Hier kommt mal meine Meinung:
Ich denke schon, dass der TE nicht egoistisch und auch nicht zwanghaft denkt, sondern dass er sich wirklich Gedanken und Sorgen um seine Freundin macht und dass er möchte, dass es ihr gut geht. Ich habe es nicht so gelesen, dass er sein Ego angekratzt sieht, wenn er sie nicht zum Orgasmus bringen kann, sondern dass er sie einfach an diesen schönen Gefühlen teilhaben lassen möchte.
Das Problem, das ich sehe, ist das WIE.
Hier wurde wohl schon vieles probiert. Aber alles dreht sich um das WAS.
Es geht um Stellungen, um Techniken, um den Einsatz von Sexspielzeug.
Wie liegt sie? Auf dem Rücken, auf der Seite, vielleicht Doggy?
Was macht er? Lecken, streicheln, reiben, mit GV, mit Dildo.
Ist sie denn überhaupt bei alledem immer schon genügend in Stimmung gewesen?
War ihr Verlangen hoch genug, war die Lust auch wirklich da?
Gab es genügend Vorspiel, genügend Vorbereitung?
Hat er sie vorher überhaupt richtig scharf gemacht, so dass ihr Körper auch bereit ist?
Ich glaube, in diesem Bereich sollte der TE mal viel mehr versuchen, ohne an den eigentlichen Akt zu denken, ohne an den Orgasmus zu denken, ohne den Fokus z.B. auf die Stimulierung ihrer Genitalien zu legen, um sie dadurch zum Orgasmus zu bringen.
Also die Fokussierung ganz weg vom Ziel, weg vom eigentlichen Verkehr, weg vom Orgasmus, so dass gar kein Druck erst aufgebaut wird durch diesen Gedanken.
Ich kann jetzt nur beispielhaft von mir sprechen und wie ich es mir vorstellen könnte:
Wenn mein Kopf und mein Körper nicht bereit sind, geht bei mir auch gar nichts. Wenn die Lust nicht geweckt wird, werde ich auch nicht feucht und dann empfinde ich auch nichts angenehmes. Also ohne langes Vorspiel gleich zum Akt würde bei mir überhaupt nicht laufen. Da wäre das Scheitern schon vorprogrammiert.
Das wäre, als müsste ich etwas essen, ohne dass ich Hunger habe ... ich könnte es gar nicht genießen.
Folgendes würde ich dem TE vorschlagen:
Mach ihr doch mal ein schönes Schaumbad, in richtig schöner gemütlicher romantischer Stimmung. Am besten beide zusammen in die Wanne, wenn der Platz es hergibt. Seife sie ein, streichle sie sanft mit dem Schaum des Duschbades. Erkunde ihren Körper und ihre Reaktionen. Alle Teile ihres Körpers, den Hals, den Rücken, die Arme, die Brüste, ihren Bauch, zwischen den Beinen. Ich glaube damit kannst du vielleicht auch gut die erogenen Zonen ihres Körpers entdecken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich dieser feine schaumige Film von Duschbad sehr schön auf der Haut anfühlt. Noch besser macht sich eine Reinigungslotion für den Intimbereich. Da braucht man nur ganz wenig und es bildet einen sehr weichen sanften Film, der sich total angenehm im Intimbereich anfühlt. Damit kann ich mich auch selbst sehr schön verwöhnen.
Verwöhne sie doch mal mit einer schönen Massage auf dem Bett. Mit einem warmen duftendem Massageöl. Es geht hier weniger um die Massage, sondern eher um die Erkundung ihres Körpers. Bleibe lange an erst mal "unschuldigen" Stellen, ehe du dich intimeren Bereichen zuwendest. Erkunde auch hier wieder ihre erogenen Zonen. Manche Frauen (auch ich) sind besonders empfindlich am Hals (an den Seiten und hinten), in Richtung Ohrläppchen. Erkunde ihr Schulten, den Rücken, die Hüften und Lenden, auch ihre Brüste (aber vielleicht erst mal die Brustwarzen aussparen), den Po, erst zum Schluss ihre Brustwarzen und ihren Intimbereich.
