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Ausbildungsberuf Prostitution?

****lo Mann
177 Beiträge
Themenersteller 
Ausbildungsberuf Prostitution?
Hallo allerseits,

der letzte Thread zum Thema "Erfahrungen mit käuflicher Liebe" hat in mir ein paar Gedanken ausgelöst, die ich gerne einzeln zur Diskussion stellen will.

Eine ganz kurze Zusammenfassung meiner persönlichen Einstellung/ERfahrung mit diesem Bereich:

Ich bin definitiv ein Verfechter der freien Berufswahl, in der ein Mensch auch darüber entscheiden kann, seinen eigenen Körper zu verkaufen. Sprich: Jeder Mensch soll selbst darüber entscheiden, ob er sich prostituiert, und ich halte Prostiution auch nicht zwangsläufig für negativ.

Leider ist meine Erfahrung in der "Rotlich-Szene" daß es dort kaum eine Frau ohne traumatisierenden oder sonstig therapiebedürftigen Hintergrund gibt. Keine Regel ohne Ausnahme: Es betrifft natürlich nicht jede Frau. Dennoch ist die Quote viel höher als ich geschätzt hätte. Und diese Traumatisierungen liegen in der Regel in einer Zeit VOR der Prostitution. Die Prostitution scheint mir also nicht der "Auslöser" für seelische Probleme zu sein, sondern eher eine Kompensation ebendieser. Leider halt nur Kompensation ... nicht Lösung.

Um diesen Problematik zu umgehen kam mir vor einiger Zeit ein sehr skurriler Gedanke, wie sich dieses und nebenbei noch ein paar andere Probleme lösen lassen können. Wohlgemerkt, sehr skurril und politisch wohl kaum Umsetzbar. Dennoch interessiert mich Eure Meinung dazu:

Prostitution als Ausbildungsberuf!

Wenn es eine regulierte Ausbildung für die Prostitution gäbe, dann wäre eines der wichtigsten Themen sicherlich die Klärung der geistigen Stabilität einer "Auszubildenden". Wenn wir also eine zweijährige Ausbildung ansetzen, dann wäre es möglich, innerhalb dieser zwei Jahre sehr genau hinzuschauen und ggf. auch therapeutisch einzugreifen wenn nötig.

In dieser Zeit können auch andere wichtige Themen angegangen werden: Eine sinnvolle Kenntnis der Finanzplanung um einen späteren Ausstieg schon von Anfang an zu berücksichtigen, ausreichende Kenntnis der Krankheitsrisiken und so weiter.

Ein Beispiel:
Eine Freundin von mir hat erst nach einem Jahr in dem Beruf die Regel "Eine Hand für den Freier, die andere für mich" gehört. Diese Regel ist sehr sinnvoll um Infektionen zu vermeiden. Einfache Geschichten wie z.B. Pilze können hierdurch vermieden werden ... die eine Hand ist am Schwanz des Freiers, die andere zwischen den eigenen Beinen, und schon können die Hände nichts mehr "übertragen". In dem Fall meiner Freundin hat es all diese "Klein-Infektionen" dramatisch reduziert.

Solche Dinge "weiß" man einfach nicht, wenn man in diesen Job einsteigt. Und als Mann weiß man davon sowieso nichts. Es gibt also so einige Themen, die eine Hure über diesen Job lernen kann und in der heutigen Zeit ist das eben nur vom Zufall abhängig, ob sie das lernt und wann sie das lernt.

Auch sonst würde es einige deutliche Verbesserungen geben:
Krankenkasse, Rentenkasse und so weiter. Parallel würde die kriminelle Prostitution deutlich eingeschränkt werden (man denke nur an Mindestlohn in einem Flatrate-Puff), es gäbe Regulierungen für den "Import" von Huren aus den östlichen Nachbarländern und so weiter.

Die Idee, die "Hure" zu einem Ausbildungsberuf zu machen klingt wirklich sehr, sehr skurril. Und diese dafür notwendige "gesellschaftliche Akzeptanz" würde dem Rotlicht sicherlich auch ein wenig seinen Reiz nehmen. Ist wie beim Glücksspiel: Die illegale Keller-Poker-Runde ist eben interessanter als ein "reguläres" Casino. Und ich kann mir auch schwer vorstellen, daß eine Hure Ihr Zertifikat als "Klassenbeste" an der Wand hängen hat.

