Wohin geht die Liebe, wenn sie geht??
Heute mal ein paar nachdenkliche Töne..
diese Geschichte ist U. meiner großen Joy Liebe gewidmet. Eine Liebe, die mich über ein Jahr himmelhochjauchzend und auch zu Tode betrübt, begleitete. Es ging vorbei, wie so vieles in meinem Leben.
Hiermit habe ich Abschied von dir genommen.
Als ich heute nachmittag zu dir kam, da schien die Sonne.
So wie du für mich geschienen hast, wenn ich bei dir war.
Als ich heute wieder aus der Tür kam, da blies ein starker Wind, fast Sturm und der Himmel hatte sich verdunkelt.
Der Wind verwuschelt meine Haare. Genauso wie du, so wie du es immer getan hast.
Ich will so sehr zurück zu dir. Und doch, es ist vorbei.
Mein Blick schweifte über die ganze Stadt, welche mir zu Füßen lag. Welch ein Anblick. Welch ein grandioser Anblick.
Ich lehnte mich mit dem Rücken an die schwere Tür, ich möchte nicht gehen, möchte bleiben. Aber genau so, wie die Tür sich geschlossen hat, genauso hat sich dein Herz verschlossen.
Ich mache einen Schritt und noch einen. Es ist so schwer zu gehen. Am liebsten möchte ich mich umdrehen, an deiner Tür klopfen, klingeln und dich bestürmen, es dir doch noch einmal alles zu überlegen. Oder mir zu bestätigen, dass ich mir alles nur einbilde. Erste schwere Regentropfen fallen und ich hebe mein Gesicht gen Himmel. Soll ich betteln?
So, wie die Tropfen auf meinem Gesicht verdunsten, genauso habe ich deine Liebe aufgesogen.
Warum ich weiß, das es das letzte Mal war? Weil du dich immer weniger gemeldet hast. Weil du Ausreden hattest.. meiner Meinung nach erfunden.. Termine..
Nein, ich spionier dir nicht nach, das wäre entwürdigend für mich. Es sind nur meine Gedanken, meine Gefühle, ich empfinde das einfach so..
Wahrscheinlich hast du Langeweile mit mir, wahrscheinlich ist der Sex nach einem Jahr fad geworden für dich.
Du hattest mir diesmal keinen Abschiedskuss gegeben, deine Augen schauten mich nicht mehr so liebevoll an. Irgendwie hast du mich zur Tür hinaus gedrängt, so, als ob du mich nicht schnell genug wieder los werden könntest. "Tschüss!" Tür zu.
Du standest nicht am Fenster, als ich mich umdrehte und zum Fenster hoch blickte.
Die Tür fiel hinter mir zu und damit eine Episode aus meinem Leben. Eine so wunderbare Episode. Eine wunderbare Liebe, von der ich hoffte, sie dauerte länger. Sie würde vielleicht sogar mehr ergeben.
Du bist so ein wunderschöner Mann.. so schöne blaue Augen, so schöne kurze Strubbelhaare, ein Dreitagebart, der wahnsinnig machte.
Finger, die abhängig machten, ein Körper, der so schön anzusehen war, wenn er biegsam über mir war. Ein Schwanz, der andere Ausdrücke verdient hatte. Deine Fantasie, die grenzenlos war..
Eine Fürsorge, die süchtig machte, die mir falsche Rückschlüsse gab und ein Willen, der gnadenlos ist. Und ich liebte dich! Mit all deinen Fehlern und Macken, mit all deiner Liebe, die du mir gabst.
Liebe? Siehst du, das falsche Wort, für mich war es Liebe, für dich war es Sex. Mehr nicht! Das hast du mir unmissverständlich klar gemacht. Ich kann deinen Sex haben, deine Liebe nicht. Und? Will ich das? Kann ich das? Kann ich Sex haben ohne zu lieben?
Nein! Ich hoffte auf deine Liebe. Nun da ich weiß, dass es für dich keine Liebe ist, muss ich gehen, auch wenn es weh tut.
Und deshalb, jetzt und hier wusste ich, das es aus war.. das es aus sein musste. Ich nahm deinen Schlüssel von meinem Schlüsselbund, meine Finger zitterten, ich brauchte eine Weile. Dann warf ich den Schlüssel in deinen Briefkasten. Machs gut, du wunderschöne Zeit.
SO! Endgültig! Kein Weg zurück. Ich würde mich zum Affen machen, verzweifelt an dir klammern, entwürdigend in meinen Augen. Liebe wollte ich immer in deinen Augen lesen, nicht Verachtung oder Mitleid.
Wohin geht die Liebe, wenn sie geht?
Geht sie zur nächsten Tür? Klopft sie an? Schüchtern? Verstohlen? Verschreckt wie ein Mäuschen?
Oder fällt sie dich einfach auf der Straße an? Mit voller Gewalt und Wucht?? Trifft sie auf dich? Im Kaffee? Auf der Arbeit? Im Fitnessclub? Wenn ich morgens im Stau stehe und den Kopf bewege, um den Mann nebenan im Auto anzulächeln? Sitzt er dann da? Oder wenn ich mir einen erotischen Thriller im Laden kaufe, versunken in den Seiten blättere und ein wenig angemacht aufschaue?? Steht sie dann vor mir?
Oder etwa via Internet? Schreibt mir jemand aus den Tausenden Männern? Ich bin der Richtige!! Wann kann ich meinen Gefühlen wieder trauen?? I dont know..
Aber eines weiß ich! Es gibt ein Morgen, es gibt ein Weiter, the eternal flame.. die brennt..
Ich steige in meinen Jeep, drücke den Startknopf, der Motor startet, mein Stick mit meiner Musik auch. Musik erfüllt den Innenraum und meine Augen füllen sich mit Tränen, ganz leise läuft der Song der …
Close your eyes, give me your hand, darlin'
Do you feel my heart beating? Do you understand? Do you feel the same?
Am I only dreaming.. Is this burning.. an eternal flame
Der Gang legt sich alleine ein, der Gurt umfasst meinen Körper wie ein Geliebter. Ich fahre los. Langsam, denn meine Tränen lassen alles verschwimmen, genauso wie die Tropfen auf der Scheibe vom Wischer verwischt werden, genauso verwische ich meine Tränen. Die Lichter der entgegen kommenden Autos verschwimmen, verschwimmen, weil ich weine, verschwimmen, weil es regnet, verschwimmen, weil ich keine Zukunft sehen kann.
Gott!! Warum scheint nicht die Sonne? Dann würde ich mich auf eine Wiese legen und in den Himmel schauen. Dann würde ich auch weinen, aber die Sonne würde mich trösten.
Aber jetzt und hier? Alles grau in grau. Der Himmel, die Stadt und meine Stimmung. Statt in die Stadt fahre ich auf die Autobahn, Geschwindigkeitsrausch, die Welt fliegt vorbei.
Gedanken, die ich nicht denken will, aber ich kann jetzt nicht schon nach Hause fahren. Immer geradeaus. Nicht links, nicht rechts. Aber wohin nur? Es wird dunkel, es wird spät. Die Gedanken wollen sich nicht zuende denken, 100 km nach Frankfurt blinkt meine Tankanzeige. Und auch mein Kopf ist leer. Alle Gedanken zuende gedacht und doch keine Alternative gefunden. Die Anzeige blinkt und blink, der Tank ist leer!!!
Genauso fühle ich mich.. leer, ausgebrannt, ausgelutscht, ausgeschlürft.
Manchmal wünsche ich mir nie wieder irgendwo anzukommen…
Aber nur manchmal, denn ich möchte doch irgendwann irgendwo ankommen, willkommen sein.