Versuch einer Definition
Zunächst einmal unterscheide ich nicht zwischen
fester und
offener Beziehung.
Beide können für mich fest sein.
Ich würde in diesem Sinne eine feste Beziehung dann eher unterteilen (auf sexueller Ebene) in offene (nicht monogame) und monogame (exklusive) Beziehung bzw. Partnerschaft.
Viele Beziehungen, die nur noch nach außen hin als Beziehung bezeichnet werden könnten, sind für mich allerdings nur noch Zweckgemeinschaften, und zwar wenn die Merkmale einer echten Beziehung nicht mehr gegeben sind und man nur noch zusammenbleibt wegen der Kinder, gemeinsamen Haus oder aus finanziellen Gründen, allerdings jeder sein eigenes Ding macht.
Das hat dann für mich mit einer festen Beziehung oder gar Partnerschaft nichts mehr zu tun.
(Beispiel dafür gibt es ja auch hier im JC zur Genüge.)
Eine "Definition" im eigentlichen Sinne kann ich für die feste Beziehung nicht liefern, aber ich versuche mal aufzuzählen, was eine feste Beziehung für mich ausmacht
(ich werde dabei sicher vieles wiederholen, was hier schon x-mal geschrieben wurde):
Wichtigster Faktor ist für mich Liebe!
Eine Beziehung ohne Liebe und Gefühle ist für mich eine Affäre, eine reine Sexgeschichte oder maximal eine Freundschaft Plus.
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, den ich liebe und der mich liebt, dann ist es für mich eine (feste) Beziehung.
Wenn ich sagen kann "Wir sind zusammen. Das ist MEIN Partner/Freund." Und nicht "Das ist EIN Freund." Und wenn es es genauso sieht.
Wenn mein Status NICHT mehr "Single" ist.
Wenn man zueinander steht und den anderen nicht verstecken muss, sondern auch seinen Freunden und Familien zeigt oder zumindest in diesem Kreis auch sagen kann, dass man mit dieser Person zusammen ist. Wenn man sich also auch öffentlich zum anderen bekennt. Wenn einen die Familie und Freunde des Partners interessieren und wichtig sind. Wenn ich mich für das Leben des Partners interessiere und nicht nur in den Momenten, in denen man sich trifft.
Wenn der Partner die wichtigste nicht verwandte Person ist.
Wenn man in den Zeiten, wo man sich nicht sieht, ständig an den anderen denkt und Sehnsucht nach ihm hat und kaum erwarten kann, ihn wiederzusehen.
Wenn man sich bewusst für den anderen und eine Beziehung mit ihm entscheidet und es keine weitere (nicht verwandte) Person mit der gleichen Priorität gibt.
Für mich ist eine feste Beziehung auch auf Dauer, auf unbestimmte Zeit ausgelegt, mit der Option, dass dies auch bis zum Lebensende sein könnte.
Männer, die eine Partnerin nur für eine bestimmte Zeit (z.B. ein, zwei Jahre) suchen, weil es für sie mit der Zeit langweilig wird und sie dann einen Kick brauchen, können diese Lebensabschnittsgefährtinnen gerne für den Zeitraum als feste Partnerin bezeichnen; für mich kämen sie NICHT in Frage.
Ich sage auch nicht, dass man auf Krampf bis zum bitteren Ende zusammen bleiben muss, selbst wenn die Liebe irgendwann verschwunden ist und es für beide nicht mehr passt. Niemand kann in die Zukunft schauen. Aber die Option sollte zumindest gegeben sein.
Ein fester Partner ist für mich jemand, der GERN seine Zeit mit mir verbringt.
Dazu gehören gemeinsame Planungen und Absprachen, z.B. was den gemeinsamen Urlaub oder auch die Freizeit- und Wochenendplanung betrifft.
Das heißt nicht, dass man ständig zusammenhockt und alles zusammen macht. Aber dass man sich zumindest abspricht und dem anderen sagt, wo man ist oder hingeht und nicht einfach heimlich verschwindet.
Ich habe nichts dagegen, wenn mein Partner mit Freunden oder Kollegen einen Abend verbringt, wenn er zu einem Konzert oder kegeln gehen will, aber ich würde es zumindest wissen wollen oder noch besser, dass er es vorher mit mir abspricht. Ebenso würde ich es machen. Und auch nicht vor vollendete Tatsache stellen, sondern im Vorfeld absprechen, damit beide Terminpläne in Einklang gebracht werden können und auch z.B. Familienfeiern Berücksichtigung finden können.
Keine größeren Geheimnisse vor dem anderen haben und ihm auch nichts wichtiges verheimlichen. Nichts finde ich schimmer als Heimlichtuerei und Lügen. Das fördert Misstrauen und kann eine Beziehung zerstören, weil die Vertrauensbasis kaputt ist.
Ein sofortiges Zusammenziehen ist für mich nicht wichtig. Im Gegenteil, das käme wohl auch für mich nicht in Frage. Aber ich würde es nicht dauerhaft ausschließen.
Ich weiß nicht, ob ich mir einen festen Partner vorstellen könnte, der mir kommuniziert, dass ein gemeinsamer Haushalt (gern mit Freiräumen für jeden) NIE und NIMMER für ihn in Frage kommen würde. Da würde ich dann schon meine Zweifel haben.
Wenn man sich liebt und begehrt und Sehnsucht nacheinander hat, dann hat man doch logischerweise auch den Wunsch, den Alltag miteinander zu teilen und soviel wie möglich Zeit miteinander zu verbringen. Warum sollte einem dann das Alleine-Frühstücken, Alleine-kochen, Alleine-essen, Alleine-zu-Hause-sitzen denn noch Spaß machen???
Treue, Monogamie
Für mich absolut wichtig. Eine feste Partnerschaft bedeutet FÜR MICH auch sexuelle Exklusivität.
Ich akzeptiere auch offene Beziehungen als feste Beziehungen, wenn diese es so leben wollen. Aber für mich ist es keine Option.
Ein Mann, der polygam/polymor leben möchte, kommt für mich als Partner nicht in Frage. Ich kann mir nur eine feste Beziehung mit einem monogamen Mann vorstellen. Vor Fremdgehen schützt das alles natürlich nicht, aber das wäre dann auch ein Trennungsgrund für mich.
Ich habe dazu mal eine Homepage erstellt:
Homepage "Was bedeutet "Beziehung" und "Partnerschaft"?" von sin_less