Dennoch ... anstoßen will ich diesen Gedanken einfach mal. *zwinker*

Was haltet Ihr davon?

Alles Liebe, Julian!
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Schön
Prostitution als Ausbildungsberuf ... kann man Lehrstellen auf der Seite der Agentur für Arbeit suchen .

Und wenn eine Frau arbeitslos wird, dann kann das Arbeitsamt ihr die Leistungen streichen, wenn sie die Stelle im Puff nicht annimmt ?

Die psychische Stabilität zu testen - so etwas würde Geld kosten. Wer zahlt das? Wer überprüft das ?

Und warum überhaupt ? Prostitution ist in unserem Land bereits als Beruf anerkannt, die Frauen können Rentenbeiträge zahlen und sich krankenversichern. Ich glaube, ca. 40 in Deutschland tun das auch.

Solche Vorschläge klingen gut, aber sie übersehen, dass die überwiegende Mehrheit der Frauen nicht freiwillig in diesem "Job" arbeitet, dass sie Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel sind, dass sie ausgebeutet und verkauft werden.

Die paar freiwilligen Vorzeigehuren oder Bordelle, in denen die Frauen anständig behandelt werden, sind nicht das Problem.
****lo Mann
177 Beiträge
Themenersteller 
Hi Katharina,

was den ersten Teil deiner Antwort angeht: Klar, und aus solchen Gründen ist der Vorschlag auch nciht wirklich ernst gemeint bzw. er bräuchte einiges an Überarbeitung und Anpassungen.

Wobei ich ähnliche Probleme auch in anderen Berufen sehe: Für mich (ganz persönlich) ist der schlimmste Beruf überhaupt der eines Schlachters. Den ganzen Tag Tiere töten ... dazu will ich mich auch keinesfalls zwingen lassen.

Aber gehen wir die weiteren Fragen durch:

• Geld für den Test der psychischen Stabilität

Bei jeder Art von Ausbildung muß Geld in die Hände genommen werden. Mir ging es aber nicht um so etwas wie einen "Führerscheintest" sondern darum, daß ein Mensch durch so einen Prozess eine Art "Eingewöhnung" hat, in der auch klar herauskommt, ob er für den Job geeignet ist.

Es passiert schließlich oft genug, daß jemand eine Ausbildung abbricht, weil es einfach "nicht passt".

• Warum überhaupt?

Weil durch die Regulierungen die Graubereiche kleiner werden.
Wenn z.B. verschiedene Großbordelle auf eine "abgeschlossene Ausbildung" bestehen dürfte sich die Szene ziemlich verändern. Im Prinzip ist der "Ostblock-Import von Huren" mit jedem anderen Lohndumping vergleichbar.

• Die "überwiegende Mehrheit nicht freiwillig".

Das glaube ich nur bedingt. Die überwiegende Mehrheit ist sicherlich genauso "freiwillig" in diesem Job wie die Supermarktkassiererin an der Supermarktkasse: Sie tut es um Geld zu verdienen.

Die Quote der Zwangsprositution halte ich für kleiner. Die Quote derer, die "neben der Spur" sind und nicht merken, daß sie sich kaputt machen, die halte ich dagegen für recht groß.

Genau diese Problembereiche lassen sich mit einer solchen "offiziellen Berufsausbildung" jedoch weitgehend ausmergeln. Der "Ausbildungsberuf Hure" würde zwangsläufig das umgebende Gewerbe prägen: Der "Zuhälter" hätte auf einmal ganz neue Pflichten. *zwinker*

Alles LIebe, Julian!
********nded Mann
298 Beiträge
Die Idee ist interessant - und das Konzept von Ausbildung ziemlich deutsch - andere Länder kennen das weniger und dort wird eine abgeschlossene Ausbildung durchaus sehr geschätzt.


Neben dem vermitteln von Wissen und der beschränkung des Marktes auf examinierte Kräfte bleibt aber die Frage, ob es erlaubt ist den Bereich zu reglementieren.

Für Ingenieure ist die Begründung klar - von Ihrem Können hängen später Menschenleben ab und die Haftung desjenigen im Schadensfall - so auch im Gesundheitswesen etc. Eine falsche Elektroinstallation kann zu einem Hausbrand führen.


