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Authentizität der Darsteller in BDSM-Rollen

Meine Frage dazu ist, wie "authentisch" kann so ein Filmchen noch sein wenn schon der Hauptprotagonist solche Aussagen trifft und zum zweiten, wer würde sich nach einem solchen Spruch den Film noch freiwillig anschauen ...?


Authentisch ....... ???
Warum und seit wann muß oder soll den ein Kinofilm authentisch sein ?
Obwohl es eine gänzlich andere Liga ist ......... die Praten der Karibik haben auch nichts mit den echten Piraten zu tun, egal ob die von früher oder heute.
Ein Kinofilm, der gut unterhält, reicht mir persönlich völlig.


Und zum Spruch des Hauptdarstellers ......
Der Mann möchte nun mal weiterhin von den `normalen `Frauen angehimmelt werden. Er hat einfach Sorge, das er sich nun immer mit diesem Image des D.Grey identifiziert sieht.
Ich denke, das seine Haltung sein dürfte : " mach ich dieses Filmchen halt, bring mich in`s Gespräch ....... aber distanziere mich schon im Vorfeld !!! "


show-business halt ...... was solls !!!!


Gruß, Morticia
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Authentisch
genug für das normale Kinopublikum, wie diese drei SoG -Kladden offenbar für Viele authentisch waren. Authentisch genug auch für die Mutter der Hauptdarstellerin, die verkündet hat, dass sie sich einen Film, in der ihr Engelchen geschlagen und gepiesackt wird, niemals anschauen würde.

Ein Film muss genug Identifikationsmöglichkeiten schaffen, um mitreißend zu sein, darf aber niemals zu authentisch werden, man denke an die vielen immer weiter zunehmenden schießwütigen Brutalofilme.

Und da sehe ich den Knackpunkt: man darf offenbar Menschen wie echt foltern und ermorden, aber einvernehmliches BDSM ist mit einem Haut-goût belegt. Was den Spruch anbelangt, den mit dem Berühren, bin ich sicher, dass der einfach Teil der Werbekampagne ist.

Es gab einen hier sehr beworbenen Vorläuferfilm"Die Submission der Emma Marx", der angeblich so "authentisch" wie keiner rüberkommen sollte. Ich habe ihn mir inzwischen im Fernsehen angeschaut und fand es lustig, was da als D/S verkauft wurde.
Ein Film muss genug Identifikationsmöglichkeiten schaffen, um mitreißend zu sein, darf aber niemals zu authentisch werden, man denke an die vielen immer weiter zunehmenden schießwütigen Brutalofilme.

Das ist ein guter Punkt, den du da ansprichst. Denn das wahre Leben ist meist doch ohnehin viel brutaler als es ein Film jemals sein dürfte. Man sehe sich doch mal die ganzen Filme über die Mafia an. Da sind wirklich nur ganz wenige "authentisch", bzw. kommen der Wahrheit nahe. Man sieht im Film eben nicht wie kleine Kinder über Brücken geworfen werden, Priester erschossen oder im Säurebad ertränkt werden (und das ist noch harmlos im Vergleich zu dem, was da noch alles gelaufen ist in der Wirklichkeit.)

Man sieht eben auch nicht in Ärztefilmen, wie da gekotzt wird, wie viel Scheiße und Blut, und zwar nicht im sprichwörtlichen Sinne, in Not-OP-Sälen zu sehen ist.

Man sieht nicht bei der Autobahnpolizei die wahre Grausamkeit frischer Unfallstellen. Bei einem Unfall hing einer Bekannten von mir mal nur noch die Zunge an einem kleinen Stück und lagen zwei Finger von ihr in der Gegend rum. So etwas will doch erst recht niemand sehen! *nein*

Und genauso ist es eben auch beim BDSM.

