Zum Thema AIDS:
Es gibt vier Körperflüssigkeiten durch die sich ein Mensch mit HIV infizieren kann. Dies sind Blut, Samen- und Scheidenflüssigkeit sowie auch die Muttermilch. Eine dieser vier Körperflüssigkeiten muss bei dem Partner entweder auf eine frische und offene Wunde oder auf Schleimhäute (zum Beispiel im Genitalbereich oder im Mund) gelangen. Je länger der Kontakt mit der infektiösen Flüssigkeit und je größer die Menge ist, um so wahrscheinlicher wird das Risiko einer Übertragung von HIV.
Andere Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Tränenflüssigkeit oder Nasensekret aber auch Kot und Urin gelten nicht als infektiös!
Am Blut kann man sich am leichtesten infizieren. Hier kann gegebenenfalls ein sehr kleiner Tropfen reichen, um das Virus auf einen anderen Menschen zu übertragen. Ebenfalls sehr infektiös ist Sperma, die Scheidenflüssigkeit gilt als etwas weniger ansteckend. Eine Infektion ist jedoch durch alle drei Körperflüssigkeiten möglich.
Ist eine Übertragung von HIV beim Oralverkehr möglich?
Generell gibt es für beide Partner, Mann wie Frau, beim ungeschütztem Oralverkehr ein Infektionsrisiko. Die Höhe des Risikos ist jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig und zum Teil sehr unterschiedlich.
Das Risiko, sich durch Oralverkehr bei einer Frau zu infizieren, gilt als sehr gering. Es ist letztlich jedoch nicht völlig auszuschließen. Neben der Menge aufgenommener Scheidenflüssigkeit können Faktoren wie die Monatsblutung der Frau oder Verletzungen im Mund das Infektionsrisiko erhöhen.
Wenn ein Mann oral befriedigt wird, gilt für den Partner, dass mit der Aufnahme von Sperma im Mund das Infektionsrisiko hoch ist. Da Sperma als sehr infektiös anzusehen ist, kann mit der Aufnahme von Sperma über die Mundschleimhaut das Virus eindringen und eine HIV-Infektion verursachen. Besonders hoch ist das Risiko, wenn Sperma geschluckt wird.
Wenn kein Sperma in den Mund gelangt, besteht ein Risiko, welches allgemein als sehr gering bewertet wird. Durch den sogenannten "Lusttropfen", der in der Regel vor einem Samenerguss austritt, könnte eine Infektion theoretisch möglich sein. Dieser "Lusttropfen" enthält jedoch weniger Viren als Samenflüssigkeit und gilt deshalb als weniger infektiös. Wir empfehlen bei dieser Praxis daher: wenn Oralverkehr ohne Kondom, dann NUR ohne Samenerguß, sonst mit Kondom. Wer ganz sicher gehen will, sollte in jedem Fall ein Kondom benutzen.
Wie ist das Infektionsrisiko bei der Benutzung von Sexspielzeugen (S-M Praktiken)
Ein wichtiger Faktor für die Übertragung von HIV über Gegenstände ist die hohe Empfindlichkeit des Virus gegen Austrocknung. Mit Austrocknen der infektiösen Körperflüssigkeit (Blut, Sperma Scheidenflüssigkeit) stirbt in der Regel das HI-Virus ab. Ist die infektiöse Körperflüssigkeit angetrocknet oder sicher trocken ist eine Infektion mit dem HI-Virus sehr unwahrscheinlich. Je länger die Körperflüssigkeit an der Luft ist, um so unwahrscheinlicher wird eine Übertragung mit HIV. Diese Faktoren könnten beeinflusst werden, wenn Beispielsweise der Gegenstand in einer Plastiktüte oder ähnliches aufbewahrt wird. Damit könnte ein Abtrocknen verzögert werden. In wie weit im Einzelfall eine angetrocknete Körperflüssigkeit noch infektiös ist, kann jedoch nur durch eine Untersuchung im Labor festgestellt werden.
Sollte frisches Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit an einem Gegenstand sein, dann muss zu einer Übertragung diese Körperflüssigkeit auf eine (frische, nässende) Wunde oder auf Schleimhäute (Augen, Mund Genital- und Analbereich) aufgebracht werden. Über die intakte unverletzte Haut, zum Beispiel an den Händen, kann das Virus nicht in den Körper eindringen.
Grundsätzlich ist in jedem Fall eine Desinfektion und Reinigung der "Sexspielzeuge" zu empfehlen!
Auch während der Session zwischendurch, sobald das Spielzeug für eine weitere Person verwendet wird