Im Rotlichtsektor kann es unter Umständen kompliziert werden, eine Ausbildung zu installieren - und selbst dann muss sie noch mit den EU-Gesetzen in Einklang sein - es bringt nichts, wenn Deutsche einen Abschluss brauchen, aber andere EU-Bürger nicht - das würde die ursprünglich angedachten Nebeneffekte nicht ergeben.

Vielleicht hat da jemand eine Idee, wie da der gesetzliche Rahmen aussieht.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Verschiedene Großbordelle
arbeiten mit Flatrate und nehmen die Frauen als "Freiberufliche" in ihr Haus, für die sie keine Sozialabgaben zahlen, die sie aber doch rausschmeißen, wenn sie nicht spuren.

Die Konkurrenz in dem Gewerbe ist mörderisch, auch für Bordellbetreiber. Da kann man keine psychologische Betreuung bezahlen. Und wozu auch, wenn billiger Nachschub zu bekommen ist ?

Und wie viele freiwillige Huren blieben eigentlich, die den Beruf aus Idealismus und Freude an der Aufgabe ausüben würden ? Spaß am Sex ist eine Sache, aber welche Hure hat wirklich die freie Wahl, was den Freier angeht, wenn sie davon leben muss ? Das macht dann keinen Spaß mehr, ist ekelhaft, unangenehm ... ich weiß nicht.... *skeptisch*

Die fröhliche Nebenerwerbshure ist in meinen Augen in der Minderheit und vor allem eine männliche Fantasie.

Sorry, ich sehe das alles viel negativer, aber ich habe meine Meinung hier gesagt und will den Platz frei machen für andere Äußerungen.
Die Idee hat was, irgendwie.

Und dann doch wieder nicht.

Zum einen - die "Reglementierung" der Sexualität hat bereits dazu geführt, dass die natürlichste Sache der Welt fast überall verteufelt wird. Eine der Auswirkungen ist die Prostitution. Ein natürlicher Umgang mit der Sexualität würde diese weitest gehend überflüssig machen. Ist sehr hypothetisch, das ist mir bewusst.

Zum anderen: Was genau wäre Ausbildungsinhalt? Wer genau würde das bestimmen? Würde man damit nicht mehr oder weniger deutlich Grenzen setzen, wo keine wirklich angebracht sind?

Zu guter Letzt, wie @*******na57 bereits sagt: Wie viele Frauen machen diesen Job aus ganzem Herzen und mit viel Freude?

Um dies ein wenig abzurunden, ein Statement der Autorin Lilly Lindner:

„Die Frauen, die diesen Job machen, wissen, wie das ist. Wir tun nur für die Außenwelt so, als wäre alles okay, damit keiner weiß, wie schlecht es uns geht. Aber wir wissen die Wahrheit. Und ich denke, viele von den Kunden wissen sie auch. Auch wenn sie das nicht wahrhaben wollen.“

Ihr Buch "Splitterfasernackt" hat auch in Fachkreisen für Aufmerksamkeit gesorgt, es ist eine erschreckende Biografie, die aussergewöhnlich mitreissend und verständlich geschrieben ist. Man kann buchstäblich mitfühlen, was in der jungen Frau vorgegangen ist. Erfahrungen mit Prostitution machen den Hauptteil des Buches aus.
*******s_U Mann
961 Beiträge
Die fröhliche Nebenerwerbshure ist in meinen Augen in der Minderheit und vor allem eine männliche Fantasie.
Das mag sein. Trotzdem gibt es sie.

Die Frage, die ich mir bei diesem Thema stelle, ist: Wie kann man diesen Beruf, der (wenn frau nicht aufpasst) mit mehr Selbstaufgabe bzw. -verleugnung verbunden ist als jeder andere, zu etwas transformieren, das der Frau nicht ihre Selbstachtung zerstört?

Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber ich kann mir vorstellen, dass eine "richtige" Ausbildung dabei helfen kann. Eine, die der Frau neben theoretischem und praktischen Wissen auch Methoden vermittelt, wie sie sich so gut wie möglich vor den emotionalen Klippen schützen kann, die dieser Job mit sich bringt.
Szeneromantik ...
... ist ja ganz nett, aber die weißrussischen und ukrainischen Frauen in HH, die ohne Gummi für 30 € hinhalten müssen, würde darüber als Phantasterei mit dem Kopf schütteln.