Sicher, es birgt auch viel Romantik in sich.
Aber es gibt eben auch genug Paare, die spielen "hart" miteinander.
Und "hart" bedeutet dann eben auch mal, dass sich vor Angst mal die Blase entleert hat, dass es im Raum nach Urin und Schweiß stinkt, dass alle möglichen Körperflüssigkeiten in der Gegend rumkleben. Man sieht geschundene Körper, hört echtes (!) Wimmern, ein Flehen, das unter die Haut geht.

Wenn man auch nur zwei Minuten lang so etwas zeigen würde, erst recht in einem Film, der unterm Strich als Liebesfilm beworben wird, wären die Kinos in nullkommanix leergefegt.

Egal ob Kalkül des Schauspielers oder nicht, seine Aussage konnte deswegen gar nicht anders ausfallen. Denn realer SM ist nun einmal viel, viel schmutziger als man ihn im Film jemals darstellen könnte, bzw. dürfte.
nachdem ich all Eure Beiträge gelesen habe,
........ würde ich den Film weder vor noch nach der Äußerung des Darstellers
anschauen, so wie ich kaum ein Buch der SM Szene lese.
.... kann ich aus verständlichen Gründen für mich, das Bedürfnis, danach duschen zu müssen in keinster Weise nachempfinden, weil es aus meiner Sichtweise nichts miteinander zu tun hat, was er gesehen hat und wie seine Beziehung zu Frau und Kind sich gestalten. ............ drum lasse ich es als sein Gefühl so stehen, doch es interessiert mich nicht weiter.

aus den Jahren, die ich jetzt in der SM Szene verbringe und von den Menschen, die mich in dieser Zeit maßgeblich geführt haben lernte, ich , wie individuell und vielschichtig SM gelebt wird und habe dank ihnen auch meinen Weg im Laufe der Jahre gefunden.

meine Auseinandersetzung zu Themen dieses Bereichs führe ich mit Menschen , die ich real kenne und schätze , Bücher und Filme scheinen mir dafür kaum geeignet-

Wie sich die Welt um uns herum mit diesen Themen auseinandersetzt interessiert mich hauptsächlich insoweit, wie es Menschen sind, mit denen ich in Berührung komme, Menschen aus meinem persönlichen Umfeld, die mich als Mensch schätzen, jedoch mit den Konsequenzen teilweise nicht oder nur teilweise klar kommen, die meine Entscheidung, so zu leben, wie ich lebe ausmachen.

............... weil ich meinen Bekannten und Freundeskreis gewechselt habe

............. weil ich andere Prioritäten setze

----------- weil ich selbstbewusst meinen eigenen Weg gehe

und was auch immer

Sie müssen mich nehmen, wie ich bin, da sie sonst auf mich verzichten müssen.

So sieht es aus.

So wird auch der betroffene Darsteller seinen eigenen Weg finden müssen, wie wir Ale und all diejenigen, die sich nach dem Lesen von SM Büchern oder dem Anschauen nach SM Filmen angeregt fühlen, sich selbst in dieser Welt zu erproben und ggf dort am richtigen Platz sehen............... bis sie eben die Realität kennen lernen.
*********irgit Paar
7.469 Beiträge
Hmm, bei Büchern bin ich mir grad nicht so ganz Deiner Meinung.

Ic denke, es kommt immer darauf an, was man in Büchern sucht und welchen Zweck sie erfüllen sollen.

Einige Bücher aus dem Bereich BDSM habe ich bewusst als Inspiration gekauft. Gerade was die Bücher von Claudia Varrin angeht.

Auch Filme dieser Art ( gerade die schwarze Flamme) sehe ich deshalb recht gerne.
Was ich schrieb, gilt allein für mich
ich möchte es nicht als allgemeingültig verstanden wissen.

drum lasse ich Deine Meinung gerne so stehen und ggf stoße ich auch einmal auf Literatur, von der ich mich angesprochen fühle.

Du hast Recht, die einzigen zwei Bücher, die ich zum Thema SM las, sie zeigten mir zum Beispiel , wo ich konform gehe und wo ich mich abgrenze....dies kann auch ein
interesanter Aspekt sein, besonders in der Zeit, wo man seinen Weg noch sucht, ihn nur ungefähr ahnt.

