexuellen rechnen müssen.

Faust (die weibliche)
Letztendlich tragen ...
... Menschen, wie Jeffrey Eugenidis dazu bei, dass Intersexuelle mehr Gehör finden. Ich find's ja auch nicht schlecht, aber Swingerclubbesitzer? In wievielen SCs ward ihr denn schon und habt mal mit den Betreibern gesprochen?

Ich war schon in einigen und bei manchen war ich mir nicht mal sicher, dass diese bis drei zählen konnten. [b]räusper[/b]
Übrigens
Bekommen Blinde ...
... im Kino einen ermäßigten Eintritt?

Aufgrund ihres Behindertenausweises kommen sie sogar + Begleiter kostenfrei ins Kino. *zwinker*
Also...
...ich bin ja genau der Fall der Beschrieben worden ist und ich war schon mal in einem Swinger Club. Natürlich habe ich der Betreiberin nicht auf die Nase gebunden das ich primär eigentlich nicht wirklich ganz Frau bin (näheres könnt ihr da aus meinem Interview (Kontaktanzeige) entnehmen) und ich bin als Frau rein gekommen, "ganz normal".
Natürlich konnte ich da jetzt nicht Sex haben wie "jede andere", eigentlich sogar überhaupt keinen, weil ich mich da in gewisserweise für schäme und auch nicht jedem erst mal dieses Interview in Form eines kurz Gespräches auf die Ohren zu drücken. Auch weil relativ viele erst mal zurück schrecken und auch meist erst mal aus unwissenheit zurück weisen.

Nun, in einen SwingerClub gehe ich gerne wieder, aber auch nur mit eingeweiten Damen, welche sich durchaus was mit mir vorstellen können.

So wat. *g*

Dat SumpfHexchen

PS: Sorry das ich den alten Beitrag wieder aus der Versenkung hervor geholt habe, aber ich fand das aktuell interessant und wollte meinen Senf auch dazu los werden. *zwinker*
Da möchte ich (m) doch auch meinen Senf beisteuern.. grins...

Wie häufig Intersexualität, wie hier beschrieben, auftritt kann ich nicht sagen. Aber jeder 2000. ist vermutlich gar nicht so unrealistisch. In dem Fall geht es also um Menschen (wie dich, Sumpfhexe), deren genetische Grundlage (XX oder XY) nicht mit der körperlichen Ausbildung als Mann oder Frau übereinstimmt. Einige Sportler, besonders "Frauen", sind auch bekannt geworden, bei denen später festgestellt wurde, dass sie zwar körperlich Frau waren, genetisch aber Mann. Den meisten wurden nach Jahren die Medaillen ab erkannt. Das ist eine schwierige Situation, da vielen zu dem Zeitpunkt ihre Intersexualität gar nicht bewusst war.

Was darüber hinaus aber weit häufiger vorkommt, ist Transsexualität oder Transidentität. Also (überwiegend) Männer, die sich mehr oder weniger als Frau fühlen. Man schätzt, dass fast 20% der Menschen latent Transgender sind, aber nur 1/10 davon das auch an sich selbst akzeptieren können. Erziehung, Moral und Lebensweg unterdrücken diese "Neigung" meistens. Mann lebt als "richtiger Kerl", so wie es die Gesellschaft kennt und erwartet.

Ich selbst bin auch MzF-Transgender, also ein biologischer Mann, der aber seine feminine Seite akzeptiert und zumindest im kleinen Rahmen auch lebt - dank meiner Liebsten, die mich so akzeptiert und liebt - diese Seite an mir auch sehr spannend findet. Irgendwie hatte ich schon als Teenager eine "unerklärliche" Neugier darauf, Röcke zu tragen. Ich habe das auch heimlich ein paar Mal getan und mich dabei sehr wohl gefühlt. Dann hat sich diese Neigung hinter meinem Lebensweg versteckt. Erst vor ein paar Jahren wuchs die Neugier und die Freude daran, auch als Frau auftreten zu können. Der wichtigste Schritt war, dieses an mir selbst zu akzeptieren. Danach konnte ich dabei einen inneren Frieden fühlen.

Das nur mal ein wenig als Hintergrundinformation - zurück zum Thema:
Viele Menschen sind ja mit Transgendern schon geistig überfordert. In vielen Kulturen sind Menschen des "dritten Geschlechtes" hoch angesehen - bei uns im Allgemeinen eher unterste Schublade. Transgender, Transsexuelle und auch Intersexuelle sind Exoten. Über einen Kamm geschoren sind wir für viele einfach Transen. Als Transen sind wir willenlose Sexobjekte, die vor allem Männern willenlos zur Verfügung stehen. Wo Frauen leider oft schon herabwürdigend behandelt werden, geht es Transen noch schlechter. Die meisten MzF Transgender sind dabei heterosexuell (bzw. "translesbisch") - sind also an sexuellen Kontakten mit Männern gar nicht interessiert. Trotzdem werden sie zu Freiwild - in vielen Fällen auch durch eigene Schuld - da sich MzF-Transgender meist übertrieben sexy darstellen (was sehr zu hinterfragen ist - gehört aber jetzt nicht hier her).