In früheren Zeitem allerdings haben Hetären und Konkubinen teilweise eine sehr umfangsreiche, breite Ausbildung genossen.
******_DN Mann
3.225 Beiträge
Marktgesetz: Angebot und Nachfrage
So lange Freier auf Billigstleistung abfahren wird es Frauen- und Mädchenhandel im organisierten Stil geben. Und die Preise hält keine Azubine oder eine Frau, wie Ihr sie erhofft.

Also Totgeburt vor der Zeugung, die Azubi-Hure, sorry ;-))))
****lo Mann
177 Beiträge
Themenersteller 
Vielleicht hat da jemand eine Idee, wie da der gesetzliche Rahmen aussieht.

Darum ging es mir bei der Fragestellung gar nicht. Ich halte es für illusorisch, diesen Vorschlag mit der ernsthaften Absicht auf Umsetzung anzugehen.

Mir geht es vielmehr darum, in einer ziemlich auf Meinungen festgefahrenen Diskussion einen neuen Impuls einzubringen. Der Vorschlag ist vielleicht illusorisch, doch er könnte durchweg positive "Spin-Off"s haben.

Tatsächlich habe ich die Idee schon vor einigen Monaten gehabt und war überrascht, wie viele positive Konsequenzen dieses Konzepts mir dann in den Wochen drauf noch aufgefallen sind ...

arbeiten mit Flatrate und nehmen die Frauen als "Freiberufliche" in ihr Haus, für die sie keine Sozialabgaben zahlen, die sie aber doch rausschmeißen, wenn sie nicht spuren.

Das Problem haben wir auch in anderen Jobs.
Und damit sind wir im Bereich der "Scheinselbständigkeit". Die ist staatlich reglementiert.

Und wie viele freiwillige Huren blieben eigentlich, die den Beruf aus Idealismus und Freude an der Aufgabe ausüben würden ? Spaß am Sex ist eine Sache, aber welche Hure hat wirklich die freie Wahl, was den Freier angeht, wenn sie davon leben muss ? Das macht dann keinen Spaß mehr, ist ekelhaft, unangenehm ... ich weiß nicht....
(...)
Sorry, ich sehe das alles viel negativer, aber ich habe meine Meinung hier gesagt und will den Platz frei machen für andere Äußerungen.

Naja ... man bringt eine solche Diskussion halt nicht voran, wenn man einfach nur "gegenhält" ohne brauchbare Alternativvorschläge. Daß an der Branche einiges Grenzwertig ist, da stimme ich Dir überein. Daß es über ein Verbot lösbar wäre halte ich jedoch für illusorisch (und übertrieben). Ob es "Leidenschaftliche Nebenerwerbshuren" gibt ist wohl gar nicht die Frage ... oder kennst Du leidenschatliche Supermarktkassiererinen?

Die Berufswelt ist nunmal nicht die Welt, wo jeder Mensch immer genau das macht, was er machen will. Die allermeisten Menschen würden das, was sie beruflich machen, sofort beenden, wenn es nicht mehr finanziell nötig wäre. Egal ob Müllabfuhr, Toilettenputzen, Taxifahrer, Strafzettelverteiler oder sonstwas.

Warum ist die Messlatte für eine Hure so viel höher? Die Huren werden immer nur in den Maßstab "Traumatisiert" oder "Nymphoman" wahrgenommen. Daß eine Frau nicht wirklich Lust auf Sex hat, aber denncoh lieber diesen Job macht als eben Toiletten zu putzen, ist das so unvorstellbar?

Zum anderen: Was genau wäre Ausbildungsinhalt? Wer genau würde das bestimmen? Würde man damit nicht mehr oder weniger deutlich Grenzen setzen, wo keine wirklich angebracht sind?