Danke für Deinen Beitrag
Dom
Ich könnte nicht sagen das authentisch hier wichtig ist entweder ist man als Person eher dominant oder nicht,
Rollenspiele ja auch schon und gut , jedoch wahre Dominanz ist finde auch angeboren.

LG
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Das
kommt vermutlich darauf an, wie man Dominanz begreift. Manche sehen im typischen Macho Dominanz (ob angeboren oder durch entsprechende Erziehung dazu geworden, ist auch nicht beantwortbar) andere in Menschen mit Charisma und Autorität.Und dann gibt es die, die gar nicht immer dominant wirken, die aber diese Seite gegebenenfalls hervorkehren können.

Und dazu gibt es auf Seite der Submissiven die Entsprechungen.

Schauspieler sind Schauspieler. Und sie werden danach besetzt, was sie ausstrahlen können.In deutschen Krimis zum Beispiel mal Kommisar, mal Verbrecher, mal erbärmliches Opfer.
Richtig gute Schauspieler können nahezu jede Rolle gut und glaubhaft verkörpern. Sie können dann im Film sowohl devot, als auch dominant wirken. Teils durch kleine Tricks (Körpersprache, Mimik, Gestik, etc.), teils durch Kleidung.

Ich erinnere mich beispielsweise eindrücklich an eine Szene aus dem Film "Collateral".
Da spielt Jamie Foxx einen Taxifahrer, der ziemlich unterwürfig daher kommt und es in dem gesamten Film auch sehr glaubhaft verkörpert: Sei es gegenüber seiner Mutter, seinen Kunden, oder seinem Chef gegenüber. Er gibt sich durch und durch devot - und nimmt ihm das auch ab.

Dann gibt es aber eine Szene im Film (Vorsicht Spoiler, wer den Film noch nicht gesehen habe und noch sehen möchte, bitte nicht weiterlesen!), eine Schlüsselszene im Film: Da muss er sich gegenüber einem Gangsterboss als sein Kunde, einem Killer, ausgeben.

Diese Szene ist grandios. Denn anfangs tritt er genauso devot auf wie immer: Schultern eingezogen, viel nach unten blickend, sich vielfach entschuldigend ...
Das merkt natürlich auch der Gangsterboss. Der ihm subtil, aber dennoch deutlich klar macht, dass er hier wohl nicht mehr lebend herausspazieren wird.

Da macht es in Foxx "klick": Wenn ich nicht dominant auftrete hier, bin ich ein toter Mann.
Diesen Moment sieht man.
Er setzt die Brille ab. Hebt die Schultern an. Blickt dem Boss direkt in die Augen. Hat auf einmal eine komplett andere Körpersprache. Blinzelt nicht mehr. Unterbricht den Boss. Sprich: Fährt das volle Programm eines selbstbewussten, dominanten Manns.

Man kauft ihm diese Rolle ab. Zu 100%. Da sitzt auf einmal ein völlig anderer Mensch!

Diese Szene, diese eine Szene machte mir klar, dass dieser Schauspieler hier zu den ganz Großen gehört.
Er ist inzwischen auch schon längst auf dem Olymp angekommen, hat den Oscar, Tarantino und alle anderen berühmten Regisseure hinter sich.

