Da möchte ich (m) doch auch meinen Senf beisteuern.. grins...
Wie häufig Intersexualität, wie hier beschrieben, auftritt kann ich nicht sagen. Aber jeder 2000. ist vermutlich gar nicht so unrealistisch. In dem Fall geht es also um Menschen (wie dich, Sumpfhexe), deren genetische Grundlage (XX oder XY) nicht mit der körperlichen Ausbildung als Mann oder Frau übereinstimmt. Einige Sportler, besonders "Frauen", sind auch bekannt geworden, bei denen später festgestellt wurde, dass sie zwar körperlich Frau waren, genetisch aber Mann. Den meisten wurden nach Jahren die Medaillen ab erkannt. Das ist eine schwierige Situation, da vielen zu dem Zeitpunkt ihre Intersexualität gar nicht bewusst war.
Was darüber hinaus aber weit häufiger vorkommt, ist Transsexualität oder Transidentität. Also (überwiegend) Männer, die sich mehr oder weniger als Frau fühlen. Man schätzt, dass fast 20% der Menschen latent Transgender sind, aber nur 1/10 davon das auch an sich selbst akzeptieren können. Erziehung, Moral und Lebensweg unterdrücken diese "Neigung" meistens. Mann lebt als "richtiger Kerl", so wie es die Gesellschaft kennt und erwartet.
Ich selbst bin auch MzF-Transgender, also ein biologischer Mann, der aber seine feminine Seite akzeptiert und zumindest im kleinen Rahmen auch lebt - dank meiner Liebsten, die mich so akzeptiert und liebt - diese Seite an mir auch sehr spannend findet. Irgendwie hatte ich schon als Teenager eine "unerklärliche" Neugier darauf, Röcke zu tragen. Ich habe das auch heimlich ein paar Mal getan und mich dabei sehr wohl gefühlt. Dann hat sich diese Neigung hinter meinem Lebensweg versteckt. Erst vor ein paar Jahren wuchs die Neugier und die Freude daran, auch als Frau auftreten zu können. Der wichtigste Schritt war, dieses an mir selbst zu akzeptieren. Danach konnte ich dabei einen inneren Frieden fühlen.
Das nur mal ein wenig als Hintergrundinformation - zurück zum Thema:
Viele Menschen sind ja mit Transgendern schon geistig überfordert. In vielen Kulturen sind Menschen des "dritten Geschlechtes" hoch angesehen - bei uns im Allgemeinen eher unterste Schublade. Transgender, Transsexuelle und auch Intersexuelle sind Exoten. Über einen Kamm geschoren sind wir für viele einfach Transen. Als Transen sind wir willenlose Sexobjekte, die vor allem Männern willenlos zur Verfügung stehen. Wo Frauen leider oft schon herabwürdigend behandelt werden, geht es Transen noch schlechter. Die meisten MzF Transgender sind dabei heterosexuell (bzw. "translesbisch") - sind also an sexuellen Kontakten mit Männern gar nicht interessiert. Trotzdem werden sie zu Freiwild - in vielen Fällen auch durch eigene Schuld - da sich MzF-Transgender meist übertrieben sexy darstellen (was sehr zu hinterfragen ist - gehört aber jetzt nicht hier her).
Bei ein paar Clubs habe ich auf deren Website (besucht habe ich noch keinen) schon gesehen, dass TV gerne gesehen sind, oft freien Eintritt haben. Warum? Ich vermute: das diese vermeintlich "sexgeilen Exoten" den Club aufwerten und Männer anlocken, die es einfach mal mit einer Transe ausprobieren wollen. Unabhängig von Clubs gibt es massenweise pornografische Websites, die sich nur auf "Ladyboys" spezialisiert haben. Noch krasser: Partner-Vermittlungen für (meist asiatische) Ladyboys.
Es scheint fast so, als würde kein Mann je einen Transgender kennen oder kennen lernen wollen, aber mal eben Sex mit einer Transe ist wohl eine spannende Abwechslung. Erstaunlich ist auch, dass so viele Männer gerne mal Sex mit einem Ladyboy "probieren" möchten, aber behaupten, keinerlei homosexuelle Anteile in sich zu haben - klingt doch sehr widersprüchlich, oder? Gut, viele asiatische Ladyboys bieten sich auch als Ware an - aber eigentlich überwiegend, um ihrer Armut zu entkommen.
Bei dir, Sumpfhexe, wird es auch so sein, dass sie dich gerne reinlassen. Mit dem Erscheinungsbild einer Frau ganz bestimmt. Keine Ahnung (ich war noch in keinem SC) aber sollte in dem Club Männerüberschuss bestehen, dann ist wohl jede Frau willkommen. Kritisch wird es für die Betreiber des Clubs, wenn du dann aber an Aktivitäten mit Männern kein Interesse hast. Noch schwieriger wird das für viele männlichen Gäste sein - wenn die dein "exotisches Extra" erkennen, dann wollen sie das halt mal probieren - und meist sind die Männer nicht nur neugierig sondern auch noch ausgesprochen plump und unsensibel. Das ist zumindest meine Erfahrung mit Online Kontakten (Yahoo etc.) bei denen ich (auch) ein Profil als Frau habe. Ich muss ehrlich zugeben - oft schäme ich mich dann dafür, dass ich auch genetisch ein Mann bin und irgendwie zu solchen Exemplaren dazu gehöre...
Du wirst einfach auch das Problem haben, dass du als Mensch geliebt werden möchtest - nicht als Mann oder Frau, weil du da in beide Kategorie nicht ganz reinpasst. Es mag übertrieben romantisch klingen: aber es gibt solche Menschen, die dich so lieben können: als Mensch - so wie du bist, die dich mit deiner Biografie lieben können. Dir wird es dann auch egal sein, ob das ein Mann oder eine Frau ist...
Auch ich habe meine Liebste erst von ein paar Jahren getroffen, ihr meine "besondere" Neigung eröffnet und wir haben auch beide erkannt, dass die nicht nur mich, sondern auch unsere Beziehung bereichert. Sie liebt mich als Mensch und findet beide Seiten an mir spannend und anziehend - noch mehr, dass ich beide Seiten habe.
Uff - sorry - war ein wenig SEHR lang...