Wer das bestimmen soll ... keine Ahnung, das war auch nicht die Fragestellung.
Die Inhlate sind sehr viel interessanter. Hier ein paar erste Überlegungen:

1. Gesundheit / Hygiene / Kenntniß über Infektionskrankheiten /...

2. Umgang mit Krankheiten / Behinderten

3. Rudimentäre psychologische Kenntnisse, um therapiebedürftige Menschen zu erkennen

4. Eigene Zukunftsplanung (inklusive Finanzplanung und Ausstiegsmöglichkeiten)

5. Sprachen (sicherlich sinnvoll um als "internationale Hure" anerkannt zu werden) *lach*

6. Gesprächsgestaltung. Unter anderem Allgemeinwissen ... um Smalltalk betreiben zu können

7. Deeskalaltion in Konfliktsituationen / Umgang mit Stresssitutionen

8. Tantra-Grundlagen (Funktionsweisen des Männlichen/Weiblichen Körpers)

9. Unfallverhütungsvorschriften (sozusagen die "Sicherheit am Arbeitsplatz" inklusive Unfallverhütung und Selbstsicherung)

10. Rechtliche Grundlagen und Unterschiede bei selbständiger Tätigkeit (eigene Wohnung), Freiberuflichem Einmieten in einem Bordell oder Festanstellung in einem Club.

Es gibt vieles, was man lernen könnte über das Thema. *zwinker*

Zu guter Letzt, wie @*******na57 bereits sagt: Wie viele Frauen machen diesen Job aus ganzem Herzen und mit viel Freude?

Die Gegenfrage bleibt dieselbe: Wie viele Menschen machen Ihren Job aus ganzem Herzen und mit viel Freude?

Es geht mir ja nicht darum, daraus einen Traumjob zu machen. Es geht mir nur darum, einige der negativsten Aspekte dieses Jobs abzufangen.

Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber ich kann mir vorstellen, dass eine "richtige" Ausbildung dabei helfen kann. Eine, die der Frau neben theoretischem und praktischen Wissen auch Methoden vermittelt, wie sie sich so gut wie möglich vor den emotionalen Klippen schützen kann, die dieser Job mit sich bringt.

Ich glaube, die Ausbildung sollte NICHT zum Hauptziel haben, die emotionalen Klippen zu umschiffen. Ich denke, das wäre viel besser als "Sekundärgewinn" platziert.

Zum einen würde der status der "Berufsausbildung" viel mehr Sicherheit reinbringen und damit die Frauen weniger unter Druck bringen. Stell Dir nur mal vor, Du lernst eine Frau kennen und fragst sie nach Ihrem Job ... und sie sagt "Ich bin gerade in der Ausbildung zur Hure". Irgendwie skurril ... und irgendwie klingt das deutlich besser als "Ich gehe anschaffen". *zwinker*

Auch würde eine Ausbildungszeit gleichzeitig für die Frau eine Art "Testzeit" darstellen. Nur weil man eine solche Ausbildung macht muß man ja nicht in dem Job bleiben.

Zu guter Letzt: Wenn bei der Ausbildung auch viel Wert auf die späteren Ausstiegsmöglichkeiten gelegt wird dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer, daß eine Frau darin "versumpft".

... ist ja ganz nett, aber die weißrussischen und ukrainischen Frauen in HH, die ohne Gummi für 30 € hinhalten müssen, würde darüber als Phantasterei mit dem Kopf schütteln.

Eine gut ausgebildete Hure bei der man sich auf Hygiene und Sauberkeit ebenso verlassen kann wie darauf, daß sie keine Zwangsprostituierte ist und genau weiß, was sie macht, die wäre durchaus eine Konkurrenz für den 30-Euro-Ostimport.

Allerings wäre auch zu überlegen ... da nur wenige Länder die Prostitution legalisiert haben wäre auch das Risiko da, daß irgendwelche Ostblock-Gangster Ihre Mädels reihenweise nach Deutschland schicken für eine gute Ausbildung. *lach*

(der letzte Kommentar war ironisch!)

Alles Liebe, Julian!
****lo Mann
177 Beiträge
Themenersteller 
So lange Freier auf Billigstleistung abfahren wird es Frauen- und Mädchenhandel im organisierten Stil geben. Und die Preise hält keine Azubine oder eine Frau, wie Ihr sie erhofft.


Muss sie auch gar nicht.
New Yorker kann auch neben Kik bestehen, beide haben Ihre eigene Zielgruppe und nur weil Kik die T-Shirts zum Billigs-Preis anbietet werden dennoch bei Zegna Hemden für 500 Euro das Stück verkauft.

Es geht nicht darum, ein ganzes System zu ersetzen, sondern darum, Impulse reinzugeben und zu gucken, wie der Markt reagiert.

Natürlich wird es immer die Männer geben, die sich am liebsten auf dem Drogen-Strich die kaputteste aller Frauen suchen um sich dann für 10 Euro einen blasen zu lassen.