Kurzum: Wenn wer behauptet, Dominanz sehe man, dann kann ich nur sagen:
Nur dann, wenn jemand kein Spitzenschauspieler ist.
Ansonsten: Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Manche möchten schließlich auch nicht, dass man ihnen Dominanz sofort ansieht. Sie möchten selbst entscheiden, wann sie den Dom in sich wecken, bzw. wem gegenüber.
******nig Mann
24.794 Beiträge
was ich ein wenig komisch finde, ist, dass ich jetzt schon die themen hier im joy im nachgang zu dem film sehen kann:
"wie authentisch kann dominanz gespielt werden?"
und das wird dann alleine an dem (un)vermögen dieser schauspieler festgemacht... die frage dieses threads will das ja jetzt sogar schon im vorfeld "klarstellen" - bevor den film jemand überhaupt gesehen hat... *gruebel*

schade kann ich da nur sagen, denn so können sie nur verlieren.

der film hat doch gar nicht diesen anspruch, authentisch zu sein. genausowenig wie rosamunde pilcher diesen anspruch hat, oder das traumschiff in der traumbesetzung mit sascha hehn. der film will unterhalten! und ein wenig mit "dem bösen" spielen. naja, bei 9 1/2 wochen gabs das auch schon, und bei basic instinct ebenso. aber eben unter anderen vorzeichen: es waren filme, die von vornherein als unterhaltung wahrgenommen wurden. mehr ist dieser film doch auch nicht - mehr will er ja auch gar nicht sein! also sollten auch die erwartungen nicht höher angesetzt werden.

*my2cents*
Um es nochmals anzumerken
Die Intention zu diesen Thread entspringt nicht dem mittlerweile ausgiebig genannten Film.
Mich stört absolut nur die Aussage des Hauptprotagonisten.
Dieser Aussage folgen bliebe der Schluss das SM, wie bereits erwähnt, anscheinend etwas sehr, sehr Schlimmes ist UND es MUSS auch noch ansteckend sein.

Bin mir sicher, ich etwa 5 Jahren wir er sagen "Ich war jung und brauchte das Geld..."
Ein Schelm der Böses dabei denkt...

Wer sich das Filmchen nun aus welchen Gründen auch immer anschaut, nun, das ist letztendlich nicht mein Problem
****al Mann
2.823 Beiträge
Dieser Aussage folgen bliebe der Schluss das SM, wie bereits erwähnt, anscheinend etwas sehr, sehr Schlimmes ist UND es MUSS auch noch ansteckend sein.

Bin mir sicher, ich etwa 5 Jahren wir er sagen "Ich war jung und brauchte das Geld..."
Ein Schelm der Böses dabei denkt...

In einem Thread in der SZ zu einer anderen Filmpremiere schrieb gerade jemand:
Der Glaube, dass SM mittlerweile "Mainstream" geworden sei, scheint mir eine extreme Szene-Innenperspektive zu sein. Von außen wird das alles immer noch sehr argwöhnisch und verächtlich betrachtet.
Ich denke, da ist bei aller Liberalisierung durchaus etwas dran. Und der Schauspieler wird sich da möglicherweise (auch noch bezogen auf US-Verhältnisse) nach allen Seiten absichern wollen.
****al:
Und der Schauspieler wird sich da möglicherweise (auch noch bezogen auf US-Verhältnisse) nach allen Seiten absichern wollen.

Das denke ich auch. Das Brandmarken geht in den USA sehr schnell und alles, was Sexualität oder Erotik betrifft, ist dort noch immer ein ganz heißes Thema. Deshalb war es auch nicht einfach, einen einigermaßen passenden Protagonisten für diesen Film zu finden.
********xSix Mann
405 Beiträge
Die Schauspieler sind nur ein Teil
Das Interview fand vor den Dreharbeiten statt.
Die Schauspieler, sind nur ein kleiner Teil eines Films.
Ein schlechter Roman, kann durch ein gutes Drehbuch richtig gut werden.
Oder eben umgekehrt.
Regie, Kamera, Kostüm, Licht und Musik, haben weiteren erheblichen Anteil an so einem Film.
Ebenfalls entscheidend, wie verändert sich die Betrachtung des Schauspielers, während der Dreharbeiten.
Was holt der Regisseur aus den Schauspielern noch raus.

Dann sollten wir mal die bizarre Schaulust der Gesellschaft betrachten.
Denken wir an die Passion Christi, da wurde im Vorfeld auch diese Abscheu propagiert.
Fakt: Es rannten alle in den Film, um ihre bizarre Schaulust zu befriedigen.
Natürlich unter dem Deckmäntelchen, im nachhinein erzählen zu können, wie "abscheulich" alles war.

