Neugier, Entwicklung, Kompromiss...
So ähnlich spieltes und spielt sich das in meiner VanillaEhe ab. Ist leider ein bisl ausführlicher aber ich wusste nicht wo man so ein großes Thema kürzt.
1. Phase: Zuerst ist der Sex auch ohne außergewöhnliche Dinge von alleine anregend gewesen. Lediglich GV und OV und das durchaus erfüllend. Ist eben immer der Zauber des Anfangs und da kicken selbst wenige Dinge, weil sich der Partner recht neu und ungewohnt anfühlt.
2.Phase: lass uns mal etwas probieren... Da war es schon schwieriger, weil meine Frau selbst OV passiv damals das erste mal mit mir hatte, hatte sie null Ahnung was es noch so gibt. Mein Fehler, ich habe gar nicht verstanden, dass es in ihrer Phantasie gar nicht mehr gab und sie hat sich bedrängt gefühlt.
Also hieß es von ihrer Seite aus "Mach einfach mal" und dann drüber reden. Gut so einen Befehlston mochte sie nicht...War mal so ein dominanter Versuch... AV hat sie mitgemacht aber dann gemeint, dass es ihr nichts bringt. Verschiedene Stellungen...Gut rausgefunden, dass sie eher gerne oben sitzt beim GV und auch OV und 69 auch geht. Dann mal aufregende Wäsche gekauft...brachte ihr selber kein besseres Gefühl bei aber da ich es mochte, gab es das dann auch ab und an weils auch nicht störte. Dann mal Spielzeug gekauft...War nicht ihrs, mochte lieber live.
Fesselspiele: gingen sogar aber waren nicht immer ihr Ding. Musste seine Zeit haben irgendwie. Blieb auch so und kommt ab und an sowohl aktiv als auch passiv aber durchaus noch vor aber non verbal... Hier war es aber das einzige Mal, dass gleich ein no go von ihr kam...Keine Rollenspiele.
3. Phase Outing
Ich gestand ihr meine Bisexualität... Tränen bei uns beiden aber Verständnis für mich...Sie hat etwas gebraucht damit umzugehen aber da half ihr wohl ihre große Liebe zu mir. Mittlerweile ist das so offen, dass das selbst mein Freundeskreis weiß und sie irgendwann gesehen hat, dass das durchaus auch Vorteile im Alltag mit sich bringt, weil man als Bi-Mann wohl ein etwas anderes Verständnis zu Frauen hat, was eher enger verbunden ist und viel neugieriger. Am Ende bedeutete das für mich mehr Freiheit außerhalb. Sie hat sogar verstanden, dass es nicht immer gut für mich ist, manche Dinge zu unterdrücken und merkte das recht schnell und wollte mich dann doch lieber wieder glücklich und humorvoll an ihrer Seite haben als an manchen Tagen halt traurig und nachdenklich, was ich eigentlich sonst nie bin.
4. Kompromisse: und hier fand ich interessant, dass die sich verschieben. Während es in den 20igern eher so war, dass ich recht vorsichtig mit ihr umgegangen bin und sehr vieles was ihr selber nichts gebracht hat, dann eher weg gelassen habe und nur der beste gemeinsame Nenner zählte, so änderte sich das nach ein paar Gesprächen die ja immer mal vorkommen plötzlich wie von alleine. Heute geht sie da etwas mehr auf mich ein und tut schonmal auch Dinge, die eigentlich nur mir etwas bringen. Sie meint dazu heute, dass sie da früher zu egoistisch war. Sie war halt voll versorgt und gut und was meine Wünsche waren... Naja... Sie dachte jahrelang eben sie sei der schwache Part, wegen der etwas limitierteren Vorlieben aber heute sieht sie das eher andersherum und eher ähnlich wie ich es immer gefühlt habe. Eben in der Art, dass der der mehr in sich hat am Ende eigentlich das Problem hat, manchmal gefühlt zu kurz kommt und genau der es ist, der mehr Kompromisse eingeht.
5. Fazit:
Am Ende entwickelt sich so etwas. Ich habe gelernt zwischen dem gemeinsamen Nenner und den Nice to haves zu unterscheiden. Manche Nice to haves gönnt sie mir dennoch, sofern sie damit eben kein anderweitiges Problem hat, geht da mehr als was ich mir da ursprünglich mal erträumt habeam Anfang unserer Beziehung.
Sicher bleiben manche Dinge unerfüllt, weil ich doch sehr breit aufgestellt bin und mich sehr viele Dinge oder Konstellationen erregen. Die sind nicht alle mit ihr machbar aber das geht selbst aufgeschlossenen Paaren auch so. Selbst da liegen die Grenzen unterschiedlich nur die Nice to haves sind etwas weniger. So zumindest meine Erfahrung selbst im Bdsm Bereich... Auch da passt nicht jedes Mal alles zu 100% aufeinander. Es werden halt nur ein paar Dinge eventuell mehr bedient.
Aus dem Grund, dass eben nie alles zu 100% passt aber sie sich im Alltag mit all seiner Liebe zueinander halt keinen anderen Mann als mich vorstellen könnte, gönnt sie mir seit vielen Jahren auch Momente außerhalb, was aber nicht heißt, dass ich das regelmäßig aktiv vorantreibe. Ist schon eher selten und es muss eben gut passen oder der Zufall spielt eine Rolle. So habe ich zwar genau wie sie einen Tag Familienfrei aber wir nutzen den etwas unterschiedlich. Was aber nicht heißt, dass ich meinen nicht auch mal nur mit Theater oder Kino verbringen kann.
Am Ende muss ich sagen, dass ich sie noch mehr lieben gelernt habe als jemals zuvor und sie mag es mittlerweile auch sehr gern hören, welchen Respekt ich da vor ihr habe und wie sehr ich ihre Liebe zu mir schätze, dass sie soviel für mich zu geben bereit ist.