Andererseits werden durch ein solches Ausbildungskonzept auch einige Kunden abgezogen. Und das sind dann ausgerechnet die Kunden, die dazu neigen, etwas mehr Geld auszugeben.

Das ganze löst keinesfalls alle Probleme, doch dieses Konzept würde einigen Frauen ermöglichen, diesem Job in einem gesünderen Rahmen nachzugehen als es bisher möglich ist.

Also Totgeburt vor der Zeugung, die Azubi-Hure, sorry ;-))))

Hmmm ... ich bin ja immer begeistert, wenn jemand unter seine Meinung noch einen abschließenden Schlußstrich ziehen will, weil er meint, seine Meinung wäre die einzig richtige.

Dieser Satz von Dir dient aber nicht dazu, irgendwas zu erreichen, oder?

Alles Liebe, Julian!
was ist eigentlich ein Ausbildungsberuf ?
Ein amtlich registrierter Tätigkeitsbereich im Ramen der Herstellung von Gütern, Waren und deren Vertrieb nebst Dienstleistungen mit dem Ziel der Befriedigung
gesellschaftlich anerkannter Bedürfnisse und Notwendigkeiten ? Was gehört noch dazu und ist dann Prostitution so gemeint?
Ich glaube zu dem nicht,daß es eine einzige Prostituierte gibt,die vor dem Start ins Berufsleben keine fachspezifische Ausbildung hatte. Neben Berufsgeheimnissen muß sie auch gewisse Fertigkeiten und Fähigkeiten erlernt haben , denn keine Frau und kein Mann wird zur(zum) Prostituierten geboren,sie werden dazu gemacht, von der Gesellschaft,für die sie von Nutzen sind. Vor längerer Zeit bin ich auf eine englische Seite gelangt,die Kenntnisse an Prostituierte weiter gibt und gewisse Techniken und Gebrauchsgegenstände erläutert. Den Kunden nicht zum Lesen geraten,wegen Lustkillerpotenz.
Wortspiele: Prostitut-Institut-Constitut- es macht immer TuTuT-
*****_nw Frau
599 Beiträge
Hey Jobolo

Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. kennst Du schon, oder? Ich denke, Deine Idee ist gar nicht so undenkbar *g*

Liebe Grüße
Lux
wenn
...man über sowas nachdenkt .. sollte genauso auch das Thema ..gerechte Bezahlung für diesen Bereich geben ...genau weil sich Frauen für 30 Euro hergeben (müssen) und das ohne Schutz? Damit also auch noch ihr Leben aufs Spiel setzen (müssen)
und die Männer, die das erwarten .. eine Frau billig und willenlos zu bekommen. .unter aller Würde, die sie vielleicht noch hat.
da sollte auch mal ein Umdenken stattfinden.
******ild Frau
857 Beiträge
Sorry, aber ich halte das schlicht für *aua*

Grund hast du @TE selber schon genannt: Die meisten Frauen, die da einsteigen, haben eine traumatisierende Vergangenheit hinter sich. Und im Zweifel andere Probleme und Nöte, als sich Gedanken darüber zu machen, ob sie die Anforderungen ihres "neuen Ausbildungsberufs" erfüllen können. *sternchen*

Sprich, jemand der die Energie und die Möglichkeiten hat, eine neue Ausbildung zu beginnen, wird sich im Zweifel für alles Andere entscheiden, aber nicht dafür.

Ein "Unterrichtsfach" wäre: Wie bereite ich meinen Ausstieg aus der Prostitution vor? *skeptisch* *aua* *aua* Ich hoffe, es wird klar, was ich damit sagen will.

Meiner Meinung nach (wahrscheinlich gut gemeint von dir, aber) völlig an der Realität vorbei.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Ich denke auch, dass das Problem vor allem die aktuelle Situation der Prostitution ist - die Verbindung zu Zwangsprostitution und Menschenhandel und Drogenkarriere ... und dass das Problem die Sicherheit, die Menschenwürde und der Ausstieg aus der Prostitution ist.

Es gibt Frauen, die freiwillig und mit Spaß in diesem Beruf arbeiten, die angeben, dass ihre Tätigkeit mehr umfasst als nur die reine Sexarbeit. Aber die sind in der Minderheit und sicher nicht in einem "Flatrate" Bordell zu finden.