Somit eine gelungene Werbeaktion FÜR den Film.

Erinnert mich alles an den Spruch:
Guten Sex hattest du, wenn sich danach die Nachbarn eine Zigarette anzünden.
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
@****al

Nun, wenn ich die Worte vor dem Zitierten lese, den Bericht des nicht gerade unbeleckten Augenzeugen ...

Das (Presse-)Publikum reagierte allerdings heftig auf die SM-Szenen, vor allem auf zwei Szenen: einmal als ein Sub auf einer Streckbank lag und von seiner Ehefrau/Herrin am Sack hochgezogen wurde, vor allem aber auf eine freundliche, kluge, reflektierte Sub, die in Deko-Bondage vor der Kamera stand und über ihr Begehren und über den Unterschied zwischen Missbrauch, Gewalt und SM redete. Sie hatte mit zwei übergriffigen Doms schlechte Erfahrungen gemacht, Misshandlungen und Vergewaltigungen erlebt, was sie aber sehr präzise von ihrem SM-Begehren trennen konnten. Großes Kopfschütteln und Gejohle gab es, als sie erzählte, dass sie in einer Beratungsstelle für misshandelte Frauen arbeitet.
(Mr Moto, SZ)

... so scheinen mir weniger Zweifel an der Authentizität der Darsteller angebracht, sondern solche an der Aufgeklärtheit, Toleranz und, wegen der Unfähigkeit zur Differenzierung, Intelligenz der Zuschauer zumindest dieser Vorführung.
****al Mann
2.823 Beiträge
Nun, es war auch ein anderen Film, wie ich geschrieben hatte.
Allerdings muß wohl auch der Schauspieler mit mangelhafter "Aufgeklärtheit, Toleranz und [...] Intelligenz der Zuschauer" rechnen und baut vor, falls er solche Defizite selbst nicht hat.
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Hier geht's um keinen bestimmten Film...

Dennoch: Du meinst, er macht einen für die Zielgruppe angepassten "Blockbuster"?
*mrgreen*

Ich muss mir den Schauspieler doch nochmal anschauen...
20 Jahre nach Conan wurde Schwarzenegger Gouverneur,
20 Jahre nach Seifenwerbung wurde Reagan Präsident.
Man weiss ja nie.


Oder: Weder für SM-Rechter noch für den Fall Aurousseau gibt es einen Eintrag in der deutschen Wiki. Die Darsteller dort fand ich überzeugend, inklusive der Darstellung der Schwächen und Fehler der Vorbilder.
Ich überlege allerdings noch, ob arte oder doch Kink-Newcomer 3sat diesen Film zuerst im deutschen TV ausstrahlen wird.
*g*
****al Mann
2.823 Beiträge
Ich muss mir den Schauspieler doch nochmal anschauen...
20 Jahre nach Conan wurde Schwarzenegger Gouverneur,
20 Jahre nach Seifenwerbung wurde Reagan Präsident.
Man weiss ja nie.

Sagen wir mal so:
Ich vermute, es würde Kim Basinger oder Mickey Rourke drei Jahrzehnte nach "9 1/2 Wochen" immer noch mehr Stimmen bei einer eventuellen politischen Karriere kosten, wenn der Film allzu offensichtlich mit ihren privaten Gewohnheiten übereinstimmen würde, als Schwarzenegger, wenn er erklären würde, daß er Conans Handlungsmaximen für ein gar nicht mal so übles politisches Programm hielte. *g*
*******osny:
Mich stört absolut nur die Aussage des Hauptprotagonisten.
Dieser Aussage folgen bliebe der Schluss das SM, wie bereits erwähnt, anscheinend etwas sehr, sehr Schlimmes ist UND es MUSS auch noch ansteckend sein.