Du kannst sehr gut (wenn du aufmerksam bist) erkennen, was sie erregt, ob es sie erregt. Nimm kleine Anzeichen wahr: schnellere tiefere Atmung, Bewegungen, Gänsehaut, Aufrichten der Brustwarzen.
Warte auf ein Zeichen, ob du dich ihrem Intimbereich schon widmen kannst (Öffnen der Beine). Erfühle, ob sie im Intimbereich schon feucht ist (wenn ich genügend stimuliert und angeregt wurde, werde ich ganz automatisch feucht und dann entwickelt sich auch von ganz allein das sexuelle Verlangen; ich spüre dann dieses angenehme Kribbeln zwischen den Beinen).
Massiere ihre Klitoris nur ganz leicht und sanft und beobachte ihre Reaktionen. Mache es dir NICHT zum Ziel, ihr einen Orgasmus zu verschaffen. Wenn der kommt, ist es prima. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.
Lasse sie sich gegebenenfalls auch auf die Seite drehen bei der Massage, wenn das ihre bevorzugte Lage ist.
Statt einer Massage kannst du ihren kompletten Körper aber auch mit deinen Händen mit ganz sanften Berührungen/Streicheln erforschen, oder mit einem Federbüschel (das liebe ich z.B.) oder etwas anderem ganz weichen erkunden.
Und immer im Hinterkopf behalten:
Du willst KEINEN Orgasmus bei ihr erreichen, sondern einfach nur ihren Körper erkunden und die Stellen finden, an denen sie erregbar ist und wie du ihre Erregung steigern kannst.
Es geht also wirklich erst mal nur darum, die eigene (ihre) Sexualität zu erforschen und zu finden.
Du kannst bei der Massage oder bei dem Streicheln am besten auch selbst nackt sein, ihre Haut mit deiner Haut berühren. Sicher wird es dich auch selbst erregen und du wirst sie vielleicht auch mit deinem erigierten Penis berühren. Versuche aber nicht, es zum GV kommen zu lassen, es sei denn, du hast das Gefühl, dass sie 1. total erregt ist, 2. feucht ist und 3. den GV möchte bzw. dir irgendein Zeichen dafür gibt, indem sie dich zum Beispiel an sich heranzieht. Ansonsten versuche dich unter Kontrolle zu halten, auch wenn es schwer fällt.
Und selbst wenn es dabei zum GV kommt (was ja im Endeffekt nach mehrerer solcher Übungen das Ziel sein sollte), dann sei nicht enttäuscht, wenn es bei ihr trotzdem nicht zum Orgasmus geführt hat. Ich zum Beispiel genieße für mich diese totale Erregung und Lust und dieses Verlangen, selbst wenn es mit dem Orgasmus nicht klappt. Aber der ist mir in dem Moment gar nicht mehr wichtig, wenn der Rest stimmt. Der Orgasmus wäre dann noch maximal das i-Tüpfelchen.
Vielleicht ist deine Freundin - genau wie ich - ein sehr sensitiver Mensch, der ein langes Erregungsvorspiel braucht, der ganz leichte und sanfte (kaum spürbare) Berührungen braucht statt derberem Massieren und heftigem Gerubbel (ich bin dann überstimuliert und irgendwann wird es schmerzhaft).
Vor dem Vorspiel könnte auch ein schöner romantischer Liebesfilm der Startpunkt sein, um ein bisschen in Stimmung zu kommen. Dabei kann man sich aneinander kuscheln, berühren, streicheln, küssen. Oder stimmungsvolle Musik.
Auf alle Fälle solltest du erst mal herausfinden, welcher Typ sie ist:
Der sanfte Kuschelsextyp? Oder eine Frau, die auf die schnellere, härtere Gangart steht?
Ich vermute mal das erste.
Ich wünsche euch ganz viel Glück und dass ihr noch gemeinsam herausfindet, was euch beiden gut tut.