Und ich glaube auch, dass es eben kein Beruf "wie jeder andere" ist - bei allem Spaß am Sex und auch an Praktiken, die sehr viel mehr Freizügigkeit erfordern als in ehelichen Schlafzimmern üblich ... selbst Frauen, die Herrenüberschuss-Parties und Gang-Bang-Parties mögen, legen Wert darauf, über sich und ihren Körper bestimmen zu können und sich nicht zu verkaufen. Eine "Sexarbeiterin" kann sich aber ihre Kunden nicht aussuchen, wenn sie davon leben will - oder nur, wenn sie wirklich im "hochpreisigen" Segment arbeitet.

Wenn Prostitution als Ausbildungsberuf anerkannt wird - dann erkennt der Staat, der diese Richtlinien verfasst, an, dass es in Ordnung ist, sich eine Frau für Sex zu kaufen. Welches Menschenbild steckt da eigentlich dahinter (ich schließe hier ausdrücklich männliche Prostituierte ein) ?

Die derzeitige Rechtsprechung will die Prostituierten aus der Kriminalität herausholen und ihnen mehr Schutz und Sicherheit geben, ohne die Prostitution an sich gut zu heißen. Das ist eine merkwürdige Grauzone, aber so isses nun mal.
Das ist ja eine lustige Idee.
Ich stelle mir gerade die Abschlussprüfung vor. Und gleich darauf - da in Deutschland - vorgefertigte Reklamations-Formulare und Garantie-Ansprüche. Kann man umtauschen? Kann man sich während der Ausbildung als Modell melden, so wie beim Friseur?

zzz
******wen Frau
15.488 Beiträge
Um noch einmal den Grundgedanken des EP aufzugreifen:
Diagnosen, auch psychische, haben keinen Arbeitgeber zu interessieren. Er hat schlicht kein Recht darauf, eine wahrheitsgemäße Antwort zu fordern, sofern die Erkrankung keinen Einfluss auf die Ausübung des Jobs hat. Hat sie das denn?
Schon allein von dieser Sichtwarte ist diese "Ausbildungsvoraussetzung" zum Scheitern verurteilt.
Meine Hand an meinem Herz...
Ein Beispiel:
Eine Freundin von mir hat erst nach einem Jahr in dem Beruf die Regel "Eine Hand für den Freier, die andere für mich" gehört. Diese Regel ist sehr sinnvoll um Infektionen zu vermeiden. Einfache Geschichten wie z.B. Pilze können hierdurch vermieden werden ... die eine Hand ist am Schwanz des Freiers, die andere zwischen den eigenen Beinen, und schon können die Hände nichts mehr "übertragen". In dem Fall meiner Freundin hat es all diese "Klein-Infektionen" dramatisch reduziert.

Im Leben geht es darum, sich selbst zu lieben, unter welchen Umständen auch immer.

ICH KANN Prostituierte sein und mich selbst lieben, ich kann sogar die Freier lieben, die sich selbst NICHT lieben und ihnen Sex für Geld geben, damit sie einen Kontakt zu ihrer wenig intakten Psyche oder ihrem Gefühl bekommen.

Dann kann ich diese/n Beruf/ung ausführen und das vollkommen ohne Nebeneffekte oder Nachwirkungen.

Ich bin dann also so etwas, wie eine Seelsorgerin oder Heilerin für uns beide. Den jeweiligen Freier und mich.

Hier entsteht dann beispielsweise auch die Frage, weshalb ich mich heilen muss, indem ich anderen meinen Körper anbiete. Seit wann und warum ist das so?

Wie bewusst bin ich mir?

Tja, das könnten alles Unterrichtsfächer sein für Prostituierte ebenso wie für Konzernchefs, die hauptsächtlich auch nichts anderes tun, als für Geld ihre Seele und ihren Körper in Anwesenheit zu verkaufen.

Nichts bringt nichts, heißt es so schön; aber vielleicht ist nichts alles und alles nichts und wir verfangen uns immer mehr in unserer lapidaren, überflüssigen, kleinen Illusion, tatsächlich etwas bewirken zu können, ohne wirklich ZU SEIN.