Ich glaube, da interpretierst du ein bisschen zu viel rein.
Ja, manche Leute möchten gerne ihre private Welt "sauber" halten und sich von vermeintlich "schmutzigen" Dingen abgrenzen, aber das betrifft eigentlich alles, was kein sozusagen klinisch reiner Sex ist, nicht speziell BDSM.
Gutes Beispiel ist der Mann, der nach der Eheschließung plötzlich keinen Blowjob von seiner Ehefrau mehr wollte, mit der Begründung "Mit dem Mund küßt du dann doch später unsere Kinder!"

Außerdem muss ein Schauspieler immer seine Zielgruppe fest im Blick haben und die ist, solange es sich nicht um einen Dokumentarfilm handelt, nun mal nicht die SM- Community, sondern die Kinosäle werden eher von Neugierigen, Voyeuren und Leuten, die sich gerne mal wieder gepflegt aufgeilen wollen, bevölkert werden. Jedenfalls sorgen die dann für den meisten Umsatz. Und aus Sicht einer amerikanischen Hausfrau, die rosa Plüschhandschellen als das Nonplusultra an sexueller Ausschweifung betrachtet, ist es ganz selbstverständlich, dass der gute Mann, wenn er schon so einen Perversling spielt und dazu Feldstudien betreiben muss, sein unschuldiges Kindlein wenigstens symbolisch damit nicht in Berührung bringen darf.
Man muss auch einfach mal ansehen, in welch kulturellem Umfeld Aussagen eines Schauspielers getätigt werden.

US-Schauspieler werden sich hüten, Sex und alles was damit zu tun hat total toll zu finden, erst recht wenn es abseits des Mainstreams ist. Nach außen hin ist die USA nun einmal sehr prüde. Erlauben können es sich eigentlich nur die Spitzenschauspieler, da mal etwas zu verraten, und wenn sie es tun, dann wird es als exotisch abgetan.

Hierzulande gab es wiederum schon sehr viele Aussagen von Schauspielern, die in der SM-"Szene" Feldstudien betrieben. Meist waren die Beteiligten positiv überrascht und sagten dies auch so. Nur: Hier ist das keinen Aufreger wert. Selbst in den Talkshows damals, als man in den Anfängen ihrer dachte, SM würde für echt viel Brisanz sorgen, bekamen die Fernsehsender schnell spitz, dass sie sich als Aufreger überhaupt nicht eigneten. Denn die "echten SMler", die man sich da einlud, wirkten so erschreckend normal, geerdet und so gar nicht pervers, dass das Konfliktpotenzial sofort raus war.

Kein Wunder! Wenn ein SMler in einer Talkshow sagt "Natürlich haben wir "normalen" Sex. Ich bin doch nicht bescheuert und lasse mir da etwas so Schönes entgehen!", hat er dem ganzen keifenden Publikum sofort den Wind aus den Segeln genommen. Und als dann mal die Frage kam, dass es mit der Sicherheit ja wohl nicht so bestellt sein könnte wenn jemand geknebelt ist, gab es die Antwort "der Mensch besteht aber nicht nur aus dem Mund. Er hat auch Füße und Hände, mit denen lässt sich auch jede Menge Lärm machen, wenn's brenzlig wird. Was es aber, und wir machen den Kram jetzt immerhin schon über 20 Jahre lang, noch nicht einmal wurde."

Kurzum: Wenn ein Schauspieler hierzulande "Feldstudien" betreibt, braucht er sich gar nicht gegenüber einem möglicherweise zu prüden Publikum anzubiedern. Er kann die Wahrheit sagen.
Und die ist halt bei weitem langweiliger als viele denken. *cool*
beantwortet sich selbst.

Im übrigen ist mir kein authentischer Film bekannt, und seit rund 2 Jahren sehe ich mir auch kaum noch was an. Die Langeweile beginnt meist mit dem ersten gesprochenen Wort oder Geste. Von den scheusslichen Kulissen mal sowieso abgesehen.
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