"Normale" Verschiebungen - Wo beginnt Leid?
Danke, iPed.
Die Veränderungen, die Du beschreibst, scheinen sich in einem verarbeitbaren Rahmen gehaten zu haben. Ich würde gern über das entstehende Leid reden, und wie das subjektiv erlebt wird.
Ich habe einen anonymen Kommentar in einem anderen Forum gefunden. Würde mich interessieren wie der empfunden wird:
"Ein Bekannter von mir sträubte sich von Anfang an, bei der Geburt seines Sohnes dabeizusein.
Seine Schwester, Mutter und Freundinnen seiner Frau hatten ihn dann dermaßen belegt, dass er schließlich wider Willen doch dabei war.
Nach ca. 1/2 Jahr kam er ziemlich frustriert und fertig an und suchte ein offenes Ohr bei mir.
Zusammengefasst: Er konnte mit seiner Frau seitdem nicht mehr ein einziges mal schlafen.
Ich glaube, sowas können nur Männer verstehen - je nachdem, wie sie "geeicht" sind und wie "visuell" die Sexualität geprägt ist. Weiterhin ist das ein Thema, dass man mit ner Frau total schwer besprechen kann, ohne sie in irgendeiner Art zu verletzen.
Die männliche Sexualität kann nach solchen Erlebnissen stark negativ beeinflusst werden. Dann kommen noch die körperlichen Veränderungen bei der Frau dazu, je nach Verlauf der Geburt. Bei einem Kaiserschnitt soll es nicht so dramatisch sein - habe ich mal gehört. Das klingt jetzt sicher völlig absurd für die Frauen ... daher ist es auch so schwer, es einer Frau zu erklären.
Das Schlimmste, was man (frau) machen kann in dieser Lage ist: Druck ausüben!
"Mit ihm drüber reden" ... nette Idee ... wenn ihr das gehört hättet, was mein Kumpel mir aus seiner Empfindungssicht über die Geburt und Sexversuche danach erzählt hat, dann würdet ihr den Kerl hassen.
Wie mehrfach erwähnt, das kann man(n) mit Frau fast nicht bereden.
Ich wüsste jedenfalls nicht wie, sowas geht nicht charmant.
Ich finde ja, ein "Nein, ich möchte bei der Geburt nicht dabei sein." wird viel zu selten respektiert. Das mal nur so am Rande, um die männliche Sicht aufzuzeigen.
Da kommt dann "Liebst Du mich nicht?" oder "Geburten sind was Wundervolles.". Ganz im Gegenteil! Gerade weil man(n) seine Frau liebt. Auf abstrakter Ebene ist die Geburt wundervoll und romantisch - aber die Wirklichkeit kann psychisch schlimmer sein, als der fieseste Splatter-Streifen."