ICH BIN, wenn ich zulasse, dass nichts anderes existiert als dieses eine. Ohne das, bin ich nichts.
*****_nw Frau
599 Beiträge
Ist das so?
Wenn Prostitution als Ausbildungsberuf anerkannt wird - dann erkennt der Staat, der diese Richtlinien verfasst, an, dass es in Ordnung ist, sich eine Frau für Sex zu kaufen. Welches Menschenbild steckt da eigentlich dahinter (ich schließe hier ausdrücklich männliche Prostituierte ein) ?

Das Menschenbild, dass jeder entscheiden darf, welchen Beruf er macht. Das Menschenbild, dass Erwachsene für sich selbst entscheiden können. Das Sex etwas positives ist, etwas, das man lernen kann und sollte. Dass Menschen es genießen, Sex für Menschen anzubieten.

Tatsächlich kenne ich deutlich mehr zufriedene Sexworker als Callcenter-Agents. Ich verstehe auch nicht, warum immer wieder mantramäßig Menschenhandel (Straftat) mit Sex (schön) in einen Topf geworfen wird.

Ich kenne Frauen, die es genießen. Die die Freier und ihren Job mögen. Die vermutlich ziemlich gut in ihrem Job sind. Die ihren Job entspannter machen als der Durchschnittsmensch. Warum sollte man sie - die aus meiner Sicht emotional und mental sehr gesund leben - daran hindern, diesen Job zu lernen oder auszuüben?
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe Menschenhandel mit Prostitution in einen Topf geworfen, weil eben nicht alle "Sexarbeiterinnen" freiwillig in dem Gewerbe sind. Von Menschenhandel und Sex an sich in einem Topf war nirgends die Rede.

Es mag sie geben, die glücklichen Huren. Ich kenne keine, ich kenne nur die anderen. Aber das mag Zufall sein.

Mit dem Mantra-mäßig wiederholten Argument der freien Berufswahl wird gerne über das Leid der vielen anderen Frauen hinweg gegangen. Aber es war auch nicht vom Verbot der Prostitution die Rede - jede Frau darf diesen Beruf ergreifen, wenn sie es will.

Aber eine staatlich geregelte Ausbildung sehe ich kritisch.
Katharina57:
nichts hinzufügen.
****on Mann
16.112 Beiträge
Ich habe Menschenhandel mit Prostitution in einen Topf geworfen, weil eben nicht alle "Sexarbeiterinnen" freiwillig in dem Gewerbe sind.

Werden bestimmte Menschengruppen von der gesellschaftlichen Teilhabe an wohlanständiger Bürgerlichkeit ausgeschlossen, schützt sie draußen niemand vor Kriminalität. Drum finde ich den Vorschlag "Sexarbeiterin als Ausbildungsberuf" nicht skurril, sondern nötig. Welche Chance hätte die kriminelle Zwangsprostituiertenindustrie, wenn überall Diplomsexarbeiterinnen mit Zulassung und engmaschiger Kontrolle ihre Praxen öffneten?

Es war auch ein Fortschritt, als die illegalen Engelmacherinnen durch gynäkologische Arztpraxen ersetzt wurden.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Welche Chance hätte die kriminelle Zwangsprostituiertenindustrie, wenn überall Diplomsexarbeiterinnen mit Zulassung und engmaschiger Kontrolle ihre Praxen öffneten?

Welche Chancen hätten die gegen die Billig-Bordelle ?

*skeptisch*

Engmaschige Kontrollen kann man heute schon haben -die Nivellierung des Prostitutionsgesetzes versucht da einzugreifen.

Es war auch ein Fortschritt, als die illegalen Engelmacherinnen durch gynäkologische Arztpraxen ersetzt wurden.

Prostitution ist in Deutschland nicht illegal.

*gruebel*
*****usB Mann
3.486 Beiträge
Wenn schon..
..dann wäre das nur vorstellbar wie in der Schweizer Armee:

3 Monate Grundausbildung , danach 10 Jahre im Turnus Spezialausbildung, Übung, Prüfung.

Dazu brauchts sehr erfahrene "Lehrerinnen", die alle Spielarten beherrschen, das auch vermitteln können an kaum erwachsene Mädels. Denn nur die sind gefragt.

Vor allem brauchts dazu Freier, die nicht irgendwo was für lau verstecken wollen, sondern Liebhaber hochwertiger , hochpreisiger Sexualdienstleistungen.

Heidi Fleiss weiss wo es die gibt *zwinker*
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