Bei ein paar Clubs habe ich auf deren Website (besucht habe ich noch keinen) schon gesehen, dass TV gerne gesehen sind, oft freien Eintritt haben. Warum? Ich vermute: das diese vermeintlich "sexgeilen Exoten" den Club aufwerten und Männer anlocken, die es einfach mal mit einer Transe ausprobieren wollen. Unabhängig von Clubs gibt es massenweise pornografische Websites, die sich nur auf "Ladyboys" spezialisiert haben. Noch krasser: Partner-Vermittlungen für (meist asiatische) Ladyboys.
Es scheint fast so, als würde kein Mann je einen Transgender kennen oder kennen lernen wollen, aber mal eben Sex mit einer Transe ist wohl eine spannende Abwechslung. Erstaunlich ist auch, dass so viele Männer gerne mal Sex mit einem Ladyboy "probieren" möchten, aber behaupten, keinerlei homosexuelle Anteile in sich zu haben - klingt doch sehr widersprüchlich, oder? Gut, viele asiatische Ladyboys bieten sich auch als Ware an - aber eigentlich überwiegend, um ihrer Armut zu entkommen.

Bei dir, Sumpfhexe, wird es auch so sein, dass sie dich gerne reinlassen. Mit dem Erscheinungsbild einer Frau ganz bestimmt. Keine Ahnung (ich war noch in keinem SC) aber sollte in dem Club Männerüberschuss bestehen, dann ist wohl jede Frau willkommen. Kritisch wird es für die Betreiber des Clubs, wenn du dann aber an Aktivitäten mit Männern kein Interesse hast. Noch schwieriger wird das für viele männlichen Gäste sein - wenn die dein "exotisches Extra" erkennen, dann wollen sie das halt mal probieren - und meist sind die Männer nicht nur neugierig sondern auch noch ausgesprochen plump und unsensibel. Das ist zumindest meine Erfahrung mit Online Kontakten (Yahoo etc.) bei denen ich (auch) ein Profil als Frau habe. Ich muss ehrlich zugeben - oft schäme ich mich dann dafür, dass ich auch genetisch ein Mann bin und irgendwie zu solchen Exemplaren dazu gehöre...

Du wirst einfach auch das Problem haben, dass du als Mensch geliebt werden möchtest - nicht als Mann oder Frau, weil du da in beide Kategorie nicht ganz reinpasst. Es mag übertrieben romantisch klingen: aber es gibt solche Menschen, die dich so lieben können: als Mensch - so wie du bist, die dich mit deiner Biografie lieben können. Dir wird es dann auch egal sein, ob das ein Mann oder eine Frau ist...

Auch ich habe meine Liebste erst von ein paar Jahren getroffen, ihr meine "besondere" Neigung eröffnet und wir haben auch beide erkannt, dass die nicht nur mich, sondern auch unsere Beziehung bereichert. Sie liebt mich als Mensch und findet beide Seiten an mir spannend und anziehend - noch mehr, dass ich beide Seiten habe.

Uff - sorry - war ein wenig SEHR lang...
Transgender, Transsexualität = Intersexualität?
NEIN, ganz sicher nicht und durch den Beitrag von "soeinpaar" habe ich jetzt das Gefühl das es wieder "über einen Kamm" geschärt wird.

Und ich finde es auch nicht okay, das hier der Thread, welcher über Intersexualität handelt, "missbraucht" worden ist, um über ein ganz anderes Thema, nämlich Transsexualität, versucht wird zu diskutieren.

Ich will jetzt sagen, nein, es ist nicht ein und das selbe, die Vorgeschichten sind grundliegend verschieden.

Transgender oder Transsexuelle sind genetisch eindeutige Männer oder Frauen, welche sich zum jeweiligen Gegengeschlecht angleichen lassen (wollen).

Intersexuelle sind z.B. Frauen mit XX, XY, X0 oder auch XXY Cromosomensätzen, Männer mit XX, XY, X0 oder auch XXY oder gar echte Hermaphroditen, welche nicht zwangsverstümmelt worden sind. Manchmal stellen die Betroffenen Intersexuellen in der Pupertät fest, dass sie zum falschen Geschlecht hin verstümmelt (kastriert) worden sind.

Transsexuelle lassen sich freiwillig kastrieren (bzw. verstümmeln), Intersexuelle werden oft kurz nach der Geburt zwangs kastriert (bzw. verstümmelt).
Gibt es nicht wichtigere Themen für Intersexuelle als der Eintrittspreis im SC?
Klar gibt es diese! Aber hier ging es halt darum.
*******6_nw Frau
1.134 Beiträge
Ich finde das ein sehr interessantes Thema. Es wird viel zuwenig darüber geschrieben oder diskutiert. Eines, der vielen Tabuthemen, die aber eigentlich kein Tabu sein sollen und dürfen. Wir alle sind Menschen, Lebewesen mit einer Seele. Jeder ist und soll so sein können, wie er ist und sein will. Alles andere sind nur Äusserlichkeiten, die einfach zu jeder Individualität gehören.
Wenn man einen Menschen liebt, dann so iwe er eben ist.
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